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Mandalas als Einstieg in die Thematik „Persönliche Zukunftsplanung“

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Identitätsarbeit von chronisch kranken Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> tiefen Krisen entladen hat, <strong>in</strong> anderen Fällen latent vorhanden<br />

ist.<br />

Exemplarisch soll nun unter dem Aspekt des Erleidens e<strong>in</strong>er<br />

Verlaufskurve e<strong>in</strong> Fall dargestellt werden. Es sei hier darauf h<strong>in</strong>ge-<br />

wiesen, dass viele Verlaufskurven ke<strong>in</strong>e eklatant e<strong>in</strong>schneidenden<br />

Anfangserlebnisse aufweisen, sondern sich nach SCHÜTZE (1983)<br />

zunächst jenseits der bewussten Handlungsaufmerksamkeit der Be-<br />

troffenen entwickeln und <strong>die</strong>s oft schleichend geschieht. Aber selbst<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Falle ist <strong>die</strong> Destabilisierung der bisher verfolgten biogra-<br />

fisch relevanten Handlungsschemata gegeben. Das Heranziehen<br />

des Konzeptes der Verlaufskurve des Erleidens hat den Vorteil, den<br />

dynamischen Verlauf des Ause<strong>in</strong>andersetzungsprozesses mit e<strong>in</strong>er<br />

chronischen Krankheit zu zeigen. Um <strong>die</strong>s zu verdeutlichen, wird im<br />

Folgenden das Verlaufskurvenpotential dargestellt, wie es sich <strong>in</strong><br />

der Fallrekonstruktion von Beate (18 Jahre, Auszubildende, Diabe-<br />

tiker<strong>in</strong>) zeigte.<br />

Die Diagnosestellung Diabetes <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit war für Beate<br />

ke<strong>in</strong> Schockerlebnis, wie <strong>die</strong>s z.T. bei anderen Befragten der Fall<br />

war. Die Erkenntnis, dass sie nun e<strong>in</strong>e Krankheit hat, <strong>die</strong> sie ihr<br />

Leben lang begleiten wird, setzte erst allmählich e<strong>in</strong>. Als <strong>die</strong> kogni-<br />

tiven Voraussetzungen gegeben waren, um <strong>die</strong>s <strong>in</strong> der vollen Um-<br />

fänglichkeit zu verstehen, <strong>in</strong> der Adoleszenz, kam es dann zu<br />

folgenreichen Krisenszenarien. Langsam schichtete sich bei Beate<br />

und <strong>in</strong> ihrem sozialem Umfeld e<strong>in</strong> Verlaufskurvenpotential auf<br />

das der Fremdbestimmung durch <strong>die</strong> Krankheit. Bei Beate war es<br />

nicht e<strong>in</strong> herausgehobenes Ereignis, welches zur Auslösung der<br />

Verlaufskurve <strong>als</strong> sozialem Prozess führte, sondern mehrere <strong>in</strong>-<br />

terdependente Ereignisse, wie <strong>die</strong> Trennung vom ersten Freund, <strong>die</strong><br />

zunehmenden Konflikte der Eltern, schließlich deren Trennung so-<br />

wie Probleme mit der herkömmlichen Diabetestherapie, nach dem<br />

e<strong>in</strong> rigider Essensplan und feste Insul<strong>in</strong>spritzzeiten e<strong>in</strong>zuhalten<br />

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Heilpädagogik onl<strong>in</strong>e 03/ 05<br />

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