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Ein beeindruckender Erfolgsbeweis<br />
<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>AKDB</strong><br />
Aktuell Bürgerservice-Portal Pilotprojekt Ingolstadt Seite 9<br />
02.11<br />
Zeitung für kommunale Verwaltungen und Unternehmen<br />
Im Einsatz OK.VORFAHRT: Zulassungsstelle München-Land Seite 12<br />
Lösungen Führerschein ohne Behördengang Seite 44<br />
24. Jahrgang, August 2011
Michael Wieder,<br />
Stellvertretender Leiter<br />
der Geschäftsstelle<br />
Schwaben und<br />
Vertriebsberater<br />
Vorrang<br />
Partnerschaft<br />
Bianca Ackermann,<br />
Vertriebsberaterin<br />
in Oberfranken<br />
Was wären wir ohne Sie?<br />
Seit <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong>n ist die <strong>AKDB</strong> Partner von Kommunen und öffentlichen Verwaltungen.<br />
In enger Partnerschaft mit Ihnen entstehen integrierte Lösungen, die<br />
Ihre Verwaltung schnell, effizient und bürgernah machen. Alle Fachverfahren<br />
fügen sich zusammen zu einem ineinandergreifenden System.<br />
KOMMUNALE<br />
19. - 20.10.2011 Halle 12, Stand 323<br />
Besuchen Sie uns in Nürnberg und informieren Sie<br />
sich über die neuesten Software-Lösungen für<br />
den gesamten kommunalen Bereich!<br />
Die <strong>AKDB</strong> ist als Systempartner führend in der Integration von kommunaler<br />
Software und eGovernment – für Ihre moderne Verwaltung.<br />
Innovativ. Kraftvoll. Partnerschaftlich.
Editorial<br />
report<br />
Evolutionsschübe gab es in der Geschichte<br />
oft genug. Keiner kann sich mehr vorstellen,<br />
welche Effizienzfortschritte die Erfindung des<br />
noch heute gebräuchlichen Aktenordners<br />
durch Friedrich Soennecken 1886 oder die auf<br />
der Weltausstellung Ende des 19. Jh. in Chicago<br />
präsentierte Hängeregistratur waren.<br />
Und nun nimmt die digitale Vorgangsbearbeitung<br />
Fahrt auf. Dreh- und Angelpunkt dabei<br />
ist die elektronische Akte. Diese wird sich<br />
als eine der wichtigsten technischen Säulen<br />
einer effizienten Verwaltung fest etablieren.<br />
Das Bayerische Staatsministerium des Innern beziffert das monetäre Einsparpotenzial<br />
wie folgt: Die Prozesskosten für einen Bescheid in Papierform betragen<br />
ca. 7,50 Euro. In elektronischer Form können diese pro Vorgang auf 0,17<br />
Euro gesenkt werden. Hier stecken für Kommunen enorme Chancen, den steigenden<br />
Anforderungen nach wie vor gerecht zu werden. Bearbeitungsschritte<br />
können beschleunigt bzw. auch parallel und standortunabhängig durchgeführt<br />
werden. Suchvorgänge werden auf ein Minimum reduziert, zusätzlicher Raumbedarf<br />
fällt kaum mehr an. Gleiches gilt für die mehrfache Datenhaltung. Und<br />
dies – bei Bedarf – revisionssicher. Die Vorteile liegen auf der Hand: Verfahrensbeschleunigung<br />
und Kostenreduktion.<br />
Damit die eAkten auch den vollen Nutzen entfalten, bedarf es keiner Insel-,<br />
sondern einer vollumfänglich integrativen Lösung. Für eine erfolgreiche eAkten-<br />
Strategie ist eine enge Verzahnung der Fachverfahren untereinander, mit der<br />
elektronischen Akte sowie mit dem Dokumentenmanagement- und Archiv-System<br />
wichtig. Daten können automatisch aus der elektronischen Akte ins Fachverfahren<br />
fließen. Die <strong>AKDB</strong> stellt dies mit ihrem aktuellen Leistungsangebot<br />
sicher.<br />
Die <strong>AKDB</strong> verfügt dabei über die notwendige Erfahrung, um die gesamte Bandbreite<br />
anzubieten – vom autonomen Einsatz der unterschiedlichen elektronischen<br />
Aktenlösungen bei Ihnen vor Ort bis hin zum Betrieb im <strong>AKDB</strong>-eigenen<br />
Rechenzentrum. Inzwischen halten wir umfassende Lösungsangebote für zehn<br />
elektronische Akten der verschiedenen Fachverfahren bereit. Tendenz: stark steigend.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre unseres aktuellen Reports wünscht<br />
Hans-Peter Mayer<br />
Leiter Marketing / Vertriebskoordination der <strong>AKDB</strong><br />
INhALt<br />
Editorial ......................................................3<br />
Schwerpunkt<br />
Elektronische Aktenführung ...........................4<br />
OK.EWO – Elektronische Einwohnerakte ........6<br />
Aktuell<br />
Hausmesse Geschäftsstelle Oberbayern .............8<br />
Start Pilotphase Bürgerservice-Portal .................9<br />
Lösungen<br />
Neuer Zeichensatz im Meldewesen .................10<br />
Erweiterung ZEMA-Portal ...............................10<br />
Umstellung auf AutiSta 9 ................................11<br />
Kostenrechnungen mittlerer Gemeinden ..........16<br />
Datenlieferung Personalabrechnung ................17<br />
Datenverbund Landkreis Kelheim.....................26<br />
GF Outsourcing Verbesserter Kundenservice .....34<br />
IT-Sicherheit VITAKO .......................................34<br />
Katastrophenfall-Test Coburg ...........................<strong>40</strong><br />
OTS Bau Schlüsselfertige Lösung .....................41<br />
OK.VISA Ausländerbehörde .............................42<br />
Bezirkskliniken Mittelfranken ...........................43<br />
Führerschein ohne Behördengang ...................44<br />
Im Einsatz<br />
OK.VORFAHRT Niedrigste Fehlerquote ............12<br />
Online-Vorhaben „Kfz-Wesen“ Lkr. Goslar .........14<br />
OK.KIWO in Weiden ......................................18<br />
Neues Modul Bild- und Teilhabeleistungen ......19<br />
Umstieg auf <strong>AKDB</strong>-Rechenzentrum ..................24<br />
komXpress Beschwerdemanagement ...............28<br />
Neue Software-Lösung Feuerbeschau .............29<br />
Adelsdorf: Zufriedener Vollkunde .....................30<br />
w3GIS erfolgreich in Hof und Kronach ..............32<br />
System<br />
Spamfilter <strong>AKDB</strong> .............................................35<br />
Kurzmeldungen ......................................36<br />
Über uns<br />
Festakt <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>AKDB</strong> ....................................20<br />
Interview mit Alexander Schroth ......................22<br />
Interview mit Melanie Sauter ..........................46<br />
Vorschau<br />
Bürgerservice-Portal ........................................47<br />
3
Elektronische Aktenführung<br />
Wichtiger Baustein der modern<br />
In den Fachabteilungen einer Kommune bestimmen<br />
Dokumente eine Vielzahl von Prozessen bei<br />
der Aufgabenerledigung. Die anfallende Papierflut<br />
– bestehend aus Briefen, Berichten, Mails, handschriftlichen<br />
Gesprächsmitschriften, Bescheiden<br />
und Daten aus den Anwendungsverfahren sowie<br />
sonstigen Dokumenten aller Art – wird laufend bearbeitet,<br />
abgelegt, aussortiert und weitergeleitet.<br />
Diese manuelle Verwaltung ist zeitaufwendig, oft redundant<br />
und kostenintensiv. Sie behindert eine aktuelle und<br />
umfassende Bereitstellung der Informationen und damit<br />
eine effektive und schnelle Aufgabenerledigung. Dies wird<br />
bei permanent wachsenden Aufgaben und immer knapperen<br />
Ressourcen besonders spürbar: Wird die Akte z. B. an<br />
einem Standort vorgehalten, können Mitarbeiter an anderen<br />
Standorten nicht ohne weiteres Einsicht erhalten. Aufwendige<br />
Transportzeiten aus Papierarchiven, deren Räume<br />
sinnvoller zu nutzen wären, fallen an, nebst Kosten bei der<br />
Anschaffung von Aktenschränken, für Druck, Transport<br />
und Ablage. Die Fehlerquote bei falscher oder unvollständiger<br />
Aktenablage sowie das Fehlen einer automatisierten<br />
Übernahme von Dokumenten aus Anwendungs- und Officeverfahren,<br />
einschließlich E-Mails, behindert eine zeitgemäße<br />
Verwaltungsarbeit.<br />
Nutzen für die Kommune bei eAkten mit Archivierung<br />
Studien belegen, dass bei der Arbeit mit Dokumenten mindestens<br />
die Hälfte der Arbeitszeit für Suchen aufgewendet<br />
wird. Mit der elektronischen Akte als zentrale Informationsquelle<br />
stehen die gewünschten Informationen mit<br />
wenigen Mausklicks schnell, aktuell und umfassend zur<br />
Verfügung. Darüber hinaus gewährleistet die ergänzende<br />
revisionssichere digitale Archivierung, dass alles den Vorgaben<br />
des Gesetzgebers gemäß „sicher, unverändert, vollständig,<br />
ordnungsgemäß, verlustfrei, reproduzierbar und<br />
datenbankgestützt recherchierbar“ verwaltet wird. Und<br />
sie ermöglicht zusätzlich den Aufbau eines verwaltungsinternen<br />
Informations- und Wissensmanagements.<br />
Alle berechtigten Benutzer können standortunabhängig<br />
in Echtzeit auf sämtliche elektronischen Akten und Dokumente<br />
zu einem Vorgang zugreifen. Umfangreiche Funktionen<br />
wie Verschlagwortung oder Recherchefunktion<br />
4 Ausgabe August 2011
en Kommunalverwaltung<br />
erleichtern die Suche, die direkt über die Oberfläche des<br />
Anwendungsverfahrens erfolgt – einfach aufzurufen und<br />
bequem zu bedienen. Der Aufruf der Akte erfolgt direkt<br />
aus der Bearbeitungsmaske des jeweiligen Vorgangs im<br />
Anwendungsverfahren. Dabei werden die Benutzerrechte<br />
aus dem jeweiligen Fachverfahren, Stichwort „rollenbasierter<br />
Zugriffsschutz“, berücksichtigt. Dokumente können<br />
sowohl aus dezentraler als auch zentraler Produktion<br />
sowie aus der Büroumgebung der Kommune (Office, Outlook)<br />
in das Dokumentenmanagement-System übernommen<br />
werden. Die Ablagestruktur ist individuell gestaltbar,<br />
z. B. nach Einheitsaktenplan, personen- und fallbezogen.<br />
Das Bayerische Innenministerium fasste bei den Gunzenhausener<br />
IuK-Tagen die Vorteile elektronischer Akten wie<br />
folgt zusammen:<br />
• orts-und zeitunabhängige Verfügbarkeit von<br />
Dokumenten und Vorgängen<br />
• parallele Sachbearbeitung<br />
• Mehrfachnutzung<br />
• Sicherstellung der Grundsätze der Rechtmäßigkeit und<br />
Aktenmäßigkeit des Verwaltungshandelns<br />
• einfache und schnelle Recherchen<br />
• Aufbau eines verwaltungsinternen Informations- und<br />
Wissensmanagements<br />
• gemeinsame, einheitliche und strukturierte<br />
Datenhaltung<br />
• Fehlerreduktion durch wegfallende Medienbrüche<br />
• Erhöhung der Transparenz des Verwaltungshandelns<br />
• Beschleunigung der Sachbearbeitung<br />
Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit eines Dokumentenmanagement-Systems<br />
gehen Schätzungen davon aus, dass<br />
50 bis 80 Prozent Einsparungen möglich sind. Das Fraunhofer-Institut<br />
hat dazu bereits 2002 in einer Studie auf der<br />
Basis von Durchschnittswerten (Moderner Staat – Moderne<br />
Verwaltung, Bilanz 2002) das monetäre Wertschöpfungspotenzial<br />
bei der Reduzierung der Prozesskosten beziffert:<br />
In Papierform koste ein Bescheid bzw. Vorgang etwa 7,50<br />
Euro, in elektronischer Form derselbe Vorgang dagegen<br />
nur ca. 0,17 Euro. Der Einsatz elektronischer Akten ist somit<br />
ein wichtiger Baustein für eine papierarme, wirtschaftliche,<br />
effiziente und moderne Kommunalverwaltung.<br />
report<br />
Die papierarme, wirschaftliche<br />
und effeziente Kommune<br />
Planunterlagen<br />
Fachverfahren<br />
eAkte eAkte eAkte<br />
komXwork<br />
Archiv<br />
eAkte<br />
SChWERPUNKt<br />
Schriftverkehr<br />
Rechnungen Sitzungsunterlagen<br />
Zentrale Verfügbarkeit aller zum<br />
Vorgang gehörigen Dokumente<br />
5
OK.EWO – Elektronische Einwohnerakte<br />
Die nahtlose Vorgangsbearbeit<br />
Zu den elektronisch gespeicherten Meldedaten ist<br />
in der Regel eine Vielzahl von Papierdokumenten<br />
abzulegen. Vollmachten, Urkunden oder Erklärungen<br />
sind oftmals in Aktenordnern oder Hängeregistraturen<br />
abgelegt und müssen bei Bedarf lange<br />
gesucht werden. Es bestehen Medienbrüche, die<br />
für eine rasche Vorgangsbearbeitung hinderlich<br />
sind und unnötige Kosten verursachen.<br />
Die Elektronische Einwohnerakte von OK.EWO fügt die<br />
Informationen, die zusammengehören, auch zusammen.<br />
Nach Aufruf eines Personendatensatzes können fallbezogene<br />
Dokumente gescannt, aus dem Windows-Dateisystem<br />
hinzugefügt oder Email bequem abgelegt werden.<br />
Die Nutzung von Komponenten der im Lieferumfang enthaltenen<br />
OEM-Version des Dokumenten-Managementsystems<br />
komXwork ermöglicht eine schnelle und komfortable<br />
Ablage und Suche in der Elektronischen Einwohnerakte.<br />
Alle zu einem Meldevorgang notwendigen Dokumente<br />
stehen an den OK.EWO-Arbeitsplätzen zur Verfügung und<br />
lassen sich direkt aus dem Personendatensatz heraus aufrufen.<br />
Zentrales Rechercheinstrument ist die vorgegebene<br />
Schlagworttabelle, die um eigene Begriffe erweitert werden<br />
kann.<br />
Speicherung der Dokumente (z.B. in EASY-Archiv)<br />
Das Dokumenten-Managementsystem komXwork erlaubt<br />
die Speicherung der Dokumente in der Einwohnerakte<br />
in verschiedenen Ablagestrukturen. Wenn Sie in Ihrer<br />
Verwaltung bereits mit Archivsystemen arbeiten oder die<br />
Einführung eines Archivsystems planen, können Sie die in<br />
OK.EWO erfassten Dokumente einschließlich der Schlagworte,<br />
des zugeordneten Namens und des Geburtsdatums<br />
über ein Korrespondenzverzeichnis im Archivsystem ablegen.<br />
EASY-Archiv ist als strategisches Produkt der <strong>AKDB</strong> in<br />
Bezug auf Revisionssicherheit zertifiziert.<br />
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, wenden Sie sich<br />
bitte an unseren regional zuständigen Vertrieb.<br />
Leistungsmerkmale<br />
• Speicherung von Dokumenten zu Personen<br />
des Melderegisters als Nachweise<br />
• Eindeutige Identifikation der Person durch<br />
das Ordnungsmerkmal (OM)<br />
• Dokumente können gescannt oder aus dem<br />
Windows-Dateisystem hinzugefügt werden<br />
• Anzeige der Dokumente zur Person nach<br />
Schlagworten<br />
• Komfortable Outlook-Integration<br />
• Ablage der Dokumente außerhalb der<br />
OK.EWO-Datenbank<br />
• Alle Dateitypen können gespeichert werden<br />
• Alle zu einem Meldevorgang gehörenden<br />
Dokumente stehen an den OK.EWO-Arbeitsplätzen<br />
zur Verfügung<br />
6 Ausgabe August 2011
ung im Meldewesen<br />
Vollauskunft zur<br />
Person bietet<br />
die Möglichkeit,<br />
Dokumente in der<br />
eAkte aufzurufen.<br />
komXwork<br />
ermöglicht die<br />
Bearbeitung von<br />
Dokumenten zur<br />
Person.<br />
report<br />
SChWERPUNKt<br />
Schwerpunkt<br />
7
Hausmesse Geschäftsstelle Oberbayern 25. / 26. Mai 2011<br />
Bereit für die Zukunftsthemen<br />
Erneut erwies sich die <strong>AKDB</strong>-Hausmesse der Geschäftsstelle<br />
Oberbayern für eine große Anzahl Besucher<br />
als Magnet. Rund 350 Gäste konnte der Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>AKDB</strong>, Alexander Schroth,<br />
am 25. und 26. Mai in den Räumen an der Münchener<br />
Hansastraße willkommen heißen.<br />
In seiner Begrüßungsrede verwies er auf die anstehenden<br />
Herausforderungen und das wachsende Selbstverständnis<br />
der Verwaltungen als Serviceanbieter. Diese, so Schroth,<br />
erforderten die ständige Bereitschaft, sich aktuellen Neuerungen<br />
und Zukunftsthemen zu stellen, gerade in Zeiten<br />
des steigenden Drucks, Kosten zu senken. Dafür versprach<br />
er viele neue Anregungen und interessante Gespräche.<br />
Dass dies zutraf, konnten die Besucher an den Ständen der<br />
<strong>AKDB</strong>-Geschäftsfelder und in mehreren Fachvorträgen live<br />
erleben. So verwies Gastredner Claus Hensold vom Bayerischen<br />
Landesamt für Umwelt in seinem Vortrag zur demografischen<br />
Entwicklung der nächsten Jahrzehnte auf<br />
die Wichtigkeit eines effizienten Flächenmanagements.<br />
In zwei Podiumsdiskussionen wurde deutlich, in welchem<br />
Umfang intelligentes eGovernment zunehmend besser,<br />
unbürokratischer und bürgerfreundlicher wird. Moderator<br />
Georg Göbl zeigte dies am Medium der Zukunft, den elek-<br />
tronischen Akten auf, bevor Moderator Werner Popp im<br />
Expertenkreis das Thema „Finanzwesen zentral Dialog“ als<br />
Lösung für künftige Herausforderungen diskutierte.<br />
Besonders großes Interesse fanden bei den Besuchern die<br />
Themen Bürgerservice-Portal, elektronischer Personalausweis<br />
und das Signaturpad für elektronische Unterschriften<br />
als wichtige Erleichterungsmaßnahme im Einwohnerwesen.<br />
Insgesamt wurde im Rahmen der Hausmesse deutlich,<br />
dass die <strong>AKDB</strong> als größter kommunaler IT-Dienstleister sich<br />
schnell und hochqualifiziert auf aktuelle Gegebenheiten<br />
der Landkreise, Städte und Gemeinden einstellt. Dabei unterstützt<br />
sie diese sowohl bei ihren fachlichen Ansprüchen<br />
als auch bei den aktuellen Einsparbemühungen.<br />
Stimmen von der Hausmesse<br />
thomas hundhammer, Stadt Waldkraiburg: „Mich fasziniert<br />
die hohe Zukunftsorientierung der <strong>AKDB</strong>. Hier und<br />
heute besonders das Unterschriftspad, das ist neu, davon<br />
habe ich bisher nichts gewusst.“<br />
Günther Pauli, Gemeinde Gröbenzell: „Das DMS-Thema<br />
ist sehr wichtig. Die Vernetzung der Daten wird immer<br />
wichtiger. Fachanwendungen, die außerhalb des DMS liegen,<br />
sind auf Dauer nicht brauchbar. Hier werden wir was<br />
tun müssen.“<br />
Peter Kant, Gemeinde herrsching a. Ammersee: „Mich<br />
interessiert die elektronischen Akte. Die <strong>AKDB</strong> ist hier klar<br />
Vorreiter, auch beim elektronischen Personalausweis. Wir<br />
nutzen schon das EWO-Portal, das wird gut angenommen.<br />
Die künftige Umstellung auf das Bürgerservice-Portal finde<br />
ich wirklich klasse. Das ist sehr modern und innovativ.“<br />
Impressionen von der Hausmesse Oberbayern<br />
8 Ausgabe August 2011
Bürgerservice-Portal: Pilotprojekt Ingolstadt<br />
Neuer Personalausweis in der Praxis<br />
Als erste Kommune in Bayern und als eine der ersten<br />
in Deutschland führt die Stadt Ingolstadt das<br />
„Bürgerservice-Portal“ der <strong>AKDB</strong> ein. Hiermit können<br />
über das Internet Behördengänge einfach und<br />
bequem von zu Hause aus erledigt werden. Das<br />
Pilotprojekt gilt als Modellvorhaben für weitere<br />
bayerische Kommunen und soll nach der Erprobungsphase<br />
weiter optimiert und um zusätzliche<br />
Dienste erweitert werden.<br />
An jedem Ort, zu jeder Zeit können sich die Bürger jetzt mit<br />
dem neuen Personalausweis sicher im Internet authentifizieren.<br />
Dadurch wird eine lückenlose und transparente Online-Kommunikation<br />
zwischen den Ingolstädtern und ihrer<br />
Stadtverwaltung möglich. Rund 7.000 Ingolstädter Bürgerinnen<br />
und Bürger (Stand Ende Mai 2011) sind bereits im<br />
Besitz des neuen Personalausweises, 60 Prozent haben die<br />
Option „eID“, die elektronische Identifikation, freischalten<br />
lassen. Mit einem Chipkartenlesegerät und der individuellen<br />
PIN können sie sich nun im von der <strong>AKDB</strong> entwickelten<br />
„Bürgerservice-Portal“ rechtssicher legitimieren.<br />
Schneller und effizienter<br />
report<br />
AKtUELL<br />
In einer Pressekonferenz wurden die Vorteile des Bürgerservice-Portals erläutert (v.r.: <strong>AKDB</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />
Alexander Schroth, Rechtsreferent der Stadt Ingolstadt Helmut Chase, Staatssekretär und IT-<br />
Beauftragter der Bayer. Staatsregierung Franz Josef Pschierer, Leiter der CIO-Stabsstelle Dr. Rainer Bauer)<br />
Auch wenn schon vorher eine Reihe von Formularen online<br />
ausgefüllt werden konnte, mussten diese bisher vom Bürger<br />
noch ausgedruckt, unterschrieben und per Post geschickt<br />
oder persönlich ins Ingolstädter Rathaus gebracht werden.<br />
Im <strong>AKDB</strong>-Bürgerservice-Portal fällt dieser sogenannte „Medienbruch“<br />
nun weg. Nach dem Ausfüllen am Bildschirm<br />
können die Daten künftig online übertragen werden – die<br />
eindeutige Identifizierung durch den neuen Personalausweis<br />
macht dies möglich. Alle Daten, die teilweise per Klick<br />
vom Ausweis in die Anträge übernommen werden können,<br />
gelangen direkt in die Systeme des Rathauses und können<br />
dort in den jeweiligen Fachanwendungen weiter verarbeitet<br />
werden. Damit sparen sich nicht nur die Bürger Aufwand<br />
und Zeit, auch die Prozesse im Rathaus werden schneller<br />
und effizienter.<br />
Kontinuierliche inhaltliche Erweiterungen<br />
Sukzessive sollen die Funktionen, die über die Dienste des<br />
Portals möglich sind, weiter wachsen. Zu Beginn des Pilotprojekts<br />
werden rund zehn Verwaltungsvorgänge zur Online-Bearbeitung<br />
angeboten, kontinuierlich wird diese Zahl<br />
in den kommenden Wochen ausgebaut, das Portal inhaltlich<br />
und qualitativ erweitert. Neben einer größeren Bandbreite<br />
an Formularen sollen eine Online-Bezahlfunktion<br />
für Gebühren oder eine Online-Bereitstellung von Bescheinigungen<br />
und Bestätigungen eingebunden werden. „Von<br />
der Ticketreservierung über Schadensmeldungen bis hin zur<br />
Kindergartenanmeldung ist vieles denkbar. Gemeinsam mit<br />
unseren Kunden werden wir Bürgerservice vor Ort erlebbar<br />
machen“, so Michael Diepold, Projektleiter bei der <strong>AKDB</strong>.<br />
Innovativ. Kraftvoll. Partnerschaftlich.<br />
9
OK.EWO / String.Latin<br />
Neuer Zeichensatz im Meldewesen<br />
Nach Bekanntmachung durch das<br />
Bundesinnenministerium war zum<br />
1. November 2011 die Einführung<br />
eines neuen Zeichensatzes im Meldewesen<br />
geplant. Nachdem Probleme<br />
bei verschiedenen Datenempfängern<br />
offenbar wurden, erfolgte<br />
eine Einschränkung dahingehend,<br />
dass bis zum 01.11.2012 String.<br />
Latin nur im Umfang des bisher<br />
verwendeten Zeichensatzes eingeführt<br />
wird.<br />
Für die Registerführung und die Datenübermittlungen<br />
im Meldewesen,<br />
Ausländerwesen und im Personenstandswesen<br />
gelten derzeit unterschiedliche<br />
fachliche Vorgaben zum<br />
zulässigen Zeichensatz. Vor dem<br />
Hintergrund regelmäßiger elektronischer<br />
Datenübermittlungen von<br />
Standesämtern an Meldebehörden<br />
wurde ein einheitlicher Zeichensatz<br />
(=String.Latin) festgelegt. Dieser<br />
basiert auf dem internationalen<br />
Standard UNICODE und enthält den<br />
fachlichen Vorgaben des Personenstandswesens<br />
entsprechend alle<br />
Beispiel String.Latin:<br />
lateinischen Zeichen.<br />
String.Latin ist sowohl für die Registerführung<br />
und Datenübermittlungen<br />
im Meldewesen als auch<br />
für die elektronischen Beurkundungen<br />
und Datenübermittlungen<br />
im Personenstandswesen zu verwenden.<br />
Betroffen von der Einführung<br />
des neuen Zeichensatzes sind:<br />
• die Einwohnerfachverfahren wie<br />
beispielsweise OK.EWO<br />
• Fachverfahren, Anwendungen,<br />
die Daten aus dem Meldewesen<br />
beziehen<br />
• zentrale Meldedatenbestände<br />
auf Ebene der Länder (in Bayern<br />
der bei der <strong>AKDB</strong> vorgehaltene<br />
zentrale Einwohnerdatenbestand,<br />
der als Datenbasis für BayBIS und<br />
ZEMA dient)<br />
• zentrale Meldedatenbestände auf<br />
Ebene des Bundes (Beispiel: Bundeszentralamt<br />
für Steuern)<br />
• Datenübermittlungen aus dem<br />
Bereich des Meldewesens<br />
Leistungen der <strong>AKDB</strong><br />
Die Einführung von String.Latin betrifft<br />
insbesondere das Speichern, Suchen<br />
und Auffinden von Daten in den<br />
Registern. Die <strong>AKDB</strong> stellt sicher, dass<br />
der neue Zeichensatz termingerecht<br />
zum 01.11.2012 in OK.EWO, im zentralen<br />
Einwohnerdatenbestand und<br />
für die von der <strong>AKDB</strong> durchgeführten<br />
Datenübermittlungen zur Verfügung<br />
steht. Die problemlose Bedienung<br />
der Schnittstelle zwischen den<br />
Fachverfahren der <strong>AKDB</strong> wird durch<br />
OK.KOMM gewährleistet.<br />
Die Einführung von String.Latin wirkt<br />
sich auch auf die von den Kommunen<br />
selbst erstellten Makros, Workflows<br />
oder Auswertungen aus. Betroffen<br />
sind auch Datenübermittlungen, die<br />
die Kommunen selbst durchführen<br />
und bei denen Meldedaten verwendet<br />
werden (z. B. KOSIS, Ehe- und Altersjubilare,<br />
Adressbuchverlage). Die<br />
<strong>AKDB</strong> bietet ihren Kunden für diese<br />
Fälle Lösungsmöglichkeiten an.<br />
ZEMA-Portal<br />
Erweiterung des Portalverbundes für Melderegi<br />
Melderegisterauskünfte zählen zu den am häufigsten<br />
nachgefragten kommunalen Dienstleistungen. Sogenannte<br />
private Poweruser, die regelmäßig Auskunftsportale<br />
nutzen, möchten hier auf einen möglichst großen Meldedatenbestand<br />
zugreifen, bei dem auch eine automatische<br />
Weiterleitung an andere Länderportale erfolgt. Das von<br />
der <strong>AKDB</strong> bereits im August 2003 zur Verfügung gestellte<br />
ZEMA-Portal (Zentrale einfache Melderegisterauskünfte)<br />
war bundesweit das erste Portal, das Powerusern den<br />
Internet-Zugang zu einer großen Zahl von Melderegistern<br />
Søren<br />
ermöglichte. Es war besonders auf die Initiative der <strong>AKDB</strong><br />
zurückzuführen, dass sich Portale oder Meldedatenbestände<br />
aus anderen Ländern mit dem ZEMA-Portal verlinkt<br />
haben. Damit etablierte sich ein Verbund von Meldeportalen,<br />
der länderübergreifende Online-Melderegisterauskünfte<br />
ermöglicht.<br />
Der bestehende Portalverbund, der von kommunalen<br />
IT-Dienstleistern aus Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Hessen, Niedersachsen und Saarland (nur Landeshaupt-<br />
10 Ausgabe August 2011
AutiSta 9<br />
Reibungslose Umstellung<br />
Nach erfolgreich verlaufenem Testbetrieb hat die <strong>AKDB</strong><br />
Mitte Mai ihre über 260 Kunden im Rechenzentrum<br />
reibungslos von der Standesamts-Software AutiSta 8 nach<br />
AutiSta 9 umgestellt. Die aktuelle Architektur bietet den<br />
Anwendern nicht nur die gewohnte Funktionalität, wie<br />
beispielsweise die Führung der Register in Papierform.<br />
Künftig werden auch zusätzliche Anforderungen erfüllt,<br />
die an einen IT-Betrieb im Standesamt hinsichtlich elektronischer<br />
Registerführung (ePR) und elektronischem Mitteilungsverkehr<br />
nach XPersonenstand gestellt werden. Auch<br />
die Anbindung von eGovernment-Produkten wie xSta-bürger,<br />
xSta-krankenhaus und xSta-bestatter ist möglich.<br />
Kein Unterschied zu autonomen Installationen<br />
AutiSta 9 kann grundsätzlich auch vor Ort im Standesamt<br />
eingesetzt werden. Da der lokale Einsatz nicht nur neue<br />
Anforderungen an die Systemausstattung (z. B. AutiSta<br />
Server usw.) stellt, sondern auch eine Reihe von anspruchsvollen<br />
administrativen Aufgaben nach sich zieht, ist davon<br />
jedoch abzuraten. Aufgrund regelmäßiger Einspielungen<br />
von Updates bei der Verwendung von XPersonenstand sowie<br />
bei der Beschaffung, Hinterlegung und Erneuerung<br />
von Zertifikaten in der zukünftigen elektronischen Kommunikation,<br />
ist der Einsatz von AutiSta 9 im Rechenzentrum<br />
wesentlich wirtschaftlicher. AutiSta wird vollständig auf<br />
dem Server im Rechenzentrum installiert und ausgeführt.<br />
Das Laden auf einzelne Clients entfällt. Über das Netzwerk<br />
werden lediglich Tastatureingaben, Mausklicks und Bild-<br />
sterauskünfte<br />
stadt Saarbrücken) betrieben wird, wurde in jüngster Zeit<br />
um Schleswig-Holstein erweitert. Damit wurde ein weiterer<br />
wichtiger Schritt in Richtung eines bundesweit flächendeckenden<br />
Portalverbundes für die Erteilung von einfachen<br />
Melderegisterauskünften getan.<br />
Dieses Ziel wird von der Vitako, der Bundes-Arbeitsgemeinschaft<br />
der Kommunalen IT-Dienstleister, gemeinsam<br />
mit ihren Mitgliedern weiter zielstrebig verfolgt. Ein Bundesmelderegister<br />
erübrigt sich durch den Portalverbund<br />
report<br />
LÖSUNGEN<br />
schirmmasken übertragen. Bei der täglichen Arbeit ist für<br />
den Anwender kein Unterschied zu einer autonomen Installation<br />
festzustellen.<br />
Beim Umstieg von AutiSta 8 auf 9 fallen übrigens keine<br />
weiteren Lizenzgebühren an.<br />
Nahezu ein Viertel der <strong>AKDB</strong>-Kunden profitiert bereits von<br />
den Vorteilen der Rechenzentrumslösung von AutiSta:<br />
• Geringe Investitionen in die örtliche IT-Infrastruktur<br />
• Kein Installationsaufwand bei Versions-/ Updateauslieferungen<br />
• Verbesserte Kostentransparenz und Planungssicherheit<br />
für Haushalts- und Finanzplanung<br />
• Sehr hoher Ausfallschutz<br />
• 24-Stunden-Verfügbarkeit grundsätzlich an allen Wochentagen<br />
• 52 Stunden Servicezeiten pro Woche<br />
• Gewährleistung von Datensicherheit und Datenschutz<br />
in Anlehnung an die Vorgaben des Bundesamtes für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />
und wird vom Bund auch nicht mehr weiterverfolgt. Die<br />
Erteilung von Online-Melderegisterauskunft durch den<br />
Portalverbund entlastet die Meldebehörden bei ihrer täglichen<br />
Arbeit. Zudem sichert er den Kommunen die Einnahmen<br />
aus der Erteilung von Melderegisterauskünften,<br />
die eine kommunale Aufgabe ist. Den Nutzern bietet die<br />
Online-Melderegisterauskunft den großen Vorteil, binnen<br />
kürzester Zeit über die benötigten aktuellen Anschriften<br />
zu verfügen.<br />
11
OK.VORFAHRT: Zulassungsstelle München-Land<br />
Flensburg bescheinigt niedrigs<br />
Mit 0,26 Prozent kam die Kraftfahrzeugzulassungsstelle<br />
München Land in Grasbrunn-Neukeferloh, die<br />
das <strong>AKDB</strong>-Anwendungsverfahren OK.VORFAHRT einsetzt,<br />
auf die von der Abteilung Zentrales Register<br />
des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ermittelte niedrigste<br />
Fehlerquote bei der Datenübermittlung an das<br />
KBA (Vergleich Bundesdurchschnitt: 3,56 Prozent).<br />
Vor Ort sprachen wir darüber mit Michael Müller, dem Leiter<br />
der Kfz-Zulassungsstelle und dem zuständigen Gruppenleiter,<br />
Bernhard Kroiß. 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
verwalten in der gerade modern umgestalteten<br />
Schalterhalle neben der Führerscheinstelle rund 250.700<br />
zugelassene Fahrzeuge. Pro Jahr gehen 25.000 Neuzulassungen<br />
und 33.000 Umschreibungen über die Tische der<br />
Behörde, die zu Recht stolz auf die Flensburger Beurteilung<br />
ist. Besonders bestätigt findet Michael Müller den<br />
positiven Umgang seines Teams mit dem Thema Massengeschäft.<br />
„Als Schnittstelle von Behörde und Bürger, mit<br />
bis zu <strong>40</strong>0 privaten Zulassungsvorgängen und rund 300<br />
Händlerabwicklungen pro Tag, meistern unsere Mitarbeiter<br />
den Kundenkontakt mit viel Empathie und Geduld.“ Hinzu<br />
kommen ein kundenorientierter Informationsschalter, eine<br />
zeitgemäße EDV-Nutzung und die fortlaufende Weiterqualifizierung<br />
der Beschäftigten.<br />
Zulassungsstelle München-Land in Grasbrunn-<br />
Neukeferloh: <strong>40</strong>0 Durchläufe und 300 Händlerabwicklungen<br />
pro Tag.<br />
Schnelle direkte Registrierung<br />
Die vielen Vorteile des Verfahrens OK.VORFAHRT unterstützen<br />
das qualifizierte Personal bei ihrer von Flensburg so gut<br />
beurteilten Arbeit. Die Anbindung ans Zentralregister des<br />
Kraftfahrtbundesamtes, auf das alle Behörden zugreifen,<br />
sichert an allen Tagen eine schnelle direkte Registrierung,<br />
so Bernhard Kroiß. Frühere Fehlerquellen, wie Doppelvergaben<br />
von Kennzeichen, Rückfragen und Klarstellungsbedarf,<br />
gehören der Vergangenheit an. Bei Polizeikontrollen<br />
kann sofort auf die Daten des Kraftfahrtbundesamtes zugegriffen<br />
werden, was für Michael Müller zusätzlich einen<br />
nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />
darstellt.<br />
Ausgezeichnete Betreuung<br />
Wichtig für die erfolgreiche Nutzung von OK.VORFAHRT<br />
ist für die Verantwortlichen der drittgrößten bayerischen<br />
Zulassungsstelle nach München-Stadt und Nürnberg der<br />
direkte und ständige Kontakt zur <strong>AKDB</strong>. Michael Müller:<br />
„Bei uns selbst sind kompetente Fachkräfte für die EDV-<br />
Betreuung vorhanden. Die Betreuung durch die <strong>AKDB</strong> ist<br />
sehr gut. Das Zusammenspiel von Hotline, regelmäßigen<br />
Mitarbeiterschulungen, Fachseminaren und zeitnahe<br />
Reaktion auf veränderte Bedürfnisse lässt uns weiterhin<br />
eine gute gemeinsame Entwicklung erwarten.“ Als nächste<br />
Stufe steht für ihn die Online-Zulassung aufgrund der<br />
immer stärkeren Nutzung des Internets auf dem Programm.<br />
(siehe dazu auch OK.VORFAHRT beim Landkreis<br />
Goslar, S. 14 /15).<br />
12 Ausgabe August 2011
te Fehlerquote<br />
Das bietet OK.VORFAhRt (Auszüge):<br />
• Unterstützung von Neuzulassungen, Umschreibungen<br />
oder Stilllegungen von Fahrzeugen durch Schlüsseldateien<br />
– z.B. Berufsschlüssel, Postleitzahlen, Versicherungen<br />
etc. – und KBA-konforme Plausibilitätsprüfungen<br />
• Bearbeitung von Steuer-, Versicherungs-, Mängel- und<br />
Veräußerungsanzeigen. Eine Terminverfolgung ermöglicht<br />
die automatische Überwachung der erfassten Anzeigen<br />
bei individuell festlegbaren Fristen. Anzeige der<br />
Steuerrückstände, offenen Steuer- und Versicherungsanzeigen<br />
bei Eingabe der Halterdaten<br />
• Verarbeitung der Geschäftsvorfälle des Tages durch die<br />
Tagesabschlussfunktion und Versand der Mitteilungen an<br />
Dritte online (KBA, Versicherungen etc.)<br />
report<br />
Im EINSAtz<br />
Geringe Fehlerquote in kundenfreundlicher<br />
Schalterhalle: Bernhard Kroiß,<br />
Michael Müller mit Manuela Grimm<br />
• Erstellung einer Kostenrechnung aus der Bescheidschreibung<br />
und Ausdruck von Anordnung und Zahlschein/<br />
Überweisungsträger. Erstellung einer Soll-Liste mit dem<br />
Tagesabschluss und Überspielung in Dateiform in das Finanzverfahren.<br />
• Ausdruck sämtlicher Dokumente und Bescheide als rtf-<br />
Vorlagen über die CIB-Schnittstelle. Die Dokumente<br />
sind über Word an den jeweiligen Dokumentdrucker<br />
anpassbar. Die Bescheide können mit Hilfe von Serientextfeldern<br />
und Tabellenformaten in Word erstellt und<br />
in OK.VORFAHRT veröffentlicht werden.<br />
13
OK.VORFAHRT: Landkreis Goslar<br />
Deutlich mehr Auswertungsm<br />
Das Straßenverkehrsamt des Landkreises<br />
Goslar lässt seit Anfang März<br />
Fahrzeuge mit dem Anwendungsverfahren<br />
der <strong>AKDB</strong> OK.VORFAHRT zu.<br />
Insgesamt hat der Landkreis Goslar<br />
allein im vergangenen Jahr 58.600<br />
Zulassungen, Änderungen und Außerbetriebsetzungen<br />
bearbeitet. Im<br />
Gesamtbestand des Straßenverkehrsamtes<br />
sind damit mehr als 100.000<br />
Fahrzeuge registriert. Im bisher eingesetzten<br />
Großrechner-Verfahren fehlte<br />
die Kompatibilität zum Dokumentenmanagement-System<br />
von MS Office<br />
und damit die Möglichkeit, in einem<br />
Arbeitsgang den Vorgang mit der<br />
Archivierung zum Abschluss zu bringen.<br />
Mit OK.VORFAHRT wird die Basis<br />
für den Datenaustausch mit anderen<br />
Kommunen geschaffen, bei der sich<br />
die Zahl der statistischen Auswertungsmöglichkeiten<br />
deutlich erhöht.<br />
Professionelle Vorbereitung<br />
Vorteile sieht der Landkreis Goslar<br />
ebenfalls beim Betrieb des Systems<br />
in Eigenregie. Störungen können in<br />
eigener Verantwortung oder gemeinsam<br />
mit den Ansprechpartnern der<br />
kommIT künftig umgehend analysiert<br />
und beseitigt werden. Gerade in<br />
den ersten Stunden des Echtbetriebs<br />
war dies ein unschätzbarer Vorteil.<br />
Dass dieser schon nach einer Woche<br />
problemlos lief, lag auch an der professionellen<br />
Vorbereitung der Einführung,<br />
deren einzelne Schritte minutiös<br />
vorbereitet waren. Die Mitarbeiter<br />
der kommIT gewährleisteten zu jeder<br />
Zeit Unterstützung, beantworteten<br />
Fragen schnell und fachlich fundiert.<br />
Probleme wurden kooperativ gelöst.<br />
14 Ausgabe August 2011
öglichkeiten<br />
report<br />
v.l.: Systemadministrator für OK.VORFAHRT George<br />
Nadesan, Fachdienstleiter „Straßenverkehr/Ordnungswidrigkeiten“<br />
beim LK Goslar Norbert Prokscha, Organisator<br />
und Projektleiter des LK Goslar für die Einführung von<br />
OK.VORFAHRT Michael Weihrich<br />
Zukunftsorientierte<br />
Kommunalverwaltung<br />
Auf Wunsch von Landrat Stephan Manke<br />
soll noch in diesem Jahr das Modul<br />
der bereits verfüg baren „Internetgeschäftsvorfälle<br />
(IGV)“ freigeschaltet<br />
werden. Vor dem Hintergrund knapper<br />
werdender Ressourcen nehmen<br />
eGovernment-Instrumente einen immer<br />
breiteren Raum bei der zukunftsorientierten<br />
Aufstellung der Kommunalverwaltung<br />
ein. Die Implementierung<br />
der IGV ist eine solche Komponente. So<br />
können Teile des Zulassungsvorgangs<br />
unabhängig von Öffnungszeiten von<br />
zu Hause oder dem Geschäftssitz von<br />
Zulassungsdiensten und Autohäusern<br />
aus erledigt werden. Lange Wartezeiten<br />
gehören bei Nutzung der Internetzulassung<br />
auch in Stoßzeiten somit der<br />
Vergangenheit an.<br />
Optimal aufgestellt<br />
Mit OK.VORFAHRT sieht sich der<br />
Landkreis Goslar optimal aufgestellt<br />
für die Realisierung der Zielsetzung<br />
des Deutschland-Online-Vorhabens<br />
„Kfz-Wesen“. Zum Jahr 2013 ist das<br />
An- und Abmelden der Fahrzeuge per<br />
Internet und Handy geplant. Bei der<br />
Neuzulassung von zu Hause aus erscheinen<br />
Eingabemasken für die Da-<br />
Im EINSAtz<br />
tenvorerfassung, die der Kunde mit<br />
den Halterdaten, den Fahrzeugidentifizierungsdaten<br />
und der eVB-Nummer<br />
ausfüllt. Die Zulassungsstelle<br />
prüft elektronisch, ob der Kunde mit<br />
Steuern und Gebühren im Rückstand<br />
ist und ob die eingegebenen Halter-<br />
und Fahrzeugdaten valide sind. Sie<br />
ergänzt etwaige Daten für die Dokumente<br />
und die Kennzeichen und teilt<br />
das Kennzeichen zu.<br />
Elektronisch aus- und einlesbar<br />
Die Zulassungsstelle lässt die Schilder<br />
von dem ausgewählten Anbieter prägen<br />
und sorgt für die Ausfertigung<br />
der Dokumente und der amtlichen<br />
Kennzeichen. Anschließend zahlt der<br />
Kunde über eine E-Payment-Funktion<br />
oder über die elektronische Erteilung<br />
einer Einzugsermächtigung die Gebühren<br />
und Steuern und erstattet die<br />
Kosten für die Prägung der Schilder<br />
und etwaige Logistik-Dienstleistungen.<br />
Ein Lieferdienst überbringt die<br />
Schilder und gegebenenfalls die Dokumente,<br />
anschließend werden die<br />
Daten an das KBA, das Finanzamt<br />
und die Versicherung freigegeben. In<br />
der Stufe 2 des Reformvorhabens sollen<br />
die herkömmlichen Fahrzeugdokumente<br />
durch solche Medien ersetzt<br />
werden, die elektronisch aus- und<br />
einlesbar sind. Der Dokumenttransport<br />
wird dann von und zum Kunden<br />
auf elektronische Datenübermittlung<br />
umgestellt. Dieses Reformvorhaben<br />
ist als ein Modellprojekt – mit weiteren<br />
Varianten – in der Probephase<br />
und für 2013 dann nach Bewährung<br />
im Test bundesweit geplant.<br />
15
Kostenrechnung für mittlere und kleinere Gemeinden<br />
Datenbasis für Gebührenrechnung<br />
Eine Kosten- und Leistungsrechnung<br />
(KLR) leistet für Kommunen jeder Größenordnung<br />
wertvolle Dienste. Im<br />
Kern dient eine kommunale Kostenrechnung<br />
zur<br />
• Ermittlung der „wahren” Gesamtkosten<br />
je Produkt / Kostenträger,<br />
• Feststellung der Wirtschaftlichkeit,<br />
• Datengrundlage für Gebührenkalkulation,<br />
Controlling und<br />
Kalkulation des Stellenplans.<br />
Für diese genannten Grundfunktionen<br />
stellt die <strong>AKDB</strong> ein leistungsfähiges<br />
und praxiserprobtes Modul innerhalb<br />
des Verfahrens OK.FIS bereit.<br />
Diese Software ist einfach zu bedienen<br />
und erfüllt alle fachlichen und<br />
technischen Anforderungen. Nachfolgend<br />
einige ausgewählte Basisfunktionen<br />
der KLR im kommunalen<br />
Einsatz:<br />
Ermittlung der „wahren” Gesamtkosten<br />
Am Beispiel der „Trinkwasserversorgung“<br />
lässt sich der Informationsvorsprung<br />
der Kostenrechnung gegenüber<br />
der Geschäftsbuchhaltung<br />
deutlich herausstellen. Eine Teilergebnisrechnung<br />
für ein Produkt zeigt nur<br />
Aufwendungen und Erträge, doch in<br />
der Kostenrechnung werden die Produkte<br />
bzw. Kostenträger zusätzlich<br />
mit einer (Gemeinkosten-) Umlage<br />
wie Gebäudeunterhalt, Fuhrpark, aber<br />
auch Aufwendungen für Bürgermeister,<br />
Rat sowie Telefon und Kopierer<br />
aus vorgelagerten Kostenstellen belastet.<br />
Diese Overhead-Kosten schlagen<br />
bei einer Wasserversorgung mit 20<br />
bis 30 Prozent der Gesamtkosten zu<br />
Buche. Zusätzlich führt die KLR kalkulatorische<br />
Anders- oder Zusatzkosten<br />
wie Abschreibungen oder Zinsen. Dies<br />
entspricht weiteren zehn bis 20 Prozent<br />
der Gesamtkosten. Vor diesem<br />
Hintergrund sind die in der KLR ermittelten<br />
Gesamtkosten deutlich höher<br />
als die Kosten aus der Geschäftsbuchhaltung.<br />
Deshalb sollte jegliche Planung<br />
auf diesen betriebswirtschaftlichen<br />
Gesamtkosten aufbauen.<br />
Gebührenkalkulation<br />
Für eine Gebührenkalkulation sind<br />
nach § 8 Abs. 2 KAG die Kosten im betriebswirtschaftlichen<br />
Sinne zu ermitteln.<br />
Dies kann weder die Doppik noch<br />
die Kameralistik leisten. Datengrundlage<br />
für eine Gebührenkalkulation ist<br />
die KLR. Die Erstellung einer korrekten<br />
Gebührenkalkulation ist eine fachlich<br />
anspruchsvolle Aufgabe. Das Thema<br />
ist sensibel und es muss sichergestellt<br />
werden, dass die Ergebnisse der Gebührenkalkulation<br />
gerichtssicher sind<br />
und vom Bürger nachvollzogen werden<br />
können. Aus diesem Grund bietet<br />
die <strong>AKDB</strong> künftig Seminare an, bei denen<br />
das fachliche und softwaremäßige<br />
Wissen integriert geschult wird.<br />
Wirtschaftlichkeit und<br />
Haushaltskonsolidierung<br />
Die finanzielle Lage vieler Kommunen<br />
ist sehr angespannt. Alle Möglichkeiten<br />
zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung<br />
müssen genutzt werden.<br />
Die Folgekosten von Investitionen, die<br />
Ermittlung der kostendeckenden Besucherzahlen<br />
von Museen und Schwimmbäder,<br />
das Aufdecken der großen Kostenblöcke<br />
mit Hilfe der ABC Analyse<br />
und die Analyse der Gemeinkosten als<br />
Voraussetzung wirksamer Steuerung<br />
und Budgetierung sind nur einige Anwendungsmöglichkeiten<br />
der KLR.<br />
Controlling<br />
Das Controlling unterstützt beim Vereinbaren,<br />
Überwachen und ggf. Nachsteuern<br />
von Zielen. Diese Controlling-<br />
Grundfunktion wird auch in kleinen<br />
Kommunen immer wichtiger. Dabei<br />
spielt die KLR eine zentrale Rolle, da<br />
aus ihrem Datenbestand zielgruppenspezifische<br />
Berichte und Informationen<br />
generiert werden müssen. Politik und<br />
Verwaltung haben teilweise die gleichen<br />
Informationsbedürfnisse, zu einem<br />
großen Teil unterscheiden sich die<br />
Anforderungen aber in Umfang und<br />
Detailliertheit der Informationen. Die<br />
Entwicklung von aussagefähigen Kennzahlensystemen,<br />
Zeitreihenvergleichen<br />
und interkommunalen Vergleichen<br />
stellt eine große Herausforderung dar.<br />
Die <strong>AKDB</strong> hat für dieses flexible Informationsmanagement<br />
die Controlling-<br />
und Analyse-Plattform „CAP” geschaffen,<br />
eine webbasierte Lösung, die das<br />
„Publizieren” von selbsterstellten Auswertungen<br />
sehr einfach gestaltet. Ein<br />
weiteres Einsatzgebiet dieser Plattform<br />
wird das „Bürgermeister-Cockpit” sein.<br />
Auch hierzu bietet die <strong>AKDB</strong> vielfältige<br />
Seminare und Workshops an.<br />
16 Ausgabe August 2011
Personalabrechnung<br />
Arbeitserleichterung durch<br />
elektronische Datenlieferungen<br />
Begriffe wie Aufwendungsausgleichsgesetz, Entgeltersatzleistungen,<br />
Elster II und Sozialausgleich kennen vermutlich<br />
nur Mitarbeiter der Personalabteilungen. Doch<br />
ähnlich wie beim kürzlich eingestellten elektronischen<br />
Entgeltnachweis (Elena) – siehe Stellungnahme Vitako<br />
im Kasten – können sie jeden Beschäftigten betreffen.<br />
So geht es bei Elster II um die Einführung der elektronischen<br />
Lohnsteuerkarte. Hier werden die elektronischen<br />
Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM), wie Steuerklasse,<br />
Anzahl der Kinderfreibeträge, sonstige Freibeträge und<br />
Religionszugehörigkeit, in einer Datenbank der Finanzverwaltung<br />
zum elektronischen Abruf für den Arbeitgeber<br />
bereitgestellt. Ändern sich die elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale,<br />
wird dies dem Arbeitgeber durch die<br />
Finanzverwaltung auf direktem Weg mittels sogenannter<br />
elektronischer Änderungslisten mitgeteilt. Dieses elektronische<br />
Übermittlungsverfahren, an dessen Pilotbetrieb<br />
die <strong>AKDB</strong> seit 1. Juli 2011 teilnimmt, startet 2012.<br />
Lösungen beim Datenaustausch<br />
Auch der Datenaustausch Entgeltersatzleistungen (EEL)<br />
regelt, dass die Bescheinigungen für den Bezug von Entgeltersatzleistungen,<br />
wie Krankengeld, Mutterschaftsgeld<br />
oder Übergangsgeld, künftig auf elektronischem Weg an<br />
die Krankenkassen übermittelt werden müssen. Bisher<br />
wurden Formulare ausgefüllt, ausgedruckt und an den<br />
Mitarbeiter oder die Sozialversicherung gesandt. Das Aufwendungsausgleichsgesetz<br />
AAG sieht die Erstattung von<br />
Aufwendungen im Rahmen der Entgeltfortzahlung bei<br />
Erkrankung und Mutterschutz vor. Bisher konnten diese<br />
Anträge durch den Arbeitgeber in Papierform gestellt werden.<br />
Nun muss auch hier der Antrag durch „gesicherte und<br />
verschlüsselte Datenfernübertragung aus systemgeprüften<br />
Programmen oder mittels maschineller Ausfüllhilfe an die<br />
zuständige Krankenkasse“ übermittelt werden. Für beide<br />
Datenaustauschverfahren (nach AAG und EEL) wird die<br />
<strong>AKDB</strong> in 2011 Lösungen bereitstellen.<br />
Komfortable Unterstützung<br />
Das 2010 verabschiedete Gesetz zur nachhaltigen und sozial<br />
ausgewogenen Finanzierung der Gesetzlichen Kran-<br />
report<br />
LÖSUNG<br />
kenversicherung (GKV-FinG) beinhaltet den sogenannten<br />
Sozialausgleich. Übersteigt der durchschnittliche Zusatzbeitrag,<br />
den die Kassen zukünftig allein vom Versicherten<br />
erheben dürfen, zwei Prozent der individuellen beitragspflichtigen<br />
Einnahmen des Beschäftigten, steht diesem ein<br />
Ausgleich zu, der sich aus Steuermitteln finanziert. Die Verrechnung<br />
soll bei Arbeitnehmern mit einer beitragspflichtigen<br />
Einnahme über die Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />
erfolgen, womit zusätzliche Prüfungen und Berechnungen<br />
auf die Arbeitgeber zukommen. So werden zukünftig Informationen<br />
über zu zahlende Zusatzbeiträge und errechneten<br />
Sozialausgleich zwischen Arbeitgeber und Krankenkassen<br />
ausgetauscht werden müssen. Auch diesen neuen<br />
Datenaustausch wird die <strong>AKDB</strong> durch die Personalverfahren<br />
OK.PWS und <strong>AKDB</strong>-PERS komfortabel unterstützen.<br />
Die entsprechende Datenaufbereitung, die Weiterleitung<br />
und die Datenrückübermittlung erfolgen über das <strong>AKDB</strong>-<br />
Service - Rechenzentrum.<br />
Die Vitako, die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen<br />
It-Dienstleister, äußerte sich am 19. Juli 2011<br />
zum Stopp der Arbeitnehmerdatenbank ELENA:<br />
" ... ELENA war von Anbeginn mit erheblichen Kosten<br />
verbunden. ... Die kommunalen IT-Dienstleister haben<br />
erhebliche Mittel für die technische Umsetzung des ELE-<br />
NA-Verfahrens aufgewendet. Der Kardinalfehler war, das<br />
Antragsverfahren mit der qualifizierten elektronischen<br />
Signatur durchführen zu wollen. Dies hat den bürokratischen<br />
Aufwand und die damit verbundenen Kosten<br />
explodieren lassen. Vor allem die Kommunen wären davon<br />
betroffen gewesen. Hier muss man für künftige Lösungen<br />
auch andere Formen der sicheren elektronischen<br />
Kommunikation auf ihre Brauchbarkeit hin überprüfen.<br />
Es ist weiterhin sinnvoll, bestimmte Verwaltungsverfahren<br />
elektronisch abzuwickeln. Man muss Datenschutzanforderungen<br />
sorgsamer beachten und gleichzeitig<br />
machbare und finanzierbare Lösungen finden. Bei der<br />
Einführung von elektronischen Verfahren darf nicht nur<br />
an Einsparungen für die Wirtschaft gedacht werden. Der<br />
Blick muss geöffnet werden für die Kommunen und die<br />
kommunalen IT-Dienstleister.<br />
17
OK.KIWO<br />
Unterstützung bei Schutz des Kindeswo<br />
Tina Abel-Drexler und Martin Lorenz vom Sozialpädagogischen<br />
Fachdienst bei der Arbeit mit OK.KIWO<br />
Das Jugendamt der Stadt Weiden<br />
setzt seit Februar 2010 die Software<br />
OK.KIWO ein, die sie bei der<br />
Umsetzung des Schutzauftrags<br />
bei Kindeswohlgefährdung nach<br />
§ 8a SGB VIII unterstützt. Nach<br />
einem Jahr im Einsatz sprechen<br />
wir mit Herrn Alois Schröpf,<br />
Leiter des Jugendamts der Stadt<br />
Weiden.<br />
Herr Schröpf, wie viele Mitarbeiter<br />
arbeiten in Ihrem Jugendamt mit<br />
OK.KIWO?<br />
Schröpf: Mit OK.KIWO arbeiten<br />
alle Mitarbeiter des Sozialpädagogischen<br />
Fachdienstes – das sind sechs<br />
Personen –, der Amtsleiter und der<br />
Pflegekinderdienst mit zwei Personen.<br />
Insgesamt also neun Personen.<br />
Wie viele Meldungen gehen durchschnittlich<br />
monatlich ein und in<br />
welcher Form?<br />
Schröpf: Durchschnittlich gehen<br />
sechs Meldungen monatlich ein. Die<br />
überwiegende Zahl wird telefonisch<br />
gemeldet und von einem Mitarbeiter<br />
des Sozialpädagogischen Fachdienstes<br />
entgegengenommen.<br />
Werden alle Meldungen erfasst?<br />
Schröpf: Es werden grundsätzlich<br />
alle Meldungen in OK.KIWO erfasst,<br />
auch solche, bei denen die Vermutung<br />
nahe liegt, dass sie nicht ernst<br />
zu nehmen oder unglaubwürdig sind.<br />
Durch dieses Vorgehen ist gewährleistet,<br />
dass die Meldungen standardisiert<br />
erfasst und überprüft werden<br />
und im Zweifelsfalle alle notwendigen<br />
Handlungsnachweise erbracht<br />
werden können. Nur ausnahmsweise<br />
in begründeten, abgestimmten Einzelfällen<br />
kann eine Registrierung unterbleiben.<br />
Warum haben Sie sich für den<br />
Einsatz von OK.KIWO entschieden?<br />
Was hat Sie überzeugt? Und –<br />
würden Sie sich wieder für OK.KIWO<br />
entscheiden?<br />
Schröpf: Bevor die Entscheidung<br />
für OK.KIWO fiel, haben wir uns die<br />
Software bei einer Präsentation bei<br />
der <strong>AKDB</strong> angesehen. Das, was dort<br />
gezeigt wurde, hat uns gut gefallen.<br />
Anschließend haben wir uns bei angrenzenden<br />
Landkreisen davon überzeugt,<br />
dass das Arbeiten mit OK.KIWO<br />
in der Praxis auch gut funktioniert.<br />
Die positive Bewertung durch die anderen<br />
Jugendämter hat letztendlich<br />
den Ausschlag für die Entscheidung<br />
für OK.KIWO gegeben. Wir haben es<br />
nicht bereut und würden uns wieder<br />
genauso entscheiden.<br />
Kamen vor der Einführung von<br />
OK.KIWO Vorbehalte von Ihren Mitarbeitern<br />
im Jugendamt?<br />
Schröpf: Nein, im Gegenteil,<br />
OK.KIWO erfreute sich von Anfang an<br />
großer Akzeptanz. Das lag sicherlich<br />
auch mit daran, dass die vorhandenen<br />
Arbeitsabläufe in keinster Weise<br />
angepasst werden mussten. Und<br />
der Einführungsprozess hat auch<br />
sehr gut geklappt. Die elektronische<br />
Dokumentation der Meldungen in<br />
OK.KIWO ist mittlerweile für die Mitarbeiter<br />
des Jugendamts zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden.<br />
18 Ausgabe August 2011
hls<br />
Die Schnittstelle zwischen OK.KIWO<br />
und Ihrer Jugendamtssoftware bietet<br />
die Möglichkeit, Grunddaten bereits<br />
im Jugendamt anhängiger Personen<br />
abzufragen und bei positiver elektronischer<br />
Rückmeldung in OK.KIWO<br />
zu übernehmen. Sie haben diese<br />
Funktion noch nicht im Einsatz?<br />
Schröpf: Genau, weil die Erfassung<br />
von Personendaten in OK.KIWO so<br />
schnell und einfach zu bewerkstelligen<br />
ist. Der zusätzliche Aufwand hält<br />
sich damit in Grenzen. Bei vielen Meldungen<br />
handelt es sich ohnehin um<br />
dem Jugendamt unbekannte Personen.<br />
Weiterhin planen wir, dass künftig<br />
autorisierte Benutzer Meldungen<br />
über Web-Formulare absetzen können.<br />
Welche besonderen Vorteile sehen<br />
Sie in OK.KIWO? Was ist für Sie besonders<br />
nützlich bzw. sinnvoll?<br />
Schröpf: Die größten Vorteile sehe<br />
ich in der lückenlosen Erfassung der<br />
Meldungen und der planvollen Steuerung<br />
der Verfahren. Ich schätze<br />
besonders den komprimierten Überblick<br />
über alle Informationen, Recherchen<br />
und Einschätzungen, den ich<br />
als Amtsleiter schnell erhalten will.<br />
Auch die aussagekräftigen statistischen<br />
Zahlen, die ich aus OK.KIWO<br />
ziehen kann, sind von großem Wert<br />
für mich.<br />
report<br />
Im EINSAtz<br />
Bildungs- und Teilhabeleistungen<br />
Neues Softwarepaket<br />
für bessere Chancen<br />
Gemäß dem Gesetz zu den Bildungs- und Teilhabeleistungen, das Ende<br />
März auf den Weg gebracht wurde, sollen bedürftige Kinder und Jugendliche<br />
bessere Chancen erhalten. Kinder von Eltern, die Arbeitslosengeld II,<br />
Sozialhilfe, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen, haben damit einen<br />
Anspruch auf Zuschüsse zu Nachhilfe, Schulbedarf, Ausflügen, Musikunterricht<br />
oder Vereinsbeiträgen. Die entsprechenden Anträge sind seitens<br />
der Eltern bei den örtlichen Jobcentern oder in den zuständigen Kommunen<br />
zu stellen. Gezahlt wird in Sachleistungen – in Form von Gutscheinen<br />
– oder als Direktzahlungen an die Leistungserbringer.<br />
Die <strong>AKDB</strong> unterstützt als Anbieter von Software für kommunale Belange<br />
die Umsetzung der Bildungs- und Teilhabeleistungen in der Praxis mit<br />
einer neuen Lösung auf Basis von OK.SOZIUS. Sie ist als eigenständiges<br />
Modul auf allen Arbeitsplätzen der Ämter, die mit der Fallbearbeitung von<br />
Bildungs- und Teilhabeleistungen betraut sind, beliebig einsetzbar.<br />
Das Modul steht seit April zum Einsatz bereit und bietet den Komfort der<br />
kompletten Fallabwicklung – von der Antragserfassung, der Hilfebewilligung<br />
über die Bescheiderstellung bis hin zur Zahlbarmachung. Zahlreiche<br />
Verwaltungen haben sich bereits für den Einsatz entschieden, da sie<br />
die eingegangenen Anträge zeitnah bearbeiten wollen und weil sich die<br />
<strong>AKDB</strong> als zuverlässiger Partner für softwaretechnische Unterstützung in<br />
der Praxis stets bewährt hat.<br />
Neues OK.SOZIUS-Modul<br />
Bildungs- und Teilhabeleistungen<br />
19
Als führender IT-Dienstleister und Lösungs-Anbieter<br />
für Kommunalsoftware in Deutschland kann die<br />
<strong>AKDB</strong> seit 1971 bis heute über 4.500 Kunden von<br />
mit ihren Leistungen überzeugen. Einst als Einrichtung<br />
für die bayerischen Kommunen gegründet,<br />
stellt die <strong>AKDB</strong> ihre Software und Dienstleistungen<br />
mittlerweile in ganz Deutschland zur Verfügung.<br />
Zur <strong>40</strong>-Jahrfeier am 12. Mai schauten die Verantwortlichen<br />
gemeinsam mit 200 Gästen zurück auf<br />
vier Jahrzehnte erfolgreiche Entwicklung – und auf<br />
die Herausforderungen der Zukunft.<br />
Die große Kundenzahl, betreut von rund 800 engagierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, seien der beste Erfolgsbeweis<br />
für die <strong>AKDB</strong>, die mit ihren Leistungen allen bayerischen<br />
Gemeinden, gleich welcher Größe, zugutekomme,<br />
Zentraler Festakt der <strong>AKDB</strong> zu ihrem <strong>40</strong>-jährigen Bestehen:<br />
Am 12. Mai trafen sich 200 Vertreter aus kommunalem Bereich<br />
und Politik im GOP Varieté-Theater in München.<br />
<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>AKDB</strong><br />
Führend, richtungsweisend,<br />
zukunftsorientiert.<br />
so Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern,<br />
in seiner Ansprache. Zuvor hatten der Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>AKDB</strong>, Alexander Schroth, und der Vorsitzende<br />
der <strong>AKDB</strong>-Hauptversammlung und Bürgermeister der<br />
Gemeinde Ismaning, Michael Sedlmair, den Festakt eröffnet.<br />
Kompetenz und Spezialwissen<br />
Das Innenministerium hatte die Gründung der <strong>AKDB</strong> von<br />
Anfang an begleitet und gefördert. Sowohl für die Auswahl<br />
und Entwicklung technischer Lösungen als auch bei<br />
deren Umsetzung in der Praxis stand die <strong>AKDB</strong> ihren Kunden<br />
von Anfang an mit viel Kompetenz und Spezialwissen<br />
und mit Rat zur Seite. In der kommunalen Finanzwirtschaft,<br />
der Personalabrechnung, dem Einwohnerwesen und der<br />
20 Ausgabe August 2011
Alexander Schroth bei der<br />
Begrüßung der Gäste<br />
Kfz-Zulassung verzeichnet die <strong>AKDB</strong> heute einen<br />
Marktanteil von über 60 Prozent. Joachim<br />
Herrmann: „Es war richtig, eine landesweit<br />
agierende Anstalt des Öffentlichen Rechts mit<br />
entsprechenden Entwicklungs-, Vertriebs- und<br />
Rechenzentrumskapazitäten einzurichten. Sie<br />
meistert auch heute noch bestens alle Herausforderungen.“<br />
Interkommunale Zusammenarbeit<br />
Die einzelnen Stationen der <strong>AKDB</strong>, die sich vom<br />
ersten Tag an in einem wettbewerbsgeprägten<br />
Markt durchsetzen musste, zeigte an diesem<br />
Abend Staatsminister a. D. und Vorstandsmitglied<br />
der Deutschen Bahn AG a. D., Dr. Otto<br />
report<br />
Quiz mit Landrat von Miltenberg<br />
Roland Schwing, Dr. Otto Wiesheu und<br />
Staatsminister Joachim Herrmann<br />
Festlicher Rahmen<br />
mit 200 Gästen<br />
Künstlerische Auflockerung<br />
ÜBER UNS<br />
21
<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>AKDB</strong><br />
Fortsetzung von Seite 21<br />
Wiesheu, auf. Dabei schlug er einen Bogen von den<br />
Anfängen der Datenverarbeitung über Tabelliermaschine<br />
und Lochkarte bis hin zum heutigen eGovernment.<br />
Anhand einzelner Stationen, wie Windows 1.0 und der<br />
revolutionären Innovation des Internets im Jahr 1993,<br />
zeigte er auf, dass die Entwicklung der IT im kommunalen<br />
Bereich zwar nicht mehr am Anfang, aber auch<br />
längst noch nicht am Ende stehe. Gerade die Herausforderungen<br />
der Zukunft, wie die zunehmende Software-<br />
Industrialisierung, die erhöhten Ansprüche an Sicherheit,<br />
die Energiewende und die Herausforderungen des<br />
Web 2.0, erforderten eine immer stärkere interkommunale<br />
Zusammenarbeit, so Dr. Wiesheu.<br />
Spende für Menschen mit Behinderung<br />
Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde auch eine Spende<br />
an die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung-Landesverband<br />
Bayern überreicht. Dr. Jürgen Auer,<br />
Geschäftsführer des 1962 gegründeten Verbandes,<br />
nahm den Scheck von <strong>AKDB</strong>-Vorstand Rudolf Schleyer<br />
entgegen. Rund 170 Orts- und Kreisvereinigungen, Gesellschaften,<br />
Stiftungen und sonstige Organisationen<br />
der Lebenshilfe fördern in Bayern das Verständnis für die<br />
besonderen Herausforderungen, vor denen Menschen<br />
mit geistiger Behinderung und ihre Familien stehen. Die<br />
Spende wird der Sommerakademie für Menschen mit<br />
Behinderung zugutekommen, die im Juli 2012 erstmals<br />
vom Lebenshilfe-Landesverband Bayern in Erlangen,<br />
dem Sitz der Dachorganisation, veranstaltet wird.<br />
Scheckübergabe durch<br />
Rudolf Schleyer<br />
Interview<br />
Über große Heraus<br />
Zum <strong>40</strong>jährigen Jubiläum sprachen wir mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />
der <strong>AKDB</strong>, Alexander Schroth<br />
Herr Schroth, <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>AKDB</strong> – was fällt Ihnen spontan<br />
ein, wenn Sie vier Jahrzehnte zurückblicken?<br />
Schroth: Natürlich die Gründung der <strong>AKDB</strong> am 12. Mai<br />
1971. Damals wurden die Grundlagen einer Erfolgsgeschichte<br />
geschaffen, ganz im Sinne eines Zeitgeistes, der<br />
bis heute wirkt. Es war das Zauberwort „EDV“, die „Elektronische<br />
Datenverarbeitung“, die sich zu dieser Zeit in der<br />
Verwaltung gerade im Aufbau befand.<br />
Was hat sich in den <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong>n in Sachen EDV und Verwaltung<br />
getan?<br />
Schroth: Vor <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong>n standen die Gemeinden, Städte<br />
und Landkreise in Bayern jedenfalls vor der großen Herausforderung,<br />
mit den neuen technischen Möglichkeiten<br />
umzugehen. Damals war EDV gemessen an der eingeschränkten<br />
Leistungsbandbreite sehr teuer und außerdem<br />
hochkompliziert. Kompliziert ist sie in Teilen immer noch,<br />
das Preis-Leistungsverhältnis ist inzwischen aber wesentlich<br />
besser geworden. Zwischen einer Lochkarte von 1971<br />
und einer iPhone App aus dem Jahr 2011 liegen ganze<br />
Welten.<br />
Und diese Herausforderung führte, wie wir wissen, zur<br />
Gründung der <strong>AKDB</strong>. Was waren dabei die wichtigsten<br />
Impulse?<br />
Schroth: Als die <strong>AKDB</strong> 1971 durch die kommunalen<br />
Spitzenverbände gegründet wurde, sollte vermieden werden,<br />
dass jede Behörde das Rad quasi neu erfinden musste.<br />
Deshalb einigten die Spitzenverbände sich mit Unterstützung<br />
des Bayerischen Innenministeriums auf die gemeinsame<br />
Einrichtung der <strong>AKDB</strong>.<br />
Warum ist die <strong>AKDB</strong> eine Anstalt, welche Ziele verfolgt<br />
sie?<br />
Schroth: Getauft auf den Namen „Anstalt für kommunale<br />
Datenverarbeitung in Bayern“ entschied man sich für die<br />
Rechtsform einer öffentlich rechtlichen Anstalt. Nicht für<br />
eine GmbH oder Aktiengesellschaft, da die <strong>AKDB</strong> von Beginn<br />
an auch „hoheitliche“ Tätigkeiten ausführte, wie bei-<br />
22 Ausgabe August 2011
forderungen zum Branchenführer<br />
spielsweise die elektronische Verwaltung der bayerischen<br />
Einwohnerdaten. Ziel der <strong>AKDB</strong> war und ist es, Kommunen<br />
rundum mit der notwendigen IT zu versorgen und sie bei<br />
der elektronischen Zusammenarbeit zu unterstützen. Von<br />
größter Wichtigkeit ist dabei vor allem die Gewährleistung<br />
von Datenschutz und Datensicherheit.<br />
Wie verlief in den vier Jahrzehnten die technische Entwicklung<br />
der <strong>AKDB</strong>?<br />
Schroth: Die Technologie basierte seinerzeit noch auf<br />
Lochkarten, die in großen Rechnern ausgelesen wurden.<br />
Von denen gab es nur wenige, was heute in Zeiten der PCs<br />
an jedem Arbeitsplatz kaum noch vorstellbar ist. Die dann<br />
folgende Entwicklung war atemberaubend, rasch wurde<br />
die <strong>AKDB</strong> zum sogenannten Full-Service-Dienstleister. Die<br />
vielen Neuerungen der IT wurden sehr genau verfolgt und<br />
von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die<br />
Verwaltungsarbeit verfügbar gemacht. Auch das hierfür<br />
erforderliche Wissen wurde und wird an die Verwaltungsmitarbeiter<br />
in Schulungen weiter vermittelt.<br />
Welche wirtschaftliche Entwicklung ging damit einher?<br />
Schroth: Mit unserem breiten Leistungsspektrum betreuen<br />
wir heute in Bayern und Deutschland rund viereinhalb<br />
tausend Kunden. In Bayern entspricht dies einem<br />
Marktanteil von rund 60 Prozent, was uns hier und im<br />
gesamten Bundesgebiet zum Branchenführer für kommunale<br />
Software macht. Durch konstante und überzeugende<br />
Qualität sowie innovative Produkte können wir unsere<br />
Kunden dauerhaft für unsere Angebote gewinnen. Die<br />
<strong>AKDB</strong> wuchs bei Umsatz, Mitarbeitern und Umfang des<br />
Produktportfolios.<br />
Herr Schroth, geben Sie uns eine Prognose für die Zukunft<br />
der <strong>AKDB</strong>?<br />
Schroth: Es ist uns in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n immer<br />
gelungen, die Kunden von unseren Leistungen zu überzeugen.<br />
Die Bedeutung der IT wird in Zukunft noch größer<br />
werden. Das zeigt sich an aktuellen Trends, wie zum<br />
Beispiel Cloud Computing, das grundsätzlich schon immer<br />
zum Kerngeschäft der <strong>AKDB</strong> gehörte. Wir entwickeln fort-<br />
report<br />
ÜBER UNS<br />
laufend innovative Produkte und sind deshalb Vorreiter bei<br />
vielen zukunftsweisenden Projekten. Dazu gehören Portallösungen<br />
wie das Bürgerservice-Portal. Damit ist die <strong>AKDB</strong><br />
für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet.<br />
Report: Gibt es für die <strong>AKDB</strong> ein Motto für die Zukunft?<br />
Schroth: Der damalige Oberbürgermeister der Stadt<br />
München und spätere Bundesminister, Hans-Jochen Vogel,<br />
sagte in seiner Begrüßung anlässlich des Gründungsaktes<br />
jene Worte, die unsere Arbeit bis heute prägen, da sie unveränderte<br />
Bedeutung haben: „Möge das Hilfsmittel Elektronik<br />
den Kommunen dienen, sie aber nie beherrschen.“<br />
23
Arbeitskreis Werke<br />
Problemloser Umstieg auf das<br />
Wie immer, wenn die <strong>AKDB</strong> zum Arbeitskreis Werke<br />
einlädt, kamen diesmal wieder zahlreiche Versorgungsunternehmen<br />
nach Wörth am Main. Sie waren<br />
Teilnehmer einer Live-Demo des neuen Service-Rechenzentrums<br />
für Versorger, die dort die Branchen-<br />
Software Schleupen.CS, eine Komplettlösung für<br />
Versorgungsunternehmen, nutzen können.<br />
Michael Kohl, System-Administrator der EZV Untermain<br />
GmbH, konnte in Wörth am Main über den problemlosen<br />
Umstieg auf das Rechenzentrum berichten. Ohne ständig<br />
in neue Hardware und Systeme investieren zu müssen,<br />
steht damit der neueste Programmstand stets rechtzeitig<br />
zur Verfügung, was eine wichtige Voraussetzung für eine<br />
gesetzeskonforme Abwicklung der Geschäftsprozesse darstellt.<br />
Rundum-Sorglos-Paket<br />
Die <strong>AKDB</strong>, seit <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong>n der Spezialist im Rechenzentrumsbetrieb<br />
für Kommunen und deren Einrichtungen, garantiert<br />
hier Datenschutz, Datensicherung, Ausfallsicherheit<br />
und Klimatisierung sowie den Brandschutz. Gleichzeitig<br />
gewährleistet sie, diesen Service auch langfristig sicherzustellen.<br />
Dabei kann die <strong>AKDB</strong> den Versorgern mit dem<br />
RZ-Angebot ein Rundum-Sorglos-Paket anbieten, das sich<br />
im Leistungsspektrum deutlich von üblichen Branchen-<br />
Angeboten abhebt:<br />
• Pflegevertrag Software<br />
• Telefonische Kundenberatung (1st-Level-Support)<br />
• Sicherstellung 2nd-Level-Support<br />
• Freigabe der Anwendungsverfahren<br />
• Rechenzentrumsbetrieb<br />
• Druck- und Kuvertier-Service<br />
Die Auswahl des richtigen Rechenzentrums, eine ständige<br />
Verfügbarkeit ihrer Informationen sowie eine gesicherte<br />
Vernetzung mit ihren Marktteilnehmern nimmt für die Versorger<br />
einen immer höheren Stellenwert ein. Neben dem<br />
EZV Untermain sind auch die Stadtwerke Neunburg vorm<br />
Wald bereits im Service-Rechenzentrum für Versorger im<br />
Echtbetrieb. Die Stadtwerke Mühldorf am Inn gehen diesen<br />
Weg seit Juli 2011.<br />
Viele neue gesetzliche Vorschriften<br />
Die Stadtwerke Mühldorf GmbH sind bereits seit 1984<br />
Kunde der <strong>AKDB</strong>. Seither werden Daten und Programme<br />
für die Vertragsabrechnung, die Finanzbuchhaltung und<br />
deren Nebenbuchhaltungen dezentral geführt. Die Software<br />
Schleupen.CS wird in Mühldorf seit 2005 eingesetzt.<br />
Da der Gesetzgeber oder die Bundesnetzagentur im Lauf<br />
der <strong>Jahre</strong> viele neue Vorschriften eingeführt haben, müssen<br />
immer häufiger neue Programme und Updates eingespielt<br />
werden, was die Administration des IT-Systems zunehmend<br />
erschwert.<br />
Einfaches Handling, gute Performance<br />
Der Besuch der EZV Untermain GmbH in Wörth am Main<br />
veranlasste deshalb auch die Stadtwerke Mühldorf,<br />
unter der Leitung von Geschäftsführer Stephan Rösner, zur<br />
künftigen Umstellung auf den Rechenzentrumsbetrieb der<br />
<strong>AKDB</strong>. Besonders überzeugt waren die Verantwortlichen<br />
vom einfachen Handling des Systems und der außerordentlich<br />
guten Performance im Rechenzentrumsbetrieb,<br />
was den Stadtwerken Mühldorf in Zukunft noch mehr Hinwendung<br />
zu ihren eigentlichen Kerngeschäften erlaubt.<br />
Die nächste Herausforderung für die Strom- und Gasversorger<br />
steht mit den Wechselprozessen im Messwesen<br />
(WiM) bereits vor der Tür. Neue Prozesse und Datenformate<br />
für Messstellenbetreiber und Messstellendienstleister<br />
müssen gemäß Bundesnetzagentur zum 01.10.2011<br />
umgesetzt sein. Die <strong>AKDB</strong> unterstützt die Werke bei der<br />
Einführung der Wechselprozesse, liefert die Software und<br />
schult die Kunden.<br />
24 Ausgabe August 2011
<strong>AKDB</strong>-Rechenzentrum<br />
report<br />
Im EINSAtz<br />
Von links nach rechts: Oliver Dichtl – Geschäftsführer Kommunale Energienetze Inn-Salzach<br />
GmbH, Herbert Lanzinger – <strong>AKDB</strong>, Stephan Rösner – Geschäftsführer Stadtwerke Mühldorf<br />
GmbH, Alfred Lehmann – Prokurist Stadtwerke Mühldorf GmbH<br />
25
Bau/GIS/FMS<br />
Datenverbund bauaufsichtliche<br />
„Der Datenverbund zwischen den Gemeinden des<br />
Landkreises Kelheim und dem Landratsamt ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil einer innovativen, erfolgreichen<br />
und modernen Verwaltung. Für alle Beteiligten<br />
bringt dieser Datenaustausch nur Vorteile.“<br />
Ulrike Dettenhofer, Abteilungsleiterin Bauangelegenheiten<br />
im Landratsamt Kelheim.<br />
Ziele & Aufgabenstellung<br />
Als eine der ersten Verwaltungen in Bayern fasste das<br />
Landratsamt Kelheim zusammen mit allen kreisangehörigen<br />
Gemeinden den Entschluss, den Datenaustausch der<br />
Bauantrags- bzw. Baugenehmigungsdaten zu automatisieren.<br />
Innerhalb der Verwaltungen sollte dadurch mehr<br />
Transparenz für den Bürger erreicht und der Verwaltungsweg<br />
vereinheitlicht werden.<br />
Projekthistorie<br />
Als die Landkreisführung in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>AKDB</strong> im <strong>Jahre</strong> 2001 im Rahmen eines Pilotvertrags damit<br />
begann, den Datenaustausch mit den Gemeinden<br />
auszubauen, konnte man sich auf eine bestehende Infrastruktur<br />
stützen: Im Landkreis-Behördennetz waren alle<br />
Kreisgemeinden angeschlossen. Einige Kommunen hatten<br />
bereits Module des Anwendungsverfahrens TERAwin im<br />
Einsatz und es erfolgte zeitgleich die Einführung des landkreisweiten<br />
Geoinformationssystems w³GIS der <strong>AKDB</strong>. Um<br />
landkreisweit eine gleiche Programmgrundlage für alle<br />
Gemeinden zu haben, wurde in einem weiteren Schritt ergänzend<br />
eine Landkreislizenz für das Bauantragsverfahren<br />
TERAwin-BAN aus der TERAwin-Produktfamilie erworben.<br />
Im Landratsamt war bereits seit 2000 das Anwendungsverfahren<br />
OTS BAUweb der <strong>AKDB</strong> für bauaufsichtliche Verfahren<br />
im Einsatz. Die erforderliche Schnittstelle für den<br />
Datenaustausch in beide Richtungen wurde in enger Abstimmung<br />
mit Vertretern des Landratsamts und der Gemeinden<br />
realisiert. Mit Projektbeginn ab 2003 konnten die<br />
Gemeinden die in TERAwin-BAN erfassten Bauantragsdaten<br />
automatisiert an das Landratsamt senden, anfangs per<br />
E-Mail, seit der Umstellung auf das neue webbasierte OTS<br />
BAU im Mai 2009 per Webservice.<br />
Ablauf<br />
Die von den Gemeinden übermittelten Daten landen im<br />
Eingangskorb von OTS BAU und werden nach Sichtung<br />
durch den Sachbearbeiter in den Workflow übernommen.<br />
An die Bearbeitung sind auch die internen Fachstellen angeschlossen,<br />
die ihre Stellungnahmen direkt in OTS BAU<br />
über ein spezielles Zusatzmodul eingeben. Nach Abschluss<br />
des Vorgangs werden die Genehmigungsdaten an die zuständigen<br />
Gemeinden zurückgesandt, die die Daten des<br />
Der Landkreis Kelheim<br />
Bezirk Niederbayern<br />
24 Gemeinden<br />
113.084 Einwohner<br />
5 Verwaltungsgemeinschaften<br />
Fläche: 1.067 km²<br />
26 Ausgabe August 2011
Verfahren im Landkreis Kelheim<br />
Landratsamts in ihrem Programm speichern und jederzeit<br />
wieder abrufen können. Weiterhin haben die Kommunen<br />
die Möglichkeit, den Bearbeitungsstand der Anträge über<br />
ein Auskunftsmodul per Mausklick abzurufen. So können<br />
sie ggf. erkennen, ob noch Fachstellenbeiträge oder weitere<br />
Dokumente ausstehen. Während der Bearbeitung erzeugte<br />
Dokumente, z. B. der Bescheid, werden automatisch<br />
in eine elektronische Bauakte eingestellt und können auch<br />
von der Gemeinde eingesehen werden. Nach Abschluss<br />
des Vorgangs im Landratsamt werden auch der Baubeginn<br />
und die Baufertigstellung in OTS BAU eingetragen und an<br />
die Gemeinden versandt, damit diese erneut über den aktuellen<br />
Stand informiert werden.<br />
Fazit<br />
Nach einer gewissen Anlaufzeit, in der der Datenaustausch<br />
über die Schnittstellen optimiert werden musste, hat sich<br />
die Zusammenarbeit zwischen den Sachbearbeitern der<br />
Gemeinden und dem Bauamt eingespielt. Über die <strong>Jahre</strong><br />
ist ein fruchtbares Miteinander zwischen Landratsamt und<br />
Kommunen entstanden, das durch einen jährlichen Workshop<br />
im Landratsamt weiter intensiviert wird. Dabei werden<br />
nicht nur die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltungen<br />
geschult, sondern auch Probleme, Neuerungen und Wünsche<br />
bezüglich des Datenverbunds besprochen.<br />
Ulrike Dettenhofer,<br />
Abteilungsleiterin Bauangelegenheiten:<br />
„Die landkreisweite Einführung von TERAwin-BAN, verbunden mit dem Datenfluss von<br />
und zu den Gemeinden, hat sich für alle Beteiligten auf jeden Fall gelohnt. Nicht nur, weil<br />
sich die Bearbeitung der Bauanträge beschleunigt hat, sondern auch deshalb, weil die<br />
Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Landratsamt, vor allem durch den jährlichen<br />
Workshop, zum beiderseitigen Vorteil ausgebaut werden konnte.“<br />
report<br />
LÖSUNGEN<br />
27
komXpress Beschwerdemanagement<br />
„Wertschöpfungsbeitrag in<br />
Sachen Bürgerfreundlichkeit“<br />
Mit dem neuen komXpress-ModulBeschwerdemanagement<br />
können<br />
öffentliche Verwaltungen<br />
die Anliegen ihrer<br />
Bürger aufnehmen,<br />
beantworten und nach<br />
Bedarf weiterleiten.<br />
Dabei behalten sie stets<br />
den Überblick über den<br />
Sachstand und die Fortschritte<br />
in der Bearbeitung.<br />
Das Landratsamt Augsburg setzt das neue Modul<br />
bereits mit Erfolg ein. Wir sprachen darüber mit<br />
Manfred Merz, Sachgebietsleiter Information und<br />
Kommunikation im Landratsamt Augsburg:<br />
Herr Merz, wie wird das neue komXpress-Modul<br />
Beschwerdemanagement bei Ihnen eingesetzt?<br />
merz: Der Bürger kann auf unserem komXpress-Portal<br />
im Bereich Bürgerservice seine Beschwerde online eingeben<br />
und absenden. Beim zentralen Beschwerdesachbearbeiter<br />
kommt die Beschwerde an, bei uns derzeit beim Leiter<br />
des Büros des Landrats. In gleicher Weise und mit dem<br />
gleichen Formular kann sie auch von Mitarbeitern im Haus<br />
über das Intranet eingegeben werden, falls ein Bürger sich<br />
persönlich beschwert, beispielsweise durch Vorsprache,<br />
Telefonanruf oder per Brief.<br />
Was passiert im Anschluss mit der Beschwerde?<br />
merz: Nach Eingang der Beschwerde entscheidet der<br />
zentrale Sachbearbeiter, ob die Beschwerde weiterverfolgt<br />
wird. Wenn ja, wird in unserem Dokumentenmanagement-System<br />
komXwork automatisch ein Beschwerdevorgang<br />
angelegt. Aus diesem Vorgang heraus beteiligt der<br />
Beschwerdemanager die entsprechenden Stellen im Hause<br />
und fordert diese zur Stellungnahme auf. Danach wird ein<br />
Antwortschreiben erzeugt, das vom Landrat unterzeichnet<br />
wird. Nach Versand wird der Vorgang geschlossen.<br />
Wie sind Ihre ersten Erfahrungen?<br />
merz: Die Nutzung hielt sich anfänglich in Grenzen,<br />
nimmt aber immer mehr zu.<br />
Wo liegen die Vorteile des neuen Beschwerdemanagements?<br />
merz: Keine Beschwerde kann verloren gehen. Das<br />
Beschwerdeverfahren ist transparent und nachvollziehbar.<br />
Außerdem gibt es die Möglichkeit zur statistischen<br />
Auswertung.<br />
Können Sie das neue Modul weiterempfehlen?<br />
merz: Ja, das Modul ist ein Wertschöpfungsbeitrag in<br />
Sachen Bürgerfreundlichkeit.<br />
Herr Merz, wir danken Ihnen sehr für das Gespräch.<br />
Über das komXpress-Portal können<br />
die Bürger ihre Beschwerden online<br />
eingeben und versenden.<br />
28 Ausgabe August 2011
Feuerbeschau<br />
Brandschutz mit IT-Unterstützung<br />
Zahlreiche Gebäude wie Krankenhäuser, Schulen und Gaststätten<br />
sowie Industrieanlagen, Einkaufszentren, Tankstellen<br />
und landwirtschaftliche Betriebe müssen in regelmäßigen<br />
Abständen der Feuerbeschau unterzogen werden. Sie<br />
umfasst alle Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes<br />
und soll im Ernstfall eine wirksame Brandbekämpfung<br />
und die Rettung von Menschen, Tieren und Kulturgut ermöglichen.<br />
Die <strong>AKDB</strong> bietet für die Aufgaben der Feuerbeschauer<br />
eine neue Lösung an, die den genannten Anforderungen<br />
in modernster Softwarearchitektur gerecht wird.<br />
Strukturierte Hinterlegung<br />
Mit ihr können sämtliche Objekte sowie deren Betreiber<br />
im Gemeindegebiet erfasst und die turnusmäßigen Überwachungstermine<br />
verwaltet werden. Eine Feuerbeschau<br />
erstreckt sich auf Objekte, bei denen ein erhöhtes Brand-<br />
oder Explosionsrisiko besteht, durch einen Brand eine<br />
größere Anzahl von Menschen oder Sachwerte in erheblichem<br />
Maße gefährdet sind oder im Brandfall die Umwelt<br />
erheblich gefährdet wird. Um dies sicherzustellen, sind<br />
alle einschlägigen Anlagen und die Sonderbauten gemäß<br />
der Bayerischen Bauordnung im Verfahren bereits strukturiert<br />
hinterlegt und müssen nur noch ausgewählt werden.<br />
Auch alle sicherheitstechnischen Einrichtungen werden im<br />
Lieferumfang bereitgestellt.<br />
Zugriffssicher und rechtegesteuert<br />
Die Maßnahmen selbst werden in einem speziellen Dialog<br />
protokolliert. Checklisten sind als Dokumentvorlagen vorhanden<br />
und Mängelberichte können direkt aus der Anwendung<br />
heraus erstellt werden. Aufgrund der Koppelung mit<br />
einer elektronischen Objektakte werden alle Dokumente,<br />
Pläne und Bilder zentral abgelegt. Anschließend können<br />
sie zugriffssicher und rechtegesteuert weiteren Beteiligten,<br />
beispielsweise der Feuerwehr, zur Verfügung gestellt<br />
werden. Auch Informationen aus Feuerwehreinsätzen können<br />
in dem Verfahren erfasst werden und dienen so dem<br />
Feuerbeschauer als Hinweise auf besonders zu prüfende<br />
Stellen im Objekt.<br />
report<br />
Sinnvolle wirtschaftliche Ergänzung<br />
Im EINSAtz<br />
Bei Feststellung baulicher Mängel kann der gesamte Vorgang<br />
an das zuständige Bauamt weitergeleitet werden.<br />
Dieses kann sofort mit den bereits vorhandenen Informationen<br />
in der elektronischen Akte weiterarbeiten und<br />
entsprechende Zwangsmaßnahmen einleiten. Dazu besteht<br />
eine workflowgesteuerte Schnittstelle zum bewährten<br />
Baugenehmigungsverfahren OTS BAU der <strong>AKDB</strong>. Für<br />
Kunden, die OTS BAU bereits einsetzen, stellt die Feuerbeschau-Lösung<br />
aufgrund der vorhandenen Software-Bausteine<br />
eine sinnvolle und wirtschaftliche Ergänzung dar.<br />
Dank der Umsetzung als eigenständige Lösung kann das<br />
Feuerbeschau-Verfahren aber auch unabhängig von OTS<br />
BAU eingesetzt werden.<br />
29
Vollkunde Adelsdorf<br />
„Alle Lösungen aus einer Hand”<br />
Einer der jüngsten sogenannten<br />
Vollkunden der <strong>AKDB</strong> ist die Gemeinde<br />
Adelsdorf, mit zirka 7.500<br />
Einwohnern, aus dem Landkreis<br />
Erlangen-höchstadt in mittelfranken.<br />
Die Gemeinde liegt mitten<br />
im Aischgrund und ist mit ihren<br />
Wiesen, Wäldern und Weihern<br />
das „Land der 1.000 Weiher". Die<br />
Pflege alter traditionen und eine<br />
moderne Entwicklung prägen das<br />
Gesamtbild von Adelsdorf ebenso<br />
wie die charakteristischen Eigenheiten<br />
der neun Ortsteile.<br />
Wolfgang Mößlein, der geschäftsleitende<br />
Beamte und Controller, und<br />
Jochen Kirsch, der Kämmerer, berichten<br />
von ihren Erfahrungen über die softwaretechnische<br />
Neuausrichtung der<br />
Gemeinde:<br />
Herr Mößlein, wie beurteilen Sie die<br />
Situation der Gemeinde vor dem<br />
Wechsel zur <strong>AKDB</strong>?<br />
mößlein: Die Gemeinde war hinsichtlich<br />
ihrer Softwarelandschaft in<br />
einer unglücklichen Situation. Da wir<br />
gezwungen waren, mitten im Umstellungsprozess<br />
auf das Neue Kommunale<br />
Finanzwesen kurzfristig den<br />
Softwarepartner zu wechseln, hatten<br />
wir in den Fachverfahren und in den<br />
Finanzverfahren unterschiedliche Anbieter<br />
mit einer unvollständigen Integration.<br />
1. Bürgermeister Karsten Fischkal:<br />
„Mit der Umstellung auf die <strong>AKDB</strong>-<br />
Kommunalsoftware ist bei uns wieder<br />
Ruhe und Zufriedenheit eingekehrt“<br />
30 Ausgabe August 2011
Bis 2009 setzten Sie lediglich im<br />
Standesamt eine Software der <strong>AKDB</strong><br />
ein. Was hat Sie dazu bewogen, in<br />
nahezu allen Bereichen der Kommunalverwaltung<br />
zur <strong>AKDB</strong> als neuem<br />
kommunalen Partner zu wechseln?<br />
mößlein: Selbst bei einer kleineren<br />
Gemeinde ist eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Verfahren im Einsatz. Die<br />
große Klammer darum ist das Finanzwesen.<br />
Die <strong>AKDB</strong> hat unbestritten das<br />
Wissen und die Software, die Gemeindeverwaltung<br />
optimal in ihrer<br />
Arbeit zu unterstützen und die Verfahren<br />
harmonisch und funktional<br />
zu integrieren. Das angebotene Gesamtpaket<br />
der <strong>AKDB</strong>, mit folgenden<br />
Inhalten, war überzeugend und auch<br />
finanziell interessant: Finanzwesen<br />
mit Kosten- und Leistungsrechnung,<br />
Einwohnerwesen inkl. EWO-Portal,<br />
Personalwesen, Grundstückswesen,<br />
Bauplanung, Friedhof, Sitzungsdienst<br />
mit Ratsinformation, Gebührenverwaltung,<br />
Wahlen.<br />
Herr Kirsch, Sie wurden im Projektverlauf<br />
zum neuen Kämmerer<br />
ernannt. Wie sind Sie mit dem<br />
Umstellungsprozess im Finanzwesen<br />
zurechtgekommen?<br />
Kirsch: Sehr gut! Wir wurden vom<br />
<strong>AKDB</strong>-Team kompetent und gezielt<br />
durch den Umstellungsprozess geführt.<br />
Problemfelder wurden gemeinsam<br />
analysiert und gemeistert. Der<br />
vorgegebene Zeitrahmen wurde eingehalten.<br />
Herr Mößlein, wie fühlen Sie sich<br />
aufgehoben in der <strong>AKDB</strong>-Familie?<br />
mößlein: Für mich persönlich ist<br />
es ja eine Rückkehr zur <strong>AKDB</strong>, da ich<br />
vor meinem Wechsel zur Gemeinde<br />
report<br />
Adelsdorf schon 16 <strong>Jahre</strong> lang <strong>AKDB</strong>-<br />
Anwender war. Nicht nur ich, sondern<br />
auch alle anderen Mitarbeiter<br />
der Rathausverwaltung fühlen sich<br />
gut betreut und gut aufgehoben!<br />
Welche innovativen bzw. fortschrittlichen<br />
Ziele verfolgen Sie für<br />
Ihre Verwaltung und Ihre Bürger in<br />
nächster Zukunft?<br />
mößlein: Zur <strong>Jahre</strong>smitte wird<br />
die Rathausverwaltung nach gut<br />
dreijähriger Auslagerung in das generalsanierte<br />
Rathaus zurückkehren.<br />
Wir wollen nicht nur beim Gebäude,<br />
sondern auch bei der Verwaltung den<br />
Weg der Modernisierung konsequent<br />
weitergehen. Wir haben schon einige<br />
Elemente des Neuen Steuerungsmodells<br />
umgesetzt, wie die<br />
stärkere Dienstleistungsorientierung,<br />
Budget ierung, Doppelte Buchführung.<br />
Unsere nächsten Schritte sind<br />
Im EINSAtz<br />
die Einführung einer Kosten- und<br />
Leistungsrechnung und eines Controllings,<br />
das direkt beim Geschäftsleitenden<br />
Beamten angesiedelt ist.<br />
Wichtig ist auch, dass sich die Politik in<br />
diese Modernisierung einbringt, indem<br />
sie ihr Primat wahrnimmt, die<br />
Leitziele für die Gemeinde zu bestimmen,<br />
nach denen die Gemeindeverwaltung<br />
und gemeindliches Handeln<br />
sich dann ausrichten.<br />
Sitzend: Carola Lorz,<br />
Steueramt – stehend von<br />
links: Bürgermeister<br />
Karsten Fischkal, Geschäftsleiter<br />
Wolfgang Mößlein,<br />
Kämmerer Jochen Kirsch,<br />
Vertriebsmitarbeiter<br />
Manfred Bisch (<strong>AKDB</strong>) und<br />
Mona Mönius (Steueramt)<br />
31
Landratsämter Kronach und Hof<br />
Vielseitige Möglichkeiten mit w³GIS<br />
Nachdem das Landratsamt Hof im <strong>Jahre</strong> 2004 eine<br />
interne Studie über die Einführung eines Geoinformationssystems<br />
an vier fachlich qualifizierte<br />
Mitarbeiter vergeben hatte, wurde als Ergebnis<br />
die Anschaffung des w 3 GIS empfohlen. Wichtige<br />
Entscheidungskriterien waren die einfache Bedienung<br />
und Wartung sowie die Möglichkeit einer<br />
Landkreislizenz. Damit kann es für jeden Mitarbeiter,<br />
der das Geoinformationssystem benötigt, relativ<br />
schnell ohne Einzellizenz eingerichtet werden.<br />
Auch die Hardwarevoraussetzungen sind gering,<br />
da es sich um eine browserorientierte Anwendung<br />
handelt. Inzwischen wurde das System auf über<br />
70 Arbeitsplätzen eingerichtet. Nach einer Einweisung<br />
können die Mitarbeiter selbständig Umgriffe<br />
erfassen, Objekte generieren und diese mit einer<br />
Datenbank verbinden.<br />
Erfolgsrezept – Verbindung des Bauprogramms<br />
OTS Bau und GIS<br />
Im Bauamt des Landratsamtes wird zur Verwaltung der<br />
Bauantragsverfahren das Programm OTS-Bau/g2vb mit<br />
einer Schnittstelle zum Geoinformationssystem w 3 GIS genutzt.<br />
Wird aus einem Vorgang heraus das GIS gestartet,<br />
wird automatisch das gewählte Grundstück angezeigt und<br />
ausgewählt. Umgekehrt funktioniert es genauso. Besonders<br />
interessant ist dabei, dass das Programm über eine<br />
Schnittstelle mit eigenen Anwendungen, sogenannten Extensions,<br />
ergänzt werden kann. Zusätzlich kann das GIS<br />
auch in eine eigene Internet-Seite und sogar in ein Access-<br />
Formular eingebettet werden. So kann man zu einem Datensatz<br />
stets die aktuelle Karte sehen.<br />
Bebauungspläne im Internet<br />
Behörden stellen zunehmend Informationen, wie Bebauungspläne,<br />
auch ins Internet. Einen eigenen WebServer zu<br />
betreiben ist für die meisten jedoch aufgrund der Kosten<br />
und zusätzlicher Anzeigeprogramme zu aufwendig. Dies<br />
kann mit w 3 GIS umgangen werden, indem eine KML-Datei<br />
mit Flächen oder Symbolen exportiert wird, die dann in<br />
GoogleEarth verwendet werden können. Wenn diese KML-<br />
Datei auf einem Server mit einer Internet-Adresse liegt, können<br />
die Daten sogar in GoogleMaps angezeigt werden.<br />
w 3 GIS-Forum<br />
Eine Interessengemeinschaft von Anwendern hält zur Weiterentwicklung<br />
und Verbesserung des Programms den<br />
Kontakt zum Vertriebspartner aufrecht. Dafür hostet das<br />
Landratsamt Hof das Forum auf einem Server, zu dem<br />
Darstellung Radwegekonzept und Beschilderung<br />
Übersichtskarte TK 25.000 Digitale Flurkart DFK Umsetzung vor Ort<br />
32 Ausgabe August 2011
w 3 GIS-Anwender über einen Zugang Erfahrungen austauschen<br />
können. Als ein weiterer Moderator dieses Forums<br />
konnte der Landkreis Kronach gewonnen werden, der<br />
ebenfalls seit 2004 das w³GIS-Programm der <strong>AKDB</strong> im Einsatz<br />
hat. Rund 70 Beschäftigte verfügen hier über einen<br />
Leseplatz und greifen auf die Geodaten aus den Fachschalen<br />
zu. Die Stelle der GIS Beauftragten wurde mit einer<br />
CAD-Fachkraft aus dem Tief- bzw. Hochbau besetzt. Die<br />
Datenhaltung, Serverbetreuung und Aktualisierung der<br />
Daten der Bayerischen Vermessungsverwaltung werden<br />
durch die EDV-Abteilung abgedeckt.<br />
Pilotprojekt Radwege<br />
Das 2010 im Landkreis Kronach fertiggestellte Radwegekonzept<br />
geht auf eine Pilotprojekt-Initiative der Regierung<br />
von Oberfranken zurück. Unter Einbezug aller vorhandenen<br />
Radwegrouten wurden sinnvolle Haupt- und Nebenrouten<br />
sowie ein Ergänzungsnetz definiert, in die auch<br />
report<br />
Betreuen in den jeweiligen Landratsämtern<br />
das geografische Informationssystem<br />
w³GIS/komGDI: Gerald<br />
Köppel, LRA Hof, Angelika Kempf,<br />
LRA Kronach<br />
Im EINSAtz<br />
alle nationalen und internationalen Radwegrouten eingebunden<br />
sind. Die Bestandsaufnahme der vorhandenen<br />
Radwege erfolgte mittels DFK und Luftbildern direkt und<br />
grundstücksgenau im w³GIS-Programm der <strong>AKDB</strong>. Neben<br />
der Beschaffenheit der verschiedenen Wegebeläge wurden<br />
Gefahrenpunkte und Schwachstellen im Bereich des<br />
Radwegenetzes aufgenommen. Mit der Möglichkeit des<br />
Exports über Datenschnittstellen können auch Dritte, wie<br />
z. B. Tourismusbetriebe, die Radwege und entsprechende<br />
Touren übernehmen.<br />
33
Geschäftsfeld Outsourcing<br />
Verbesserter Kundenservice<br />
Seit März 2011 steht den IT-Systembetreuern aller 560<br />
Outsourcing-Kunden das sogenannte „OSRZ-Portal“ zur<br />
Verfügung. Das Service-Rechenzentrum Outsourcing verbesserte<br />
damit seinen Kundenservice vor allem in den Bearbeitungszeiten,<br />
insbesondere durch die Beschleunigung<br />
von Routinefällen.<br />
Bereits in der Pilotphase gab es viele positive Rückmeldungen<br />
zum Portal, unter anderem auch von Herrn Peitsch<br />
von der Gemeinde Veitshöchheim, einem der Pilotkunden:<br />
„Dieses Tool erleichtert uns IT-Systembetreuern die Arbeit<br />
ungemein. Vor allem die automatisierte Passwortrückset-<br />
IT-Sicherheit gestalten<br />
Effektiv und wirksam<br />
Im Frühjahr 2011 traf sich die VItAKO-Facharbeitsgruppe<br />
„It-Sicherheit und Datenschutz“ zu ihrer 6. Sitzung<br />
im Schulungszentrum der <strong>AKDB</strong> in münchen. Dabei<br />
beschäftigten sich die Experten mit themen wie der<br />
Gewährleistung von It-Sicherheit und Datenschutz in<br />
zeiten von Wikileaks, mit der Gestaltung eines wirksamen<br />
It-Sicherheitsmanagements sowie mit dem Aufbau<br />
von Präventionsprogrammen.<br />
Die Bündelung gemeinsamer Interessen sowie das Agieren<br />
als Netzwerk war vor einigen <strong>Jahre</strong>n das Ziel des Zusammenschlusses<br />
der Kommunalen IT-Dienstleister in Deutschland<br />
zur Bundesarbeitsgemeinschaft VITAKO. Derzeit gehören<br />
54 IT-Dienstleister aus 14 Bundesländern, darunter<br />
auch die <strong>AKDB</strong>, dazu. Innerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
bildeten sich Facharbeitsgruppen mit der Zielsetzung,<br />
das Know-how und die praktischen Erfahrungen<br />
zung für unsere User und die Userneuanlage stellen einen<br />
enormen Mehrwert dar.“<br />
Das OSRZ-Portal unterstützt die IT-Systembetreuer bei:<br />
• Pflege und Neuanlage der Verfahrensansprechpartner<br />
sowie der IT-System- und Notfallansprechpartner<br />
• Pflege und Neuanlage der Benutzer und die Zuordnung<br />
zu den Verfahrensapplikationen<br />
• Passwortrücksetzung und Entsperrung der<br />
Terminalserver-Benutzer<br />
LÖSUNGEN<br />
unter Fachleuten auszutauschen und daraus eine gemeinsame<br />
Wissensbasis zu schaffen. In regelmäßigen Sitzungen<br />
erarbeiten die Mitglieder der Facharbeitsgruppen<br />
Ergebnisse, die der Geschäftsführung der VITAKO bei ihrer<br />
Arbeit unterstützend zugute kommen.<br />
Beim Treffen der Facharbeitsgruppe in München stießen<br />
vor allem die Erfahrungsberichte der Projektleiter auf reges<br />
Interesse. Lebhaft wurde über die Durchführung eines Zertifizierungsprojektes<br />
diskutiert, ebenso über verschiedene<br />
Vorträge, die von den Erfahrungen bei der Einführung<br />
des neuen Personalausweises berichteten. Die Mitglieder<br />
der Facharbeitsgruppe waren sich einig, die gewonnenen<br />
Einsichten und Erkenntnisse in künftigen Projekten zu verwerten<br />
und sich auf dem nächsten Treffen im Herbst in<br />
Schwerin erneut darüber auszutauschen.<br />
34 Ausgabe August 2011
eport<br />
SyStEm<br />
Spamfilter in der <strong>AKDB</strong><br />
„Quarantäne” für Spammails<br />
Um Ärgernissen durch unerwünschte Spammails vorzubeugen,<br />
wurde in der <strong>AKDB</strong> seit 2004 ein Spamfilter<br />
auf Open-Source-Basis eingesetzt. Jede E-mail wurde<br />
hier automatisch analysiert und nach verschiedenen<br />
Kriterien mit Punkten bewertet. War eine festgelegte<br />
Punktzahl überschritten, wurde die E-mail als Spam<br />
gekennzeichnet und konnte dann im Postfach des mitarbeiters<br />
mit hilfe einer Regel automatisch in einen<br />
Spamordner verschoben werden. Diesen sah der mitarbeiter<br />
von zeit zu zeit durch, um sicherzustellen, ob<br />
vielleicht doch eine erwünschte E-mail dorthin gelangt<br />
war, bevor er den Rest der Spammails löschte.<br />
Für Adressaten, die pro Tag 200 und mehr Spammails in<br />
ihrem Postfach vorfanden, war dies eine Erleichterung.<br />
Dennoch blieb ein Problem bestehen, da die Spammails<br />
auf dem internen Mailserver der <strong>AKDB</strong> weiterhin Platz verbrauchten<br />
und in der Datensicherung Kosten verursachten.<br />
In Zeiten, in denen Spam-Versender besonders aktiv<br />
waren, summierten sich die Spammails durchschnittlich<br />
auf 10.000 Stück pro Tag.<br />
mit der Einführung einer virtuellen Appliance<br />
ISS Proventia Network mail der LivingData<br />
als neuen Spamfilter der <strong>AKDB</strong> ergeben sich<br />
folgende Verbesserungen:<br />
1. Sämtliche Spammails werden automatisch<br />
nach verschiedenen Kriterien wie URL-Reputation<br />
oder bestimmten Mustern untersucht und klassifiziert,<br />
ähnlich wie bisher. Im Unterschied zu<br />
früher werden sie jetzt jedoch auf dem Spamfilter-Rechner<br />
zunächst für vier Wochen in „Quarantäne”<br />
genommen. Sie gelangen nicht über<br />
das interne E-Mailsystem ins Postfach des Mitarbeiters<br />
und verursachen somit keine Kosten bei<br />
der Datensicherung.<br />
2. Der Mitarbeiter erhält keine Spammails, sondern<br />
nur einen Quarantänebericht, in dem Absender,<br />
Betreff und Link der Spammails aufgelistet<br />
sind. Ist eine E-Mail doch erwünscht und im<br />
Spamfilter abgefangen worden, genügt ein Klick<br />
auf diesen Link, um die E-Mail ins Postfach des<br />
Mitarbeiters zu stellen.<br />
3. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sogenannte<br />
„harte“ Kriterien für Spam zu definieren.<br />
Sofern diese bei der Klassifizierung des Spams erfüllt<br />
werden, wird die E-Mail weder intern zugestellt<br />
noch in der „Quarantäne” gespeichert, sondern<br />
umgehend abgewiesen. Diese Option wird<br />
in der <strong>AKDB</strong> zurzeit noch nicht eingesetzt.<br />
keine.spam postfach<br />
35
VG Argental nutzt Datenexporttool der <strong>AKDB</strong><br />
Zahlreiche Möglichkeiten des<br />
Analysewerkzeugs<br />
Die Kämmerin der VG Argental, Rebecca Kempter, unterzeichnete im Rahmen<br />
der Hausmesse in Bobingen den Vertrag über das Datenexporttool in OK.FIS. Dabei<br />
waren der Leiter des Kundenservices, Manfred Gaspers, sowie Vertriebsberater<br />
Joachim Konrad. Beim Datenexporttool handelt es sich um eine ergänzende<br />
Plattform für kamerale Berichte und Analysen. Das Tool, das die VG Argental wie<br />
alles andere im Outsourcing-Rechenzentrum nutzt, bietet der Kämmerin verschiedenste<br />
Auswertungsmöglichkeiten aus dem OK.FIS-Datenbestand, wie beispielsweise<br />
Mehrjahresvergleiche für eine strukturelle Informationsgewinnung.<br />
Für die Kämmerei ist dies eine ideale Ergänzung zu den im Verfahren OK.FIS<br />
bereits vorhandenen Auswertungs- und Informationsmöglichkeiten!<br />
Techniktage 2011<br />
Seit 2006 informieren die <strong>AKDB</strong> und<br />
ihr Tochterunternehmen LivingData<br />
ihre Kunden gemeinsam im Rahmen<br />
der Techniktage über aktuelle Entwicklungen<br />
und Dienstleistungen im<br />
Bereich Systemtechnik und Software-<br />
Lösungen für öffentliche Verwaltungen.<br />
2011 freuten sich <strong>AKDB</strong> und<br />
LivingData Die Bremer bei den Stadtmusikanten<br />
insgesamt sieben<br />
Veranstaltungen über den Rekordbesuch<br />
von über <strong>40</strong>0 teilweise langjährigen<br />
Kunden aus über 300 Verwaltungen<br />
aus allen Teilen Bayerns.<br />
In diesem Jahr waren die Hauptthemen:<br />
neue Betriebssystem- und Datenbankversionen,<br />
Lizenzierung, Datensicherung,<br />
Systemdokumentation<br />
und Datensicherheit.<br />
Bei der Vertragsunterzeichnung<br />
in der Messehalle<br />
Bobingen von links nach<br />
rechts: Vertriebsberater<br />
Joachim Konrad, Kämmerin<br />
Rebecca Kempter, Leiter<br />
Kundenservice Finanzwesen<br />
OK.FIS Manfred Gaspers<br />
Viele Besucher freuten sich, ihre Ansprechpartner<br />
vor Ort einmal persönlich<br />
kennenlernen zu dürfen und sich<br />
in zahlreichen Gesprächen austauschen<br />
zu können. Das positive Feedback<br />
so vieler treuer Kunden motiviert<br />
die <strong>AKDB</strong>, auch in Zukunft diese<br />
wichtige Veranstaltung als Informationsplattform<br />
fest einzuplanen.<br />
36 Ausgabe August 2011
Landratsamt Kronach<br />
Software für den Sozialen Bereich<br />
Das Jugendamt Kronach führt in den Sozialen Diensten<br />
die <strong>AKDB</strong>-Verfahren OK.JUG und OK.KIWO ein. Zwölf<br />
Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter werden zukünftig<br />
mit der Software arbeiten.<br />
Seit der Schulung im Februar arbeiten die Sachbearbeiterinnen<br />
und Sachbearbeiter bereits mit OK.KIWO,<br />
einem Programm zur Erfassung und Bearbeitung von<br />
§8a-Meldungen bei Kindeswohlgefährdung. Laut Stefan<br />
Schramm, Jugendamtsleiter des Landratsamts Kronach,<br />
ist OK.KIWO ein praxisnahes Programm, das alle Prozessschritte<br />
jugendhilferechtlich korrekt abbildet. Ein besonderer<br />
Vorteil sei die automatische Protokollierung, die<br />
ausgedruckt und abgelegt werden kann.<br />
OK.JUG beinhaltet neben zahlreichen Verwaltungsmodulen<br />
einen Bereich für die Sozialen Dienste in den Jugendämtern.<br />
Dieser umfasst die Module Allgemeiner Sozialdienst,<br />
Jugendgerichtshilfe und Pflegekinderdienst. Im<br />
ersten Halbjahr 2011 bereitet das Jugendamt die Einführung<br />
dieses Bereichs vor. Dies stößt, laut Stefan Schramm,<br />
zahlreiche Diskussionen an und ist ein zeitintensiver<br />
Prozess. Interne Verfahrensabläufe müssen hinterfragt<br />
werden, Verflechtungen zwischen den Bereichen werden<br />
Innovativer Landkreis Main-Spessart<br />
Präsentation von Bauleitplänen im Internet<br />
Als erster Landkreis in Unterfranken hat das Landratsamt<br />
Main-Spessart 13 Flächennutzungs- und über 250 Bebauungspläne<br />
ins Internet gestellt. Damit ist der Landkreis<br />
Vorreiter in Sachen Online-Bebauungspläne. Im Sitzungssaal<br />
des Landratsamtes in Karlstadt hatte Landrat Thomas<br />
Schiebel zur Präsentation der Bauleitpläne unter anderem<br />
zahlreiche Vertreter benachbarter Landkreise, Städte und<br />
Gemeinden sowie der bayerischen kommunalen Spitzenverbände<br />
eingeladen. Der IT-Beauftragte der Bayerischen<br />
Staatsregierung, Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer,<br />
freute sich über das innovative Projekt und die Zusammenarbeit<br />
der Kommunen: „Die Bebauungs- und Flächennutzungspläne<br />
im Internet stellen für bauwillige Bürger,<br />
Planer, Handwerker, investitionswillige Unternehmen und<br />
Kommunalverwaltungen eine enorme Erleichterung dar.“<br />
report<br />
KURzmELDUNGEN<br />
deutlich. Mit der Einführung der neuen Software lassen<br />
sich Abläufe vereinfachen und Prozesse papierloser machen.<br />
Eine Umstellung bedeutet auch ein Abschiednehmen<br />
von bisher gewohnten Strukturen.<br />
Stefan Schramm ist überzeugt, dass sich die Anstrengungen<br />
lohnen werden. Er sieht den Einführungsprozess als<br />
Gestaltungschance für sein Jugendamt: Es legt verbindliche<br />
Standards selber fest und schafft dadurch Sicherheit<br />
für das eigene Handeln.<br />
Ziel ist es, Ende des ersten Halbjahres OK.JUG den individuellen<br />
Abläufen im Jugendamt angepasst zu haben,<br />
um danach mit allen ASD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
eine Erprobungsphase zu gehen. Mit Beginn des<br />
<strong>Jahre</strong>s 2012 möchte das Jugendamt mit einem auf seinen<br />
Bedarf zugeschnittenen ASD-Programm in den Praxiseinsatz<br />
starten.<br />
Die Entscheidung für OK.KIWO und die Einführung des<br />
ASD-Moduls aus OK.JUG traf das Landratsamt Kronach<br />
unter anderem deshalb, weil es alle Softwareprodukte<br />
aus einer Hand haben möchte und damit die verfügbaren<br />
Schnittstellen nutzen will.<br />
Diese Bereitstellung im Internet sei Teil der vom Freistaat<br />
unterstützten Open-Data-Politik, um die Transparenz zu<br />
fördern und das eGovernment voranzutreiben.<br />
Landrat Thomas Schiebel lenkte den Blick auf die schwierige<br />
Finanzlage der Kommunen und die demografische<br />
Entwicklung und maß dabei der interkommunalen Kooperation<br />
große Bedeutung zu. Der Landkreis arbeitete bei der<br />
Projektumsetzung eng mit der <strong>AKDB</strong> zusammen. Staatssekretär<br />
Pschierer lobte die <strong>AKDB</strong> als „starken Partner der<br />
Kommunen“. Alexander Schroth, der Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>AKDB</strong>, sprach von einem effektiven Flächenmanagement<br />
als kommunale Zukunftsaufgabe und betonte in<br />
diesem Zusammenhang den Nutzen der digitalen Karten.<br />
37
OK.VORFAHRT Fulda<br />
Neue Zulassungsstelle mit<br />
neuer Technik<br />
Die Zulassungs- und Führerscheinstelle des Landkreises<br />
Fulda hat Mitte Februar 2011 ein neues Gebäude in Fulda<br />
bezogen. Im Rahmen dieses Umzugs wurde in Verbindung<br />
mit dem Kfz-Zulassungssystem OK.VORFAHRT auch die<br />
Funktionalität „Integration Unterschriftenpad“ des Herstellers<br />
DESKO in Betrieb genommen.<br />
Die neue Funktionalität sorgt für einen papierlosen Workflow<br />
an den 35 Arbeitsplätzen der Zulassungsbehörde.<br />
Durch die Schnittstellenbeziehung von OK.VORFAHRT zum<br />
DESKO Signatur-Tablet kann zukünftig auf den Ausdruck<br />
von Zulassungsanträgen und Lastschrifterhebungen verzichtet<br />
werden.<br />
OK.FIS in Thüringen<br />
Gleichzeitig wird die Zulassungsabwicklung optimiert.<br />
Durch die Spiegelung der OK.VORFAHRT-Wunschkennzeichenmaske<br />
kann der Bürger komfortabel sein Wunschkennzeichen<br />
auf dem DESKO Signatur-Tablet auswählen<br />
und mit einem speziellen Stift fixieren. Auch der komplette<br />
Zulassungsantrag sowie die Lastschrifterhebung werden<br />
auf dem Tablet gespiegelt. Der Bürger sieht, was er unterschreibt.<br />
Der Zulassungsvorgang wird durch automatisches Einlesen<br />
der Personendaten vom Personalausweis oder Reisepass<br />
sowie der Kontodaten von der EC-Karte in die<br />
OK.VORFAHRT-Vorgangsmasken beschleunigt. Sowohl die<br />
manuelle, aufwendige Eingabe der Daten als auch die dadurch<br />
bedingte Gefahr von Tippfehlern entfällt.<br />
Ab sofort wird die Bearbeitung von Kfz-Zulassungen über<br />
OK.VORFAHRT im Landkreis Fulda damit noch effizienter<br />
und kundenfreundlicher erfolgen.<br />
TÜVIT® zertifiziert Finanzsoftware<br />
Die Zertifizierungsstelle der TÜVIT®, der TÜV Informationstechnik GmbH,<br />
bescheinigt der <strong>AKDB</strong>, dass die Software OK.FIS in der Version 4 die rechts- und<br />
revisionssichere Erledigung aller Anforderungen an ein modernes Finanzverfahren<br />
im Freistaat Thüringen sicherstellt.<br />
Besonders erfreulich ist hier, dass mit dieser Prüfung gleich drei Zertifikate<br />
erworben werden konnten. Neben den fachinhaltlichen Prüfungen zu den<br />
Themenbereichen Kommunales Finanzwesen im Freistaat Thüringen und Kommunale<br />
Steuern und Abgaben wurde das Produkt OK.FIS auch im Teilbereich<br />
Fachübergreifende Programmanforderungen intensiv geprüft und für gut<br />
befunden. Grundlage für die Zertifizierung waren die vom unabhängigen<br />
OKKSA e.V. veröffentlichten Anforderungskataloge für Fachprogramme in der<br />
öffentlichen Verwaltung für verschiedene Teilbereiche. Der OKKSA e.V. ist ein<br />
Verein, der sich für die gemeinsame Abstimmung von anbieterneutralen Qualitätsmaßstäben<br />
und Mindeststandards für den Softwareeinsatz in der öffentlichen<br />
Verwaltung Deutschlands einsetzt.<br />
Zusätzlich zur Prüfung des fachlichen Funktionsumfanges, der vollständig die<br />
Anforderungen der Kommunen an ein Finanzverfahren abdeckt, fand eine Prüfung<br />
fachübergreifender Aspekte der Software statt: die Qualität der Darstellung<br />
von Informationen, die Richtigkeit von Berechnungen, die Effizienz der<br />
Funktionsabläufe, die Verständlichkeit der Darstellung von Sachverhalten gegenüber<br />
dem Bürger und nicht zuletzt auch die immer wichtiger werdenden<br />
Fragen des Datenschutzes. Dabei wurde Fragen des Zugriffschutzes und damit<br />
der Datensicherheit besondere Bedeutung beigemessen.<br />
38 Ausgabe August 2011
<strong>AKDB</strong> beauftragt<br />
Zentrales elektronisches<br />
Personenstandsregister ZEPR in Bayern<br />
Der Bayerische Ministerrat hat in seiner Sitzung vom 19.<br />
Juli 2011 die Einrichtung eines zentralen elektronischen<br />
Personenstandsregisters (ZEPR) in Bayern beschlossen, das<br />
noch vor dem 1. Januar 2014 in Betrieb gehen soll.<br />
Das Personenstandsrecht regelt, dass spätestens bis zum<br />
1. Januar 2014 die elektronische Führung der Personenstandsregister<br />
in den Standesämtern umgesetzt werden<br />
Auf Einladung der Projektgruppe „Organisation /eGovernment“<br />
des Bayerischen Innovationsrings präsentierte die<br />
<strong>AKDB</strong> Vertretern der bayerischen Landkreise ihre Lösung<br />
eines Signaturworkflows. Am Beispiel der Anordnung wurde<br />
aufgezeigt, wie komfortabel die webbasierte Anwendung<br />
funktioniert. Dabei konnten viele Vorteile dieser Applikation<br />
deutlich gemacht werden, unter anderem, dass<br />
• Anordnungen nicht mehr gedruckt werden müssen,<br />
• die begründenden Belege frühzeitig hinzugescannt<br />
werden können,<br />
• mittels Komfortsignatur mehrere<br />
Anordnungen mit einer PIN-Eingabe<br />
signiert werden können,<br />
• fehlende Unterschriften über Eskalationsmechanismen<br />
eingefordert<br />
werden,<br />
• E-Mail – Benachrichtigungen das<br />
Vorliegen neuer<br />
Signaturaufgaben anzeigen.<br />
Die Teilnehmer nahmen auch die weitgehende<br />
Skalierbarkeit des Systems,<br />
die eine Anpassung an die individuellen<br />
Bedürfnisse vor Ort ermöglicht, sehr<br />
positiv auf.<br />
report<br />
KURzmELDUNGEN<br />
muss. Mit dem Aufbau und den Betrieb des ZEPR soll die<br />
<strong>AKDB</strong> betraut werden. Die <strong>AKDB</strong> wird frühzeitig beginnen,<br />
die Kommunen in Abstimmung mit dem Bayerischen Innenministerium<br />
mit regelmäßigen Informationen zur Einführung<br />
des ZEPR zu versorgen.<br />
Organisation /eGovernment<br />
Digitale Signatur begeistert Bayerischen Innovationsring<br />
Im Anschluss an die Präsentation diskutierte die Projektgruppe<br />
Vor- und Nachteile einer digitalen Signatur. Ein<br />
Vertreter des BKPV, mit dem diese Lösung schon von der<br />
Planungsphase an lebhaft erörtert wird, unterstrich begeisternd<br />
die Vorteile der digitalen Signatur für eine moderne,<br />
auf Effektivität bedachte Verwaltung. Im Ergebnis waren<br />
sich die Teilnehmer einig, dass mit diesem innovativen Angebot<br />
der <strong>AKDB</strong> ein weiterer Baustein zur Verfügung steht,<br />
der die Landkreise auf dem Weg zur Effizienzsteigerung<br />
und Kostenreduzierung kraftvoll unterstützt.<br />
Die digitale Signatur kann die eigenhändige Unterschrift als<br />
Beglaubigungsmittel bei elektronischen Dokumenten ersetzen.<br />
39
Mahngericht Coburg<br />
Erfolgreicher gemeinsamer<br />
Katastrophenfall-Test<br />
Seit zehn <strong>Jahre</strong>n ist das Mahngericht Coburg Outsourcing-Kunde<br />
der <strong>AKDB</strong> und beteiligt sich unter<br />
intensiver Mitwirkung seiner Mitarbeiter an den<br />
sogenannten K-Fall-Tests. Obwohl alle Schritte in<br />
einem Notfall-Handbuch beschrieben sind, muss<br />
die Aktualität des Notfall-Handbuchs in der Praxis<br />
überprüft werden. Nur so ist gewährleistet, dass in<br />
einem eventuellen Problemfall die Systeme für die<br />
Kunden schnell wieder verfügbar sind.<br />
Das diesjährige Katastrophenfall-Szenario simulierte den Ausfall<br />
des Produktions-Rechenzentrums Bayreuth. Somit mussten<br />
die Verfahren des Mahngerichts Coburg im Backup-Rechenzentrum<br />
der <strong>AKDB</strong> in München betrieben werden. Dort<br />
steht die identische Hardware – IBM-Mainframe z9, Plattensubsystem<br />
DS8100, VirtualTapeLibrary TS3500/TS7700 – zur<br />
Verfügung. Die Daten werden permanent asynchron auf das<br />
Ersatzsystem gespiegelt. Nach einem Ausfall der Produktionssysteme<br />
werden mit den in Backup-Systemen vorhandenen<br />
Daten die jeweiligen Anwendungen hochgefahren. Alle dazu<br />
notwendige Schritte sind Bestandteil des Business Continuity<br />
Management und in einem Notfall-Handbuch entsprechend<br />
beschrieben. Das Business Continuity Management regelt<br />
die Bewältigung von kritischen Situationen und Notfällen,<br />
damit wichtige Geschäftsprozesse höchstens temporär unterbrochen<br />
werden und die wirtschaftliche Existenz des Unternehmens<br />
trotz Schadenereignis gesichert bleibt.<br />
Für die Mitarbeiter des Mahngerichts waren die Ersatzsysteme<br />
nach dem Hochfahren in gleicher Weise nutzbar wie das<br />
Primärsystem. Die Datenbestände standen zeitnah und stabil<br />
zur Verfügung, so dass die Produktionen des Mahngerichts<br />
und das Online-Verfahren OABS wieder liefen. Auch die Netzanbindung<br />
der Online-User des Mahngerichts war im K-Fall-<br />
Test erfolgreich.<br />
Langjährige gute Zusammenarbeit:<br />
Thomas Welscher<br />
und Stefan Schäfer von der<br />
Justiz Coburg (1.v.l. und<br />
4.v.l.) mit Winfried Faas,<br />
Peter Hack, Udo Kremling<br />
und Rainer Winkel (v.l.; alle<br />
<strong>AKDB</strong>)<br />
<strong>40</strong> Ausgabe August 2011
OTS BAU<br />
Schlüsselfertige Lösung<br />
erleichtert den Umstieg<br />
In enger Zusammenarbeit mit der<br />
Herstellerfirma OTS Informationstechnologie<br />
AG in Offenberg sowie mit<br />
Kunden, die Daten und Informationen<br />
zur Verfügung gestellt haben, ist<br />
eine schlüsselfertige und optimierte<br />
Lösung des webbasierten Verfahrens<br />
OTS BAU entstanden. Diese verkürzt<br />
den Einführungsprozess und ermöglicht<br />
somit den Produktiveinsatz ohne<br />
größere administrative und organisatorische<br />
Vorarbeiten. Das sorgt auch<br />
für eine höhere Motivation der Mitarbeiter.<br />
Rund 30 Vorgangstypen<br />
Ein Schwerpunkt der Schlüsselfertigkeit<br />
ist die Bereitstellung von<br />
zirka 30 Vorgangstypen des Bauordnungsrechts,<br />
wie beispielsweise<br />
Baugenehmigung, Abbruch bis hin<br />
zu Ordnungswidrigkeiten, Bußgeldverfahren<br />
oder allgemeine Anfragen.<br />
Für alle werden Aufgabenlisten bereitgestellt<br />
und nach Aufgabenbereichen,<br />
wie unter anderem technische<br />
Prüfung, Beteiligungsverfahren oder<br />
Genehmigung, strukturiert. Zusätzlich<br />
besteht die Möglichkeit, bereits<br />
zum Start einer Vorgangsbearbeitung<br />
automatisch hinzugefügte Standard-<br />
Aufgaben zu definieren, die nach<br />
dem Vorgangsstart durch das System<br />
dem Ablauf hinzugefügt werden.<br />
Weitere wichtige Bereitstellungen<br />
umfassen Angaben und Rollen der<br />
am Bauvorgang Beteiligten, wie Antragsteller,<br />
Vertreter, Grundstückseigentümer<br />
oder Fachstelle. Jeder an<br />
einem Vorgang Beteiligte spielt eine<br />
entsprechende Rolle, die wichtig für<br />
die Konfiguration der Anwendung ist,<br />
da je Rolle (Adresstyp) Dokumentvor-<br />
report<br />
lagen hinterlegt werden, die zur Auswahl<br />
für den Schriftverkehr verwendet<br />
werden können.<br />
Vielfältige Dokumenten-Möglichkeiten<br />
Ein weiterer wesentlicher Bereich ist<br />
der Komplex der Dokumentenerstellung,<br />
-bearbeitung und -verwaltung<br />
über Vorlagen, Textbausteine und<br />
die elektronische Bauakte. Alle Berei-<br />
che sind entsprechend vorbestückt<br />
und enthalten alle wichtigen Daten<br />
aus dem Vorgang. Die jeweiligen MS<br />
Word-Vorlagen können auch kundenspezifisch<br />
angepasst werden. Für die<br />
Gebührenberechnung sind selbstrechnende<br />
Gebührenbausteine nach<br />
dem bayerischen Kostenverzeichnis<br />
hinterlegt. Diese können in der Gebührenberechnung<br />
auf die jeweilige<br />
Berechnungsgrundlage, wie etwa<br />
Herstellungskosten, angewendet<br />
werden. Die Textbausteine enthalten<br />
entsprechende Textmarken für die Integration<br />
der notwendigen Daten aus<br />
der Vorgangsbearbeitung. Auch die<br />
Aktenstrukturen in der elektronischen<br />
Bauakte sind jeweils für die hinterlegten<br />
Vorgangstypen in Form von Registern<br />
und Unterregistern vorbereitet.<br />
Fundierte Lösungsvarianten<br />
LÖSUNGEN<br />
Alle in OTS Bau zur Verfügung gestellten<br />
Vorgänge sind keine Verpflichtungen,<br />
sondern fundierte Vorschläge<br />
und Lösungsvarianten zur Arbeits-<br />
ersparnis und -erleichterung. Leitgedanke<br />
der Software ist es, ein bestehendes,<br />
in sich stimmiges System zu<br />
präsentieren, das einen schnelleren<br />
Einstieg in eine eigenständige, organisationsoptimierte<br />
Umsetzung bietet,<br />
anstatt einen Beginn mit blanken<br />
Strukturen. Dies gilt für Umsteiger<br />
ebenso wie für Neukunden von OTS<br />
BAU. Bei künftigen Verfahrenseinführungen<br />
werden im Rahmen von<br />
Organisationsgesprächen die einzelnen<br />
Detailalternativen gemeinsam<br />
mit dem Kunden erarbeitet, bewertet<br />
und in eine Einführungsplanung<br />
übergeführt.<br />
41
Ausländerbehörden mit OK.VISA<br />
Neue Aufgaben sicher im Griff<br />
Bereits in früheren Ausgaben des <strong>AKDB</strong>-Reports<br />
berichteten wir über die Verpflichtung aller Mitgliedsstaaten<br />
durch die EU, Bürgern aus Nicht-EU-<br />
Staaten einen elektronischen Aufenthaltstitel (eAT)<br />
auszustellen. In Deutschland erfolgt die Einführung<br />
des eAT zum 1. September 2011. Sie betrifft<br />
die Ausländerbehörden der Landkreise und kreisfreien<br />
Städte.<br />
Reibungsloser und fließender Übergang<br />
Seit Mai stellt die <strong>AKDB</strong> ihren Kunden eine Programmversion<br />
mit den neuen Modulen zur Verfügung, unter anderem<br />
für die Bearbeitung der Reiseausweisanträge und die<br />
Bearbeitung des eAT. Damit können Kunden sich schon zu<br />
einem frühen Zeitpunkt an die neue Vorgehensweise gewöhnen,<br />
was einen reibungslosen und fließenden Übergang<br />
bei der Einführung des eAT sicherstellt.<br />
Neue Kommunikationsprozesse beim eAT<br />
Die Datenübermittlungen zur Bundesdruckerei GmbH erfolgen<br />
beim eAT, wie bereits beim neuen Personalausweis, auf<br />
Basis des neuen standardisierten Datenaustauschformates<br />
XhD für hoheitliche Dokumente. Die in Verordnungen und<br />
technischen Richtlinien geregelten Vorgaben für die Übertragung<br />
von XhD-Nachrichten sehen vor, dass diese unter<br />
Nutzung des Übermittlungsprotokolls OSCI-Transport erfolgen<br />
muss. Besonders wichtig ist die Einrichtung neuer Kommunikationsverbindungen<br />
speziell in den Landratsämtern.<br />
Flächendeckendes Produkt<br />
Mit der Kommunikationsplattform OK.KOMM verfügt die<br />
<strong>AKDB</strong> über ein bei ihren Kunden flächendeckend eingesetztes<br />
und bewährtes Produkt, das OSCI-Transport unterstützt.<br />
Die von der <strong>AKDB</strong> angebotene Gesamtlösung „OK.<br />
VISA und OK.KOMM“ gewährleistet sowohl die Verschlüsselung<br />
der Daten als auch den sicheren Transport der Antragsdaten<br />
für den eAT zur Bundesdruckerei. Die Kommunikationsinfrastruktur<br />
zur Bundesdruckerei nutzt die <strong>AKDB</strong><br />
seit der Einführung des neuen Personalausweises, womit<br />
sie den Praxistest äußerst erfolgreich bestanden hat.<br />
Elektronischer Datenaustausch zwischen den<br />
Ausländerbehörden<br />
Am 1. November 2011 startet mit der Einführung<br />
des neuen Standards XAusländer der elektronische<br />
Datenaustausch zwischen den Ausländerbehörden.<br />
Damit profitieren die OK.VISA-Anwender von den<br />
umfassenden Erfahrungen der <strong>AKDB</strong> beim elektronischen<br />
Datenaustausch im Meldewesen seit Einführung des<br />
XMeld-Standards zum 1. Januar. 2007. Die Kunden<br />
finden hier bewährte Kommunikationsinfrastrukturen vor,<br />
auf die beim elektronischen Datenaustausch zwischen<br />
den Ausländerbehörden sowohl software- als auch<br />
hardwareseitig zurückgegriffen werden kann.<br />
42 Ausgabe August 2011
eport<br />
LÖSUNGEN<br />
Bezirkskliniken Mittelfranken<br />
Fortsetzung der guten Zusammenarbeit<br />
Die Bezirkskliniken Mittelfranken sind eines der<br />
größten Klinikunternehmen in Franken. Sie stehen<br />
für ein qualitativ hochwertiges Versorgungsspektrum<br />
zur Behandlung psychischer und neurologischer<br />
Erkrankungen und für die Geriatrische Rehabilitation.<br />
Das älteste der drei Fachkrankenhäuser,<br />
das 1846 gegründete Klinikum am Europakanal<br />
in Erlangen, kann auf eine lange Historie zurückblicken,<br />
ebenso die Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
eröffnete Frankenalb-Klinik Engelthal und das Bezirksklinikum<br />
Ansbach.<br />
Zum 1. Januar 2005 wurden die Einrichtungen des Bezirks<br />
Mittelfranken in ein selbständiges Kommunalunternehmen<br />
überführt, das inzwischen neun Kliniken und zwei Heime<br />
mit rund 1700 Betten und Behandlungsplätzen vereint.<br />
Versorgt werden hier ca. 19.000 stationäre / teilstationäre<br />
und 23.000 ambulante Patienten pro Jahr. Rund 3.000<br />
Beschäftigte hat das Kommunalunternehmen derzeit.<br />
Jährlich kommen rund 50 neue Ausbildungsplätze dazu.<br />
Was uns besonders freut: Seit über 34 <strong>Jahre</strong>n erledigen<br />
die Kliniken des Bezirks ihre Personalabrechnung mit der<br />
Rechenzentrumslösung PERS der <strong>AKDB</strong>.<br />
Für die Personalverwaltung der Kliniken reichte die anfängliche<br />
Nutzung der reinen Personalabrechnung mit<br />
unserem PERS schließlich nicht mehr aus. Es fehlten Steuerungsimpulse<br />
für das Personalmanagement. Als Unterstützung<br />
hierfür wurde 2002 unsere Software PIMAS vor<br />
Ort eingesetzt. Als schließlich die <strong>AKDB</strong>-Eigenentwicklung<br />
OK.PWS als neue Personalmanagementsoftware zur Verfügung<br />
stand, wechselten die Kliniken 2006 zu dieser modernen<br />
Lösung. Neben den Basisleistungen "Abrechnung/<br />
Auskunft" wurden von Anfang an die Fachanwendungen<br />
"Personalverwaltung" und "Personalkosten-Controlling" intensiv<br />
genutzt.<br />
Erfolgreiche Partnerschaft wird fortgesetzt<br />
Der bisherige Vertrag über die Nutzung der Personalabrechnungssoftware<br />
PERS endete zum 31.12.2010. Zeit und<br />
Gelegenheit, die eingesetzte Lösung mit Kosten und Leistungen<br />
auf den Prüfstand zu stellen. Mit erfreulichem Ergebnis:<br />
Da die Zusammenarbeit zwischen den Bezirkskliniken<br />
und der <strong>AKDB</strong> von beiden Seiten sehr positiv bewertet<br />
wird, wurde nun eine Vertragsverlängerung bis Ende 2017<br />
vereinbart. PERS im Service-Rechenzentrum und OK.PWS<br />
vor Ort werden damit weiterhin in der Personalverwaltung<br />
des Kommunalunternehmens umfangreich genutzt.<br />
In einer kleinen Feierstunde in Ansbach am 03.05.2011<br />
wurde der neue Vertrag unterzeichnet. Dabei stellte der<br />
Vertriebsberater der <strong>AKDB</strong>, Helmut Knaisch, fest: "Die<br />
langjährige und fortgesetzte Geschäftsverbindung ist ein<br />
Vertragsunterzeichnung von Werner Siemon<br />
(Vorstand Bezirkskliniken) und Robert Dietz (<strong>AKDB</strong><br />
Geschäftsstellenleiter Mittelfranken) Dahinter stehend<br />
von links: Michael Angene (Ressortleitung Personalwesen<br />
und Organisationsentwicklung), Birgit Hammele<br />
(Abteilungsleitung dezentrales Personalwesen),<br />
Helmut Knaisch (Geschäftsfeld Personalwirtschaft<br />
<strong>AKDB</strong>), Manfred Bisch, (Vertriebsberater <strong>AKDB</strong>)<br />
Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen den Vertragspartnern.<br />
Den Bezirkskliniken Mittelfranken und den<br />
zuständigen Mitarbeitern möchte ich deshalb bei dieser<br />
Gelegenheit unseren herzlichen Dank aussprechen.“<br />
Werner Siemon, Vorstand der Bezirkskliniken, meinte dazu:<br />
„Wir freuen uns, dass wir mit der <strong>AKDB</strong> eine zuverlässige<br />
Personalabrechnung gewährleisten können.“<br />
43
OK.EFA: eGovernment-Dienste für den optimalen Workflow<br />
Führerschein ohne Behördengang<br />
Mehr Bürger- und Umweltfreundlichkeit sowie ein<br />
modernes, kundenorientiertes Image sind oberste<br />
Prämisse: Mit den OK.EFA Internetgeschäftsvorfällen<br />
wird der Workflow für die Antragsstellung auf<br />
eine Fahrerlaubnis für Bürger, Fahrschule und Verwaltung<br />
deutlich vereinfacht.<br />
Die zentrale Anlaufstelle für den Bürger wird dabei für alle<br />
prüfungsrelevanten Fahrerlaubnisanträge die Fahrschule.<br />
Einige Fahrschulen bieten bereits ein „all inclusive Paket"<br />
an. Die behördlichen Anträge werden bisher meist per<br />
Hand ausgefüllt und mit den erforderlichen Unterlagen<br />
in Papierform bei der Führerscheinstelle abgegeben. Diese<br />
Praxis gehört nun der Vergangenheit an, da die Fahrschulen<br />
den Fahrerlaubnisantrag über einen passwortgeschützten<br />
Webdialog erfassen und an die Führerscheinstelle weiterleiten<br />
können.<br />
Intuitive Führung<br />
Bei der Nutzung des Webdialogs wird die Fahrschule intuitiv<br />
durch die Antragserfassung geführt. Die kontextbasierte<br />
Aktivierung von Eingabefeldern entsprechend des<br />
Bürger direkt oder<br />
Fahrschule für Bürger<br />
Führerschein<br />
Antragsformular<br />
mit Rechnung<br />
Bezahlvorgang<br />
Dokumente<br />
ausgewählten Geschäftsvorfalls sowie die KBA-konforme<br />
Plausibilisierung der erfassten Daten gewährleisten eine<br />
nahezu fehlerfreie Antragserfassung durch die Fahrschule.<br />
Danach können über eine Auskunftsfunktion des Webdialogs<br />
jederzeit der Bearbeitungsstatus der Fahrerlaubnisanträge<br />
eingesehen und vorausgefüllte Antragsformulare<br />
heruntergeladen werden.<br />
In vielen Fahrschulen wird bereits eine Fahrschulsoftware für<br />
die Verwaltung der Ausbildungsverhältnisse eingesetzt. Die<br />
hier erfassten Daten sind nahezu identisch mit den Daten<br />
für den Fahrerlaubnisantrag. Über eine moderne und offene<br />
XML-basierte „Programm-zu-Programm-Schnittstelle“<br />
können die Fahrerlaubnisanträge jetzt arbeitserleichternd<br />
und ohne doppelte Datenerfassung über einen Webdialog<br />
aus der Fahrschulsoftware per Knopfdruck direkt an<br />
OK.EFA übermittelt werden. Anhand der Antragsdaten<br />
wird zeitgleich ein Antragsformular inklusive Rechnung<br />
und Scanvorlage für die Bestellung des Kartenführerscheins<br />
generiert und an die Fahrschulsoftware übermittelt. Die<br />
XML-basierte „Programm-zu-Programm-Schnittstelle“ wird<br />
beispielsweise durch den Fahrschulmanager des Heinrich-<br />
Vogel-Verlags unterstützt.<br />
Datenvorerfassung<br />
OK.EFA<br />
• Daten kontrollieren<br />
• Vorgang bearbeiten<br />
• Dokumente bestellen<br />
bzw. erzeugen<br />
44 Ausgabe August 2011
Unabhängig davon, ob die Fahrschule den Fahrerlaubnisantrag<br />
über den Webdialog oder eine Fahrschulsoftware<br />
erfasst und an OK.EFA übermittelt, wird beim Speichern<br />
des Antrags im OK.EFA-Wareneingangskorb die Verwaltungsgebühr<br />
errechnet und im Antragsformular ausgewiesen.<br />
Die Verwaltungsgebühr kann mittels Lastschriftverfahren<br />
vom Bürger eingezogen, bar durch die Fahrschule<br />
eingezahlt oder durch den Bürger überwiesen werden. Die<br />
Bezahlvariante obliegt der Führerscheinstelle.<br />
Parallel dazu sammelt die Fahrschule alle erforderlichen<br />
Unterlagen zum Antrag ein und druckt das vorausgefüllte<br />
Antragsformular mit Scanvorlage für die Bestellung des<br />
Kartenführerscheins aus. Danach werden die Anträge gesammelt<br />
mit aufgeklebtem Passbild und der geleisteten<br />
Unterschrift für die Kartenführerscheinbestellung sowie<br />
den zugeordneten antragsrelevanten Unterlagen der Führerscheinstelle<br />
übergeben. Dabei erfolgt ggf. auch die Bareinzahlung<br />
der Verwaltungsgebühr. Die Führerscheinstelle<br />
erstellt hierfür eine Sammelquittung und händigt diese der<br />
Fahrschule aus.<br />
Über einen weiteren eGovernment-Dienst ermöglicht<br />
OK.EFA den Bürgern den onlinebasierten Antrag zur allgemeinen<br />
Fahrerlaubnis, zur Fahrerlaubnis der Personenbeförderung,<br />
zum internationalen Führerschein und zur<br />
Fahrerkarte. Die Auswahl mehrerer Geschäftsvorfälle unterstützt<br />
eine kombinierte Antragstellung, wie beispielsweise<br />
die Beantragung eines internationalen Führerscheins mit<br />
gleichzeitigem Umtauschs einer deutschen Fahrerlaubnis<br />
in einen EU-Kartenführerschein. Der Bürger wird analog<br />
zum Fahrschuldialog intuitiv durch die Antragserfassung<br />
report<br />
LÖSUNGEN<br />
geführt. Dabei kann er während der Antragserfassung zwischen<br />
Onlineabgabe ohne Behördengang und persönlicher<br />
Abgabe bei der Führerscheinstelle mit Terminvereinbarung<br />
entscheiden. Die Verwaltungsgebühren für Anträge ohne<br />
Behördengang werden bei der Antragsabgabe festgesetzt<br />
und über das Lastschriftverfahren eingezogen. Alternativ<br />
ist auch die Einbindung von ePayment möglich. Auf<br />
Wunsch wird der Bürger per E-Mail oder SMS über den<br />
Bearbeitungszustand des Antrags informiert.<br />
Bürgernahe Verwaltung<br />
Neben den Bürgern und den Fahrschulen profitieren im<br />
Besonderen die Führerscheinstellen von den OK.EFA eGovernment<br />
Diensten. So werden unter anderem die gespeicherten<br />
Fahrerlaubnisanträge automatisiert weiterverarbeitet<br />
und die Erfassungsarbeit deutlich verringert.<br />
Personendaten können dabei online mit den Daten der Einwohnermeldeämter<br />
oder den Zentralregistern (z.B.BayBIS<br />
in Bayern) abglichen werden, was den Bürgern den Weg in<br />
die Einwohnermeldeämter zur Bestätigung des Wohnsitzes<br />
erspart. Auch das Publikumsaufkommen in der Führerscheinstelle<br />
wird effizienter gesteuert und der Personaleinsatz<br />
wird besser geplant, was das Image einer modernen<br />
und bürgernahen Verwaltung erheblich fördert.<br />
Ein Web-Dialog zur Anforderung einer papierlosen<br />
Karteikartenabschrift rundet das OK.EFA Angebot im<br />
Bereich der eGovernment Dienste weiter ab. Das vereinfacht<br />
die Bearbeitung für die Anforderung und Erstellung einer<br />
Karteikartenabschrift und spart die bisherigen Kosten für<br />
Anschreiben, Ausdrucke und Porto ein.<br />
45
Interview mit Melanie Sauter, die ein duales Studium bei der <strong>AKDB</strong> absolviert<br />
„Berlin ist super für Studenten“<br />
Ein duales oder berufsbegleitendes<br />
Studium ist ein Studium mit<br />
Praxisblöcken in Unternehmen.<br />
Natürlich geht auch die <strong>AKDB</strong> als<br />
öffentliches IT-Unternehmen mit<br />
der Zeit und erhöht so die Attraktivität<br />
als Ausbildungspartner<br />
und Arbeitgeber für Absolventen.<br />
Wir erreichen die Studentin<br />
Melanie Sauter, 30, telefonisch in<br />
Berlin, in einer Vorlesungspause,<br />
am späten Vormittag.<br />
Hallo Frau Sauter. Wie geht es Ihnen?<br />
Gerade waren Sie noch in der<br />
Uni: Immer fleißig am Lernen, stören<br />
wir Sie?<br />
melanie Sauter: Nein, natürlich<br />
nicht. Ich nehme mir gerne Zeit für<br />
den <strong>AKDB</strong>-Report.<br />
Melanie Sauter freut sich, nach<br />
dualem Studium und einigen<br />
Praxisphasen ganz bei der <strong>AKDB</strong><br />
einzusteigen<br />
Was studieren Sie genau?<br />
melanie Sauter: Ich studiere seit<br />
2007 Verwaltungsinformatik an der<br />
Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />
in Berlin. Zuvor arbeitete ich im Landratsamt<br />
Aichach-Friedberg, als Verwaltungsfachangestellte,<br />
ich komme<br />
sozusagen vom Fach. Dort war ich<br />
in unterschiedlichen Bereichen tätig,<br />
als Systembetreuerin, in der Kfz-<br />
Zulassung, im Bereich Öffentliche<br />
Sicherheit und Ordnung. Etwa 2007<br />
habe ich mir überlegt, noch weiterzumachen,<br />
noch etwas zu studieren.<br />
In meinem Fall hatte ich aufgrund<br />
meines Werdegangs gewisse Vorgaben<br />
und musste ein berufsbezogenes<br />
Aufbaustudium wählen.<br />
Ganz schön mutig, aus einer sicheren<br />
Position heraus so einen Schritt<br />
zu wagen ...<br />
melanie Sauter: Ja sicher, aber es<br />
hat sich gelohnt. Nicht zuletzt mit der<br />
Unterstützung durch die <strong>AKDB</strong> hat<br />
das hervorragend geklappt. Damals<br />
hat die <strong>AKDB</strong> einen Verwaltungsinformatiker<br />
gesucht. Ich kannte die <strong>AKDB</strong><br />
ja schon vom Job, Aichach ist ein<br />
Kunde. Da kam mir die Idee, das mit<br />
dem Studium zu verbinden. Deswegen<br />
habe ich es bei der Personalentwicklung<br />
der <strong>AKDB</strong> vorgeschlagen,<br />
und die waren total nett und aufgeschlossen.<br />
Eine so gute Betreuung<br />
der Praktikanten wie bei der <strong>AKDB</strong> ist<br />
nicht selbstverständlich, das kann ich<br />
aus eigener Erfahrung sagen.<br />
ÜBER UNS<br />
Wie geht es nun weiter mit der<br />
<strong>AKDB</strong>?<br />
melanie Sauter: Ich habe seit<br />
2008 eine individuelle Praktikumsvereinbarung<br />
mit der <strong>AKDB</strong>, studiere<br />
in Berlin und habe alle Praxisphasen<br />
bei der <strong>AKDB</strong> im Bereich Entwicklung<br />
Personalwesen absolviert. Mein<br />
Bachelor-Studium nähert sich seinem<br />
Ende und um so mehr freue ich mich<br />
über meinen jetzigen Einstieg bei der<br />
<strong>AKDB</strong>. Mich zieht es in die Produktentwicklung,<br />
das habe ich nicht zuletzt<br />
durch die Praktika gemerkt.<br />
Ihre Erfahrungen in Berlin?<br />
melanie Sauter: Die möchte ich<br />
nicht missen. Das kulturelle Angebot<br />
ist riesig. Ich habe hier viele interessante<br />
Menschen getroffen. Berlin ist<br />
wirklich eine tolle Stadt, um hier zu<br />
studieren. Die Mieten und anderen<br />
Lebenshaltungskosten sind im Vergleich<br />
zu München niedriger und die<br />
Ermäßigungen für Studenten höher.<br />
Außerdem wird man sich so weit weg<br />
von zu Hause seiner eigenen Wurzeln<br />
besser bewusst. Ich habe hier viel<br />
über meine eigene Heimat gelernt.<br />
Was machen Sie außerhalb der Arbeit<br />
gerne?<br />
melanie Sauter: Ich bin großer<br />
Musikfan. Hier in Berlin ist es einfach,<br />
gute Konzerte zu besuchen. Gerade<br />
jetzt zur Berlinale kommt man auch<br />
als Filmfan auf seine Kosten. Außerdem<br />
bin ich sehr gerne außerhalb<br />
der ausgetretenen Pfade, abseits des<br />
Massentourismus, unterwegs.<br />
46 Ausgabe August 2011
Nächste Ausgabe<br />
Bürgerservice-Portal<br />
Innovative Online-Dienste für den Bürger<br />
In diesem Report (S. 9) haben wir bereits<br />
vom Start der Erprobungsphase<br />
des Bürgerservice-Portals bei der Stadt<br />
Ingolstadt berichtet. In der nächsten<br />
Report-Ausgabe werden wir von den<br />
zahlreichen Vorteilen des Bürgerser-<br />
<strong>AKDB</strong> report | Zeitung für kommunale<br />
Verwaltungen und Unternehmen<br />
24. Jahrgang · Heft 02.11<br />
Inhaber und Verleger<br />
<strong>AKDB</strong><br />
Herzogspitalstraße 24, 80331 München,<br />
Telefon +49 89 5903-0,<br />
Telefax +49 89 5903-1845,<br />
E-Mail presse@akdb.de, www.akdb.de<br />
Herausgeber<br />
Alexander Schroth, Vorstandsvorsitzender,<br />
alexander.schroth@akdb.de, Telefon -1824<br />
report<br />
VORSChAU<br />
vice-Portals für die Kommunen einer- und weniger Wartezeiten für die Bürseits<br />
und für Bürger und Bildunterschrift<br />
Wirtschaft gerinnen und Bürger – um nur einige<br />
andererseits berichten: Entlastung der vielen Verbesserungen herauszu-<br />
der Verwaltungsmitarbeiter, medienbruchfreie<br />
Bearbeitung, sichere Online-Authentifizierung,<br />
kürzere Wege<br />
greifen.<br />
Redaktion<br />
Hans-Peter Mayer (verantwortlich),<br />
hans-peter.mayer@akdb.de, Telefon -1532<br />
Rüdiger Lehmann,<br />
ruediger.lehmann@akdb.de, Telefon -1294<br />
Bezugspreis<br />
Bei Einzelbezug 7,50 EUR.<br />
Für Kunden der <strong>AKDB</strong> ist der Bezug kostenlos.<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung der <strong>AKDB</strong>.<br />
© 2011 <strong>AKDB</strong><br />
Design<br />
INCREON GmbH, www.increon.com<br />
Fotonachweise<br />
<strong>AKDB</strong>: S. 1, 3, 4, 8, 9, 12,13,19-23, 25, 29,<br />
34, 36, 39, 43, 46, Verkehrsamt Landkreis<br />
Goslar: S. 14, Jugendamt Weiden: S. 18,<br />
Landratsamt Kelheim: S. 27, Landratsamt<br />
Augsburg: S. 28, Gemeinde Adelsdorf: S.<br />
30-31, Landratsamt Kronach: S. 32-33, TÜV Informationstechnik<br />
GmbH: S. 38, Mahngericht<br />
Coburg: S. <strong>40</strong>, iStockphoto: S. 16, 45, fancy S.<br />
42, GettyImages S. 47<br />
47
<strong>AKDB</strong> – vier erfolgreiche Jahrzehnte kommunale IT<br />
INTERGEO Nürnberg<br />
27. - 29.09.2011 Halle 7A Stand G12<br />
Wir stellen aus. Besuchen Sie uns und lassen Sie sich die umfangreichen<br />
Lösungsangebote der <strong>AKDB</strong> unter anderem rund um das<br />
thema GIS zeigen!<br />
Innovation<br />
Innovativ. Kraftvoll. Partnerschaftlich.