Arbeitsprozesse und Lernfeldorientierung - Institut Technik und ...
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Arbeitsprozesswissen <strong>und</strong> lernfeldorientierte Curricula<br />
3 Forschungsbeiträge der Berufsbildungsforschung,<br />
Sozialisationsforschung, Industriesoziologie,<br />
Arbeitswissenschaft <strong>und</strong> Berufswissenschaft zur<br />
Curriculumentwicklung.<br />
3.1 Forschungstraditionen<br />
Die Entwicklung lernfeldorientierter Curricula, insbesondere die Auswahl <strong>und</strong><br />
Legitimierung ihrer Inhalte <strong>und</strong> Formen, wird von mehreren Forschungsdisziplinen<br />
beeinflusst. In erster Linie sind hier die Berufsbildungsforschung, die Sozialisationsforschung,<br />
die Qualifikationsforschung <strong>und</strong> die berufswissenschaftliche Forschung zu<br />
nennen. Im Rahmen der Untersuchung werden die Ansätze einer kritischen Betrachtung<br />
unterzogen. Zunächst werden die Beiträge <strong>und</strong> Reichweite der genannten Forschungstraditionen<br />
zur Entwicklung lernfeldorientierter Curricula dargestellt.<br />
3.1.1 Die Berufsbildungsforschung<br />
Die Berufsbildungsforschung ist als ein Aufgabenbereich im B<strong>und</strong>esinstitut für<br />
Berufsbildung (BIBB) etabliert. Ihre Aufgabe ist es, die Entwicklung <strong>und</strong> Neuordnung<br />
von Berufen <strong>und</strong> Ausbildungsordnungen durch Forschungsvorhaben zu begleiten <strong>und</strong><br />
zu unterstützen (vgl. Schmidt 1995, S. 483). Die Ergebnisse der Berufsausbildungsforschung<br />
fließen in die Formulierung beruflicher Curricula ein. Diese Forschung ist<br />
aufs engste verknüpft mit dem Berufsbildungsdialog zwischen den Sozialpartnern,<br />
welche die Berufsentwicklung ganz entscheidend interessengeleitet ausgestalten. „Bei<br />
diesem Aufgabenbereich des BIBB handelt es sich weniger um einen wissenschaftlich<br />
entfalteten Forschungsbereich, als vielmehr um das Zusammenspiel bewährter<br />
Methoden der Berufsbildungsplanung, wie sie sich seit den 20er Jahren in der<br />
Berufsbildungsplanung herausgebildet haben“ (Bremer/Rauner/Röben 2000, S. 1). In<br />
dem durch die Berufsbildungsforschung unterstützten Berufsbildungsdialog zwischen<br />
den unterschiedlichen Sozialpartnern kommt bei der Identifizierung der beruflichen<br />
Arbeitsaufgaben sowie der Ausbildungsinhalte den Sachverständigen der Sozialpartner<br />
die entscheidende Rolle zu. Es wird unterstellt, dass diese Sachverständigen mit der<br />
Arbeitswelt in allen berufsbildungsrelevanten Details vertraut sind.<br />
Zu den Methoden der Berufsbildungsplanung gehören:<br />
- Literatur <strong>und</strong> Quellenstudium,<br />
- Betriebsbegehungen,<br />
- Fallstudien,<br />
- Repräsentative Tätigkeitsanalysen,<br />
- Expertenbefragungen (vgl. Benner 1996, S. 56 ff.).<br />
Wie bereits im Zusammenhang mit der Identifizierung bemerkt wurde, ist die<br />
Berufsausbildungsforschung durch ihre gesetzliche Verankerung entscheidend<br />
mitbestimmt. Die Anpassung an die technischen, wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
gesellschaftlichen Anforderungen münden in einer Forschungsperspektive, die sich<br />
einseitig auf die Angleichung an die Veränderungen ausrichtet (vgl. Koch/Reuling<br />
1994, S. 11).<br />
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