pdf Download Oktober 2009 - Cockpit
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Whisky<br />
Raid<br />
Zu Beginn dieses Jahres erhielt Paul Misteli die Einladung, mit seinen<br />
Bücker-Kameraden an einem Fly-In in Breighton (Yorkshire) die<br />
75 Jahre Bücker Jungmann zu feiern. Der Termin passte für Paul mit<br />
seinem CASA Jungmann HB-UVU und mich mit dem Jungmeister<br />
HB-MKR, worauf wir uns ein Zeitfenster von knapp zwei Wochen offen<br />
hielten. Eine weitere Motivation für diese lange Reise nach England<br />
war auch das 100-Jahre-Jubiläum der Kanalüber que rung durch<br />
Louis Blériot am 25. Juli 1909.<br />
General Aviation<br />
Im Bücker Doppeldecker nach Schottland (1)<br />
Wir freuten uns auf dieses<br />
spezielle Abenteuer<br />
mit unseren Oldtimern<br />
und begannen mit den<br />
Vorbereitungen. So mussten wir zum<br />
Beispiel abklären, ob man auch ohne<br />
ELTs und Transponder in den Lufträumen<br />
von Frankreich und England unterwegs<br />
sein kann und stellten eine<br />
passende Route zusammen. Dabei war<br />
natürlich die kurze «Endurance» von<br />
etwa zwei Stunden zu beachten. Für die<br />
Zwischenstopps mussten wir diejenigen<br />
Flugplätze aussuchen, die AVGAS und<br />
möglichst auch Öl (S100, W100) liefern<br />
konnten. Bei einem Ölverbrauch von<br />
knapp einem Liter pro Stunde würde<br />
sonst im kleinen Gepäckfach – nebst all<br />
den Ölfl aschen – kaum noch Platz für frische<br />
Unterwäsche bleiben.<br />
Eine Reise dieser Grössenordnung ist<br />
unter dem Strich aber nicht ganz billig.<br />
Somit war auch Sponsorensuche<br />
angesagt: Mit der Firma traser ® H3, die<br />
kürzlich Pilotenuhren unter dem Motto<br />
«Bücker Flugzeuge» auf den Markt gebracht<br />
hatte, war der ideale Partner gefunden.<br />
Die Uhren H3 JUNGMANN und<br />
H3 JUNGMEISTER verfügen über eine<br />
spezielle Beleuchtungstechnologie, die<br />
sich für unser Unternehmen als besonders<br />
gut geeignet herausstellte.<br />
In der Planungsphase spielten wir schon<br />
bald mit dem Gedanken, auch nach<br />
Schottland weiterzufl iegen. Die Idee,<br />
mit unseren Maschinen vor der favorisierten<br />
Whiskydestillerie vorbeizufl iegen,<br />
erfreute uns immer mehr, und so bereiteten<br />
wir auch diesen Abstecher vor.<br />
Dabei nahmen wir mit den wenigen geeigneten<br />
Plätzen Kontakt auf, um Treibstoff-<br />
und Ölversorgung sicherzustellen<br />
und möglichst auch eine Hangarierungsmöglichkeit<br />
zu organisieren.<br />
Die Reise sollte schlussendlich mit mehreren<br />
Zwischenstopps durch Frankreich<br />
Überfl ug vor der Landung in<br />
Breighton.<br />
nach Calais führen, dann über den Kanal<br />
direkt nach Duxford und in einem<br />
weiteren Flug nach Breighton. Weiter<br />
beabsichtigten wir via Carlisle, eventuell<br />
Prestwick, nach Oban zu fl iegen,<br />
um dann als Höhepunkt auf der «Isle of<br />
Mull» in Glenforsa zu landen. Von dort<br />
planten wir die Destillerien auf Islay zu<br />
besuchen, um dann auf ähnlicher Route<br />
wieder zurück in die Schweiz zu fl iegen.<br />
Die Berechnung ergab einen Aufwand<br />
von zirka zehn Tagen und etwa 20 Flugstunden.<br />
Natürlich hielten wir uns ein<br />
paar Tage offen, um fl exibel zu bleiben.<br />
«Englisches Wetter»<br />
Der Tag des geplanten Abfl uges kam näher<br />
und die Wetterprognosen für Frankreich<br />
und England gewannen immer<br />
mehr an Bedeutung. Die METARs von<br />
Islay, Prestwick und eine Webcam auf<br />
Glenforsa gaben uns eine Vorstellung,<br />
wie es denn so sein würde: Wind von über<br />
20 Knoten war dabei keine Seltenheit!<br />
Es galt also genug Material zur Befestigung<br />
der Flugzeuge mitzunehmen und<br />
natürlich durften auch die Schwimmwesten<br />
für die längeren Flüge über dem<br />
Meer nicht fehlen.<br />
Die letzten Tage vor dem Abfl ug wurden<br />
dafür genutzt, die Flugzeuge<br />
auf Vordermann zu bringen und eine<br />
letzte Kontrolle durchzuführen. ❯<br />
10/<strong>2009</strong> 39<br />
Fotos: zvg