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Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

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Aus den AGs<br />

Aus der AG Mukoviszidose (Sprecher: Prof. Dr. med. Frank-Michael Müller, Itzehoe)<br />

Zertifizierung von CF-Einrichtungen<br />

Frank-Michael Müller, Klinikum Itzehoe, Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie und<br />

<strong>Pädiatrische</strong> Intensivmedizin<br />

Lutz Nährlich, Universitäts-Kinderklinik Gießen, <strong>Pädiatrische</strong> <strong>Pneumologie</strong> und Allergologie<br />

Im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

sind <strong>für</strong> die Versorgung<br />

der Mukoviszidose Qualitätsstandards<br />

entwickelt und Leitlinien<br />

durch die Fachgesellschaften<br />

auf den Weg gebracht<br />

worden. Die Qualitätsstandards<br />

beziehen sich auf die Strukturkomponente,<br />

also auf die Anforderungen<br />

an die Ausstattung,<br />

aber auch auf die Anforderungen<br />

an die Prozesse (z. B.<br />

Patientenmanagement, Ernährungsberatung,<br />

Kommunikation)<br />

und nicht zuletzt auf die zu<br />

erzielenden Ergebnisse. Leitlinienempfehlungen<br />

sollen eine<br />

evidence-based Medicine auf<br />

gleichem Niveau in der medizinischen<br />

Versorgung sicherstellen.<br />

Mit der Anerkennung<br />

der CF-Einrichtungen können<br />

die Umsetzung der Standards<br />

nachgewiesen, gesicherte Informationen<br />

<strong>für</strong> Patienten und<br />

Zuweiser erhoben und die Qualitätsentwicklung<br />

in den Ambulanzen<br />

vorangetrieben werden.<br />

Dadurch werden die beteiligten<br />

Einrichtungen vergleichbar und<br />

ihre Arbeit transparenter.<br />

Das Anerkennungsverfahren<br />

ist mit Einrichtung des TFQ-<br />

(Therapieförderung und Qualität)-Beirats<br />

innerhalb des<br />

Mukoviszidose e.V. <strong>für</strong> die CF-<br />

Ambulanzen und Verbände im<br />

Juni 2009 neu aufgelegt worden.<br />

Die AG Qualitätsmanagement<br />

im TFQ-Beirat hat unter<br />

Berücksichtigung dieser Aspekte<br />

das neue Verfahren im<br />

Dezember 2009 konzipiert und<br />

im März 2010 an die Fachgesellschaften<br />

DGP und GPP herangetragen.<br />

Das Vorhaben<br />

wurde eingehend in der AG Mukoviszidose<br />

der GPP und in der<br />

Vorstandssitzung während der<br />

Jahrestagung im März 2010 in<br />

Berlin diskutiert.<br />

Innerhalb der AG Mukoviszidose<br />

wurde hierzu eine Arbeitsgruppe<br />

ins Leben gerufen, die<br />

sich aus Kollegen der AG zusammensetzt,<br />

die zugleich Mitglied<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Ärzte im Mukoviszidose e.V.<br />

(AGAM) sind (PD Dr. D. Staab, Dr.<br />

J. Hammermann, Dr. L. Nährlich).<br />

Es bestand der einhellige<br />

Wunsch, dass die Fachgesellschaften<br />

in den weiteren Prozess<br />

eng eingebunden werden<br />

sollten und dass die Zertifizierung<br />

bevorzugt durch die Ärztekammern<br />

und die Fachgesellschaften<br />

und nicht durch die Patientenvertretung<br />

selbst erfolgen<br />

sollte. Im weiteren Verlauf<br />

hat die AG Qualitätsmanagement<br />

in Abstimmung mit dem<br />

TFQ-Beirat und dem Vorstand<br />

des Mukoviszidose e. V., allerdings<br />

ohne formale Einbindung<br />

der Fachgesellschaften,<br />

im März 2010 ein zweistufiges<br />

Konzept und den Kriterienkatalog<br />

konsentiert entwickelt:<br />

Das Zertifizierungskonzept<br />

Das zukünftige Zertifizierungsverfahren<br />

wird aus zwei Stufen<br />

bestehen. Die erste Stufe ist das<br />

sogenannte Anerkennungsverfahren.<br />

1) Das Anerkennungsverfahren<br />

Das Anerkennungsverfahren<br />

gilt als Basisverfahren und soll<br />

möglichst vielen CF-Einrichtungen<br />

einen Einstieg in die<br />

Qualitätsarbeit ermöglichen.<br />

Gleichzeitig dient es als Bestandsaufnahme<br />

der CF-Versorgung<br />

in Deutschland, was<br />

<strong>für</strong> eine gezielte Förderung<br />

bzw. Unterstützung hilfreich<br />

sein kann.<br />

Die Anforderungen dieser Anerkennung<br />

orientieren sich wei -<br />

testgehend an den Vorgaben<br />

des gemeinsamen Bundesausschusses<br />

vom August 2006.<br />

Es enthält zum einen Anforderungen<br />

an die Strukturen, geht<br />

aber darüber hinaus und verlangt<br />

ers te Darlegungen einer<br />

Prozess orien tierung. Zwar ist<br />

bei chronischen Erkrankungen<br />

Ergebnisqualität schwer abzubilden,<br />

man kann aber davon<br />

ausgehen, dass gute strukturelle<br />

Voraussetzungen (Ausstattung,<br />

Ressourcen, Kompetenzen)<br />

zusammen mit ausgereiften<br />

Prozessen (Patientenmanagement,<br />

Ernährungsberatung,<br />

Physiotherapie etc.) eine gute<br />

Ergebnisqualität erwarten lassen.<br />

Zehn bis 20 Prozent der beantragenden<br />

Ambulanzen sollen<br />

visitiert werden. Die Urkunde<br />

soll zwei Jahre gültig sein. Die<br />

Umsetzung wird durch die AG<br />

Qualitätsmanagement (Mukoviszidose-Ärzte;<br />

QM-Experten,<br />

Patientenvertreter und Vertreter<br />

des Mukoviszidose eV) und<br />

das Mukoviszidose-Institut des<br />

Mukoviszidose e.V. organisiert.<br />

Das Anerkennungsverfahren<br />

soll in enger Abstimmung mit<br />

den Fachgesellschaften GPP<br />

und DGP durchgeführt werden.<br />

Mit der Einführung des Verfahrens<br />

wurde zum 1. September<br />

2010 begonnen. Bis zum 1. Februar<br />

2011 sind bereits 50 Anträge<br />

eingegangen.<br />

2) Das Zertifikat Plus<br />

Das Zertifikat Plus soll ein höheres<br />

Anforderungsniveau besitzen<br />

und sich mit anderen<br />

etablierten Zertifikaten im Gesundheitsbereich<br />

messen können.<br />

In diesem Zertifikat werden<br />

die Strukturanforderungen<br />

erweitert sein und es wird eine<br />

stärkere Prozessorientierung<br />

gefordert. Grundlagen hier<strong>für</strong><br />

werden noch zu entwickelnde<br />

„Standards of care“ sein. Wichtige<br />

Schwerpunkte in diesem<br />

Zertifikat sind die Patientenorientierung<br />

(z. B. Patientenzu-<br />

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