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Mandalas als Einstieg in die Thematik „Persönliche Zukunftsplanung“

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Identitätsarbeit von chronisch kranken Jugendlichen<br />

4. Zusammenfassung des Ause<strong>in</strong>andersetzungspro-<br />

zesses mit e<strong>in</strong>er chronischen Krankheit <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Verlaufskurve des Erleidens:<br />

Die sequenzanalytische Auswertung der Interviews ergab, dass <strong>die</strong><br />

Diagnosestellung bzw. <strong>die</strong> sich erst langsam durchsetzende An-<br />

erkenntnis der Chronizität der Krankheit zuerst zu e<strong>in</strong>er Art<br />

Schockzustand und tiefen Betroffenheit führte, <strong>die</strong> sich langsam<br />

setzte und <strong>in</strong> der folgenden Zeit bearbeitet wurde. Aus der Bewälti-<br />

gungs- und Cop<strong>in</strong>gforschung s<strong>in</strong>d Modelle bekannt, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen Pro-<br />

zess <strong>als</strong> Trauerprozess o.ä. bezeichnen, der <strong>in</strong> typischen Phasen<br />

verläuft (LEMMPP/LEMMPP 1994, SCHUCHARDT 1985, HEIM 1988).<br />

Diese Modelle enden i.d.R. mehr oder weniger optimistisch mit<br />

e<strong>in</strong>em Endzustand, dem der Annahme der Krankheit. In den In-<br />

terviews zeigt sich jedoch, dass e<strong>in</strong>ige Jugendliche nur vordergrün-<br />

dig e<strong>in</strong>e gute Bewältigung und Annahme der Krankheit erreichen.<br />

Vielmehr zeigt sich auf der Ebene der Fallstruktur, dass sich bei<br />

<strong>die</strong>sen Jugendlichen e<strong>in</strong>e Verlaufskurve des Erleidens (SCHÜTZE<br />

1983, 1994) abzeichnet. Die Verlaufskurve des Erleidens ist e<strong>in</strong><br />

Konzept, welches über <strong>die</strong> oben genannten Phasenmodell h<strong>in</strong>-<br />

ausgeht und welches aus e<strong>in</strong>er explizit soziologischen Perspektive<br />

heraus <strong>die</strong> Prozesse der Ause<strong>in</strong>andersetzung und Bewältigung e<strong>in</strong>er<br />

Krankheit deutlich macht.<br />

Nach SCHÜTZE (1994) können chronisch kranke Menschen <strong>als</strong><br />

Abweichende von e<strong>in</strong>er Normalität verstanden werden, an deren<br />

Beispiel biografische Erleidens- und Unordnungssituationen plas-<br />

tisch dargestellt werden können. SCHÜTZE bezieht sich auf das<br />

Konzept der „trajectory“, wie es von GLASER und STRAUSS be-<br />

gründet wurde. Die Verlaufskurve „me<strong>in</strong>t nicht nur den physiolo-<br />

gischen Verlauf e<strong>in</strong>er Krankheit, sondern <strong>die</strong> gesamte Organisation<br />

- 39 -<br />

Heilpädagogik onl<strong>in</strong>e 03/ 05

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