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Fachhochschule Dortmund FB Angewandte Sozialwissenschaft ...

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schon längere Zeit in einem Heim verbracht hatten und die nun auf eine Ver-<br />

selbstständigung vorbereitet werden sollten. Im Laufe der Jahre wurden aber auch<br />

immer mehr Kinder und Jugendliche aufgenommen, die noch keine Heimerfah-<br />

rungen und voraussichtlich noch einige Jahre bis zu ihrer Verselbstständigung vor<br />

sich hatten.<br />

Es gibt Wohngruppen, die so genannten Außenwohngruppen, die ein Stammheim<br />

haben, welches ihnen mit Service- und pädagogischen Leistungen behilflich ist,<br />

und es gibt völlig selbstständige Wohngruppen, die sich meist zu Verbünden zusammenschließen.<br />

Für Kinder und für Jugendliche ist das Leben in einer Wohngruppe<br />

viel attraktiver als in einem Heim und der Bedarf an Plätzen kann kaum<br />

gedeckt werden. Ein Ausbau dieser Form der Fremdunterbringung ist jedoch an-<br />

zunehmen. 21<br />

Kein Heim mehr, aber auch keine Pflegefamilie, ist die Erziehungsstelle. Von der<br />

Heimerziehung unterscheidet sie sich in dem Sinne, dass ein fremdes, oftmals<br />

hochproblematisches Kind in einen privaten Haushalt aufgenommen wird, und<br />

dennoch unterscheidet sie sich von Pflegefamilien durch das professionelle Handeln<br />

und die Qualifizierung des Pflege- und Erziehungspersonals. Partner, oder<br />

auch Einzelpersonen, mit nachgewiesener pädagogischer Ausbildung, können ihr<br />

Zuhause zur Erziehungsstelle machen. Dabei sollte ihr Ziel sein, Kindern und<br />

Jugendlichen langfristig einen überschaubaren Bezugsrahmen zu bieten und ihnen<br />

dabei zu helfen, emotionale und soziale Defizite auszugleichen.<br />

In Erziehungsstellen werden in der Regel Kinder und Jugendliche mit auffälligen<br />

Entwicklungsdefiziten und besonderen pädagogischen Bedürfnissen untergebracht.<br />

„Andererseits und zugleich können es auch Kinder oder Jugendliche sein, die so sehr<br />

gruppenbedrängend und –erschwerend sind, dass sie zu einer großen Belastung für die<br />

Heimgruppe werden und dadurch in eine Außenseiter- und Negativposition geraten wür-<br />

den.“ 22<br />

Des Weiteren gibt es Kinderdörfer, die speziell zur Aufnahme, Pflege und Erziehung<br />

von Kindern geschaffen wurden. Auch hier leben die Kinder in einer kleinen<br />

Familie. Der Unterschied zur Erziehungsstelle ist, dass die Kinder nicht in den<br />

eigenen Haushalt aufgenommen werden, sondern dass ein Haushalt für die Kinder<br />

21 Günder 200, S. 69<br />

22 Günder 2000, S.70<br />

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