Historische Entwicklung
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Landschaftsbild<br />
§ 1 BNatSchG verpflichtet unter anderem, "die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Land<br />
schaft als Lebensgrundlage des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung" zu sichern<br />
sowie zu entwickeln. Damit erhält die ästhetische Funktion der Landschaft eine Bedeutung, die auch<br />
in Rahmenkonzepten wie in dem hier vorliegenden berücksichtigt werden müssen.<br />
Die Bewertung des Landschaftsbildes für das Untersuchungsgebiet erfolgt anhand von gegenein<br />
ander abgrenzbaren Landschaftseinheiten, die mit Hilfe folgender Kriterien beschreibbar sind<br />
(NOHL, 1992):<br />
- Vielfalt: Reichtum an typischen Gegenständen, Strukturen und Ereignissen<br />
- Naturnähe: Maß an Spontanentwicklung, Selbststeuerung und Eigenproduktion von Flora und<br />
Fauna<br />
- Eigenart: Ausdruck für das Vermögen, dem Betrachter emotionale Ortsbezogenheit, lokale Iden<br />
tität und Heimat zu vermitteln<br />
Landschaftsästhetische Raumeinheiten sind "Räume mit mehr oder weniger eigenständigem Er<br />
scheinungsbild oder mehr oder weniger eigenständiger Physiognomie. für die Abgrenzung solcher<br />
ästhetischer Raumeinheiten sind die erlebbaren Formen des Reliefs, der Vegetation, der Nutzung<br />
und der Siedlungsstrukturen von besonderer Bedeutung" (NOHL, 1992, S. 13).<br />
Für das Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 18 Landschaftsbildeinheiten abgegrenzt und in<br />
Karte 9 dargestellt.<br />
Donautal<br />
Das Donautal ist nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus landschaftsästhetischer Sicht ein<br />
malig in Bayern. Die mehrere Kilometer breite Tallandschaft vermittelt einen Eindruck von der natür<br />
lichen Gestaltungskraft der Donau. Ursprünglich mäandrierte die Donau in großen Schleifen und vie<br />
len Verzweigungen durch ihre Aue. Sie wurde von großflächigen Auwäldern begleitet, die regelmäßig<br />
überschwemmt wurden.<br />
Durch flußbauliche Maßnahmen erhielt die Donau (seit Mitte des vorigen Jahrhunderts) ihren heuti<br />
gen gestreckten Verlauf. Beidseitige Hochwasserdämme schützen das Hinterland vor Über<br />
schwemmungen. Die Eingriffe in das Flußregime und den Wasserhaushalt der Talaue erlaubten die<br />
landwirtschaftliche Nutzung großer Talbereiche. Hierdurch veränderte sich der Landschaftscharak<br />
ter nachhaltig. Nur noch die zwischen den Hochwasserdämmen gelegenen Auenbereiche unterlie<br />
gen der natürlichen Hochwasserdynamik und vermitteln das Bild einer naturnahen Flußlandschaft.<br />
Außerhalb der Hochwasserdämme dominiert der Eindruck einer weiträumigen, ebenen Agrarland<br />
schaft mit großflächigen Siedlungen, Industrie- und Gewerbegebieten und zahlreichen Kiesabbau-<br />
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