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Bild - Martin Wagenschein

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<strong>Martin</strong> <strong>Wagenschein</strong>: Zusammenhänge der Naturkräfte. Das Gefüge des physikalischen Naturbildes, Braunschweig: Vieweg 1937<br />

28. Januar 2000<br />

{24}<br />

Bewegung und Wärme<br />

Einleitung<br />

So dunkel uns die Kräfte des vorigen Kapitels blieben, noch als wir sie durch<br />

dacht hatten, so vertraut wird es dich berühren, daß Wärme und Bewegung zusammengehören.<br />

Denn wir sehen die Frühlingswärme alles Ruhende erwecken, Pflanzen und Tiere<br />

zu Wachstum und Bewegung. Kälte macht starr, und mit dem Leben verläßt die<br />

Wärme unser Blut. Der Untätige wird kalt, und wer warm werden will, macht sich<br />

Bewegung.<br />

Eis ist fest, zu Wasser erwärmt wird es beweglich, zu Dampf erhitzt bewegt es<br />

selbst und droht die Wärme zu sprengen, die ihm den Raum versperren. Kaltes<br />

Eisen wird durch Hämmern heiß und glühend.<br />

So erschafft Wärme Bewegung und umgekehrt.<br />

Aber damit sind wir erst am Anfang im Verständnis dieser Beziehung. Wir sehen<br />

sie, aber wir verstehen sie nicht. Denn wir wissen zwar genau, was Bewegung ist -<br />

denn wir sehen und tasten sie, wir erzeugen und erleiden sie am eigenen Leibe<br />

aber von der Wärme ist uns nur die eine Empfindung gegeben, oder besser: das<br />

eine, gegensätzliche Empfindungspaar warm - kalt. Warum beide, Wärme und<br />

Bewegung, sich gegenseitig hervorrufen, würden wir recht erst begreifen, wenn<br />

wir wüßten: was ist denn nun mit dem Wasser oder mit dem Eisen geschehen,<br />

was ist in ihnen vorgegangen, wenn sie erst kalt waren, und nun sind sie warm?<br />

Wir wissen es heute. Erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts klärte es sich, und<br />

jetzt sind wir gewiß, daß das <strong>Bild</strong> richtig ist, das wir uns davon machen.<br />

„<strong>Bild</strong>“ muß man sagen, weil wir uns nicht unmittelbar von ihm überzeugen können.<br />

Die Antwort liegt im Unsichtbaren, in einer geheimen kleinen Welt, in die<br />

unsere groben Sinne nie<br />

Auf CD-ROM gefasst von Prof. Dr. Michael Soostmeyer, Essen 2000, Kraneburgstraße 81, D 46240 Bottrop

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