pdf Download Oktober 2009 - Cockpit
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«<br />
Civil Aviation<br />
AUA<br />
Deutsche Lufthansa AG (LH), Austrian Airlines AG (AUA) und die<br />
staatliche Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG) haben am<br />
3. September die «erfolgreiche Übernahme von Austrian durch Lufthansa»<br />
vollzogen. Sämtliche als aufschiebend defi nierten Bedingungen<br />
der Transaktion sind – nach einem Jahr des Blutens und Zitterns<br />
– letztlich wie erhofft eingetreten. Ein Ruhmesblatt ist der Vorgang um<br />
die Privatisierung der AUA allerdings kaum…<br />
Wir werden ein profi tables<br />
Unternehmen sein und<br />
bleiben müssen. So profi<br />
tabel, dass wir auch in<br />
wirtschaftlich schwierigen Phasen, wo<br />
externe Schocks auf das Unternehmen<br />
zukommen, trotzdem gut den Kopf über<br />
Wasser halten können. Das muss das Ziel<br />
sein und wenn uns das gelingt, dann<br />
wird auch unsere Eigenständigkeit gesichert<br />
sein…».<br />
Nur eineinhalb Jahre später ist von den<br />
Worten des AUA-Vorstands Dr. Peter<br />
Malanik zu «<strong>Cockpit</strong>» (4/2008) kaum<br />
etwas geblieben. Schon gar nicht jene,<br />
anlässlich des AUA-Privatisierungsauftrags<br />
an die ÖIAG letzten August vom<br />
sozialdemokratischen Bundeskanzler<br />
Faymann mehrmals defi nierte Sperrminorität<br />
von 25% plus einer Stimme.<br />
Trotzdem ist dem im Amt bleibenden<br />
AUA-Vorstand Malanik – ausser einem<br />
18<br />
10/<strong>2009</strong><br />
unter dem Gefi eder des Kranichs<br />
kräftigen Grundvertrauen zu seiner<br />
Firma – kaum etwas vorzuwerfen, steuerte<br />
er doch mit Andreas Bierwirth den<br />
Betrieb zuletzt durch wahrlich «monsunartige»<br />
Turbulenzen. Es waren vielmehr<br />
jahrelange Realitätsverweigerung<br />
und Feigheit der Wiener Politiker aller<br />
Couleur, Wählern und Zeitungsmachern<br />
Gegebenheiten zu erklären, die das rotweiss-rote<br />
Seitenleitwerk fast in den<br />
Bankrott getrieben hätten. Kein gutes<br />
Omen übrigens für die jährlich(!) 30 Eurofi<br />
ghter verbrennende Österreichische<br />
Staatsbahn (ÖBB) sowie die ausgegliederte,<br />
aber noch immer vom Infrastrukturministerium<br />
gegängelte Post-AG.<br />
Hausgemachtes trifft Krise<br />
ÖIAG-Chef Michaelis hatte es in mehreren<br />
TV-Interviews vorsichtig ausgedrückt.<br />
Schon länger habe man den zuständigen<br />
Verkehrsministern (zuletzt<br />
Foto: Lufthansa<br />
Glück<br />
im<br />
Unglück?<br />
dem heutigen Bundeskanzler Faymann)<br />
– vielleicht zu leise – klarzumachen versucht,<br />
dass das verständliche, aber romantische<br />
Festhalten am eigenen nationalen<br />
Carrier ins Out führen würde.<br />
Längst war die AUA zu gross geworden<br />
für den heimischen Markt, aber zu klein,<br />
um international alleine weiter zu bestehen.<br />
Politiker aller Parteien warnten vor<br />
dem «Verscherbeln» des «Nationalheiligtums»<br />
und vor der «Bedrohung des<br />
Wirtschaftsstandorts» – obwohl die AUA<br />
längst hohe Verluste einfl og und andere<br />
Airlines ihrer Grösse schon verschwunden<br />
waren. Swissair winkte aus der Gruft.<br />
Als es 2007 einen kleinen Gewinn von 3,3<br />
Millionen Euro gab, steckte die damalige<br />
AUA-Führung dessen Hälfte noch in einen<br />
zweitägigen 50-Jahre-Hangarfest-<br />
Event. «Dank» der Krise kehrte in letzter<br />
Minute 2008 allseits Vernunft ein – zum<br />
Glück für die AUA, wie das Schicksal von<br />
SKY-EUROPE zeigt.<br />
Nur mit dem Kranich…<br />
Die inklusive der AUA-Gruppe nunmehr<br />
mit 100 Millionen Passagieren pro Jahr<br />
grösste Fluggesellschaft Europas war<br />
trotz urösterreichischer Warnungen vor<br />
einem «Schlucken durch die Piefke» und<br />
«Wien als Regionalfl ughafen» von vorn-