Arbeitsprozesse und Lernfeldorientierung - Institut Technik und ...
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Arbeitsprozesswissen <strong>und</strong> lernfeldorientierte Curricula<br />
dem Bildungsgang der Individuen. Sie sind somit am Lernprozess der Subjekte<br />
orientiert.<br />
Die Analyse des beruflichen Handlungssystems führt zur Identifizierung der<br />
bestimmenden <strong>Arbeitsprozesse</strong> eines ausgewählten Berufes. Die <strong>Arbeitsprozesse</strong><br />
erlauben eine prospektive Weiterentwicklung zu beruflichen Handlungsfeldern. Die<br />
Entfaltung der Handlungsfelder ermöglicht es Lernfelder zu entwickeln, die einerseits<br />
einen Berufsbezug <strong>und</strong> andererseits einen Subjektbezug aufweisen. Die Formulierung<br />
von Lernsituationen – auf der Gr<strong>und</strong>lage der Lernfelder – begründet eine<br />
subjektorientierte, auf die Vermittlung von beruflicher Handlungskompetenz zielende<br />
Berufs– <strong>und</strong> Curriculumentwicklung (vgl. Rauner 2001, S.2).<br />
2.5.4 Der Entwurf einer curricularen Makrostruktur<br />
Ein entwicklungslogisch aufgebautes Curriculum geht vom »Anfänger« aus, um nach<br />
der eingeräumten »Lernzeit« (3 bis 3,5 Jahre) den Auszubildenden den Weg zum<br />
»Experten« im Sinne »reflektierter Meisterschaft« zu ebnen. Das heißt, dass die<br />
Absolventen keiner besonderen Einarbeitung bedürfen, um im erlernten Beruf tätig<br />
werden zu können. Natürlich kommt der Berufserfahrung nach der Ausbildung eine<br />
besondere Bedeutung für die berufliche Weiterentwicklung <strong>und</strong> -bildung zu (Rauner<br />
1999, S. 1).<br />
Ein entwicklungslogisch aufgebautes Curriculum geht auf den ersten Blick von einem<br />
subjektiven Erfahrungsraum aus. Tatsächlich handelt es sich aber um die Unterstellung<br />
der Erfahrung objektiver Gegenstände, z. B. aus <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> Ökonomie. Darüber<br />
bringen alle Jugendlichen laienhaftes Wissen mit. Sie können in einem meistens<br />
unterschätzten Umfang einfache, alltägliche »berufliche« Aufgaben lösen.<br />
Bereits auf dieser Stufe einer nur schwachen fachlichen Kompetenz ist es sinnvoll,<br />
zusammenhängende Lern- <strong>und</strong> Arbeitsaufgaben zu formulieren. Sie schließen einen<br />
hohen Anleitungs- <strong>und</strong> Betreuungsaufwand ein. Die folgende Grafik zeigt die vier<br />
Lernbereiche einer entwicklungslogisch aufgebauten Berufsausbildung mit den<br />
korrespondierenden Aufgabenbereichen <strong>und</strong> dem Grad der Selbstständigkeit bei der<br />
Aufgabenbewältigung. Sie lässt das Ordnungsprinzip „vom Allgemeinen zum<br />
Speziellen“ erkennen.<br />
Mit der neuen Anordnung der Lehr- <strong>und</strong> Bildungsinhalte ist noch kein wirklich neues<br />
Curriculum gegeben. Ein entwicklungslogisches Curriculum für eine gestaltungsorientierte<br />
Berufsbildung muss zeitlich so angeordnet sein, dass an den für den Beruf<br />
bzw. das Berufsfeld gr<strong>und</strong>legenden Gesamtzusammenhängen angeknüpft werden kann.<br />
Die Entwicklungslogik als strukturierendes Moment beruflicher Curricula spiegelt sich<br />
in der curricularen Makrostruktur wider. Sie bezieht sich auf die paradigmatischen<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Entwicklungsaufgaben, die als bedeutsame Arbeits- <strong>und</strong> Handlungssituationen<br />
(Handlungsfelder) in Lernfelder münden. Die Lernfelder sind inhaltlich<br />
konkretisiert auf den jeweiligen Beruf oder das Berufsfeld bezogen, gestaltungs- <strong>und</strong><br />
handlungsorientiert ausgerichtet <strong>und</strong> am Lernprozess der Subjekte orientiert.<br />
Entwicklungslogisch strukturierte Curricula greifen damit die Gr<strong>und</strong>sätze für die<br />
Gestaltung des berufsbildenden Unterrichts (Gestaltungsorientierung, Arbeitsprozessorientierung,<br />
Berufsförmigkeit <strong>und</strong> berufliche Handlungsfelder) auf <strong>und</strong><br />
ermöglichen einen Paradigmenwechsel innerhalb der beruflichen Bildung.<br />
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