Stadtspiegel 20-09VRH.pdf - Stadt Limbach-Oberfrohna
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STADTSPIEGEL<br />
12<br />
Hofmann & Klöden<br />
erneut ausgezeichnet<br />
Wie schon in den letzten drei Jahren wurde das Rundfunk-Fachgeschäft<br />
Hofmann & Klöden an der Querstraße auch <strong>20</strong>09 wieder<br />
als 1a-Fachgeschäft ausgezeichnet. Bürgermeister Lothar Hohlfeld<br />
überreichte Anfang September die Urkunden an Rainer Hofmann<br />
(links) und Andreas Klöden (Mitte). Für die begehrte Auszeichnung<br />
werden verschiedene Kriterien der Kundenfreundlichkeit von der<br />
Fachzeitschrift „markt intern“ bewertet. Punkten konnte das Fachgeschäft<br />
unter anderem mit seinem guten Kundenservice, angefangen<br />
von kostenlosen Parkplätzen über die Qualität des Kostenvoranschlages<br />
bis hin zu kostenfreier Anlieferung und dem Einrichten<br />
der Geräte vor Ort. Der seit 1993 bestehende Zweimann-Betrieb<br />
überzeugt damit nicht nur Kunden aus der <strong>Stadt</strong>, sondern aus der<br />
gesamten Umgebung, sogar bis nach Chemnitz.<br />
Zu wenig Achtung<br />
vor dem Beruf des Landwirts<br />
Georg Stiegler: Boden ist unser höchstes Gut<br />
Wenn Georg Stiegler frühmorgens auf die Felder fährt, freut er sich<br />
auf den Duft der frisch bearbeiteten Erde, die Aussaat, das Wachsen<br />
und Ernten der Pflanzen. Der junge Mann ist mit Leib und Seele<br />
Landwirt. Er weiß die abwechslungsreiche Tätigkeit an der frischen<br />
Luft zu schätzen, obwohl der Tag gerade in der Ernte zu wenig<br />
Stunden zu haben scheint und die Arbeit kaum zu bewältigen ist.<br />
Die Liebe zu den Pflanzen steckt bei ihm offensichtlich in den<br />
Genen. Den Grundstein legte der Großvater, der vor 86 Jahren den<br />
Landwirtschaftsbetrieb in Callenberg mit 11 Hektar Ackerland gründete.<br />
Die Eltern, Stephan und Monika, sind studierte Landwirte und<br />
erweiterten in mehr als <strong>20</strong> Jahren das erfolgreiche Unternehmen,<br />
das sich ausschließlich auf die Pflanzenproduktion spezialisiert hat.<br />
Georg wusste schon von Kindesbeinen an ganz genau, dass Bauer<br />
sein Traumberuf ist. Jetzt, mit 22 Jahren, hat er schon einiges erreicht:<br />
Nach der Schule absolvierte er die Facharbeiterausbildung<br />
zum Landwirt, hängte dann noch die Ausbildung zum Techniker<br />
für Landbau ran und ging anschließend für 14 Wochen nach Kanada,<br />
um sich von dort Anregungen zu holen. Eine davon ist bereits<br />
realisiert: Drei Getreidesilos stehen inzwischen auf dem elterlichen<br />
Betrieb. Sie fassen mehr als 800 Tonnen und ermöglichen nicht<br />
nur die sachgemäße Lagerung des Getreides, sondern auch dessen<br />
Reinigung. Stieglers bauen vor allem Brotgetreide an. Darüber<br />
hinaus wächst aber auch Sommer- und Wintergerste, Zuckerrüben<br />
und Raps auf den elterlichen Feldern. Inzwischen bewirtschaftet<br />
1. Oktober <strong>20</strong>09<br />
Georg Stiegler bereits eigene Flächen, insgesamt etwa 40 Hektar<br />
in Uhlsdorf und Kaufungen. Sein älterer Bruder Hendrik studierte<br />
Maschinenbau und arbeitet ebenfalls im Unternehmen mit. „Die<br />
jungen Leute bringen neue Ideen ein. Wir sind froh, dass sich<br />
unsere Söhne so gut ergänzen“, erzählt Monika Stiegler bei einem<br />
Besuch von Oberbürgermeister Dr. Hans-Christian Rickauer und<br />
Landwirtschaftsreferent Hartmut Reinsberg, die sich kürzlich vor<br />
Ort über den Betrieb informierten.<br />
„Boden ist unser höchstes Gut und nicht vermehrbar“, das lernte<br />
Georg im Fach Bodenkunde bereits in der 1. Unterrichtsstunde.<br />
Das ist auch die Überzeugung seiner Eltern. Darum legen Stieglers<br />
großen Wert auf die Gesunderhaltung der Böden. Mutterboden ist<br />
wertvoll und bedarf sorgfältiger Pflege. Gerade auf diesem Gebiet<br />
eröffnen Wissenschaft und Technik heute ganz neue Möglichkeiten.<br />
Stieglers stehen dem positiv gegenüber und haben sich das erforderliche<br />
Wissen und die technischen Vorraussetzungen geschaffen,<br />
um die neuen Möglichkeiten nutzen zu können. So ließen sie ihre<br />
Felder analysieren und eingeteilt in Planquadrate über GPS erfassen.<br />
Das ermöglicht nun eine genau auf den Bodenbedarf zugeschnittene<br />
Düngung, die satellitengesteuert wird. Die Pflanzen können so optimal<br />
versorgt heranwachsen. Das ist aber nur ein Beispiel dafür, dass<br />
der Beruf des Landwirts sich grundlegend gewandelt hat. Darum<br />
kränkt es die Stieglers, wenn ihr Berufsstand in der Öffentlichkeit<br />
oft geschmäht und verunglimpft wird. Es ist ihnen unverständlich,<br />
wenn sie bei ihrer Arbeit, die natürlich auch Staub und Lärm mit<br />
sich bringt, von den selben Leuten beschimpft werden, die beim<br />
Bäcker Brot und Brötchen kaufen wollen, für die Stieglers und ihre<br />
Berufskollegen das Getreide anbauen. Auch die Achtung vor dem<br />
Eigentum anderer ist so manchem Zeitgenossen verloren gegangen.<br />
Davon zeugt, dass Felder als Reitstrecke oder als „Gassiweg“ für<br />
Hunde missbraucht werden, der Diebstahl von „Kaninchenfutter“<br />
ganz selbstverständlich als Kavaliersdelikt betrachtet wird oder<br />
Müll achtlos auf Feldern entsorgt wird. Sogar einen Computer<br />
haben Stieglers schon im Getreide gefunden. Das veranschaulicht<br />
den mangelnden Respekt vor der Arbeit der Bauern, obwohl alle<br />
ausreichend und hochwertige Lebensmittel in den Geschäften<br />
erwarten. Auch die Tatsache, dass der Müllpreis höher als der von<br />
Getreide ist, zeigt, dass hier etwas total in Schieflage geraten ist.<br />
Darum muss ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen, fordern<br />
die Stieglers zu Recht.<br />
Der Landwirtschaftsbetrieb Stiegler hat sich auf Pflanzenproduktion<br />
spezialisiert. Die ganze Familie arbeitet mit. Im Foto Oberbürgermeister<br />
Dr. Hans-Christian Rickauer, Stephan Stiegler, Sohn<br />
Georg und Monika Stiegler sowie Landwirtschaftsreferent Hartmut<br />
Reinsberg (v.l.)