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zum Tag der offenen Tür am 5. April 2008, - Langebrück

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Wir fahren fort mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Chronik von<br />

Kantor Vetter.<br />

Ortschronik<br />

Heide-Bote, Nr.15 - 02. Februar 1929 -<br />

Strenge Kälte in ganz Deutschland. Seit Donnerstag abend<br />

ist ganz Deutschland von einer strengen Kältewelle erfaßt.<br />

Die Temperaturen sind über Nacht bei klarstem Himmel bis<br />

zu 28 Grad unter Null in den östlichen Gegenden gefallen.<br />

Oberschlesien u. Schlesien melden 28 Grad, Königsberg<br />

24 Grad, München 17 Grad unter Null. Mit einer längeren<br />

Dauer <strong>der</strong> Frostperiode muß gerechnet werden. Aus allen<br />

Teilen Deutschlands werden starke Schneefälle gemeldet.<br />

Der starke Schneefall hat große Verkehrshin<strong>der</strong>nisse mit sich<br />

gebracht.<br />

Heide-Bote, Nr. 16 - 0<strong>5.</strong> Februar 1929<br />

Kälte in ganz Europa. Die Lagunen von Venedig zugefroren.<br />

Schnee auf dem Vesuv. 30 Grad Kälte in Rumänien. Der<br />

Bosporus zugefroren. In Wien 20 Grad Kälte. In Salzburg 30<br />

Grad Kälte. 34 Grad Kälte in Oberschlesien. Der Bodensee<br />

und Untersee völlig zugefroren.<br />

Heide-Bote, Nr. 17., 07. Februar 1929<br />

Wasserleitungsdefekt. Seit einigen <strong>Tag</strong>en sind in <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

<strong>der</strong> oberen Ortszone unliebs<strong>am</strong>e Störungen aufgetreten.<br />

Die durch die Wasserwerksverwaltung sofort angestellten<br />

Untersuchungen haben ergeben, daß <strong>der</strong> Zufluß aus<br />

den Quellgebieten sich nicht verringert hat. Es kann nur die<br />

Möglichkeit vorliegen, daß sich in den Hauptzuleitungsrohren<br />

ein Rohrbruch eingestellt hat. Alle Bemühungen, die Bruchstelle<br />

aufzufinden, sind bis jetzt erfolglos gewesen. Ganz beson<strong>der</strong>s<br />

erschwert wird das Auffinden <strong>der</strong> schadhaften Stelle<br />

durch den 60 bis 70 cm tiefen Frost, <strong>der</strong> das an <strong>der</strong> Bruchstelle<br />

ausfließende Wasser nicht an die Oberfläche dringen läßt.<br />

Die Bemühungen zur Entdeckung <strong>der</strong> Bruchstelle werden<br />

unvermin<strong>der</strong>t fortgesetzt.<br />

Heide-Bote, Nr. 20., 14. Februar 1929.<br />

Gestern morgen gegen 7 Uhr und abends 1/2 7 Uhr fand<br />

eine plötzliche Unterbrechung in <strong>der</strong> Gaszufuhr nach dem<br />

Orte statt. Die 1. Unterbrechung war darauf zurückzuführen,<br />

daß im Hauptzuleitungsrohr durch Kondenswasser sich ein<br />

Eisstöpsel gebildet hatte, dessen Lage festgestellt werden<br />

konnte. Durch energische Bemühungen <strong>der</strong> Betriebsleitung<br />

war es möglich, innerhalb 1 Stunde das Eis <strong>zum</strong> Schmelzen<br />

zu bringen und die ungehin<strong>der</strong>te Gasabgabe wie<strong>der</strong> herzustellen.<br />

Weit schwieriger zu beseitigen war die abendliche<br />

Störung. Am Gasometer hatte <strong>der</strong> Frost eine Führungsrolle<br />

verdrückt. Dadurch war <strong>der</strong> obere Behälterteil in eine schiefe<br />

Lage geraten. Hierzu k<strong>am</strong> noch <strong>der</strong> unglückliche Umstand,<br />

daß trotz andauern<strong>der</strong> Bedienung <strong>der</strong> D<strong>am</strong>pfheizung <strong>der</strong><br />

Gasometer eingefroren war. Nur dem rastlosen und unentwegten<br />

Einschreiten <strong>der</strong> Betriebsleitung ist es zu verdanken,<br />

daß die Eisbildung beseitigt werden konnte. Ob dies bei dem<br />

anhaltenden Froste auf die Dauer möglich sein wird, kann<br />

nicht garantiert werden. Der vorerwähnte Frostschaden in <strong>der</strong><br />

Rollenführung des Gasometers hat bis zur Stunde noch nicht<br />

beseitigt werden können. Wie schwierig sich diese Arbeiten<br />

gestalteten, möge daraus ersehen werden, daß von den 3<br />

Heizern des Gaswerkes z.Zt. 2 infolge Erkrankung dienstunfähig<br />

sind und mit Hilfspersonal gearbeitet werden muß.<br />

Sofern sich ein Nachlassen des Gasdruckes wie<strong>der</strong>um bemerkbar<br />

machen sollte, werden alle Gasabnehmer gebeten,<br />

sämtliche Gashähne verschlossen zu halten. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

gilt dies für Gasheiz- u. Badeöfen sowie Warmwasserbereitungsapparate.<br />

Die Mängel in <strong>der</strong> Wasserleitung abzustellen, ist die Werksverwaltung<br />

außerstande. Der Frost ist teilweise bis zu 1,40<br />

m in die Erde eingedrungen und es besteht die Möglichkeit,<br />

wie das bedauerlicherweise in vielen an<strong>der</strong>en Orten Deutschlands<br />

bereits eingetreten ist, daß die ges<strong>am</strong>te Hauswasserversorgung<br />

durch das Einfrieren <strong>der</strong> Straßenwasserleitung in<br />

Frage gestellt wird. Eine große Anzahl Häuser sind bereits<br />

infolge Einfrierens <strong>der</strong> Zuleitung ohne Wasser. Auch hier<br />

heißt es wachs<strong>am</strong> sein beim Eintreten mil<strong>der</strong> Witterung, da<br />

bei dieser Gelegenheit Wasserleitungsrohre platzen und sich<br />

- 1 -<br />

Historische@ vom Heide-Boten<br />

Au@ <strong>der</strong> Geschichte <strong>Langebrück</strong>@<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach ,auch Wasserrohrbrüche in den<br />

Straßen einstellen werden.<br />

Die Wintersnot steigt weiter. Der Braunkohlenbergbau ist geschloßen,<br />

Arbeitsruhe in <strong>der</strong> Metallindustrie, im Baugewerbe,<br />

Schneeverwehungen behin<strong>der</strong>n Holzeinschlag u. Holzabfuhr.<br />

Vereisung <strong>der</strong> Wasserstraßen u. <strong>der</strong> Häfen. Die Schiffahrt<br />

ruht. Die Arbeitslosigkeit stieg in <strong>der</strong> letzten Woche wie<strong>der</strong><br />

stärker als in <strong>der</strong> Vorwoche an. Der Bodensee völlig vereist.<br />

Neue starke Kälte und Schnee in Italien. In Genua wurden 12<br />

Grad, in Triest 17 Grad Kälte verzeichnet. In H<strong>am</strong>burg wurden<br />

15 Grad Kälte gemeldet. In Polen sind viele Eisenbahnstrecken<br />

wegen gesprungener Schienen gesperrt.<br />

Heide-Bote, Nr. 21, 16. Februar 1929<br />

Gewaltige Schneemassen, weiterhin kalt in ganz Europa. In<br />

Italien Schneehöhen bis zu einem Meter, teilweise 25 Grad<br />

Kälte. Österreichische Bundesbahn stellt Eisenbahnverkehr<br />

nach Italien und Ungarn ein. Ostpreußen starke Schneeverwehungen,<br />

minus 10 Grad. Starke Verkehrsstörungen durch<br />

Schneefall in Dänemark. Fünf Fähren im Eise steckengeblieben.<br />

In Mittel- u. Ostfrankreich 22 Grad Kälte, London 11<br />

Grad Kälte, dagegen herrscht in Spitzbergen Tauwetter. In<br />

Berlin Kohle- u. Nahrungsmittelmangel. Wasserrohrbrüche.<br />

In Wien starke Zunahme <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit, Betriebseinstellungen<br />

wegen Kohlemangels.<br />

Heide-Bote, Nr. 23, - 21. Februar 1929.<br />

Spars<strong>am</strong>keit im Wasserverbrauch. Infolge des anhaltenden<br />

Frostes hat bedauerlicherweise <strong>der</strong> Zulauf in den Quellen<br />

sich bedeutend vermin<strong>der</strong>t. Soweit in den einzelnen Hausgrundstücke<br />

ein Wasserzulauf noch stattfindet, werden die<br />

Wasserentnehmer gebeten, im Verbrauche größte Spars<strong>am</strong>keit<br />

walten zu lassen. Das Baden ist nach Möglichkeit nur auf<br />

dringende Fälle zu beschränken.<br />

<strong>Langebrück</strong>, <strong>am</strong> 21. Februar 1929. Die Wasserwerksverwaltung.<br />

Die Schneehöhe in <strong>Langebrück</strong> beträgt 60 bis 120 cm.<br />

Die ungewöhnlich schweren Schnee- u. Kälteverhältnisse im<br />

gegenwärtigen Winter haben unter den Wildbeständen Sachsens<br />

verheerend gewirkt.<br />

Heide-Bote, Nr. 30. - 09. März 1929.<br />

Durch die unablässigen Bemühungen <strong>der</strong> Wasserwerksverwaltung<br />

konnten bis heute 3 bedenkliche Rohrbrüche im<br />

Wasserleitungsrohrnetz festgestellt und beseitigt werden. Die<br />

Rohrbrüche hatten sich an den Haupt- und Hausleitungen an<br />

<strong>der</strong> Haupt-, Höntzsch- und Dresdner Straße ereignet. Durch<br />

diese Maßnahme ist erreicht worden, daß in einem Teile <strong>der</strong><br />

anliegenden Grundstücke die Wasserversorgung in <strong>der</strong> bisherigen<br />

Weise wie<strong>der</strong> eintreten konnte. Es sind noch weitere<br />

Schäden im Rohrnetze vorhanden, zu <strong>der</strong>en Feststellung<br />

und Beseitigung man weiterhin bestrebt ist.<br />

Heide-Bote, Nr. 31. - 12. März 1929<br />

Zu den bereits beseitigten 3 Rohrbrüchen <strong>am</strong> Wasserleitungsrohrnetz<br />

traten neue Schäden hinzu. Am Sonntag machte<br />

sich das zutage getretene Leitungswasser ein Rohrbruch an<br />

<strong>der</strong> Moritzstraße bemerkbar. Durch sofortige Freilegung <strong>der</strong><br />

Wasserleitung konnte dieser festgestellt und beseitigt werden.<br />

Unter den gleichen Umständen wurden 2 Rohrbrüche<br />

<strong>am</strong> Montag an <strong>der</strong> unteren Albertstraße und an <strong>der</strong> äußeren<br />

Radeberger Straße festgestellt. Auch in diesen beiden Fällen<br />

ist die Wasserwerksverwaltung bemüht, die Schäden sobald<br />

als möglich abzustellen. erschwert werden die Arbeiten durch<br />

den im Erdreich vorhandenen tiefgehenden Frost.<br />

Heide-Bote, Nr. 44, - 11. März 1929.<br />

In <strong>der</strong> letzten Zeit mußte an verschiedenen <strong>Tag</strong>en für einige<br />

Ortsteile die Wasserzufuhr gesperrt werden. Der Grund ist in<br />

den gleichzeitig und mehrfach aufgetretenen Rohrbrüchen<br />

des Ortsleitungsnetzes zu suchen. Auf Grund <strong>der</strong> Wasserzuflußverhältnisse<br />

hat man festgestellt, daß noch mehrere<br />

Leitungsbrüche vorhanden sein müssen, die sich an <strong>der</strong><br />

Oberfläche noch nicht bemerkbar gemacht haben, bezw.<br />

nicht aufgefunden werden konnten. Auch in den kommenden<br />

Wochen wird mit einer zeitweisen Unterbrechung <strong>der</strong><br />

Wasserzufuhr, <strong>der</strong>en vorherige Bekanntgabe unmöglich ist,<br />

zu rechnen sein. Der Einwohnerschaft wird daher empfohlen,<br />

je<strong>der</strong>zeit auf einen gewissen Wasservorrat zu halten.<br />

20. <strong>April</strong> 199 - feiern Kaufmann u. Fabrikant Gustav Schlick<br />

und Frau, Stiehlerstraße 17, die silberne Hochzeit.

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