pdf Download Oktober 2009 - Cockpit

Civil Aviation
Royal Jordanian Airlines
Mit dem Charme der Levante
Jordanien liegt politisch als auch geographisch in einer der instabilsten
Regionen des Nahen Ostens. Wirtschaftskrise hin, Finanzkollaps
her, viel schlimmer wirken sich die häufi gen Krisen, Kriege und terroristischen
Anschläge in seinen Nachbarländern auf die Sicherheit und
die (touristische) Infrastruktur des Landes aus.
Innenpolitisch ist das Land, nicht
nur dank des nach wie vor sehr
geschätzten Königshauses, ziemlich
stabil und ruhig. In diesem ruhigen
Klima behauptet sich die heimische
Airline «Royal Jordanien», die mit
sehr viel Charme den Krisen trotzt und
sogar Gewinne erfl iegt.
Das rund sechs Millionen Einwohner
zählende haschemitische Königreich
Jordanien liegt mitten im politisch un-
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ruhigen Nahen Osten. Das grösstenteils
aus Wüste bestehende Land hat eine unschätzbare
geschichtliche und kulturelle
Vergangenheit. Antike Städte wie Petra
und Jerash zeugen von dieser historischen
Vergangenheit, Tausende von
Touristen reisen alljährlich ins Land, um
diese kulturellen Highlights zu besuchen.
93 Prozent seiner mehrheitlich arabischen
Bevölkerung bekennt sich zum
sunmitischen Islam, aber auch das Christentum
(5 Prozent)
hat viele Wurzeln
im heutigen Jordanien.
Nicht nur
deshalb begann
Papst Benedikt
XVI. seine Nahostreise
im Mai dieses
Jahres in Jordanien.
Nicht so
geschichtsträchtig,
aber durchaus
nicht weniger interessant,
ist der
Foto: Royal Jordanian
Werdegang seiner heimischen Airline
«Alia-Royal Jordanien» (RJ).
Erster Name «Alia»
König Hussein war ein begeisterter Aviatiker,
selbst Pilot und hatte Anfang der
Sechzigerjahre die Vision, eine nationale
Fluglinie auf die Beine zu stellen,
die sein Land im Ausland als Botschafter
Jordaniens repräsentieren sollte. So
wurde am 15. Dezember 1963 mit königlichem
Dekret die heutige RJ unter
dem Namen seiner ersten Tochter Alia
gegründet. Mit zwei Flugzeugen vom
Typ Handley Page Dart Heralds und einer
Super DC-7 wurden die ersten Flüge
von Amman nach Kairo, Beirut, Kuweit
und Jerusalem durchgeführt.
Mit der zweiten DC-7, die 1964 zur
Flotte stiess, wurde die Route von Amman
nach Jeddah eröffnet. Der Mittelmeerraum
und in weiterer Folge Europa
waren bald Wunschziel der noch jungen
Airline, aber mit welchem Fluggerät? In
Europa war gerade das «Caravelle-Zeitalter»
angebrochen und so zögerte man
nicht lange und orderte bei Sud Aviation
in Frankreich drei neue Caravelle
10R, die mit stärkeren Triebwerken und
bereits mit einer so genannten Kaskaden
Schubumkehrvorrichtung ausgerüstet
waren. Am 31. Juli 1965 erhielt
Bild: Boeing