Städtebaulicher Denkmalschutz – - Ministerium für Infrastruktur und ...
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3.<br />
Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
Foto 74: In Angermünde wird seit einigen<br />
Jahren daran gearbeitet, auf dem ehemaligen<br />
Gelände des Emaillierwerks einen<br />
Wohn- <strong>und</strong> Gewerbestandort zu entwickeln.<br />
nenstadtmarketing stärker zu nutzen.<br />
Ohne Alternative ist auch der Weg,<br />
durch Fortführung der Sanierung Substanz-<br />
<strong>und</strong> Funktionsschwächen weiter<br />
abzubauen <strong>und</strong> damit die städtebaulich-räumlichen<br />
Bedingungen <strong>für</strong> Zentrumsstärkung<br />
<strong>und</strong> Stärkung der<br />
Wohnfunktion zu verbessern.<br />
Der Beitrag, den die Städtebauförderung zur<br />
Zentrumsentwicklung leisten kann, wird sich<br />
auch künftig hauptsächlich auf die kontinuierliche<br />
Verbesserung der baulichen <strong>und</strong> städtebaulichen<br />
Rahmenbedingungen richten, ermöglicht<br />
aber darüber hinaus die Schaffung<br />
des nötigen konzeptionellen Vorlaufes (z. B.<br />
Rahmenplanung, Stadtmarketingkonzept,<br />
Branchenkonzept). In begrenztem Umfang<br />
können auch Managementleistungen bereitgestellt<br />
werden.<br />
Deutlich wachsen wird - als Beitrag zur Zentrenstärkung<br />
- die Bedeutung von Ordnungsmaßnahmen<br />
innerhalb der Städtebauförderung.<br />
Förderfähige Maßnahmen,<br />
wie Abbruch, Verlagerung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>erwerb<br />
dienen dem Abbau von Investitionshemmnissen.<br />
52 STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />
Obwohl die Städtebauförderung die Erarbeitung<br />
innerstädtischer Branchenkonzepte unterstützt<br />
<strong>und</strong> im Einzelfall - mit dem Ziel, günstigere<br />
Einstiegsmieten zu sichern - auch den<br />
Ausbau von Geschäftsräumen im Rahmen<br />
der Gebäudesanierung, wurden beide Möglichkeiten<br />
von den Städten bisher noch nicht<br />
ausreichend genutzt.<br />
Zum Abbau von Defiziten, die allein im Verantwortungsbereich<br />
der Einzelhändler selbst<br />
liegen (Angebotsbreite <strong>und</strong> -tiefe, Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
Servicebereitschaft, Fre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
Warenpräsentation, Öffnungszeiten,<br />
Marketing), kann die Städtebauförderung keinen<br />
Beitrag leisten. Hier müssen die Händler<br />
selbst miteinander - gegebenenfalls unter Mitwirkung<br />
eines Moderators (z. B. des „City-Managers“)<br />
- die Auseinandersetzung <strong>für</strong> mehr<br />
Qualität führen. Neben der Eigenverantwortung<br />
der Einzelhändler ist eine aktive Rolle<br />
der Stadtverwaltungen zwingend erforderlich.<br />
3.5.2.2 Einrichtungen der öffentlichen<br />
Hand, Kultur- <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen<br />
Ziel ist es, die Innenstädte zu stabilen Standorten<br />
<strong>für</strong> Kultur, Freizeit <strong>und</strong> Verwaltung zu<br />
entwickeln <strong>und</strong> damit das vorhandene F<strong>und</strong>ament<br />
<strong>für</strong> die weitere Funktionsstärkung zu<br />
verbreitern. Auf dem Weg dahin können die<br />
Programmstädte im Hinblick auf Kultur- <strong>und</strong><br />
Freizeiteinrichtungen gute Teilergebnisse vorweisen:<br />
Nach wie vor haben solche Einrichtungen<br />
großes Gewicht in der Innenstadt. Besonders<br />
<strong>für</strong> zentrale Kultureinrichtungen, die<br />
sich nicht selten in bereits sanierten historischen<br />
Gebäuden befinden, hat sich die Innenstadt<br />
als konkurrenzfähig erwiesen.<br />
Diese positive Einschätzung gilt nicht uneingeschränkt<br />
mit Blick auf Verwaltungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> andere Einrichtungen der öffentlichen<br />
Hand. Es war erwartet worden, dass die<br />
öffentliche Hand durch das Beibehalten bzw.<br />
Ansiedeln von Verwaltungsfunktionen im<br />
Bilanz zur „Halbzeit“: Ergebnisse <strong>und</strong> künftige Aufgaben<br />
des städtebaulichen <strong>Denkmalschutz</strong>es<br />
Stadtkern einen sehr wichtigen <strong>und</strong> notwendigen<br />
Beitrag zur Stabilisierung der Zentrumsfunktionen<br />
leisten würde. Dies ist aus<br />
verschiedenen Gründen bisher nicht konsequent<br />
genug geschehen, obwohl die Städtebauförderung<br />
mit der Hüllenförderung sehr<br />
viel zur Sanierung öffentlicher Gebäude beigetragen<br />
hat.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass der traditionelle<br />
„Verwaltungssitz“ Innenstadt in den 90er<br />
Jahren mit der Entwicklung neuer Standorte -<br />
etwa auf Konversionsflächen - massive Konkurrenz<br />
bekommen hat. 33 Damit fehlen nun<br />
Foto 75: Wie hier in Angermünde ist es auch<br />
in anderen Städten (z. B. Luckau <strong>und</strong> Jüterbog)<br />
mit Hilfe der Förderung hervorragend<br />
gelungen, im Zuge der Rathaussanierung<br />
den räumlichen Rahmen <strong>für</strong> eine moderne<br />
Verwaltung zu schaffen <strong>und</strong> damit das Rathaus<br />
als stabile öffentliche Einrichtung <strong>für</strong><br />
die Innenstadt zu sichern. Andere Städte befinden<br />
sich noch auf dem Weg dorthin.<br />
Nutzungen <strong>für</strong> vorhandene Verwaltungsbauten<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> sonstige geeignete Bestandspotenziale<br />
in den Innenstädten (z. B. leerstehende<br />
Fabriken).<br />
Die Städtebauförderung hat sich mit der „Hüllenförderung“<br />
nicht nur als unverzichtbar <strong>für</strong><br />
die Sanierung von Rathäusern, Schulen <strong>und</strong><br />
anderen öffentlichen Gebäuden herausgestellt,<br />
sie ist auch Kernpunkt der Unterstützung<br />
bei der Sanierung von „Kulturbauten“ -<br />
immer häufiger in Kombination mit anderen<br />
Förderangeboten <strong>für</strong> den Innenausbau.<br />
Fotos 76 u. 77: In Peitz sitzt die Amtsverwaltung in einem sanierten Fabrikgebäude am Rande<br />
des Sanierungsgebietes. Für die Gebäudesanierung wurden Städtebaufördermittel (B.3.2) <strong>und</strong><br />
GFG-Mittel eingesetzt. Da das eigentliche Rathaus nicht mehr Sitz der Verwaltung ist, wird es<br />
<strong>für</strong> die Repräsentation <strong>und</strong> andere Funktionen (z. B. Tourismus) genutzt.<br />
STÄDTEBAULICHER DENKMALSCHUTZ<br />
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