Verbrauchsmaterial - Druckereien
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A) Klima<br />
thropogenen Treibhausgase verantwortlich<br />
sind – allen voran China und<br />
Amerika, gefolgt von Europa und<br />
Russland. Der Anteil Deutschlands<br />
an der weltweiten menschgemachten<br />
CO 2 -Emissionen von etwa 31.500<br />
Millionen Tonnen betrug 2007 etwa<br />
861 Millionen Tonnen. Das sind circa<br />
2,7 Prozent der Gesamtmenge des<br />
menschlichen Treibhausgases. In Relation<br />
zu den weltweit addierten natürlichen<br />
und anthropogenen Emissionen<br />
von circa 581.500 Millionen<br />
Tonnen läge der anthropogene CO 2 -<br />
Minderungseffekt Deutschlands bei<br />
derzeit ernüchternden ca. 0,16 Prozent<br />
und das auch nur, wenn<br />
Deutschland seinen CO 2 -Ausstoß<br />
über Nacht auf null Prozent reduzieren<br />
würde. Das verdeutlicht, warum<br />
Anstrengungen, die auf das Weltklima<br />
mindestens marginal einwirken<br />
sollen, eine globale Aufgabe sind.<br />
Derzeit mehren sich die Beweise dafür,<br />
dass sich die globalen Temperaturen<br />
nicht immer linear zum atmosphärischen<br />
CO 2 -Gehalt entwickeln.<br />
Bereits 2009 berichtet die SPON-Redaktion<br />
6) , dass Wissenschaftler recht<br />
verblüfft wären, weil der CO 2 -Gehalt<br />
trotz Wirtschaftskrise und deutlich<br />
weniger anthropogener Emissionen<br />
exponentiell gestiegen sei. Sind neben<br />
Treibhausgasen noch weit klimawirksamere<br />
Einflussfaktoren am Klimawandel<br />
beteiligt?<br />
Solarer Klimaeinfluss<br />
Unser Zentralgestirn Sonne vereint<br />
99,8 Prozent der Gesamtmasse unseres<br />
Sonnensystems. Die Sonne hat einen<br />
Durchmesser von etwa 1,4 Millionen<br />
Kilometer und eine Masse von<br />
333.000 Erden. Das Volumen beträgt<br />
1.300.000 Erden. 109 aneinandergereihte<br />
Erdkugeln ergeben den Durchmesser<br />
der Sonne, die ständig 4.000<br />
Mal mehr Energie abgibt, als derzeit<br />
weltweit gebraucht würde. Mit den<br />
richtigen Technologien könnte die<br />
Menschheit geradezu dekadent im<br />
Energieüberfluss baden.<br />
Dass unser Zentralgestirn weit mehr<br />
Einfluss auf das Weltklima nimmt,<br />
als bisher angenommen, meint u. a.<br />
Professor Eigil Friis-Christensen, Direktor<br />
des Danish National Space<br />
Centre. Er hat die Sonne als eine der<br />
hauptsächlichen Ursachen für die<br />
globalen Klimaschwankungen im Visier<br />
und legte wissenschaftliche Berechnungen<br />
dazu vor. Friis-Christensen<br />
und seine Kollegen trugen astronomische<br />
Aufzeichnungen der letzten<br />
400 Jahre zusammen und verglichen<br />
Sonnenfleckenaktivitäten (verstärkte<br />
Sonnenaktivität, solare Strahlung)<br />
mit den jährlichen Durchschnittstemperaturen<br />
über Jahrhunderte.<br />
Anhand von Eisbohrungen<br />
konnten Parallelen zwischen Klimaveränderungen<br />
und der Sonnenaktivität<br />
nachgewiesen werden.<br />
Eine Theorie, die von vielen Wissenschaftlern<br />
des IPCC wenig kommuniziert<br />
wurde, bemängeln die Skeptiker<br />
des anthropogenen Treibhauseffektes,<br />
denn ein derart großer Einfluss<br />
von Sonnenfleckenaktivitäten auf<br />
10 Medien Nachhaltige Medienproduktion<br />
Ungefähres Größenvergleich zwischen unserem Zentralgestirn, der Sonne, und der Erde.<br />
Ist der solare Einfluss auf das Weltklima tatsächlich größer als Treibhausgase?<br />
das Klima würde den Einfluss des<br />
Menschen an der Erderwärmung entscheidend<br />
relativieren.<br />
In der wissenschaftlichen Grundlage<br />
7) für politische Entscheidungsträger<br />
(Beitrag der Arbeitsgruppe I zum<br />
vierten Sachstandsbericht des zwischenstaatlichen<br />
Ausschusses für Klimaänderungen,<br />
IPCC, vgl. Seite 16)<br />
heißt es: „Ein signifikanter Teil der rekonstruierten<br />
nordhemisphärischen<br />
interdekadischen Schwankungen der<br />
Temperatur in diesen Jahrhunderten<br />
kann sehr wahrscheinlich Vulkaneruptionen<br />
und Änderungen der Sonnenstrahlung<br />
zugeordnet werden. Der<br />
anthropogene Antrieb hat wahrscheinlich<br />
zur Erwärmung im frühen<br />
20. Jahrhundert beigetragen.“ Seit<br />
2008 etabliert sich die Sonnenfleckentheorie<br />
in allen wissenschaftlichen<br />
Fraktionen. Auch die Stagnation<br />
der globalen Erderwärmung für<br />
mehr als 20 Jahre wird nicht mehr<br />
ausgeschlossen, was jedoch, so die<br />
Überzeugung vieler IPCC-Wissenschaftler,<br />
nur eine Pause bedeute, jedoch<br />
den Einfluss von CO 2 -Emissionen<br />
auf das Weltklima insgesamt<br />
nicht oder nur marginal relativiere.<br />
Steht eine Eiszeit bevor?<br />
Das Magnetfeld der Sonne kehrt sich<br />
aktuell um. Ein ganz normaler elfjähriger<br />
Sonnenzyklus (Schwabe-Zyklus).<br />
Anders ist dieses Mal jedoch,<br />
dass jetzt möglicherweise vier statt<br />
zwei Pole entstehen könnten. Regulär<br />
vollzieht sich die Polumkehr während<br />
des Aktivitätsmaximums eines Sonnenzyklus<br />
– von der Wissenschaft eigentlich<br />
im Mai 2013 erwartet. Doch<br />
diesmal scheint dies weit früher zu<br />
passieren, berichteten diverse Nachrichtenmagazine<br />
unter Berufung auf<br />
die Ergebnisse einer Forschergruppe<br />
um den Astrophysik Professor Saku<br />
Tsuneta vom Nationalobservatorium<br />
Japan. Eine zweite Studie, die von<br />
Forschern der Raumfahrtbehörde<br />
NASA durchgeführt wurde, kommt<br />
zum gleichen Resultat.<br />
Die Hinode-Forschergruppe kommt<br />
zu einem überraschenden Resümee:<br />
Aufgrund dieser Polumkehr von Zyklus<br />
24 könnten in der Nähe des Sonnenäquators<br />
schon in wenigen Monaten<br />
zwei zusätzliche Magnetpole<br />
entstehen, auch als Quadropolstruk-<br />
6) www.druckdeal.de/go/spon01, 7) www.druckdeal.de/go/grundlagen01<br />
tur bezeichnet. Viele Forscher fragen<br />
sich, ob dies der Grund für die derzeit<br />
deutlich geringere Sonnenaktivität<br />
sein könnte. Der Zyklus 24 hätte im<br />
Dezember 2008 beginnen müssen<br />
und nicht wie geschehen erst im<br />
Herbst 2009. Die Zahl der Sonnenflecken<br />
verharrte in der gesamten<br />
Zeit auf einem Minimum. Japanische<br />
Sonnenforscher befürchten, dass die<br />
Sonne wieder in einen Zustand zurückfallen<br />
könnte, der demnach zuletzt<br />
während der kleinen Eiszeit im<br />
14. Jahrhunderts vorherrschte.<br />
Nicht ob, sondern wie stark<br />
Klimaforschung ist, soweit es um<br />
Vorhersagen geht, das Ergebnis eines<br />
Wechselspiels aus unterschiedlich gewichteten<br />
und sehr komplexen Einflussfaktoren,<br />
die mit- und gegeneinander<br />
wirken. Die Beobachtung der<br />
seriösen Debatte zeigt einen Trend in<br />
Richtung Konsens dahingehend, dass<br />
anthropogene Emissionen klimawirksam<br />
sind. Ob die anthropogenen<br />
CO 2 -Emissionen tatsächlich ausschlaggebend<br />
für das Weltklima waren,<br />
sind oder sein werden und ob<br />
sich die weltweiten Bemühungen,<br />
Emissionen zu reduzieren, auszahlen<br />
oder dahin gehende Bemühungen<br />
letztlich mangels Einflussmasse des<br />
Menschen verpuffen, will die seriöse<br />
Wissenschaft alsbald verbindlich klären.<br />
Der IPCC wird seinen Beitrag dazu<br />
leisten, ebenso wie viele weitere<br />
Wissenschaftler weltweit.<br />
Der Fernsehmoderator und Professor<br />
für Physik Harald Lesch vergleicht<br />
den diesbezüglichen Disput der Wissenschaft<br />
mit einem Streit um die<br />
Tragfähigkeit eines gefrorenen Sees.<br />
Wenn ein Wissenschaftler davon ausginge,<br />
das Eis sei tragfähig und es gäbe<br />
kein Problem, den See darauf zu<br />
überqueren und ein anderer zur Vorsicht<br />
riete, so seine simple Frage:<br />
„Würden Sie den See dann umlaufen<br />
oder das Risiko eingehen, auf dem Eis<br />
einzubrechen und zu ertrinken?“<br />
Skeptiker verlangen statt der Ausgaben<br />
zur Vermeidung von CO 2 -<br />
Emissionen deutlich mehr Investitionen<br />
in diverse Katastrophenschutzmaßnahmen<br />
zum Schutz gegen Wetteranomalien,<br />
die ohnehin nicht zu<br />
ändern wären, beispielsweise für<br />
Hochwasserschutz. > jz