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Arbeitsprozesse und Lernfeldorientierung - Institut Technik und ...

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Arbeitsprozesswissen <strong>und</strong> lernfeldorientierte Curricula<br />

unmittelbar mit den <strong>Arbeitsprozesse</strong>n zusammenhängen muss, aber kann (vgl. Hägele<br />

2000a). Die Rückwirkungen dieses sozialen Kontextes auf die Individuen werden<br />

ebenfalls auf der Mikro-Ebene des soziotechnischen Systems beruflicher Facharbeit<br />

erschlossen.<br />

Die Makro-Ebene reflektiert die gesellschaftlichen Einflüsse <strong>und</strong> Anforderungen auf<br />

die beruflichen <strong>Arbeitsprozesse</strong>. Sie wirkt sowohl auf der Meso-Ebene als auch der<br />

Mikro-Ebene. Hierzu zählen insbesondere die bildungspolitischen, sozioökonomischen<br />

<strong>und</strong> soziotechnischen Rahmenbedingungen (vgl. Knutzen/Pangalos 2000, S. 113).<br />

2.4 Berufliche Handlungsfelder<br />

Handlungsfelder konkretisieren <strong>und</strong> dokumentieren die prospektiv erweiterte<br />

Ausprägung der gegenwärtigen <strong>und</strong> zukünftigen Facharbeit. Sie bereiten die<br />

Formulierung von Lernfeldern <strong>und</strong> Lernsituationen vor. Sie geben die erforderlichen<br />

Kompetenzen für die prospektiv entfalteten <strong>Arbeitsprozesse</strong> an, d.h. sie markieren die<br />

mögliche Kompetenzentwicklung im Rahmen dessen, was für realistisch gehalten wird.<br />

Dies wird in den Arbeitsprozessschritten, Handlungsschritten, Arbeitsmitteln <strong>und</strong><br />

-methoden sowie der umfassenden beruflichen Handlungsfähigkeit deutlich. Sie<br />

behalten die Komplexität der <strong>Arbeitsprozesse</strong> bei <strong>und</strong> lassen verschiedene<br />

Komplexitätsgrade zur Formulierung von Lernfeldern <strong>und</strong> Lernsituationen zu (vgl.<br />

Berben/Hägele/Pangalos 2000).<br />

Die Diskussion um berufliche Handlungsfelder hat mit den „Handreichungen für die<br />

Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerienkonferenz für den<br />

berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule <strong>und</strong> ihre Abstimmung mit<br />

Ausbildungsverordnungen des B<strong>und</strong>es für anerkannte Ausbildungsberufe“ (KMK 1997)<br />

innerhalb der beruflichen Bildung eine hohe Aktualität erfahren (vgl. Bader 1998,<br />

Muster-Wäbs/Schneider 1999, Huisinga 1999, Kremer/Sloane 1999).<br />

Ausgangspunkt der Diskussion ist der Gedanke der „Erhaltung der Ganzheitlichkeit von<br />

Lernprozessen“ (KMK 1997, S. 20). Die Struktur der Rahmenlehrpläne soll sich<br />

demnach an den Handlungsabläufen in der beruflichen Ausbildung im Betrieb<br />

orientieren. Um diesen Berufsbezug als strukturelles Leitkriterium in den Vordergr<strong>und</strong><br />

zu stellen, wurden die bisherigen Lerngebiete durch Lernfelder ersetzt (vgl. KMK 1997,<br />

S. 20). Sie enthalten die sich aus den beruflichen Aufgaben ergebenden<br />

Zusammenhänge in ihrer Struktur. Handlungsfelder sollen die fachsystematisch<br />

aufgebauten Inhaltskataloge überwinden (vgl. Bader 1998, S. 2).<br />

Bader/Schäfer definieren Handlungsfelder als „zusammengehörige Aufgabenkomplexe<br />

mit beruflichen sowie lebens- <strong>und</strong> gesellschaftsbedeutsamen Handlungssituationen, zu<br />

deren Bewältigung befähigt werden soll“ (Bader/Schäfer 1998, S. 229). Handlungsfelder<br />

verbinden gesellschaftliche, berufliche <strong>und</strong> individuelle Problemstellungen<br />

miteinander. Sie repräsentieren vollständige Handlungsabläufe.<br />

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