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Städtebaulicher Denkmalschutz – - Ministerium für Infrastruktur und ...

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Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />

des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />

Fotos 61 u. 62: Auch in anderen Städten wurde mit dem geförderten Mietwohnungsneubau die<br />

Wohnfunktion gestärkt <strong>und</strong> gleichzeitig <strong>–</strong> wie hier in der Fischbänkenstraße in Neuruppin<br />

(neues Wohnhaus <strong>und</strong> unaufwändig hergerichtetes Nebengebäude) <strong>–</strong> ein Stück Stadtreparatur<br />

vollzogen.<br />

chen Beitrag zur Stabilisierung der Wohnfunktion<br />

geleistet.<br />

Trotz der deutlichen Erfolge bei Gebäudesanierung<br />

<strong>und</strong> Stadtbildverbesserung sind<br />

die historischen Stadtkerne noch nicht allgemein<br />

als hochwertige Wohnstandorte in Konkurrenz<br />

zur „grünen Wiese“ akzeptiert. Es<br />

fehlt weiterhin an zahlungskräftigen Nachfragern<br />

im Einzugsbereich. 27<br />

Künftige Aufgaben: Die Sicherung<br />

<strong>und</strong> Aufwertung der Altstädte als Wohnort<br />

wird mittelfristig die zentrale Stadterneuerungsaufgabe<br />

bleiben. In der<br />

Regel sind hier<strong>für</strong> noch erhebliche Angebotspotenziale<br />

vorhanden. Allerdings<br />

erweist sich die stagnierende<br />

Wohnungsnachfrage, die ihre Ursachen<br />

sowohl im Bevölkerungsrückgang<br />

als auch im regional vorhandenen<br />

Überangebot an Wohnungen hat, fast<br />

überall als großes Hemmnis <strong>für</strong> die Nutzung<br />

der Potenziale 28 . Daher ist die Bereitschaft<br />

allgemein gesunken - auch<br />

im Hinblick auf gesunkene Mieten -, in<br />

die Sanierung bzw. den Neubau von<br />

Wohnungen zu investieren.<br />

46 STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />

Die Städtebauförderung wird durch kontinuierliche<br />

Fortführung der Gebäudesanierung<br />

<strong>und</strong> durch Qualifizierung des Wohnstandortes<br />

Innenstadt als Summe aller Sanierungseinzelmaßnahmen<br />

auch weiterhin einen wichtigen<br />

Beitrag zur Stärkung der Wohnfunktion<br />

leisten. Sie wird dabei unterstützt von den<br />

neuen Instrumenten des Programms Stadtumbau-Ost.<br />

Da neben dem Mietwohnungsbestand<br />

das selbstgenutzte Haus- <strong>und</strong> Wohnungseigentum<br />

eine zentrale Rolle <strong>für</strong> die<br />

Wohnfunktion spielt, muss künftig die Eigentumsförderung<br />

als Element der Wohnungsbauförderung,<br />

insbesondere in Kombination<br />

mit den verbesserten staatlichen Zulagen,<br />

stärker greifen.<br />

Angesichts der weitgehenden Entspannung<br />

der Wohnungsmärkte <strong>und</strong> der moderaten<br />

Marktmieten kann in den meisten Fällen<br />

der umfassenden B.3.1-Förderung darauf<br />

verzichtet werden, die sanierten<br />

Gebäude auf Sozialmietniveau zu vermieten.<br />

Dies ist als Entlastung <strong>für</strong> die Sanierungsetats<br />

zu begrüßen, zumal der Bewohner<br />

das Leben im Denkmal als besondere<br />

Qualität zu schätzen wissen <strong>und</strong> im günstigen<br />

Fall auch durch eine angemessene<br />

Miete honorieren sollte.<br />

Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />

des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />

Um hochwertiges Wohnen in den Stadtkernen<br />

anzusiedeln, reichen Maßnahmen am Gebäudebestand<br />

nicht aus. Block- <strong>und</strong> quartiersbezogene<br />

Ansätze sind stärker als bisher<br />

zu realisieren, um Probleme des Wohnumfeldes,<br />

der Blockinnenbereiche, des Durchgangsverkehrs,<br />

des Stellplatzangebotes, des<br />

öffentlichen Grüns <strong>und</strong> der Lebendigkeit so zu<br />

lösen, dass konkurrenzfähige Standorte entstehen.<br />

Eine Grenze der Städtebauförderung bei der<br />

Stärkung der Wohnfunktion liegt darin, dass<br />

sie auf Entwicklungen, die sich außerhalb des<br />

Erneuerungsgebietes vollziehen, wie die Entwicklung<br />

weiterer Wohngebiete oder die Aufwertung<br />

von Wohnungen in anderen Gebieten,<br />

keinen direkten Einfluss hat. Insofern ist<br />

es von großer Bedeutung, inwieweit sich städtebauliche<br />

Entwicklungskonzepte - etwa im<br />

Zusammenhang mit dem Thema „Stadtumbau“<br />

- eindeutig auch weiterhin auf die Stärkung<br />

der Innenstädte ausrichten.<br />

3.5.2 Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />

bei der Stärkung der Zentrumsfunktionen<br />

Die Zentrumsfunktionen konnten bisher nur in<br />

einem Teil der untersuchten Stadtkerne im angestrebten<br />

Maß stabilisiert <strong>und</strong> ausgebaut<br />

werden. In vielen Städten ist nur eine Erhaltung<br />

auf niedrigem Niveau gelungen, da Konzentrationsprozesse<br />

bei den privaten Dienstleistungen,<br />

aber auch in der öffentlichen <strong>Infrastruktur</strong><br />

nicht <strong>für</strong> den Stadtkern nutzbar<br />

gemacht werden konnten. Wenn auch die<br />

hochgesteckten Ziele, die zu Beginn der Sanierung<br />

formuliert worden waren, noch nicht<br />

erreicht wurden, haben Stadtsanierung <strong>und</strong><br />

Städtebauförderung mit der Gebäudesanierung,<br />

der Aufwertung der öffentlichen Räume,<br />

der Verbesserung der Erreichbarkeit, der<br />

Stärkung der Wohnfunktion <strong>und</strong> der Aufwertung<br />

der touristischen Potenziale weitere<br />

Funktionsverluste verhindert. Die baulichen<br />

<strong>und</strong> städtebaulichen Bedingungen <strong>für</strong> die<br />

künftig notwendige Stärkung der Zentrums-<br />

Fotos 63 u. 64: Am Beispiel der Schliebener Straße in Herzberg kann man sehen, wie positiv<br />

sich die baulichen <strong>und</strong> städtebaulichen Rahmenbedingungen innerhalb der letzten 10 Jahre<br />

entwickelt haben.<br />

STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />

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