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cBesondere Hinweise - Karl-Häupl-Institut - Zahnärztekammer ...

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Vorwort<br />

Liebe Kollegin, lieber Kollege,<br />

im Privaten, wie auch im Beruflichen schreitet die Zeit stets konsequent schnell<br />

voran. So liegen im neuen Millennium bereits 10 Jahre hinter uns. Auch wenn<br />

sich die Anatomie des Menschen nach 10 Jahren nicht geändert hat, so hat<br />

sich in jedem Fall das Spektrum und das Niveau therapeutischer Optionen hinsichtlich<br />

ihrer Komplexität und Spezifität deutlich verändert.<br />

Neue und anspruchsvolle Therapien fordern eine immer intensivere interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit der medizinischen Fachgebiete. Erst dann, wenn<br />

Erkrankungen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, wird die<br />

effizienteste Therapie gewählt und umgesetzt werden können. All dies dient vor<br />

allem der Gesundheit unserer Patienten und sichert zugleich das Überleben<br />

zahnärztlicher Praxen, die auf eine „Up to date“ – Qualifikation gesetzt haben.<br />

Dem Streben nach modernen Therapieoptionen steht die Ausrichtung eines<br />

Gesundheitssystems entgegen, das sich entsprechend den Kriterien „ausreichend,<br />

zweckmäßig und wirtschaftlich“ definiert. Damit unseren Patienten weiterhin<br />

eine Zahnheilkunde auf höchstem wissenschaftlichen Niveau ermöglicht<br />

werden kann, müssen Teile des zahnmedizinischen Leistungskatalogs aus der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung ausgegliedert werden. Ansonsten ist eine<br />

fortschrittliche Zahnheilkunde im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

auf längere Sicht nicht mehr finanzierbar.<br />

Mittelfristig bedarf es zur Erreichung dieser Ziele zwingend der Möglichkeit der<br />

Kostenerstattung. Wenn die Politik vor diesem Hintergrund von einer Klassenmedizin<br />

spricht, so sind dies populistische Argumente, die lediglich der Stimmungsmache<br />

dienen. Die Kostenerstattung ermöglicht die Transparenz der<br />

erbrachten Leistungen und die eigenständige Wahl von Therapieoptionen durch<br />

einen aufgeklärten Patienten. Das Schiff der aktuellen Bundeskoalition wird in<br />

den unruhigen Gewässern der Tagespolitik heute jedoch viel zu unsicher<br />

geführt, als dass Anlass zu Hoffnung bestehen könnte, dass die gesetzliche<br />

Krankenversicherung mittelfristig modernisiert werden wird.<br />

Die Forderungen nach einer Aufteilung des Zahnmedizinstudiums in einen<br />

Bachelor - und Master-Studiengang scheinen in Brüssel verstummt zu sein.<br />

Vernünftigerweise hat die Association for Dental Education in Europe (ADEE)<br />

festgestellt, dass im Rahmen des Harmonisierungsbestrebens der zahnärztlichen<br />

Ausbildung innerhalb der EU das Bachelor-Studium nicht sinnvoll sei, da<br />

hierbei eine eigenständige Berufsausübung, die mit entsprechender Berufsfertigkeit<br />

verbunden sein soll, nicht gegeben sei.<br />

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