Verbrauchsmaterial - Druckereien
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IPR Initatve Pro Recyclingpapier Recycling<br />
CEOs Pro Recyclingpapier<br />
Mit guten Ideen findet die IPR in der Öffentlichkeit immer<br />
wieder Gehör. Jetzt kommt die Aktion für deutsche Chefs.<br />
Website der neusten Aktion der IPR „CEOs Pro<br />
Recyclingpapier“ mit weiteren Informationen.<br />
Die Initiative Pro Recycling1) wurde<br />
im Jahr 2000 von Unternehmen<br />
wie Deutsche Lufthansa, Deutsche<br />
Post, Deutsche Telekom, Tchibo<br />
und rund 20 weiteren Konzernen gegründet.<br />
Wichtige Partner sind u. a. auch das<br />
Umweltbundesamt, der Deutsche<br />
Städtetag und der NABU. Das Ziel ist<br />
schnell formuliert: Mehr Bewusstsein<br />
für recyceltes Papier in der Öffentlichkeit<br />
und in Betrieben.<br />
Papierrecycling<br />
CEOs Pro Recyclingpapier<br />
Dieses Jahr lädt die IPR Städte zum<br />
fünften Mal ein, sich am Papieratlas 2)<br />
zu beteiligen. Die aktivste Stadt wird<br />
im September medienwirksam in<br />
Berlin ausgezeichnet. Neben dieser in<br />
der Branche bereits eingeführten Aktion<br />
wurde die Kampagne „CEOs Pro<br />
Recyclingpaier 3) “ gegründet.<br />
Die Kooperationspartner rufen Vorstandsvorsitzende<br />
und Geschäftsführer<br />
der deutschen Wirtschaft in<br />
einem Appell auf, persönliche Verantwortung<br />
für den Ressourcenschutz<br />
zu übernehmen.<br />
Auf der eigens eingerichteten Website<br />
können sich interessierte Unternehmen<br />
über den Ablauf und die Teilnahmebedingungen<br />
informieren und<br />
finden entsprechende Statements<br />
führender deutscher CEOs. > aw<br />
Inkjet und Flüssigtoner<br />
bereiten Probleme<br />
Vortrag von Axel Fischer auf dem Media-Mundo-Kongress<br />
2012 über die Deinkbarkeit von bedrucktem Papier.<br />
Axel Fischer, Presse- und Öffent<br />
.lichkeitsarbeit INGEDE4) , hat<br />
im Rahmen des vierten Media-Mundo-Kongresses<br />
interessante Einblicke<br />
in das Thema Recycling gegeben. Zeitungen,<br />
Werbebotschaften und Werbeflyer<br />
landen sehr schnell in der Altpapiersammlung.<br />
Um ein wirtschaftliches<br />
und nachhaltiges Recycling zu<br />
ermöglichen und am Ende helles grafisches<br />
Papier zu erzeugen anstelle<br />
von Karton, müssen die Druckfarben<br />
entfernt (deinkt) werden.<br />
Probleme gibt es immer wieder bei<br />
modernen Digitaldruckverfahren.<br />
„Inkjet und Flüssigtoner bereiten<br />
nach wie vor Probleme“, so Fischer,<br />
„während Trockentoner im Regelfall<br />
Folie aus dem Vortrag<br />
zum Thema<br />
Recycling im Rahmen<br />
des Media-<br />
Mundo-Kongresses<br />
2012.<br />
gut deinkbar sind.“ In dem interessanten<br />
Vortrag während des Kongresses,<br />
der vom Fachverband Medienproduktioner,<br />
f:mp., initiiert und<br />
durchgeführt wurde, ist Axel Fischer<br />
konkret auf die Schwachstellen beim<br />
Recyclingverfahren eingegangen.<br />
Eine Zusammenfassung 5) dieses Vortrages<br />
nebst einer Sammlung weiterer<br />
Ausführungen 6) hat der Fachverband<br />
auf seiner Website mediamundo.biz<br />
zusammengestellt. > mh<br />
1) www.druckdeal.de/go/ipr01, 2) www.druckdeal.de/ipr02, 3) www.druckdeal.de/go/ipr03,<br />
4) www.druckdeal.de/ingede, 5) www.druckdeal.de/go/fischer01, 6) www.druckdeal.de/mediamundo-zf<br />
7) www.druckdeal.de/go/rec01, 8) www.druckdeal.de/rec02, 9) www.druckdeal.de/go/ifeu,<br />
10) www.druckdeal.de/rec04, 11) www.druckdeal.de/go/rec05<br />
Recyceln oder<br />
verbrennen?<br />
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz regelt das Abfallrecht in<br />
Deutschland. Die Novelle, die im Juni 2012 in Kraft trat,<br />
wurde teils heftig kritisiert.<br />
Im Durchschnitt produziert jeder<br />
Deutsche jährlich etwa<br />
450 Kilogramm Müll. Hinzu<br />
kommen rund 50 Millionen<br />
Tonnen Industrieabfälle.<br />
Seit 2005 wurde die<br />
Deponierung von Abfällen<br />
verboten und in Folge dessen wurden<br />
zahlreiche neue Müllverbrennungsanlagen<br />
(MVA) gebaut – heute sind<br />
lt. Bundesumweltamt 76 Anlagen in<br />
Betrieb, Bau oder Planung. Zeitgleich<br />
hat sich auch die Verwertungsquote<br />
optimal entwickelt – derzeit werden<br />
etwa 65 Prozent des Mülls recycelt.<br />
Richtig gut läuft es beim Recycling<br />
mit Papier, Glas und zunehmend<br />
auch mit wertvollen Metallen.<br />
Deutschland nimmt in Europa eine<br />
Vorreiterrolle bei der Wertstoffverwertung<br />
ein. Nach Angaben der Entsorger7)<br />
werden heute 88 Prozent des<br />
verbrauchten Papiers, 87 Prozent des<br />
angefallenen Glases, 72 Prozent des<br />
nicht mehr benötigten Metalls und<br />
67 Prozent der Kunststoffe verwertet.<br />
Müllverbrennung vs. Recycling<br />
In Bezug auf die am 01. Juni 2012 in<br />
Kraft getretene Novelle des Abfallrechts<br />
(Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />
KrWG) 8) wurde über die Frage gestritten,<br />
ob schon genug Wertstoffe<br />
recycelt werden oder immer noch zu<br />
viel Müll verbrannt wird. Das Gesetz<br />
legt auf der Grundlage des EU-Rechts<br />
auch fest, dass eine Müllverbrennungsanlage<br />
den „Verwerterstatus“<br />
erhält. Dass Recycling und die energetische<br />
Verwertung, sprich die Abfallverbrennung,<br />
gleichgestellt werden<br />
sollen, kritisiert u. a. Jörg-Andreas<br />
Krüger vom Naturschutzbund<br />
Deutschland (NABU). Obgleich Müllverbrennungsanlagen<br />
in den 80er<br />
Jahren von Bürgerinitiativen massiv<br />
bekämpft wurden, könnte ihr Ruf<br />
Recycling<br />
heute kaum besser<br />
sein. Die Dioxinbelastung<br />
sei<br />
wegen der strengenImmissionsschutzverordnung<br />
auf ein Tausendstel im<br />
Vergleich zu 1990 gesunken, schreibt<br />
das Greenpeace-Magazin. IFEU 9) -Experte<br />
Jürgen Giegrich: „Unsere Studie<br />
belegt, dass wenn die entsprechende<br />
Menge Strom und Wärme in den herkömmlichen<br />
Kohlekraftwerken erzeugt<br />
würde, die Atmosphäre zusätzlich<br />
um etwa drei Tonnen Arsen, Cadmium<br />
und andere Schwermetalle belastet<br />
würde.“<br />
Probleme beim Recyceln<br />
Im Zusammenhang mit der Kritik<br />
der Deutschen Umwelthilfe an Einkaufstüten<br />
aus Bioplastik erklärt Dr.<br />
Thomas Probst, Kunststoffexperte<br />
beim Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung (bvse) 10) : „Bioplastik<br />
sorgt für Probleme beim<br />
Kunststoffrecycling. Die Biokunststoffe<br />
mindern aufgrund ihrer chemischen<br />
Zusammensetzung die Qualität<br />
der Recyclate.“<br />
Auch beim Papierrecycling treten<br />
beim Deinking, also dem Entfernen<br />
der Farben vom Papier, teils große<br />
Probleme mit einigen Farben auf.<br />
Nach Angaben der Forschungsgemeinschaft<br />
INGEDE 11) , ein Zusammenschluss<br />
von rund 40 Papierherstellern,<br />
bereiten besonders Flüssigtoner<br />
große Probleme beim Deinkingverfahren<br />
(siehe linker Beitrag).<br />
„Schon geringe Mengen können zu<br />
Produktionsausfällen führen“, erklärt<br />
Axel Fischer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
INGEDE, und fordert eine<br />
Kennzeichnungspflicht für solche<br />
Druckverfahren, die einen Recyclingkreislauf<br />
potenziell gefährden können.<br />
hs<br />
Nachhaltige Medienproduktion Medien 53