Historische Entwicklung
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Düngemittelgaben, strukturelle Verarmung). Es ist Erzeugungsgebiet für Saatkartoffeln und Saatrog<br />
gen; überdurchschnittlich hoher Gemüseanbau erfolgt z. B. in den Gemeinden Karlshuld und Kö<br />
nigsmoos. Der empfindliche Niedermoortorf reagiert auf diese intensiven Nutzungen durch Nitrat<br />
freisetzung (Mineralisierung) und Bodenschwund, der immer wieder neue Entwässerungsmaßnah<br />
men erfordert.<br />
Die Sandlandschaft des Tertiärhügellandes wird durch einen hohen Anteil von Gemüseanbauflächen<br />
(mit der Sonderkultur Spargel als Markenzeichen, z. B. "Schrobenhauser Spargel") sowie - bedingt<br />
durch die günstigen Standortbedingungen - Kartoffeläckern geprägt. Nach Osten hin (mit steigen<br />
dem Lößlehmanteil) wird verstärkt Hopfen angebaut. Gleiches gilt für das Tertiärhügelland (Nord),<br />
wo neben dem Hopfen ein hoher Weizenanteil die landwirtschaftlichen Nutzflächen dominiert.<br />
Großflächige Grünlandnutzungen sind nur in den Randbereichen des Donaumooses, den Tälern von<br />
Paar und 11m sowie im Feilenmoos anzutreffen.<br />
Im Rahmen der Erstellung des Agrarleitplans werden bei umfangreichen Erhebungen und Kartierun<br />
gen die Qualität sowie Ertragskraft landwirtschaftlicher Böden flächendeckend für Bayern erhoben.<br />
Für die Zwecke dieses Gutachtens wurde aus diesen Daten die Ertragsklasse als Indikator dafür ge<br />
wählt, welche Böden auch weiterhin ausschließlich der landwirtschaftlichen Produktion vorbehalten<br />
bleiben sollen. Tabelle 4.2 zeigt die Einstufung der Ertragsklasse gemäß ALP (StMELF, 1975).<br />
Tabelle 4: Einteilung der Ertragsklassen<br />
Ertragsklasse t, h (Getreidekörner) 5 (Kartoffeln) a,m<br />
1 < 30 dtlha < 200 dt/ha < 2.500 kStE/ha<br />
2 30-35 dt/ha 200-250 dt/ha 2.500-3.100 kStE/ha<br />
3 35-40 dt/ha 250-300 dt/ha 3.100-3.700 kStE/ha<br />
4 40-45 dt/ha 300-350 dt/ha 3.700-4.400 kStE/ha<br />
5 45-50 dt/ha 350-400 dt/ha 4.400-5.000 kStE/ha<br />
6 > 50 dt/ha > 400 dt/ha > 5.000 kStE/ha<br />
*t Weizen (triticum)<br />
h Gerste (hordeum)<br />
s Kartoffel (solanum), Roggen (secale)<br />
a Grünland absolut, beweidbar<br />
m Grünland absolut, nicht beweidbar<br />
kStE/ha Kilo-Stärkeeinheiten pro Hektar<br />
Im Untersuchungsgebiet liegt demzufolge der prozentual höchste Anteil an Flächen mit günstigen<br />
Erzeugungsbedingungen im Donautal, im Tertiärhügelland Nord und im schwäbischen Tertiärhügel<br />
land. Im Tertiärhügelland (sandig) und im Donaumoos kann nur etwa die Hälfte der Flächen dieser<br />
Kategorie zugeteilt werden. Diese Flächen mit den besten landwirtschaftlichen Erzeugungsbedin<br />
gungen sollen auch nach den Zielen des ALP vorwiegend der landwirtschaftlichen Nutzung erhalten<br />
bleiben.<br />
Karte 6 zeigt die Verteilung der landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen im Untersuchungsge<br />
biet. Die günstigsten landwirtschaftlichen Standorte sind somit die jüngsten Talablagerungen im 00-<br />
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