Städtebaulicher Denkmalschutz – - Ministerium für Infrastruktur und ...
Städtebaulicher Denkmalschutz – - Ministerium für Infrastruktur und ...
Städtebaulicher Denkmalschutz – - Ministerium für Infrastruktur und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.<br />
Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
Für die schrittweise Wiederannäherung an den barocken Stadtgr<strong>und</strong>riss begann man in Templin,<br />
unpassende Eingriffe in die Stadtstruktur zurückzubauen. Nach Abriss eines Blockes in<br />
der Mühlenstraße konnte die Kantstraße wieder geöffnet werden. Die historischen Baufluchten<br />
werden mit dem auf Foto 28 abgebildeten Neubau aufgenommen.<br />
Fotos 29 u. 30: Große Stadtbildwirkung haben Erneuerungs- <strong>und</strong> Gestaltungsmaßnahmen im<br />
Bereich der Stadtbefestigung (hier Luckau) <strong>und</strong> der ehemaligen Wall- <strong>und</strong> Grabenzonen (hier<br />
Gransee).<br />
Fotos 31 u. 32: Baulücke am Planeberg in Jüterbog <strong>und</strong> das seit vielen Jahren leer stehende<br />
denkmalgeschützte Haus Spornstraße 6 in der Potsdamer Innenstadt.<br />
30 STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />
Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
Während die Sanierung der Vorderhäuser<br />
knapp zur Hälfte erledigt ist, konnte die rückwärtige<br />
Bebauung in den Quartierinnenräumen<br />
erst zu einem geringen Teil saniert <strong>und</strong><br />
einer Nutzung zugeführt werden, so dass<br />
auch wertvolle Neben- <strong>und</strong> Hofgebäude derzeit<br />
noch keine absehbaren Erhaltungs- <strong>und</strong><br />
Nutzungsperspektiven haben. Da der Nutzungsdruck<br />
selbst <strong>für</strong> die weiterhin prioritäre<br />
Sanierung der Blockränder nicht immer ausreichend<br />
ist, wird die Kraft <strong>für</strong> einen flächendeckenden<br />
Sanierungsansatz nicht überall<br />
ausreichen.<br />
In Einzelfällen, wie zum Beispiel im Nicolaiviertel<br />
in Perleberg, wartet ein ganzes Quartier<br />
noch auf die Sanierung. Ob Finanzierungskraft<br />
<strong>und</strong> Nachfrage reichen werden, um<br />
solche „Problemquartiere“ zu retten, ist<br />
hauptsächlich auch von der künftigen Entwicklung<br />
der privaten Nachfrage abhängig.<br />
Insgesamt wird es erforderlich sein, Städtebaufördermittel<br />
<strong>und</strong> kommunales Engagement<br />
noch stärker <strong>für</strong> die genannten Kernaufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
einzusetzen <strong>und</strong> da<strong>für</strong> gegebenenfalls<br />
„normale“ Sanierungsaufgaben<br />
weniger stark zu unterstützen. Um die stadtbildprägende<br />
Wirkung der Maßnahmen zu<br />
verbessern, ist es außerdem in einigen Städten<br />
nötig, Fragen der Gestaltungsqualität bis<br />
hin zum Detail noch mehr Aufmerksamkeit zu<br />
widmen.<br />
3.3 Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
bei der Erneuerung <strong>und</strong> Gestaltung<br />
des öffentlichen Raumes<br />
Mit der durch die Städtebauförderung im „D“-<br />
Programm angelegten Komplettsanierung<br />
der öffentlichen Räume besteht in allen untersuchten<br />
Städten die Chance, das Netz der<br />
technischen <strong>Infrastruktur</strong> in kurzer Zeit zu erneuern<br />
<strong>und</strong> damit - als Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung der Innenstadtfunktionen - eine<br />
moderne Erschließung zu schaffen. Über die<br />
Foto 33: Wenn Seitenflügel <strong>und</strong> Nebengebäude<br />
<strong>für</strong> das Stadtbild so wichtig sind, wie<br />
hier am Beispiel des sanierten Denkmals<br />
Hauptstraße 36 in Dahme zu sehen ist, steht<br />
ihre Erhaltung sicher nicht zur Disposition.<br />
bestehenden Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> städtebaulich-denkmalpflegerischen<br />
Mehraufwand 14<br />
kann hierbei ein einheitliches, hohes Qualitätsniveau<br />
der Gestaltung erreicht werden <strong>–</strong><br />
eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Attraktivität<br />
der Stadtkerne.<br />
Dort, wo der öffentliche Raum erneuert <strong>und</strong> je<br />
nach städtebaulicher Notwendigkeit neu gestaltet<br />
ist, strahlt er positiv auf sein Umfeld aus<br />
<strong>und</strong> lässt fast vergessen, dass mehr als die<br />
Hälfte aller Hauptgebäude noch Sanierungsbedarf<br />
haben. Die hohe Gestaltungsqualität<br />
der durchgeführten Erneuerungsmaßnahmen<br />
hat zu einer ganz erheblichen Verbesserung<br />
des Stadtbildes geführt. Weitere Ergebnisse<br />
sind besser geordnete Verkehrsfunktionen<br />
<strong>und</strong> ein Zugewinn an Aufenthaltsqualität.<br />
In der Summe aller Gebiete beträgt die Erneuerungsquote<br />
im Bereich „Straßen, Wege,<br />
Plätze, öffentliche Freiflächen“ ca. 40 %. Die<br />
Sanierung im öffentlichen Raum ist von den<br />
Kommunen besser plan- <strong>und</strong> steuerbar als<br />
der Bereich der Gebäudesanierung, in dem<br />
es die Städte mit einer Vielzahl privater<br />
STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />
3.<br />
31