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Fachhochschule Dortmund FB Angewandte Sozialwissenschaft ...

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„Waisenkindern“. Sie reicht vom Einzelzimmer mit eigenem sehr modernem Bad<br />

in „Gespenster“ bis zum riesigen alten Speisesaal in „Weil ich gut bin“. Das Heim<br />

in „Emilia 1&2“ ist großzügig geschnitten, mit Einzelzimmern, die individuell<br />

eingerichtet werden können, Werkstätten für die Jugendlichen und einem großem<br />

Grundstück mit Fußballplatz. Es hängen Bilder der Jugendlichen an der Wand und<br />

auch wenn es finanziell nicht gut um das Heim stehen soll, so fehlt es doch an<br />

nichts. Die jugendlichen Heimbewohner aus „En Garde“ haben kein so schönes<br />

Zuhause. Sie teilen sich die Zimmer zu dritt, die Möbel sind einfach und zusammengewürfelt,<br />

es scheint keinen Garten zu geben und der Gemeinschaftsraum<br />

wirkt ungemütlich und kalt.<br />

Auch die Heimerziehung wird sehr unterschiedlich dargestellt. In „Emilia 1&2“<br />

wird sehr engagiertes Personal in Form von Erziehern, Sozialarbeitern und Psychologen<br />

gezeigt. Es ist immer jemand bei den Jugendlichen und auch über die<br />

Arbeitszeit hinaus machen sich die Mitarbeiter Gedanken um „ihre“ Jugendlichen.<br />

In „Gespenster“ und „Weil ich gut bin“ gibt es jeweils Bezugserzieher, die sich im<br />

Konflikt sehen zwischen den Heimregeln und Gesetzen einerseits und dem Wohl<br />

oder den Wünschen des Jugendlichen andererseits. Ein Beispiel dafür sind Erzieher,<br />

die ihre Schützlinge Regeln brechen lassen, ohne dass Konsequenzen folgen.<br />

In „En Garde“ zeigt eine Betreuerin der neuen Heimbewohnerin ihr Zimmer, danach<br />

sieht der Zuschauer die Pädagogin nur noch, wenn die Jugendlichen sie in<br />

ihrem Büro aufsuchen.<br />

Die Aussage dieser Filme ist, auch Jugendliche brauchen Liebe und Geborgenheit.<br />

Sie suchen nach Grenzen, streben nach Freiheit und brauchen jemand Verlässliches<br />

an ihrer Seite, der ihnen die Grenzen setzt und sich für sie interessiert.<br />

6.2.3 Vergleiche der Krimis<br />

Auch wenn sich die Befunde zu den Filmen, die ich unter dem Begriff „Krimi“<br />

zusammengefasst habe, vielfach mit denen zu den Filmen zum Thema „Heimkinder<br />

sind kriminell und können sich sozial nicht einfügen“ decken, so finde ich es<br />

dennoch wichtig, sie zu trennen, denn sie unterscheiden sich doch. Der größte<br />

Unterschied liegt darin, dass bei den Krimis nicht die Heimkinder beziehungswei-<br />

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