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se Jugendlichen die Protagonisten sind, sondern die Kommissare. Die Heimbe- wohner spielen Nebenrollen, die im Zusammenhang des aktuellen Falls stehen. Sie sind vermeintliche Täter, Opfer oder Zeugen. Dabei reicht ihre Darstellung vom traumatisierten Kind über den zurückgezogenen Einzelgänger bis zum frust- rierten und aggressiven Jugendlichen. In „Die Kommissarin: Der falsche Freund“ ist sowohl das Mordopfer als auch der Täter ein Heimjugendlicher. Das Mordopfer ist zu Beginn des Filmes schon tot, doch es soll seinen Mitbewohnern gegenüber aggressiv gewesen sein und Einbrüche begangen haben. Der Täter ist eher ein ruhiger Jugendlicher, der versucht hat, sein Leben auf geordneten Bahnen zu führen. Er wird im Streit zum Täter, als er versucht, einen Anteil an der Beute vom Mordopfer zu bekommen, um den Erlös der angeblich schwangeren Ex-Freundin des Mordopfers zukommen zu lassen. In „Stubbe – Von Fall zu Fall: Das vierte Gebot“ ist der vermeintliche Täter ein Heimjugendlicher. Dieser aggressive Junge macht sich auch auf der Flucht vor der Polizei strafbar, indem er Einbruch begeht, eine Schusswaffe und Munition mit sich führt und diese auch benutzt, doch der Mörder ist er nicht. Im „Tatort: Habgier“ spielen gleich zwei Heimkinder eine Nebenrolle. Beide sind Patienten des Mordopfers und Zeugen einer Straftat. Durch die traumatisierten Kinder erfährt das Mordopfer von beiden Straftaten und wird von einem der Straftäter deswegen „aus dem Weg geräumt“. Im „Tatort: Kinderlieb“ ist der introvertierte Bruder des Mordopfers ein Heimjugendlicher, der früher sexuellen Übergriffen ausgesetzt war und später angeblich auf dem Straßenstrich arbeitet. Durch seine Aussage, beziehungsweise die seines Bezugserziehers, werden die Kommissare auf die Spur des Täters gelenkt. Die Heime selbst spielen in den Krimis kaum eine Rolle. Einzig die Heimpädagogen sind teilweise mit in die Fälle verwickelt. So schweigt in die „Die Kommissarin: Der falsche Freund“ der Bezugserzieher des Mordopfers lange Zeit über dessen kriminelle Machenschaften, weil er erpresst wird. Auch der Heimleiter in „Tatort: Habgier“ berichtet den Kommissaren viel zu spät, was er alles weiß. Er muss sich in seiner Aussage selbst belasten, deshalb zögert er. Und im „Tatort: Kinderlieb“ ist es nicht das Heimpersonal selbst, dass zu lange schweigt, um eigene Straftaten nicht zugeben zu müssen, sondern der zuständige Sachbearbeiter des Jugendamtes. 42
So verschieden die Geschichten der Filme und der Rollen der Heimbewohner in den Krimis auch sein mögen, so überschneiden sich doch wieder einige wichtige Aussagen. Nämlich die, dass Heimbewohner vom Schicksal geschlagene Kinder und Jugendliche sind, dass sie unser Mitgefühl verdienen, dass sie impulsiv sind und zu Gewalt neigen, wie zum Beispiel der mordverdächtige Jugendliche in „Stubbe – Von Fall zu Fall: Das vierte Gebot“, der aus Panik um sich schießt. 43
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