Verbrauchsmaterial - Druckereien
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D) Energiewende<br />
� Energiewende in Deutschland<br />
Altmaier muss es richten<br />
Die Bundesregierung hat es im aktuellen Sonderhef zur Energiewende auf den Punkt gebracht: „Die Energiewende ist eine<br />
Herkulesaufgabe.“ Doch die Zeitenwende hakt an allen Ecken und Enden. Längst nicht alle Pläne haben funktoniert und die<br />
Form der EEG-Subventonierung wird immer lauter kritsiert.<br />
eutschland hat noch knapp<br />
�ENERGIEPAKET Dzehn Jahre, dann sollte die<br />
ZIELE ENERGIEPAKET<br />
Erneuerbare Energien sind 2050<br />
die tragende Säule<br />
Im Sonderheft der Bundesregierung<br />
„Schlaglichter der Wirtschaftspolitik“<br />
stellt das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft vor,<br />
wie es die Energiewende durchführen<br />
und bezahlen will.<br />
• druckdeal.de/go/enwende01<br />
ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Aktuelle Informationen und<br />
Zusammenfassung zum EEG<br />
Das BMU bietet Hintergrundinformationen<br />
zu Kosten und<br />
Nutzen des EEG, Berechnungen,<br />
Prognosen etc. Suchphrase:<br />
„EEG“. Seit 30.06.2011 gilt die<br />
EEG-Novelle (2. Link).<br />
• druckdeal.de/go/eegbmu<br />
• druckdeal.de/go/eegnovelle<br />
Energiewende so gut wie vollzogen<br />
sein. Bis 2022 sollen nämlich<br />
sämtliche Atomkraftwerke<br />
abgeschaltet werden.<br />
Doch sie stockt, diese Energiewende,<br />
weniger beim Ausbau<br />
alternativer Energiequellen,<br />
obgleich dieser noch zügiger vorankommen<br />
könnte, als vielmehr<br />
am Netzausbau. Die Frage<br />
ist, wie wir den Strom, der überall<br />
in Deutschland produziert wird, auf<br />
die gesamte Republik verteilen können.<br />
Das Projekt Energiewende wird viel<br />
mehr kosten als geplant, die Aufgaben<br />
stauen sich und der stockende<br />
Netzausbau ist auch dem Kompetenzstreit<br />
zwischen Wirtschafts- und<br />
Umweltministerium zu verdanken.<br />
Vielleicht fehlt es am Willen zur Umsetzung,<br />
weil die Basisideologie verloren<br />
gegangen ist, weil der Mut fehlt,<br />
die Debatte rund um die Energiewende<br />
mit neuen Emotionen zu laden.<br />
Verständliche Gründe gäbe es genug.<br />
Die Energiewende könnte einen breiten<br />
Konsens, idealerweise auch mal<br />
Begeisterung gut gebrauchen, denn<br />
es gibt noch viel zu tun – und zu bezahlen!<br />
Die Wende von der Wende?<br />
Den Realisten war schon vor der<br />
Jahrtausendwende bewusst, dass die<br />
Energiewende in Deutschland kein<br />
Spaziergang wird. Kurzfristig geht da<br />
gar nichts. Das derzeitige und teils<br />
auch berechtigte Genörgel vernebelt<br />
aber den Blick auf eine Vision, die<br />
einst weit euphorischer kommuniziert<br />
wurde: Mehr Wettbewerb durch<br />
20 Medien Nachhaltige Medienproduktion<br />
Dezentralisierung<br />
der Energieversorgung,<br />
Stichwort Bürgerkraftwerke,<br />
damit womöglich langfristig<br />
gesehen bessere Strompreise, Atomausstieg,<br />
Unabhängigkeit von Rohstofflieferanten<br />
teils kritischer und<br />
diktatorischer Staaten, Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze, Umweltschutz,<br />
mehr und mehr nachhaltiges Wirtschaftswachstum<br />
und die Reduzierung<br />
von Treibhausgasemissionen.<br />
Langfristig gibt es also viel zu gewinnen.<br />
Die Energiewende ist auf Jahrzehnte<br />
angelegt und nicht auf schnelle<br />
Effekte aus. Die Rifkin-Vision (vgl.<br />
Seite 15) liefert Perspektive und Motivation,<br />
die Energiewende als spannendes<br />
und zunehmend globales<br />
Leuchtturmprojekt zu verstehen und<br />
lässt langfristige Vorteile erkennen.<br />
Der epochale Projektumfang jedenfalls<br />
wird durch einen Blick auf die<br />
von der Bundesregierung bis 2050<br />
geschätzten Kosten von etwa 500 bis<br />
600 Milliarden Euro deutlich. Ob Klimawandel<br />
oder nicht: Fossile Brennstoffe<br />
werden früher oder später verbraucht<br />
sein, wenn auch erst in 100<br />
Jahren. Die Preise steigen mit zunehmender<br />
Verknappung. Die globale<br />
Nachfrage nimmt zu. Experten prog-<br />
1) www.druckdeal.de/go/ew01, 2) www.druckdeal.de/go/ew02<br />
nostizieren, dass es in spätestens 15<br />
Jahren Engpässe in der Erdölversorgung<br />
geben wird. Die Förderung<br />
könnte bis dahin noch moderat von<br />
Jahr zu Jahr steigen, schätzt die<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe. Dann aber<br />
müsse man sich auf stark steigende<br />
Preise und rückläufige Öllieferungen<br />
einstellen. Damit lässt sich das Problem<br />
kaum auf die nächste Generation<br />
abschieben, wie so vieles derzeit.<br />
Atomausstieg bis 2022<br />
Nach dem GAU von Fukushima wurden<br />
in Deutschland acht von 17<br />
Atomkraftwerken sofort abgeschaltet.<br />
2015, 2017 und 2019 wird jeweils<br />
ein weiteres Kraftwerk geschlossen.<br />
2021 und 2022 jeweils<br />
drei. Trotz Fukushima bleiben einige<br />
Atomkraftwerke dennoch länger am<br />
Netz, als noch von der rot-grünen<br />
Bundesregierung beschlossen und<br />
sodann von Schwarz-Gelb gekippt.<br />
Deutschland steht im Wettbewerb<br />
mit anderen EU-Staaten, die zunächst<br />
weiterhin auf billigen und zumindest<br />
CO 2 -neutralen Strom aus<br />
Atomkraft setzen. So schrieb das Manager-Magazin<br />
1) kürzlich: „Deutschland<br />
will keine Atomenergie. Großbritannien,<br />
Frankreich, Polen und<br />
Tschechien sehr wohl.“ Die vier EU-<br />
Staaten drängten laut Süddeutscher<br />
Zeitung 2) auf einen Ausbau der Nukleartechnik<br />
und Brüssel solle die<br />
Atomkraft subventionsfähig machen,<br />
ebenso wie Wind- und Solarenergie.<br />
Damit könnten Atomstaaten gleich<br />
doppelt profitieren. Neben möglichen<br />
Subventionen wird es diesen<br />
Staaten erheblich leichter fallen, die<br />
Reduktionsziele von Kyoto einzuhalten.<br />
So können die Atomländer mehr