Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
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Aus den AGs<br />
(Sprecher: Dr. med. Christian Benden, Zürich)<br />
zur weltweiten<br />
transplantation<br />
rsitätsspital Zürich, Klinik <strong>für</strong> <strong>Pneumologie</strong>,<br />
e Medical Director on Pediatric Lung Transplantation<br />
USA durchgeführt. Auch die Anzahl<br />
der pädiatrischen LTx von<br />
Lebendspendern ist gemäss<br />
ISHLT Registry Report mit lediglich<br />
einer Operation pro Jahr<br />
zurzeit sehr klein.<br />
Die Mehrzahl der LTx werden bei<br />
pädiatrischen Patienten im Alter<br />
von 12–17 Jahren durchgeführt,<br />
die häufigste Indika tion einer LTx<br />
bei Kindern ist die Zys tische Fibrose<br />
(CF). Insbesondere in Zentren<br />
außerhalb Nord ame rikas<br />
werden 70 Prozent der LTx bei<br />
pädiatrischen Patienten mit CF<br />
als Grunderkrankung durchgeführt.<br />
Die häufigsten Diagnosen<br />
bei Kindern unter fünf Jahren<br />
sind die idiopathische pulmonalarterielle<br />
Hypertonie (IPAH), die<br />
idio pathische interstitielle Pneumonie,<br />
kongenitale Herzerkrankungen<br />
und Defekte des Sur factant-Proteins.<br />
In Nordamerika<br />
werden in über 70 Prozent der<br />
Fälle Organe von pädiatrischen<br />
Spendern verwendet, in Europa<br />
liegt die Zahl dagegen bei unter<br />
50 Prozent.<br />
Die größte Zahl der pädiatrischen<br />
Patienten erhält nach der<br />
LTx-Operation eine triple-immunsuppressive<br />
Therapie (am<br />
häufigsten mit Tacrolimus, Mycophenolat<br />
Mofetil und Prednison),<br />
und auch fünf Jahre nach<br />
der LTx erhält noch die Mehrzahl<br />
der Patienten eine triple-Langzeittherapie<br />
inklusive eines Steroids.<br />
Fünf-Jahres-Überleben<br />
bei ca. 50 Prozent<br />
Die Resultate nach pädiatrischer<br />
LTx sind vergleichbar<br />
mit den Daten bei Erwachsenen,<br />
die sich in den vergangenen<br />
Jahren insgesamt verbessert<br />
haben. Bei Kindern, die zwischen<br />
2002 und Juni 2008 lungentransplantiert<br />
wurden, liegt<br />
das Fünf-Jahres-Überleben zurzeit<br />
bei 52 Prozent [1]. In den<br />
Zentren, die aufgrund höherer<br />
Fallzahlen mehr Erfahrung haben,<br />
ist das Langzeitüberleben<br />
nach pädiatrischer LTx besser<br />
[1, 2].<br />
Die verbesserten Langzeitverläufe<br />
nach der pädiatrischen<br />
LTx sind bislang noch ein Ergebnis<br />
der verbesserten Resultate<br />
früh nach der LTx. Die Resultate<br />
bei jüngeren Kindern (1–11<br />
Jahre) nach der Transplantation<br />
sind signifikant besser im Vergleich<br />
zu Kindern ≥12 Jahren.<br />
Kinder, die zum Zeitpunkt der<br />
Transplantation mechanisch beatmet<br />
wurden, haben insgesamt<br />
ein höheres Sterberisiko.<br />
In der Frühphase nach der LTx<br />
sind primäres Graftversagen,<br />
technische Ursachen, kardiovaskuläre<br />
Faktoren und Infektion<br />
die häufigsten Todesursachen,<br />
aber das chronische<br />
Graftversagen bleibt die führende<br />
Todesursache bei Kindern<br />
≥1 Jahre nach LTx und damit<br />
die Achillesferse <strong>für</strong> ein verbessertes<br />
Langzeitresultat nach<br />
LTx insgesamt. Auch leiden über<br />
50 Prozent der Kinder bei fünf<br />
Jahren nach der LTx am Bronchiolitis-Obliterans-Syndrom<br />
(BOS) und somit an einer Einschränkung<br />
ihrer Lungenfunktion,<br />
allerdings berichtet die<br />
größte Zahl der Kinder und Jugendlichen<br />
(>80 %) trotzdem<br />
über eine uneingeschränkte<br />
Aktivität.<br />
Die häufigsten Komplikationen<br />
nach pädiatrischer LTx sind<br />
ähnlich wie bei den Erwachsenen<br />
hoher Blutdruck, eingeschränkte<br />
Nierenfunktion, Diabetes<br />
mellitus und BOS. Zusätzlich<br />
treten Störungen im Fettstoffwechsel<br />
auf, die bedingt<br />
sind durch den Einsatz der Calcineurininhibitoren<br />
Tacrolimus<br />
oder Ciclosporin. Bei 20 Prozent<br />
der pädiatrischen Patienten<br />
treten sieben Jahre nach<br />
der LTx medikamentös-bedingte<br />
schwere Störungen der<br />
Nierenfunktion auf (Kreatininwerte<br />
>220 μmol/L oder Dialyse<br />
oder Nierentransplantation).<br />
Maligne Erkrankungen<br />
(vornehmlich hier lymphoproliferative<br />
Erkrankungen) kommen<br />
bei fast 20 Prozent der Kinder<br />
sieben Jahre nach LTx vor.<br />
Über 50 Prozent<br />
Rehospitalisationen<br />
Die häufigste Ursache <strong>für</strong> eine<br />
Rehospitalisation nach einer LTx<br />
ist eine Infektion des immunsupprimierten<br />
Organempfängers;<br />
Rehospitalisationen sind<br />
bei über 50 Prozent der Kinder<br />
indiziert. Von Januar 1994 bis<br />
Juni 2009 wurden dem ISHLT<br />
Registry 74 Retransplantationen<br />
bei Kindern gemeldet, eine vermehrte<br />
Zahl von Retransplantationen<br />
wurde in den letzten Jahren<br />
verzeichnet. Leider ist – wie<br />
auch bei adulten Patienten – das<br />
Fünf-Jahres-Überleben nach einer<br />
Retransplantation bei Kindern<br />
bei lediglich 37 Prozent.<br />
Die Zahl der pädiatrischen<br />
Herz-Lungentransplantationen<br />
ist seit Jahren rückläufig (acht<br />
Operationen weltweit im Jahr<br />
2008), die Mehrzahl der Kinder<br />
ist unter zwölf Jahre alt,<br />
die häufigste Diagnose ist die<br />
IPAH (in über 50 Prozent der<br />
Fälle), das Fünf-Jahres-Überleben<br />
ist mit 49 Prozent geringfügig<br />
schlechter als bei Kindern<br />
nach LTx.<br />
Weitere Informationen<br />
Detailinformationen und weitere<br />
Analysen zum ISHLT Registry<br />
Bericht 2010 finden sich<br />
auf der ISHLT-Webseite (www.<br />
ishlt.org/registries).<br />
Weiterführende Informationen<br />
zur LTx bei Kindern und Jugendlichen<br />
sind kürzlich in der Reihe<br />
European Respiratory Monograph<br />
und Proceedings of the<br />
American Thoracic Society veröffentlicht<br />
worden [2, 3].<br />
Zusätzliche Informationen bietet<br />
der ‘Educational Track’ <strong>für</strong> Kinderpneumologie<br />
der European<br />
Respiratory Society ERS [http://<br />
www.ers-education.org/pages/<br />
default.aspx?id=1464].<br />
Dr. med. Christian Benden<br />
Universitätsspital Zürich<br />
Klinik <strong>für</strong> <strong>Pneumologie</strong><br />
Rämistr. 100, 8091 Zürich,<br />
Schweiz, E-Mail: christian_<br />
benden@yahoo.de<br />
Literatur<br />
[1] Aurora P, Edwards LB, Kucheryavaya<br />
AY, et al.: Registry of the international<br />
society for heart and lung transplantation:<br />
Thirteenth official pediatric lung and heart/<br />
lung transplantation report – 2010. J Heart<br />
Lung Transplant 2010; 29: 1129–1141<br />
[2] Benden C, Aurora P: Paediatric aspects<br />
of lung transplantation. Eur Respir Mon<br />
2009: 45: 251–265<br />
[3] Sweet SC: Pediatric lung transplantation.<br />
Proc Am Thorac Soc 2009; 6: 122–<br />
127<br />
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