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Historische Notate Heft 5 Wasser, Boden, Luft ... - Volkswagen AG

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2.1Die Ausgangslage:Wiederverwertung und VerkaufIn der unmittelbaren Nachkriegszeit herrschte im Volkswagenwerkein chronischer Mangel an Rohstoffen und Materialien.1 Wegen der bestehenden Versorgungsengpässe richtetedas Unternehmen besondere Aufmerksamkeit auf die bei derFertigung von Fahrzeugen anfallenden Nebenprodukte undReststoffe und räumte dem Prinzip der WiederverwertungPriorität ein. Neben die Rückführung der Reststoffe undbrauchbaren Werkzeuge in den Fertigungsprozess trat einreger Handel mit Altmaterialien und Schrott. Die frühzeitigenBemühungen des Unternehmens, die Entstehung vonnutzlosen Abfällen möglichst zu vermeiden, folgten dabeidem Gebot der ökonomischen Notwendigkeit.Unmittelbar nach Anlauf der Serienproduktion planten dieVersorgungsbetriebe die Errichtung einer Schlammlos-Acetylen-Anlageund legten der Werksleitung 1947 einen entsprechendenProjektvorschlag vor. Beim bis dahin praktiziertenNass-Verfahren zur Erzeugung des in den Schweissanlagengenutzten Acetylens fiel als Reststoff Karbidschlamm an,dessen Abtransport und Entsorgung hohe Kosten verursachte.2 Abhilfe versprach hier die Schlammlos-Anlage, die 1948gebaut und im März 1949 in Betrieb genommen wurde. Nachinternen Berechnungen würde das Schlammlos-Verfahrengegenüber der Nassanlage 1950 eine monatliche Ersparnisvon 1.000 DM ermöglichen. Als nachteilig erwies sich allerdingsdie mangelnde Betriebssicherheit, die umfangreicheUmbauten durch die Herstellerfirma Griesheim-Autogennach sich zogen. 3 Das Problem der Karbidschlammentsorgungkonnte im Zuge der Neuordnung der werkseigenen<strong>Wasser</strong>wirtschaft gelöst werden.Nach Errichtung der mechanischen Kläranlage führten dieVersorgungsbetriebe Versuche durch, zur Ausfällung der imSchmutzwasser enthaltenen Schwebstoffe Karbidschlammeinzusetzen. Schon nach kurzer Zeit hatte sich dieses 1950eingeführte Verfahren "überraschend gut bewährt". 4 Bei derPlanung anderer Neutralisations- und Entgiftungsanlagenrichtete sich das Augenmerk ebenfalls auf die Nutzung vorhandenerReststoffe. Anfangs wurde in den Entgiftungsanlagender Galvanik Karbidschlamm eingesetzt; noch bessereErgebnisse aber ließen sich mit dem in der Schlammlos-Anlageentstehenden Karbidkalk erzielen. Die Vernetzung von<strong>Wasser</strong>- und Abfallwirtschaft ermöglichte die Rückführungder Abfallstoffe in Kreislaufsysteme. Die Versorgungsbetriebestimmten dazu den Betrieb beider Acetylen-Erzeugungs-Anlagen aufeinander ab, so dass die anfallenden Reststoffmengenkomplett verwertet werden konnten. Der Karbidschlammdiente zur Reinigung des Schmutzwassers in dermechanischen Kläranlage, der Trockenkalk kam in den Entgiftungsanlagenzur Verwendung. 538 392.1 BODEN

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