Bild - Martin Wagenschein
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<strong>Martin</strong> <strong>Wagenschein</strong>: Zusammenhänge der Naturkräfte. Das Gefüge des physikalischen Naturbildes, Braunschweig: Vieweg 1937<br />
28. Januar 2000<br />
Dieser Bericht soll nur die wichtigsten Ergebnisse bringen und er soll kurz und<br />
allgemeinverständlich sein. Das wird erkauft durch einen Verzicht: Wir wollen<br />
hier möglichst wenig sprechen von den Dingen, für die zwar der Laie ein natürliches<br />
Interesse hat - gerade heute -, die er aber nur mißverstehen kann, wenn er<br />
nicht Kraft, Willen und Zeit hat zu einem ganz gründlichen Studium. Es wird also<br />
nicht die Rede sein von Elektronen, Atomzertrümmerung, Relativitätstheorie,<br />
Kraftlinien u. a. Es handelt sich nämlich dabei um Dinge und Vorstellungen, die<br />
nicht offenkundig sind. Das heißt: sie müssen - häufig mit Hilfe komplizierter<br />
Apparate – erschlossen und können nicht selbst vorgezeigt werden. Man kann<br />
Niemanden den Aufbau des Wasserstoffatoms „zeigen“, so daß er ihn mit seinen<br />
Sinnen wahrnimmt. Und man wird es auch niemals können. Man muß ihm eine<br />
lange Kette von Experimenten vorführen, er muß Begriffe bilden und sich dann<br />
von alleine ein „<strong>Bild</strong>“ machen. Dabei sind Mißverständnisse fast unvermeidlich<br />
und Selbsttäuschungen über das, was „Verstehen“ heißt, sehr häufig.<br />
Deshalb wollen wir diese Schwierigkeit umgehen und uns möglichst an das „Offenkundige“<br />
halten, das soll heißen: an das, was mit unseren Sinnen - wenigstens<br />
grundsätzlich wahrgenommen werden könnte.<br />
Natürlich geht uns dadurch etwas an Einsicht in das physikalische Gedankengebäude<br />
verloren. Aber - abgesehen davon, daß gerade diese Teile des Gebäudes<br />
noch stark im Bau und Umbau sind - der Verlust ist nicht so sehr groß, wie man<br />
glauben sollte. Wir bekommen doch einen Blick für das Tatsachengerüst von dem<br />
dieses großartige Gedankengebäude getragen wird.<br />
Der Leser soll also offenkundige Antworten bekommen. Die Frage etwa, ob eine<br />
Verbindung zwischen Elektrizität und Magnetismus gefunden wurde, soll ihm<br />
durch die Beschreibung eines sehr einfachen Experimentes gegeben werden, das<br />
er im Grunde selbst machen könnte. Es soll vor allem die Rede sein von dem, was<br />
er sehen und hören würde, wenn er diese grundlegenden, diese überbrückenden<br />
Versuche selbst vor sich hätte.<br />
Aber hier ist etwas Wichtiges zu sagen: Diese einfachen Versuche, die hier beschrieben<br />
werden, sind meist nicht dieselben wie die, durch welche die Zusammenhänge<br />
entdeckt<br />
Auf CD-ROM gefasst von Prof. Dr. Michael Soostmeyer, Essen 2000, Kraneburgstraße 81, D 46240 Bottrop