Ausgabe 2 / 2011 - technik + EINKAUF
Ausgabe 2 / 2011 - technik + EINKAUF
Ausgabe 2 / 2011 - technik + EINKAUF
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
maerzeuger Plasmabrush PB2 zum Einsatz, der unter Atmosphärendruck<br />
arbeitet. Die Erzeugung des Gasplasmas erfolgt<br />
bei diesem System nach dem Inverterprinzip durch eine hochwirksame,<br />
direkte Gasentladung.<br />
Dabei entsteht ein kaltes, nicht-thermisches Plasma mit einer<br />
Temperatur je nach Düse zwischen 120 und 250 °C unter Umgebungsbedingungen.<br />
Diese liegt damit deutlich unter der<br />
konventioneller „kalter“ Atmosphärendruckplasmen und garantiert<br />
die substratschonende Behandlung.<br />
Das Beschichtungspulver, beispielsweise Kuper, Gold, Zinn<br />
und Metall-Legierungen sowie Mischsysteme wie Bornitrid/<br />
Teflon, mit einem Korndurchmesser von 100 nm bis 20 µm,<br />
wird dem Plasma kontinuierlich zugeführt. Eine speziell entwickelte<br />
Zerstäuber-/Fördertechnologie gewährleistet dabei,<br />
dass dies agglomeratfrei erfolgt. Dies sorgt in Kombination<br />
mit dem einstellbaren, gleichmäßigen Partikelfluss für homogene<br />
und reproduzierbare Schichtdicken zwischen 1 und 1000<br />
µm. Die Prozessgeschwindigkeit liegt bei bis zu 150 Metern<br />
pro Minute.<br />
Um die Haftfähigkeit metallischer Schichten auf Kunststoffen<br />
zu verbessern, ist meist eine Oberflächenaktivierung erforderlich.<br />
Häufig kommt dafür ein Atmosphärendruckplasma<br />
zum Einsatz. Dieser separate Behandlungsschritt lässt sich<br />
mit dem Plasmadust-Verfahren in den Metallisierungs-/Beschichtungsprozess<br />
integrieren. Denn die Steuerung des<br />
Systems kann so programmiert werden, dass zunächst die<br />
Aktivierung der Oberfläche durch den Plasmastrahl erfolgt<br />
und danach Pulver zugeführt und beschichtet wird. Durch die<br />
einfache Prozessführung, die Verkürzung der Prozessketten<br />
und den geringen Platzbedarf bietet das Plasmadust-Verfahren<br />
bei der Metallisierung/Beschichtung von Kunststoffen einerseits<br />
ein enormes Rationalisierungspotenzial. Andererseits ermöglicht<br />
es Herstellern von Kunststoffbauteilen und Unternehmen,<br />
die eine Metallisierung/Beschichtung bisher extern<br />
haben durchführen lassen, eine zusätzliche Wertschöpfung in<br />
ihren Produktionsprozess zu integrieren. Außerdem besitzt<br />
Plasmadust das Potenzial die Anwendungsbereiche flüssigkristalliner<br />
Kunststoffe (Liquid Cristal Polymer = LCP) für<br />
dünnwandigen Spritzgussteile zu erweitern. Diese Werkstoffe<br />
kommen in unterschiedlichsten Bereichen für hochbeanspruchte<br />
Präzisionsteile zum Einsatz, allerdings lassen sie<br />
sich mit herkömmlichen Verfahren nur schwer beschichten/<br />
metallisieren. Mit dem Plasmadust-Verfahren abgeschiedene<br />
Schichten weisen auch auf LCPs gute Haftungseigenschaften<br />
auf.<br />
Doris Schulz<br />
Firmenporträt<br />
Reinhausen Plasma GmbH<br />
Das Unternehmen ist ein<br />
Tochterunternehmen der<br />
ebenfalls in Regensburg ansässigen<br />
Maschinenfabrik<br />
Reinhausen GmbH, dem<br />
Weltmarkt- und Technologieführer<br />
für die Regelung von<br />
Leistungstransformatoren.<br />
Reinhausen Plasma versteht<br />
sich als innovativer Anbieter<br />
von Plasmalösungen für die<br />
Oberflächenveredelung und<br />
-beschichtung. Mit der Entwicklung<br />
der kalt-aktiven Atmosphärendruck-Plasmawerkzeuge<br />
plasmabrush und<br />
piezobrush, die sich durch<br />
niedrige Temperatur, geringe<br />
Gasgeschwindigkeit, extreme<br />
Spaltgängigkeit des Plasmas<br />
und hohe Reinheit der Gase<br />
auszeichnen, setzt das Unternehmen<br />
in der Reinigung<br />
und Oberflächenaktivierung<br />
mit Plasma neue Maßstäbe.<br />
Das patentierte plasmadust-<br />
Verfahren ermöglicht es<br />
erstmals, 2- und 3-dimensionale<br />
Bauteile aus nahezu allen<br />
Werkstoffen ohne Lösemittel<br />
(VOC-frei) sowie energieeffizient<br />
direkt zu beschichten<br />
und zu<br />
me tal lisieren.