Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer
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Reihe 1: abgeschlossene Begutachtungen<br />
Reihe 2: kein Behandlungsfehler festgestellt (Anspruch abgewiesen)<br />
Reihe 3: Behandlungsfehler als ursächlich für Schaden festgestellt (Anspruch<br />
anerkannt)<br />
Reihe 4: Behandlungsfehler festgestellt, aber nicht ursächlich für Schaden (Anspruch<br />
abgewiesen)<br />
6.6<br />
Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung<br />
(Dr. Hans-Jürgen Held, Dresden, Vorsitzender)<br />
Die Kommission „Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung“ tagte im Jahr<br />
<strong>2006</strong> viermal.<br />
Im ersten Halbjahr nahm die Erarbeitung einer Geschäftsordnung der<br />
Kommission breiten Raum ein. Diese war erforderlich, da das <strong>Sächsische</strong><br />
Staatsministerium für Soziales im Rahmen des Abbaus von Verwaltungsvorschriften<br />
die Verantwortung für die Genehmigung und Kontrolle von<br />
künstlichen Befruchtungen der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Landesärztekammer</strong> übertragen<br />
hat.<br />
In diesem Zusammenhang wurden auch die Anlage 1 „Richtlinie zur Genehmigung<br />
von Maßnahmen zur Durchführung künstlicher Befruchtungen<br />
durch Vertragsärzte, ermächtigte Ärzte, ermächtigte ärztlich geleitete<br />
Einrichtungen und zugelassene Krankenhäuser“ und die Anlage 2 „Richtlinie<br />
zur Durchführung künstlicher Befruchtungen“ überarbeitet.<br />
Es wurde die (Muster-)Richtlinie zur Durchführung der assistierten Reproduktion<br />
der Bundesärztekammer vom 17.02.<strong>2006</strong> in unsere Berufsordnung<br />
eingearbeitet. Die <strong>Sächsische</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> war damit bundesweit<br />
eine der ersten Kammern, die diese (Muster-)Richtlinien umgesetzt<br />
hat.<br />
Es folgte eine Abstimmung der Entwürfe mit dem <strong>Sächsische</strong>n Staatsministerium<br />
für Soziales. Die Geschäftsordnung machte eine Satzung zur<br />
Änderung der Berufsordnung und der Hauptsatzung der <strong>Sächsische</strong>n<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> erforderlich. Diese Änderungen wurden bei der Kammerversammlung<br />
im Juni <strong>2006</strong> beschlossen.<br />
Weiterhin wurden Anträge von nicht verheirateten Paaren zur Durchführung<br />
der assistierten Sterilitätstherapie von der Kommission entschieden.<br />
32<br />
Insgesamt wurden 136 Anträge neu gestellt.<br />
17 Anträge waren aus dem Jahr 2005 noch in Bearbeitung,<br />
153 Anträge wurden im Jahr <strong>2006</strong> bearbeitet,<br />
77 Anträge konnten davon genehmigt werden,<br />
51 Anträge wurden zurückgezogen,<br />
25 Anträge sind noch in Bearbeitung.<br />
Im Rahmen des Antragsverfahrens von Frau Dr. Gabert aus Leipzig erfolgte<br />
eine Praxisbegehung vor Ort. Da alle Voraussetzungen für die Durchführung<br />
künstlicher Befruchtungen gegeben waren, konnte hier die Genehmigung<br />
erteilt werden.<br />
Weiterhin gab es <strong>2006</strong> die ersten Diskussionen zur Umsetzung der EU-<br />
Richtlinie 2004/23/EG durch ein Gesetz über Qualität und Sicherheit von<br />
menschlichen Geweben und Zellen (Gewebegesetz).<br />
Da die gesetzliche Umsetzung in der Bundesrepublik bisher noch nicht<br />
erfolgte, bleibt abzuwarten, inwieweit sich daraus Konsequenzen für die<br />
ärztliche Tätigkeit, im Bereich der künstlichen Befruchtung, ergeben.<br />
6.7<br />
Gewalt gegen Kinder/Misshandlung Minderjähriger<br />
(PD Dr. Christine Erfurt, Dresden, Vorsitzende)<br />
Die Fachkommission „Gewalt gegen Kinder/Misshandlung Minderjähriger“<br />
kann auf eine über 10jährige erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Insbesondere<br />
sind hier die Öffentlichkeitsarbeit und die Einbringung in ein<br />
landesweites Netzwerk zum Schutz von Gewaltopfern zu erwähnen.<br />
An dieser Stelle gedankt sei Herrn Dr. V. Jährig, Kinderarzt in Limbach-<br />
Oberfrohna, der durch seine engagierte und fachkompetente Mitarbeit<br />
wesentlich zum Gelingen der gestellten Aufgaben der Kommission beigetragen<br />
hat. Wir wünschen ihm weiterhin beste Gesundheit und auch Zeit<br />
für Entspannung und Hobbys.<br />
Als neue Mitglieder der Kommission konnten Frau Dr. med. Inge Weigl<br />
(Kinderärztin in Freiberg) und Herr Dr. med. Uwe Schmidt, Facharzt für<br />
Rechtsmedizin am Dresdner Institut, gewonnen werden.<br />
Im Jahre <strong>2006</strong> konzentrierte sich die Tätigkeit der Fachkommission auf folgende<br />
Schwerpunkte:<br />
Broschüre „Gewalt gegen Kinder/Misshandlung Minderjähriger“<br />
Bereits im Jahre 1997 hatte die Kommission drei Artikel für das Ärzteblatt<br />
Sachsen erarbeitet. 2002 erschien dann die Broschüre „Gewalt gegen Kinder/Misshandlung<br />
Minderjähriger“ als Beilage im „Ärzteblatt Sachsen“. Die<br />
2. überarbeitete Auflage konnte <strong>2006</strong> veröffentlicht werden. Hier finden<br />
sich insbesondere geänderte gesetzliche Regelungen, Hinweise auf das<br />
Schütteltrauma und das Münchhausen-by-proxy-Syndrom und ein deutlich<br />
verbesserter Bildanhang. Nach dem Erscheinen konnte ein besonderes<br />
Interesse nicht nur bei Kinder- und Jugendärzten, sondern auch bei den<br />
verschiedensten anderen medizinischen Fachrichtungen (Hausärzte, Gynäkologen,<br />
Radiologen, Zahnmediziner) sowie bei Mitarbeiter von Schutzeinrichtungen<br />
beobachtet werden. Aus diesem Grunde wurden bereits mehrere<br />
Vorträge gehalten und weitere vereinbart.<br />
Leitfaden „Häusliche Gewalt“<br />
Unter Leitung der Fachkommission wurde in Zusammenarbeit mit einer<br />
Psychologin/Supervisorin der „<strong>Sächsische</strong> Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte<br />
zum Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt“ am <strong>Sächsische</strong>n Staatsministerium<br />
für Soziales erstellt. Dieser Leitfaden wird 2007 erscheinen und der<br />
Ärzteschaft auf Weiterbildungstagungen erläutert und zur Verfügung gestellt.<br />
Diese Tagungen werden gemeinsam von den Autoren und Mitarbeitern<br />
des <strong>Sächsische</strong>n Staatsministeriums für Soziales sowie von Schutzein-