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Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer

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In Zusammenarbeit mit dem Landesausschuss Senioren wurde das jährliche<br />

zentrale Seniorentreffen (September / Oktober <strong>2006</strong>: Besuch des<br />

„Neuen Grünen Gewölbes“ und der Nachmittagsveranstaltung im Kammergebäude<br />

in Dresden im Rahmen des 11. <strong>Sächsische</strong>n Seniorentreffens,<br />

179 Teilnehmer) für den Regierungsbezirk Leipzig in Abstimmung mit den<br />

Vorsitzenden der Kreisärztekammern durch Frau Will organisatorisch vorbereitet<br />

(Versand der Einladungen, Koordinierung der Rückmeldungen)<br />

und zur Freude vieler Senioren begleitet.<br />

Um den Kontakt zu den Kreisärztekammern Delitzsch, Döbeln, Leipziger<br />

Land, Muldentalkreis und Torgau-Oschatz zu intensivieren, erfolgten Einladungen<br />

zu den Fortbildungsveranstaltungen als auch zum berufspolitischen<br />

Forum der Kreisärztekammer Stadt Leipzig.<br />

Eingegangene berufsrechtliche Anfragen wurden den jeweils zuständigen<br />

Kreisärztekammern zur weiteren Bearbeitung übermittelt. Ungelöste Probleme<br />

sind nicht bekannt.<br />

Durch ihr hohes persönliches Engagement und ihre sehr große Einsatzbereitschaft<br />

hatte Frau Will entscheidenden Anteil bei der Lösung der anstehenden<br />

Aufgaben der Bezirksstelle.<br />

Für das Jahr 2007 haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere Kolleginnen und<br />

Kollegen weiterhin mit einem umfangreichen Service entsprechend zu betreuen<br />

und zu unterstützen.<br />

4.4<br />

Kreisärztekammern<br />

(Knut Köhler M.A., Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Die engagierte Tätigkeit der Kreisärztekammern wird in den vielfältigen<br />

Berichten aus den Regionen deutlich. <strong>2006</strong> erfolgte in allen Kreisen eine<br />

verstärkte berufspolitische Arbeit. Die geplante Gesundheitsreform, die<br />

Tarifverträge des Marburger Bundes für Landes- und Kommunalkrankenhausärzte<br />

und die Wahl zur Kammerversammlung 2007/2011 waren die<br />

Themen der berufs- und gesundheitspolitischen Veranstaltungen und der<br />

Sitzungen der Vorstände. Auch die Beteiligung an den Protestveranstaltungen<br />

der Ärzteschaft in Berlin und eigene Veranstaltungen vor Ort mit Vertretern<br />

der Kommunal- und Landespolitik waren wichtige Ereignisse des<br />

Jahres <strong>2006</strong>. Zudem fanden Gespräche mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten<br />

statt, wobei insbesondere auf die Defizite der „Gesundheitsreform“<br />

und auf die Auswirkungen für Patienten und medizinisches Personal<br />

hingewiesen wurde. Die Zusammenarbeit mit örtlichen und kommunalen<br />

Vertretungen hat größtenteils eine gute Basis. Durch die Einbeziehung der<br />

Amtsärzte in die Arbeit der Kreisärztekammern ist ein guter Informationsaustausch<br />

gewährleistet. Es gab aber auch Kontakte mit Jugendhilfe, Ordnungsamt<br />

sowie eine Teilnahme an einer Sitzung eines Kreistages und am<br />

Bürgerempfang eines Oberbürgermeisters, der im Zeichen der Ärzteschaft<br />

stand. Bei der Zusammenarbeit mit örtlichen und kommunalen Vertretern<br />

zu Gesundheitsfragen ist zu erwähnen, das mit manchen Gymnasien in<br />

Sachsen regionale Kooperationsverträge bestehen, wobei insbesondere<br />

auf die Werbung zukünftiger Medizinstudenten durch das Auftreten von<br />

jungen Ärzten an den Gymnasien Wert gelegt wird. Görlitzer Ärzte organisierten<br />

einen Malwettbewerb für Kinder dieser Stadt mit einer Festveranstaltung<br />

im Stadttheater. Dadurch kommt die Jugend auch in den Kontakt<br />

mit dem ärztlichen Beruf. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Kamenz<br />

beteiligten sich Ärzte an der Organisation des Aktionstages „Gegen Gewalt“,<br />

wobei die Kollegen in den Praxen aufgerufen waren, sich als erste<br />

Ansprechpartner für dieses Thema zu sensibilisieren.<br />

Im Rahmen der geplanten Gesundheitsreform und den daraus erwachsenden<br />

„Streitigkeiten“ wird eine Verschärfung der Situation der verstärkten<br />

Frequentierung der Rettungsstellen befürchtet. Weitere Probleme bei der<br />

ambulanten fachärztlichen Versorgung sind durch den Entzug von Facharztstellen<br />

durch MVZ-Bildungen im ländlichen Umfeld aufgetreten. Und es<br />

erfolgt eine zunehmende Umwandlung von Klinikambulanzen in 24-Stunden-Sprechstunden<br />

ohne Wartezeiten, insbesondere an Wochenenden,<br />

Feiertagen und sogenannten „Brückentagen“. Großen Zulauf verzeichnet<br />

die Ombudsstelle der Kreisärztekammer Görlitz. Es wenden sich verstärkt<br />

Patienten an diese Ombudsstelle mit Problemen des ambulanten Bereichs<br />

(Ärztemangel, Budgetierung der ärztlichen Arbeit).<br />

Es ist für das Jahr <strong>2006</strong> eine Zunahme der Beschwerden und Streitigkeiten<br />

bei den Kreisärztekammern zu verzeichnen. In den meisten Fällen handelt<br />

es sich jedoch um Kommunikationsprobleme, welche entstehen, wenn<br />

Ärztinnen und Ärzte zunehmend durch Ihre Tätigkeit infolge „burn out“<br />

überfordert sind. Es ist aber auch festzustellen, dass die Patienten sensibler<br />

geworden sind und das Anspruchsverhalten weiterhin, nicht zuletzt politisch<br />

impliziert, zugenommen hat. Die überwiegende Anzahl der Beschwerden<br />

konnte im Gespräch geklärt werden, was dem Engagement<br />

der Kreisärztekammern zu verdanken ist.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen ist,<br />

soweit darüber berichtet wird, gut. Nur im Bereich Kamenz scheint ein<br />

Informationsaustausch über Ermächtigungen von Krankenhausärzten oder<br />

über andere Probleme nicht zu erfolgen. Gemeinsam organisierte Qualitätszirkel<br />

bestehen ebenfalls nicht. Und im Dienstbereich Krauschwitz<br />

und Bad Muskau liegen derzeit aktuelle Probleme in der Besetzung des<br />

kassenärztlichen Notdienstes vor.<br />

Bei der Vergabe von KV-Zulassungen zur ambulanten Behandlung im Krankenhaus<br />

über den KV-Zulassungsausschuss scheint sich der Trend zu weiteren<br />

Einschränkungen der auszuführenden Leistungen bis zur teilweisen<br />

Aufhebung der Zulassungsberechtigung einzelner Ärzte fortzusetzen. Ein<br />

Widerspruch in sich, denn der Gesetzgeber wünscht die weitere Öffnung<br />

der Krankenhäuser für ambulante Behandlungen, andererseits werden<br />

Kassenzulassungen den Krankenhausärzten entzogen.<br />

Im Bereich der Fortbildungsaktivitäten ist das Vorgehen der Kreisärztekammern<br />

sehr differenziert. In vielen Regionen gibt es eine große Zahl an Fortbildungsveranstaltungen.<br />

Im Bereich Zwickau wurde mit einer Fortbildungsreihe<br />

begonnen, die im Sinne von Hospitationen ambulant tätigen<br />

Kollegen die Gelegenheit bietet, den aktuellen Stand der Diagnostik und<br />

Therapie im stationären Bereich kennen zu lernen. Diese „Klinischen Visiten“,<br />

bisher durchgeführt in einer Hautklinik und einer endoskopischen<br />

Abteilung, wurden sehr gut angenommen. Die Fortsetzung in weiteren<br />

Fachdisziplinen ist geplant. In der Kreisärztekammer <strong>Sächsische</strong> Schweiz<br />

werden die regelmäßig stattfindenden Sonntagsvorlesungen im Klinikum<br />

von der Bevölkerung gut angenommen.<br />

Die Tätigkeit der <strong>Sächsische</strong>n Akademie für Weiter- und Fortbildung spielt<br />

bei der Fortbildungsplanung der Ärzte in den Regionen zum Teil eine nur<br />

untergeordnete Rolle, weil die Veranstaltungen meist in Dresden stattfinden<br />

und die Entfernung erheblich ist.<br />

Große Schwierigkeiten in fast allen Kreisärztekammern bereitet die Suche<br />

nach einem Praxisnachfolger. Die Stimmung, insbesondere unter den niedergelassenen<br />

Ärzten ist deshalb gedämpft. Die Sorgen über die Zukunft,<br />

das Praxisbudgets und die Versorgungsmöglichkeiten der Patienten belasten<br />

die sächsischen Ärzte. Das Interesse an der Kammerarbeit und an<br />

berufspolitischen Problemen ist in vielen Regionen durch die Proteste des<br />

Jahres <strong>2006</strong> angestiegen. Die Wahrnehmung der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Landesärztekammer</strong><br />

hat sich verbessert. Insgesamt ist eine zunehmende innerärztliche<br />

Solidarisierung nach den vielbeachteten Arbeitskämpfen und Aktivtagen<br />

zu beobachten. Doch ist eine engagierte Mitarbeit in einigen<br />

Regionen immer noch gering. Während der Vorbereitungen der Wahl fällt<br />

auf, dass mit der anhaltenden schwierigen politischen und wirtschaftlichen<br />

Situation der ärztlichen Kollegen eine Abnahme bei der aktiven Mit-<br />

9

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