Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
zum pdf.... - GPP
zum pdf.... - GPP
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
Forschung und Klinik<br />
Tab. 3<br />
Häufige Fehler bei der Inhalationstherapie<br />
Häufigste Fehler bei Dosieraerosol (DA) + Vorschaltkammer<br />
DA nicht geschüttelt 29 %<br />
Mundstück nicht korrekt in den Mund genommen 8 %<br />
Häufigste Fehler bei Pulverinhalation<br />
Drehknopf nicht betätigt 24 %<br />
keine forcierte Inhalation 8 %<br />
Mundstück nicht korrekt in den Mund genommen 8 %<br />
hang mit Technik und Training<br />
der Inhalation dezidiert, dass<br />
die Inhalationstechnik min destens<br />
zwei Mal in höchstens vierwöchigem<br />
Abstand kontrolliert<br />
werden sollte. Gleichzeitig fordert<br />
die Leitlinie: „Treten Handlungsfehler<br />
auf, so sollte eine<br />
engmaschige Kontrolle innerhalb<br />
von vier Wochen vorgenommen<br />
werden.“ Für das Kindesalter<br />
empfiehlt die Leitlinie<br />
darüber hinaus, dass bei jeder<br />
ärztlichen Konsultation wegen<br />
Asthma die Inhalationstechnik<br />
überprüft werden soll.<br />
In einer systematischen Literaturübersicht<br />
von Lavorini aus<br />
dem Jahr 2008 wird deutlich,<br />
dass in Abhängigkeit von der Inhalationsform<br />
zwischen 4 und<br />
94 Prozent der Patienten das<br />
Inhalationsgerät nicht korrekt<br />
verwenden [3]. 25 Prozent der<br />
untersuchten Patienten hatten<br />
nie eine verbale technische Instruktion<br />
erhalten.<br />
In einer holländischen Studie<br />
wurden 66 Kinder im Alter von<br />
1–14 Jahren mit der Erstdiagnose<br />
Asthma bronchiale untersucht.<br />
Obwohl 91 Prozent<br />
der betroffenen Kinder und Eltern<br />
eine Schulung erhalten<br />
hatten, konnten nur 29 Prozent<br />
die verordnete Pulverinhalation<br />
korrekt durchführen. Eine Übersicht<br />
über die häufigsten Fehler<br />
gibt Tab. 3 [4].<br />
(nach [4])<br />
Abb. 1<br />
Lübecker „Inhalationsführerschein“<br />
Etwas günstiger waren die Ergebnisse<br />
<strong>für</strong> die Verwendung<br />
eines Dosieraerosols, hier waren<br />
67 Prozent nach einmaliger<br />
Instruktion in der Lage, korrekt<br />
zu inhalieren. Nach wiederholter<br />
Instruktion waren 79 Prozent<br />
(Pulverinhalation) bzw. 93<br />
Prozent (Dosieraerosol) in der<br />
Lage, die Inhalation ohne größere<br />
Fehler durchzuführen.<br />
Die Autoren fordern, dass eine<br />
regelmäßige und wiederholte<br />
Schulung <strong>für</strong> Patienten mit obstruktiven<br />
Atemwegserkrankungen<br />
unabdingbar ist.<br />
In der VITA-Untersuchung (Verbesserung<br />
der Inhalationstechnik<br />
von Menschen mit Asthma<br />
oder COPD in Apotheken) wurde<br />
die Inhalationstechnik bei<br />
757 Erwachsenen untersucht<br />
[5]. 79 Prozent der untersuchten<br />
Patienten machten mindestens<br />
einen Fehler. Durch eine einmalige<br />
Beratung in der Apotheke<br />
konnte dieser Anteil auf 28<br />
Prozent reduziert werden. Interessanterweise<br />
hat die VITA-<br />
Studie auch gezeigt, dass sich<br />
im Laufe der Behandlung neue<br />
Fehler einschleichen können,<br />
selbst wenn die Patienten den<br />
Umgang mit ihrem Inhalationssystem<br />
zuvor korrekt erlernt<br />
hatten. Diese Ergebnisse unterstreichen,<br />
wie wichtig eine<br />
wiederholte Instruktion ist. Wie<br />
schon in anderen Studien konnte<br />
auch hier gezeigt werden,<br />
dass Patienten mit zwei oder<br />
mehr Inhalationssystemen signifikant<br />
mehr Fehler bei der<br />
Anwendung machten.<br />
Aus diesen wenigen Beispielen<br />
wird deutlich, dass inhalative<br />
Arzneimittel zu den kritischsten<br />
Applikationsformen zählen. Im<br />
Zusammenhang mit Rabattverträgen<br />
ist daher zu berücksichtigen,<br />
dass der Austausch<br />
eines rabattbegünstigten Inhalationssystems<br />
mit einer Inhalationstechnik,<br />
die vom verordneten<br />
Vorgängerpräparat abweicht,<br />
im Hinblick auf Erfolg<br />
und Sicherheit der Therapie<br />
problematisch sein kann. Dieser<br />
Möglichkeit muss sich der<br />
verordnende Arzt bewusst sein,<br />
indem er auf dem Rezept den<br />
Austausch des Arzneimittels<br />
13