13.02.2013 Aufrufe

Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer

Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer

Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tabelle 2: Übersicht der erteilten Fortbildungsdiplome bzw. -zertifikate<br />

Jahr Anzahl<br />

1999 4<br />

2000 71<br />

2001 269<br />

2002 433<br />

2003 228<br />

2004 396<br />

2005 264<br />

<strong>2006</strong> 480<br />

5.14<br />

Berufsrecht<br />

(Dr. Andreas Prokop, Döbeln, Vorsitzender)<br />

Entsprechend der gesetzlichen und satzungsrechtlichen Grundlagen arbeitete<br />

der Ausschuss Berufsrecht im Jahr <strong>2006</strong> als ehrenamtliches Gremium<br />

eng mit dem Vorstand sowie vor allem mit der Rechtsabteilung zusammen.<br />

Auch <strong>2006</strong> arbeitete der Ausschuss in gleicher personeller Besetzung.<br />

Der Trend der vergangenen Jahre, nämlich die Zunahme der zu bearbeitenden<br />

Vorgänge, setzte sich auch im Berichtsjahr nicht fort, blieb<br />

aber auf hohem Niveau. Insgesamt wurden mit Beteiligung des Ausschusses<br />

Berufsrecht 710 Fälle bearbeitet (Vorjahr 763). Es fanden dazu acht<br />

Ausschusssitzungen statt, in denen ausgiebig beraten sowie Beschlussempfehlungen<br />

für den Vorstand erarbeitet wurden. Es ist deshalb nicht<br />

verwunderlich, dass die zeitliche Inanspruchnahme der Ausschussmitglieder<br />

wiederum enorm war. Die umfangreichen Vor- und Nachbereitungsarbeiten<br />

der Ausschusssitzungen wurden wie bisher mit großem Engagement<br />

durch die Damen und Herren der Rechtsabteilung erledigt. Dafür sei<br />

an dieser Stelle ausdrücklich gedankt.<br />

Die übergroße Mehrzahl der Kammermitglieder, die von uns gebeten wurden,<br />

durch ihre Sachverhaltsdarstellung zur Aufklärung von Vorwürfen<br />

beizutragen, kam dem nach. Es gibt aber auch eine (geringe) Zahl von Kolleginnen<br />

und Kollegen, welche die Arbeit der Kammer nicht unterstützten.<br />

Diese Einzelnen verursachten einen unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand.<br />

Letztlich wurde dem Vorstand in einzelnen Fällen empfohlen,<br />

ein Rügeverfahren durchzuführen. Der Ausschuss benötigt die Stellungnahmen<br />

als Grundlage für die Diskussion des Vorganges. Keinesfalls wird<br />

das Kammermitglied „vorverurteilt“!<br />

Trotz der hohen „Fallzahl“ wurden weniger Rügeverfahren durchgeführt.<br />

Es war auch kein Anstieg der berufsgerichtlichen Verfahren zu beobachten.<br />

Wir sehen die Vielzahl der berufsrechtlichen Vorgänge unter anderem<br />

als eine Folge der schlechteren Rahmenbedingungen unseres ärztlichen<br />

Handelns an.<br />

In 324 Fällen musste sich der Ausschuss mit Vorwürfen wegen Verstößen<br />

gegen die allgemeinen Berufspflichten beschäftigen. Beschwerden über<br />

Verstöße gegen spezialgesetzliche Regelungen beschäftigten den Ausschuss<br />

69mal. 66 Fälle der Behandlungsablehnung waren zu prüfen. Von<br />

Einzelnen angestrebte Kommerzialisierung des Arztberufs spiegelte sich<br />

in entsprechender Werbung wider. 60 Vorgänge dazu bekam der Ausschuss<br />

zur Beratung vorgelegt. Der Verkauf von Waren (insbesondere Nahrungsergänzungsmittel<br />

als „Medikamente“) in 21 Fällen ist möglicherweise<br />

auch ein Hinweis darauf, sich ein „zweites Standbein“ sichern zu<br />

müssen. In 32 Fällen musste sich der Ausschuss mit dem Vorwurf der<br />

unterlassenen Hilfeleistung befassen. 18 Fälle betrafen Vergütungs- bzw.<br />

Honorarfragen. Von den Justizbehörden erhielten wir 23 „Mitteilungen in<br />

Strafsachen“. Dabei wird durch den Ausschuss geprüft, ob noch ein<br />

„berufsrechtlicher Überhang“ besteht. In 19 Fällen stellte sich die Herausgabe<br />

von Patientenunterlagen als konfliktbehaftet dar. Weitere einzelne<br />

Vorgänge ergaben sich aus anderen mutmaßlichen Verstößen gegen die<br />

Berufsordnung.<br />

Die vom Ausschuss vorgeschlagenen Beschlussvorlagen wurden durch den<br />

Vorsitzenden im Vorstand erläutert. Darüber hinaus beteiligte sich der Ausschussvorsitzende<br />

an Beratungen der „Fachkommission zur Abgabe von<br />

approbationsrechtlichen Stellungnahmen“. Es erfolgte eine Zusammenarbeit<br />

vor allem mit dem Ausschuss „Satzungen“. Darüber hinaus wurden<br />

einzelne Problemfelder mit dem Weiterbildungsausschuss, der Ethikkommission<br />

sowie der <strong>Sächsische</strong>n Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung<br />

beraten. Wöchentliche Telefonkonferenzen mit der Rechtsabteilung<br />

und dem Vorsitzenden trugen zu einer optimierten Bearbeitung der vielen<br />

Vorgänge bei.<br />

Der Ausschuss wurde umfassend durch die Juristen der Rechtsabteilung<br />

beraten. Die Unterstützung durch die Geschäftsführung der <strong>Sächsische</strong>n<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> sowie die angenehme Atmosphäre während der Ausschusssitzungen<br />

erleichterten uns die Arbeit. Durch die nun schon vielen<br />

Jahre der engagierten ehrenamtlichen Tätigkeit im Ausschuss Berufsrecht<br />

haben die Mitglieder des Ausschusses große Erfahrungen gesammelt und<br />

sahen sich auch deshalb in der Lage, sachgerechte Beschlussempfehlungen<br />

vorlegen zu können.<br />

5.15<br />

Junge Ärzte<br />

(Dr. Friedemann Reber, Dresden, Vorsitzender)<br />

Schwerpunkte der Ausschusstätigkeit im Berichtsjahr <strong>2006</strong> waren: die<br />

Qualität der Weiterbildung unter dem Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz,<br />

angemessene Vertragsbedingungen für junge Ärzte, die Begeisterung<br />

junger Ärzte für die Kammerarbeit, das Selbstverständnis der Kammer<br />

als Interessenvertreter ihrer in Weiterbildung befindlichen Mitglieder,<br />

das problematische Image der Kammer (welches auch der Grund für den<br />

Mangel an Nachwuchs in der Kammerarbeit sein könnte), die Zusammenarbeit<br />

zwischen Haupt- und Ehrenamt, das veränderungsbedürftige Layout<br />

des <strong>Sächsische</strong>n Ärzteblattes, die Beförderung der Arbeit am Leitbild und<br />

die Stärkung des innerärztlichen Zusammenhaltes. Die langfristigen Ziele<br />

unserer Kammerarbeit waren der Erhalt der Selbstverwaltung und der Freiberuflichkeit,<br />

die Stärkung der Ärzteschaft gegenüber laienhafter, fachfremder<br />

Bevormundung, fachlich kompetente Interessenvertretung und<br />

der Kampf um zeitgemäße familien-kompatible Berufsausübung. Um diesen<br />

Zielen näher zu kommen, wurden geeignete Maßnahmen entwickelt<br />

und mit dem Angebot zur Mitarbeit an den Vorstand eingereicht. Inhalt<br />

des Vorstandsantrages waren hauptsächlich Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Arbeit der Kammer für die Ärzteschaft. An der entsprechenden<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!