Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer
Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer
Tätigkeitsbericht 2006 - Sächsische Landesärztekammer
- TAGS
- www.slaek.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
setzung der Gesundheitsziels Brustkrebs in Sachsen wurde von den Gästen<br />
der Beratung, Herrn Professor Resch und Herrn Dr. Kramer (SMS) vorgetragen.<br />
Fazit der Beratung war, die gebotene Chance zu nutzen, als Ärzteschaft<br />
den Prozess der Umsetzung der Gesundheitsziele mitzugestalten.<br />
Der Stand der Zertifizierung von Brustzentren wurde dargestellt, Fortschritte<br />
und Probleme diskutiert. Die Fachkommission schlug vor, die Evaluierung<br />
der Versorgung voranzubringen und Strukturfragen zurückzustellen.<br />
Wesentliche Punkte der Beratung und der Arbeit der Fachkommission<br />
Brustkrebs wurden als Anliegen an die Projektgruppe Gesundheitsziele in<br />
Sachsen beim SMS herangetragen und werden in die Arbeit von Kommissionsmitgliedern<br />
in dortigen Projekt- und Arbeitsgruppen einbezogen.<br />
Zum Stand und zu Problemen der Umsetzung des Mammografiescreening<br />
in Sachsen wurde von den Vertretern des Bereiches Screening informiert.<br />
Die Leiterin der Techniker Krankenkasse (TK) Sachsen, Frau Hartmann,<br />
stellte die Brustkrebsinitiative Sachsen vor. Sie bat die Fachkommission<br />
Brustkrebs um Unterstützung für das Programm. Das von Senologen in<br />
Schleswig-Holstein entwickelte und dort erfolgreich erprobte Programm ist<br />
ein umfassender Ansatz zur Implementierung einer vollständigen Versorgungskette<br />
für Patientinnen mit Brustkrebs. Es wird von der Fachkommission<br />
als innovatives Versorgungsmodell für Sachsen unterstützt.<br />
6.11<br />
Hirntoddiagnostik<br />
(Prof. Dr. Dietmar Schneider, Leipzig, Vorsitzender)<br />
Die Arbeitsgruppe besteht seit August 2002. Sie wurde wegen der in<br />
Sachsen alarmierend absinkenden Spendermeldungen gegründet (1998:<br />
133; 2002: 104). Seit ihrer Gründung ist viel erreicht worden. Kontinuierlich<br />
haben sich seitdem die Spendermeldungen erhöht:<br />
2003: 127; 2004: 129; 2005: 157; <strong>2006</strong>: 163 (im Vergleich Region Ost:<br />
Sachsen-Anhalt <strong>2006</strong>: 96; Thüringen <strong>2006</strong>: 99). Erreicht wurde das sicherlich<br />
auch dadurch, weil für alle sächsischen Krankenhäuser mit Intensivtherapiestationen<br />
Mitarbeiter dieser Arbeitsgruppe als Mentoren fest zugeordnet<br />
wurden, die in kollegialer Weise den örtlichen Kollegen zeitnah zur<br />
Seite stehen, falls im Vorfeld einer Hirntoderklärung oder in der Durchführung<br />
von Hirntoddiagnostik, Angehörigenführung, Konditionierung<br />
und Organentnahme offene Fragen bestehen oder entstehen. In vielen<br />
Krankenhäusern sind durch die Mentoren in Zusammenarbeit mit der DSO<br />
(Deutsche Stiftung Organtransplantation, Region Ost) Schulungen und<br />
Fortbildungen durchgeführt worden, die jeden Arzt auf einer Intensivtherapiestation<br />
befähigen sollten, das Frühstadium des Hirntodsyndroms zu<br />
erkennen und die klinische Untersuchung der Hirntoddiagnostik durchzuführen.<br />
Es wurde zudem ein Arbeitsblatt mit strukturierten Abläufen zur<br />
Hirntoddiagnostik und Organspendemeldung erarbeitet, welches den<br />
Kliniken zur Verfügung gestellt wurde (im Sinne eines patient pathway).<br />
Ferner hatte sich die Arbeitsgruppe auch der Frage einer besseren Finanzierung<br />
der Spenderkrankenhäuser gewidmet, einem Problem, das inzwischen<br />
gelöst werden konnte. Zwar ist auch in Zukunft die zielbewusste<br />
Organkonditionierung anstelle der häufig ergriffenen palliativmedizinischen<br />
Maßnahmen bei Patienten mit drohendem oder eingetretenem Hirntodsyndrom<br />
zu verbessern, aber hinsichtlich der weiteren Tätigkeit steht<br />
die Arbeitsgruppe vor einem Scheideweg: – entweder Auflösung der<br />
Arbeitsgruppe Hirntoddiagnostik mit der Option der Kooptierung eines<br />
AG-Mitglieds in die Arbeitsgruppe Transplantation oder Fortsetzung der<br />
AG Hirntoddiagnostik mit einem konsentierten konkreten Arbeitsprogramm.<br />
Ursprünglich war eine zeitliche Begrenzung der AG bis zum Erreichen<br />
besserer Organspendezahlen vorgesehen. Momentan bestehen keine<br />
kommissionsbedürftigen Handlungsfelder für eine solche Arbeitsgruppe<br />
der Ärztekammer.<br />
6.12<br />
Berufsbildungsausschuss „Medizinische Fachangestellte“<br />
(Dr. Kerstin Strahler, Görlitz, Vorsitzende)<br />
Der Berufsausbildungsausschuss „Arzthelferinnen“ befasste sich in seiner<br />
zweiten Sitzung der Berufungsperiode 2005/2008 am 18. November <strong>2006</strong><br />
mit folgenden Tagesordnungspunkten:<br />
• Auswertung der Ergebnisse der Zwischenprüfung und der Abschlussprüfungen<br />
<strong>2006</strong><br />
• Umbenennung des Berufsbildungsausschusses „Arzthelferinnen“ in Berufsausbildungsausschuss<br />
„Medizinische Fachangestellte“<br />
• Beschlüsse des Berufsbildungsausschusses – Gültigkeit auch für den Ausbildungsberuf<br />
des Medizinischen Fachangestellten/der Medizinischen<br />
Fachangestellten<br />
• Prüfungsordnung für die Durchführung von Abschlussprüfungen im Ausbildungsberuf<br />
des Medizinischen Fachangestellten/der Medizinischen<br />
Fachangestellten<br />
• Satzung über die Entschädigung der Mitglieder der Prüfungsausschüsse<br />
zur Durchführung der Prüfungen im Ausbildungsberuf des Medizinischen<br />
Fachangestellten/der Medizinischen Fachangestellten<br />
• Fortbildung „Ambulantes Operieren für Arzthelferinnen“<br />
Tabelle 1: Ergebnisvergleich der Zwischenprüfung der Jahre 2003 bis <strong>2006</strong><br />
Jahr 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />
Teilnehmer 267 285 275 247<br />
Durchschnitt 4,0 3,8 4,0 3,6<br />
Tabelle 2: Ergebnisvergleich der Abschlussprüfungen der Jahre 2003 bis <strong>2006</strong><br />
Jahr 2003 2004 2005 <strong>2006</strong><br />
Teilnehmer 305 297 336 322<br />
Durchschnitt – Prüfungsfach Medizin 3,2 3,5 3,7 3,3<br />
Durchschnitt – Prüfungsfach Verwaltung<br />
Durchschnitt – Prüfungsfach Wirtschafts- und<br />
3,6 3,6 3,8 3,5<br />
Sozialkunde 3,6 3,9 3,9 4,1<br />
Durchschnitt – Prüfungsfach Praktische Übungen 2,9 3,2 3,1 3,0<br />
Durchschnitt – Gesamtprädikat 3,5 3,7 3,6 3,6<br />
Nichtbestandene Prüfung in Prozent 9,2 14,8 12,2 11,2<br />
Für die wiederholt schlechten Ergebnisse der Abschlussprüfungen bestätigen<br />
die Mitglieder des Berufsbildungsausschusses die bereits in den vergangenen<br />
Jahren ermittelten Ursachen:<br />
• mangelnde Grundeinstellung der Auszubildenden zum Lernen und zum<br />
Beruf,<br />
• die Zugangsvoraussetzungen werden immer schlechter, Kenntnisse, Fertigkeiten<br />
und Fähigkeiten, die Grundvoraussetzungen sind, die bereits in<br />
den allgemein bildenden Schulen vermittelt werden, sind nicht anwendungsbereit,<br />
• das Verhalten der Auszubildenden entspricht nicht den Grundnormen,<br />
• Verhaltensnormen und Anforderungen, die im Umgang mit Menschen<br />
selbstverständlich sind, müssen erst noch vermittelt werden,<br />
37