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Verbrauchsmaterial - Druckereien

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zeit (circa von 800<br />

bis 1300 n. Chr.) brachte erneut 1,5<br />

bis 2 Grad wärmere Mitteltemperaturen<br />

mit sich – im Norden Englands<br />

gedieh Wein, wovon noch heute Straßennamen<br />

etc. zeugen. Die Anbaugrenzen<br />

in den Gebirgen Mitteleuropas<br />

stiegen um circa 200 Meter nach<br />

oben. Die Gegenden im Norden<br />

Europas, zum Beispiel Grönland, ergrünten<br />

und konnten von den Wikingern<br />

besiedelt werden. Die Landwirtschaft<br />

erlebte bis zur Mitte des 14.<br />

Jahrhunderts ihre größte Ausdehnung<br />

– nur noch circa 20 Prozent der<br />

Fläche Deutschlands war mit Wald<br />

bedeckt. Diese Zeit wurde abgelöst<br />

durch die sogenannte kleine Eiszeit<br />

(circa von 1300 bis 1850). 1342 kam<br />

es den Aufzeichnungen folgend nach<br />

tagelangen wolkenbruchartigen Regenfällen<br />

zu einer Jahrtausendflut<br />

mit gewaltigen Bodenverlusten. In<br />

dieser Zeitspanne waren Ostsee und<br />

Themse mehrfach komplett zugefroren.<br />

Die heutige Erwärmungsphase<br />

lässt sich demnach auf circa 200 Jahre<br />

zurückverfolgen. Seit 1850 bis<br />

heute ist die mittlere Temperatur um<br />

etwa ein Grad angestiegen.<br />

Klimaerwärmung: 0,0 Grad seit<br />

den 70er-Jahren?<br />

Dass der Klimawandel seit 2001 eine<br />

Pause eingelegt hat und sich Planet<br />

Erde kaum noch erwärmte, ist den<br />

Wissenschaftlern des IPCC 3) (Intergovernmental<br />

Panel on Climate<br />

Change; in Deutschland häufig als<br />

Weltklimarat oder als zwischenstaatlicher<br />

Ausschuss für Klimaänderungen<br />

bezeichnet und vertreten durch<br />

die deutsche IPCC-Koordinierungsstelle)<br />

4) zunächst nicht auffällig vorgekommen.<br />

Sie standen jedoch spätestens<br />

2008 vor ganz neuen Fragestellungen,<br />

nachdem bekannt war,<br />

dass die globale Durchschnittstemperatur<br />

seit Jahren nur noch marginal<br />

gestiegen ist. Ein ungelöstes Rätsel?<br />

„Der Spiegel“ hat das seinerzeit so<br />

formuliert: „Seit den 70er-Jahren erwärmte<br />

sich die Erde um 0,7 Grad<br />

Celsius. Erwartet wurde, dass bis zur<br />

Jahrtausendwende<br />

weitere 0,2 Grad hinzukämen<br />

– doch die<br />

Erde erwärmte sich<br />

nicht einmal halb<br />

so stark, nur um<br />

0,07 Grad. Rechne<br />

man natürliche Klimaereignisse<br />

(El Niño, La Niña) heraus, bleibe sogar<br />

nur ein Wert von 0,0 Grad. Zahlen,<br />

die das britische Hadley-Zentrum<br />

für Klimawandel vorlegte.“ Der<br />

IPCC geht dennoch davon aus, dass<br />

sich die Erdtemperatur bis zum Ende<br />

des 21. Jahrhunderts um 1,1 bis<br />

Obergrenze 6,4 Grad erhöhen könnte.<br />

Kann der anthropogene Klimaeffekt<br />

wie vermutet zum Zünglein an der<br />

Waage des Weltklimas werden? Wie<br />

wichtig sind andere Einflussfaktoren,<br />

beispielsweise der Verlauf der Erdbahn<br />

um die Sonne oder die Neigung<br />

der Erdachse, Sonnenfleckenaktivitäten<br />

(Solarer Einfluss), die Kontinentaldrift,<br />

der Vulkanismus und der natürliche<br />

CO 2 -Gehalt in der Luft?<br />

Die Luft als Ursache<br />

allen Handelns?<br />

Die atmosphärische Luft besteht zu<br />

78 Prozent aus Stickstoff, zu 21 Prozent<br />

aus Sauerstoff und zu etwa einem<br />

Prozent aus Spurengasen, wie<br />

Kohlendioxid (CO 2 ), Argon etc. Der<br />

Anteil von Wasserdampf in der Atmosphäre<br />

liegt zwischen nahezu null<br />

Prozent an den Polen und bis zu gut<br />

vier Prozent in den Tropen. CO 2 hat<br />

einen Anteil an der Atmosphäre von<br />

circa 0,038 Prozent (385 ppm, parts<br />

per million). 1750 lag der Anteil noch<br />

bei circa 0,028 Prozent (280 ppm).<br />

Der natürliche Ausstoß von Kohlendioxid<br />

(CO 2 ) beträgt jährlich etwa<br />

550.000 Millionen Tonnen, beispielsweise<br />

durch die Atmung der Ozeane<br />

oder durch die Verrottung von Vegetation.<br />

Der anthropogene, also menschlich<br />

verursachte CO 2 -Ausstoß betrug<br />

nach Schätzung des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technik im<br />

Jahr 2001 weltweit 24.918 Millionen<br />

Tonnen und im Jahr 2007 schon etwa<br />

31.500 Millionen Tonnen – demnach<br />

heute also ein Aufschlag von circa<br />

5,7 Prozent zu den unvermeidlichen<br />

natürlichen CO 2 -Emissionen<br />

von 550.000 Millionen Tonnen.<br />

3) www.druckdeal.de/go/ipcc2, 4) www.druckdeal.de/go/ipcc, 5) www.druckdeal.de/go/bundesumweltamt<br />

Treibhauseffekt und<br />

Treibhauspotenzial<br />

Das wichtigste Treibhausgas ist Wasserdampf<br />

(H 2 O) mit einem mittleren<br />

Anteil von gut 60 Prozent am natürlichen<br />

Treibhauseffekt, gefolgt von<br />

Kohlendioxid (CO 2 ) mit circa 25 Prozent<br />

und u. a. Ozon mit circa acht<br />

Prozent Anteil am Treibhauseffekt.<br />

Der tatsächliche anthropogene Anteil<br />

beim Kohlendioxid im Vergleich zum<br />

gesamten Treibhauseffekt aller Gase<br />

beträgt nach Angaben des Bundesumweltamtes<br />

5) weltweit circa 1,2 Prozent.<br />

Quellen von Hochschulen, Instituten,<br />

Organisationen oder offiziellen<br />

Stellen differieren dahingehend,<br />

wohl, da sich Klima eben nicht<br />

bis auf die letzte Stelle hinterm Komma<br />

berechnen lässt. Bei international<br />

festgelegten Messgrößen sieht das<br />

anders aus: Das sogenannte Treibhauspotenzial<br />

(engl.: Global Warming<br />

Potential, GWP) oder CO 2 -<br />

Äquivalent (CO 2 e) bestimmt die festgelegte<br />

Menge eines Treibhausgases<br />

in Relation (Bezugsgröße) zum Treibhauspotenzial<br />

von Kohlendioxid, weil<br />

Kohlendioxid circa 75 bis 85 Prozent<br />

speziell der durch Menschen verursachten<br />

Treibhausgase ausmacht.<br />

Das CO 2 -Äquvalent für Wasserstoff<br />

beträgt bei einem Zeithorizont von<br />

100 Jahren 5,8, womit Wasserstoff<br />

5,8-fach stärker zum Treibhauseffekt<br />

beiträgt als Kohlendioxid.<br />

Was kann Deutschland tun?<br />

Den größten Teil des anthropogenen<br />

CO 2 -Ausstoßes emittieren Industrieund<br />

Schwellenländer, die weltweit für<br />

circa 75 bis 85 Prozent der an- �<br />

A) Klima<br />

�FACHLITERATUR<br />

WASSERDAMPF<br />

Anteil in den letzten 45 Jahren<br />

um 75 Prozent gestiegen<br />

Wissenschaftler vom Forschungszentrum<br />

Jülich vermuten, dass<br />

die Zunahme des Wasserdampfs<br />

zum Teil auf den Treibhauseffekt<br />

selbst zurückzuführen ist. Die<br />

Studie ist Teil des Weltforschungsprogramms<br />

(WCRP). Wasserdampf<br />

erschwert Klimaprognosen.<br />

Je mehr sich die Erde erwärmt,<br />

desto mehr Wasser verdampft<br />

und erhöht in den oberen<br />

Luftschichten wiederum den<br />

Treibhauseffekt.<br />

UMWELTBUNDESAMT<br />

Antworten zum Klimawandel<br />

In einer Erklärung<br />

geht das<br />

UBA u. a. auf<br />

Aussagen des<br />

Buches „Klimafakten“<br />

(Berner und Streif 2001)<br />

ein. Hier finden sich außerdem<br />

weitere Links zum Thema Klimaveränderung.<br />

Die Bundesregierung<br />

bezieht ihre Informationen<br />

u. a. vom IPCC, auch als Weltklimarat<br />

bezeichnet.<br />

• druckdeal.de/go/ubaklim01<br />

• druckdeal.de/go/klimafakten<br />

Globale Temperaturschwankungen während der<br />

letzten 11.000 Jahre im sog. Holozän<br />

© Bayerisches Umweltministerium<br />

Grafik: GPG GmbH & CO. KG (Nachbau)<br />

Nachhaltige Medienproduktion Medien 9

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