Städtebaulicher Denkmalschutz – - Ministerium für Infrastruktur und ...
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Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
Neubauvorhaben <strong>–</strong> wirksam zu begrenzen.<br />
Insofern hat sich das Programm „<strong>Städtebaulicher</strong><br />
<strong>Denkmalschutz</strong>“ <strong>für</strong> die Erhaltung der<br />
historischen Stadtstruktur <strong>und</strong> des historischen<br />
Stadtbildes eindeutig als wichtigstes<br />
Instrument bewährt:<br />
<strong>–</strong> Der flächenhafte Verfall wurde gestoppt.<br />
<strong>–</strong> Die Erhaltung des Stadtgr<strong>und</strong>risses wurde<br />
durch Stabilisierung der Blockrandbebauung<br />
(Gebäudesanierung) <strong>und</strong> Schließung<br />
von Baulücken weit vorangebracht.<br />
<strong>–</strong> Die Funktionsfähigkeit der öffentlichen<br />
Räume wurde verbessert.<br />
<strong>–</strong> Stadtmauern wurden repariert, zum Teil<br />
von störenden Anbauten befreit, Türme<br />
<strong>und</strong> Tore kontinuierlich instandgesetzt,<br />
Wall- <strong>und</strong> Grabenzonen wiederhergestellt.<br />
<strong>–</strong> Stadtsilhouetten wurden bewahrt bzw. um<br />
verloren gegangene Elemente ergänzt.<br />
Durch den gebietsbezogenen Ansatz der<br />
Städtebauförderung kann der Anspruch einer<br />
flächenhaften Erneuerung, welche die städtebauliche<br />
Gesamtstruktur erhält, in aller Regel<br />
eingelöst werden. Die positiven Auswirkungen<br />
der einzelnen Erneuerungsmaßnahmen<br />
Foto 22: Die Marienkirche in Beeskow erhielt<br />
ihr Dach zurück<br />
28 STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />
auf das Stadtbild zeigen sich heute in den<br />
meisten der geförderten Innenstädte auf den<br />
ersten Blick: Hauptstraßen <strong>und</strong> wichtige<br />
Plätze werden von sanierten Häusern gesäumt,<br />
<strong>und</strong> auch in den weniger zentralen Bereichen<br />
gibt es überall sichtbare Zeichen der<br />
Erneuerung. Durch die direkt auf die Sanierungsbedürfnisse<br />
der privaten Eigentümer<br />
abgestellten Förderangebote haben zahlreiche<br />
Fassaden ihre ursprüngliche Gliederung<br />
<strong>und</strong> Farbigkeit zurück erhalten, alte Türen <strong>und</strong><br />
Tore als Zeugnisse ehemaliger Handwerkskunst<br />
wurden aufgearbeitet <strong>und</strong> sind heute<br />
nicht nur Funktions- sondern auch wieder<br />
Schmuckelemente der Häuser. Häufig ist es<br />
gelungen, die alten Holzfenster zu erhalten<br />
oder durch neue, nach Vorbild der alten Fenster<br />
gefertigte zu ersetzen. Stadtbilddefizite<br />
verbleiben hingegen besonders dort, wo das<br />
breite Spektrum der Fördermöglichkeiten<br />
nicht maßgeschneidert bzw. ohne ausreichende<br />
inhaltlich-fachliche Steuerung eingesetzt<br />
wird.<br />
Künftige Aufgaben: Die bisherigen<br />
guten Ergebnisse bei der Erhaltung der<br />
historischen Stadtstruktur <strong>und</strong> des historischen<br />
Stadtbildes sprechen da<strong>für</strong>,<br />
den eingeschlagenen Weg kontinuierlich<br />
fortzusetzen. Es gibt aber noch<br />
Kernaufgaben, zu deren Erfüllung die<br />
Ressourcen <strong>und</strong> Potenziale bisher<br />
nicht gereicht haben. Nach wie vor gibt<br />
es Baulücken, die das Stadtbild empfindlich<br />
stören <strong>und</strong> die zum Teil auch<br />
noch einige Jahre Bestand haben werden.<br />
Es ist sogar mit dem Entstehen<br />
weiterer Baulücken zu rechnen, wenn<br />
Häuser, die bereits länger leer stehen,<br />
nicht bald saniert <strong>und</strong> genutzt werden.<br />
Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
Fotos 23 u. 24: Im Zuge der Sanierung wurde erst erkennbar, wie stark manche Stadtkerne,<br />
wie zum Beispiel Templin, durch Fachwerk geprägt sind. Nicht selten wurde es, wie hier in Wittstock,<br />
hinter bröckelndem Putz hervorgeholt.<br />
Fotos 25 u. 26: Rathäuser, Kirchen <strong>und</strong> andere sowohl optisch als auch von der Funktion her<br />
dominierende Gebäude sind in vielen Fällen, wie hier in Treuenbrietzen <strong>und</strong> in Templin, bereits<br />
instandgesetzt <strong>und</strong> setzen Glanzpunkte in das Bild der Städte.<br />
Foto 27: Wie hier, in Potsdam-Babelsberg,<br />
bringen die bereits erneuerten Straßen den<br />
städtebaulichen Räumen nicht nur neue alte<br />
Schönheit, sondern machen die städtebauliche<br />
Ordnung erfahrbar, helfen Verkehrsfunktionen<br />
zu ordnen <strong>und</strong> bieten sich in bestimmten<br />
Bereichen <strong>für</strong> vielfältige Nutzungen<br />
an.<br />
STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />
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