21.08.2015 Views

Wasser Boden Luft

Historische Notate Heft 5 Wasser, Boden, Luft ... - Volkswagen AG

Historische Notate Heft 5 Wasser, Boden, Luft ... - Volkswagen AG

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

1.1Zwischen Mangel und ÜberflussKaum war unter britischer Treuhänderschaft 1945 im VolkswagenwerkWolfsburg die Serienfertigung der VolkswagenLimousine angelaufen, 1 entblößte das bescheidene Produktionsvolumenvon monatlich rund 1.000 Fahrzeugen dieSchwachstellen im wasserwirtschaftlichen System des Volkswagenwerks.Die Beschaffung und Verteilung von Energieund Betriebsstoffen brachte die Versorgungsbetriebe inernsthafte Schwierigkeiten, und Abteilungsleiter BernhardHeiny wies in seinen jährlichen Tätigkeitsberichten an dieGeneraldirektion auf die beiden Kardinalprobleme der <strong>Wasser</strong>wirtschafthin: zu wenig weiches Brauchwasser, zu vielAbwasser. 2Die Brauchwasserversorgung des Volkswagenwerks basierteauf der Nutzung von gespeichertem Regenwasser, das mitleicht verschmutztem Betriebswasser vermischt und mittelsnatürlicher Filtration aufbereitet wurde. Dafür sorgte eineKombination aus Absetzbecken und Uferfiltrationsbrunnen,aus denen versickertes <strong>Wasser</strong> bedarfsweise gefördertwurde. 3 Im Dürrejahr 1947 hatte sich aber nicht genügendweiches Oberflächenwasser in den Rückhaltebecken gesammelt,um den zusätzlichen jährlichen Brauchwasserbedarfvon 1,25 Millionen Kubikmetern zu decken. Deshalb wurdedas Betriebswasserbecken mit dem aus der Brunnenanlagegewonnenen <strong>Wasser</strong> aufgefüllt. Der Anteil des filtriertenSickerwassers war jedoch weitaus geringer als erwartet.Größtenteils gelangte das aus produktionstechnischer Sichtungeeignete Grundwasser des Allerurstromtals in den Betriebswasserkreislauf.4 Das extrem harte, salz- und eisenhaltige<strong>Wasser</strong> fraß Rohre an und hinterließ bei Erhitzung inden Kesselanlagen störende Rückstände. Ohne eine aufwändigeund kostenintensive Aufbereitung war das Grundwasserweder als Trink- noch als Betriebswasser brauchbar und auchfür die Kühlanlagen des direkt am Mittellandkanal gelegenenKraftwerks völlig ungeeignet. Bereits beim Werksbauhatte man sich mit der für die <strong>Wasser</strong>straße zuständigenBehörde geeinigt, den Kühlwasserbedarf für die Kraftwerksturbinenaus einem separat angelegten Kühlkreislauf mitKanalwasser zu bestreiten. 5Die kontinuierliche Beimischung des Grundwassers verschlechterteim Verlauf des Jahres 1947 die Qualität des gesamtenBetriebswassers erheblich; der Eisen- und Mangangehaltstieg an. Um zu verhindern, dass dadurch Schäden anempfindlichen Produktionsanlagen entstanden, mussten dieaggressiven Metalle möglichst vollständig entfernt werden.Dem Betriebswasser wurde deswegen unmittelbar nach derEntnahme aus dem Speicherbecken Kaliumpermanganatzugesetzt. Dieses Oxidationsmittel isolierte zwar die unerwünschtenInhaltsstoffe, das dabei entstehende Eisenoxydhydratverstopfte indes die Filter der Betriebswasserpumpstation.6Dem Mangel an Brauchwasser mit ausreichender Qualitätstand ein Abwasservolumen gegenüber, das 1947 auf 1,4Millionen Kubikmeter angewachsen war. 7 Gemäß Anordnung4 51.1 WASSER

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!