15. bis 28. november 2009 - Kirchenblatt
15. bis 28. november 2009 - Kirchenblatt
15. bis 28. november 2009 - Kirchenblatt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Union Druck+Verlag als einende Klammer<br />
Die Pfarrblätter des oberen Kantonsteils<br />
und der Amtei Thal-Gäu wiesen eine bedeutsame<br />
Eigenheit auf: Sie wurden ab<br />
1914 alle bei Union Druck+Verlag gedruckt<br />
und im Wochenrhythmus versandt.<br />
Das hatte automatisch zur Folge,<br />
dass man Synergien ausnutzte, ein geistlicher<br />
Redaktor zeitweise mehrere Pfarrblätter<br />
abdeckte und ein allgemeiner Artikel<br />
in verschiedenen Pfarrblättern erschien,<br />
danach jeweils gefolgt vom spezifischen<br />
Regional- und Lokalteil.<br />
1969 – Vom «Pfarrblatt» zum<br />
«<strong>Kirchenblatt</strong>»<br />
So lag 1968 der Schritt nahe, dass eine<br />
Studiengruppe aus den Dekanaten Solothurn<br />
und Buchsgau den Auftrag erhielt,<br />
konkrete Vorschläge einer noch engeren<br />
Zusammenarbeit vorzulegen. Das Resultat<br />
war das «<strong>Kirchenblatt</strong> für römischkatholische<br />
Pfarreien im Kanton Solothurn»,<br />
das erstmals am <strong>28.</strong> Dezember<br />
1969 erschien – nun vierzehntäglich mit<br />
einem allgemeinen Mantelteil von 8 Seiten<br />
und einem Lokalteil von mindestens<br />
8 Seiten. Bis 1993 erschienen vier Regionalausgaben,<br />
eine für Grenchen-Bettlach,<br />
eine zweite für die Region Solothurn,<br />
eine dritte für das Wasseramt und<br />
eine vierte für die Bezirke Thal-Gäu.<br />
Verlagswirren<br />
1990 wurde Union Druck+Verlag mit dem<br />
Walter Verlag in Olten vereinigt, woraus<br />
der Union Zeitschriften Verlag entstand,<br />
der 1993 in die PM Walter Verlag AG in<br />
Baden übergeführt wurde. Dieser ging<br />
später in die heute noch bestehende CAT<br />
Medien AG in Baden über. Da dieser Verlag<br />
in Solothurn selber nicht mehr präsent<br />
war und sich praktische Probleme ergaben,<br />
wurde Ende 1997 die Zusammenarbeit<br />
eingestellt. Seither ist die Solothurner<br />
Firma Vogt-Schild mit dem Druck und<br />
Ab 1914 druckte Union Druck+Verlag die<br />
Pfarrblätter des oberen Kantonsteils und<br />
der Amtei Thal-Gäu.<br />
Die Chefredaktoren: Pfarrer Curt Borrer,<br />
<strong>bis</strong> 1987, Dr. Jean-Pierre Simmen, <strong>bis</strong> 1993<br />
und Urs C. Reinhardt.<br />
Versand des <strong>Kirchenblatt</strong>s beauftragt.<br />
1993 wurden die vier Ausgaben in noch<br />
zwei – eine für das Dekanat Solothurn,<br />
die andere für das Dekanat Buchsgau –<br />
zusammengefasst und das <strong>bis</strong>her übliche<br />
Kleinformat durch das A4-Format ersetzt.<br />
Der seit fast drei Jahren farbige Mantelteil<br />
umfasst heute mindestens 8 Seiten, das<br />
ganze Pfarrblatt 32 Seiten.<br />
Von der einfachen Gesellschaft zum Verein<br />
1969 bildeten einerseits die Pfarrämter<br />
St. Ursen, St. Marien und St. Niklaus Solothurn<br />
sowie das Pfarramt Grenchen, andererseits<br />
die Union Druck+Verlag die<br />
Herausgeberschaft. Theoretisch hatten die<br />
übrigen beteiligten Pfarreien bzw. Kirchgemeinden<br />
nichts zu sagen. Diese unbefriedigende<br />
Situation führte 2002 zur<br />
Gründung des Vereins «<strong>Kirchenblatt</strong> Solothurn»,<br />
womit allen Kirchgemeinden<br />
direkt, bzw. den Pfarreien indirekt, ein<br />
Mitsprache- und Mitentscheidungsrecht<br />
eingeräumt wurde.<br />
Die Redaktionsteams und Chefredaktoren<br />
Seit Ende 1969 waren nicht mehr die einzelnen<br />
Pfarrämter oder ein geistlicher<br />
Redaktor für den Inhalt des allgemeinen<br />
Teils verantwortlich, sondern ein Redak -<br />
tionsteam. Der treueste Mitarbeiter war<br />
über mehrere Jahrzehnte der Lommiswiler<br />
Pfarrer Curt Borrer, <strong>bis</strong> 1987 der «Erste<br />
unter den Gleichen». 1972 nahm der<br />
erste «Laienmitarbeiter», Katechet Herbert<br />
Stöckli aus Zuchwil, die Arbeit im Redaktionsteam<br />
auf. Ende 1987 übernahm<br />
der Gymnasiallehrer Dr. Jean-Pierre Simmen<br />
aus St. Niklaus die neu geschaffene<br />
Redaktionsleitung. Er übergab die Aufgabe<br />
des Chefredaktors Anfang 1993<br />
dem am gleichen Ort wohnhaften Juris -<br />
ten und Journalisten Urs C. Reinhardt.<br />
Dieser seinerseits wird Ende <strong>2009</strong> nach<br />
17 Amtsjahren den Stab an den Gymnasiallehrer<br />
Dr. Reto Stampfli, Solothurn,<br />
weiterreichen.<br />
Und die Zukunft?<br />
Bis heute ist es leider nicht gelungen, unser<br />
<strong>Kirchenblatt</strong> auch im übrigen Teil des<br />
Kantons einzupflanzen. Die Vorteile wä -<br />
ren einsichtig: Mit einer wesentlich grösseren<br />
Auflage als den gut 28 000 Exemplaren<br />
könnte der Grundpreis von 25 Franken<br />
pro Jahresabonnement – dieser Tarif<br />
wird von den Kirchgemeinden als Obergrenze<br />
angesehen – gesenkt werden;<br />
ausserdem könnte mehr Geld für die Redaktion<br />
und für den seit letztem Jahr realisierten<br />
Internetauftritt – www.kirchenblatt.ch<br />
– bereitgestellt werden. Mehr<br />
Mittel bieten mehr Möglichkeiten, dem<br />
christlichen Glauben und dem kirchlichen<br />
Leben in einer immer säkularisierteren<br />
Welt eine bessere Stimme zu geben. Urs<br />
C. Reinhardt riet bereits im Jahre 2000 in<br />
der Festschrift «(K)ein Koch-Buch» im<br />
Sinne der Bündelung der Kräfte zu einer<br />
Basler Bistumszeitung. Bis dahin ist der<br />
Weg jedoch noch sehr weit und sind der<br />
Pfarrblätter zu viele, und wir sind auch<br />
kirchlich so extrem föderalistisch eingestellt<br />
und finanziell noch so gut gepols -<br />
tert, dass wohl noch eine Weile – gleich<br />
wie in der erstaunlicherweise ebenso föderalismusfreundlichen<br />
Politik – der Status<br />
quo anhalten wird. Die Frage aber ist:<br />
Wie lange noch? Ein «<strong>Kirchenblatt</strong>» für<br />
den ganzen Kanton wäre immerhin<br />
schon ein beachtlicher Schritt nach vorne,<br />
mit erheblichen Vorteilen.<br />
KIRCHENBLATT 24 09 5<br />
Thema