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Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

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Tagungen<br />

Rückblick auf die 32. Jahrestagung der GPP 2010 in Berlin<br />

Die Zukunft der<br />

pädiatrischen<br />

<strong>Pneumologie</strong> –<br />

Ein Blick zurück<br />

Ulrich Wahn, Charité, Klinik <strong>für</strong> Pädiatrie m.S.<br />

<strong>Pneumologie</strong> und Immunologie, Berlin<br />

Viele von uns diskutieren in<br />

nationalen und internationalen<br />

Kollegenkreisen die Sorge um<br />

die Zukunft der Subspezialität<br />

„<strong>Pädiatrische</strong> <strong>Pneumologie</strong>“.<br />

Kann ein Fach, das im Wesentlichen<br />

im ambulanten Bereich<br />

praktiziert wird, im Wettstreit<br />

mit anderen pädiatrischen Subspezialitäten<br />

stark genug sein,<br />

um ein anspruchsvolles Ausbildungscurriculum<br />

zu bieten,<br />

akademisch wahrgenommen<br />

zu werden und im Zeitalter der<br />

DRGs den akademischen Nachwuchs<br />

zu stimulieren, sich mit<br />

der nötigen Motivation und Hingabe<br />

einsatzbereit und enthusiastisch<br />

zu engagieren?<br />

Die 32. Jahrestagung der <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> pädiatrische<br />

<strong>Pneumologie</strong>, die vom 4.–6.<br />

März 2010 in Berlin stattfand,<br />

hat versucht aufzuzeigen, dass<br />

die nötige Glaubwürdigkeit der<br />

Subspezialität dann erkennbar<br />

ist, wenn die vielen akademischen<br />

„Baustellen“, die<br />

eine intellektuelle Herausforderung<br />

<strong>für</strong> Kinderärztinnen<br />

und Kinderärzte bedeuten und<br />

eine Weiterentwicklung von uns<br />

verlangen, in ausreichendem<br />

Maße adressiert und sichtbar<br />

gemacht werden können.<br />

Berlin mit seiner spezifischen<br />

Tradition erfolgreicher Forschung<br />

auf dem Gebiet der<br />

<strong>Pneumologie</strong> und Immunologie<br />

schien der richtige atmosphärische<br />

Rahmen <strong>für</strong> eine<br />

gedankliche Öffnung gegenüber<br />

den großen Herausforderungen<br />

und Perspektiven der<br />

pädiatrischen <strong>Pneumologie</strong> in<br />

den nächsten Jahrzehnten zu<br />

sein. 536 Teilnehmer, unter ihnen<br />

eine stattliche Zahl von<br />

Kollegen, die bisher nicht Mitglied<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong> waren,<br />

waren registriert, um sich<br />

in Symposien, State-of-the-Art-<br />

Lectures, Sitzungen mit freien<br />

Vorträgen und Posterpräsentationen<br />

auf den neuesten Stand<br />

der Entwicklungen unseres<br />

Faches bringen zu lassen.<br />

In den Symposien zur Impfstoffentwicklung<br />

(RSV, Pneumokokken,<br />

Tuberkulose), zur<br />

cystischen Fibrose und den<br />

Komplikationen kindlicher<br />

Pneumonien wurde deutlich,<br />

dass pneumologische Expertise<br />

auch im Bereich stationärer<br />

Krankenversorgung unverzichtbar<br />

ist. Neue Pathogene bei<br />

cys ti scher Fibrose erfordern<br />

neue therapeutische Strategien.<br />

Das Pleuraempyem-Management,<br />

das zwischen dem<br />

Kinderchirurgen J. Fuchs aus<br />

Tübingen und dem Pneumologen<br />

C. Schwarz aus Berlin im<br />

Dialog erörtert wurde, zeigt die<br />

Dringlichkeit moderner Leitlinien,<br />

die fachübergreifend zu<br />

erarbeiten sind.<br />

Im Symposium über Immundefizienz<br />

wurde sehr deutlich,<br />

dass die Lunge oft das zentrale<br />

Organ von Krankheitskomplikationen<br />

darstellt, und dass immunologische<br />

Expertise in einer<br />

pneumologischen Abteilung<br />

<strong>für</strong> Kinder unverzichtbar ist.<br />

Natürlich wurde auch das Thema<br />

Asthma in zahlreichen Facetten<br />

diskutiert. Moderne Konzepte<br />

zu den zellulären Grundlagen<br />

der Atemwegsentzündungen<br />

waren dabei ebenso<br />

Thema wie die Rolle von Erbgut<br />

und Umwelt bei der Asthmaentstehung.<br />

Highlights des Kongresses waren<br />

zwei State-of-the-Art-Vorlesungen,<br />

die erste zum Thema<br />

der „Tuberkulose bei Kindern“.<br />

Aus der Präsentation von Anne<br />

Detjen, die im Rahmen der internationalen<br />

Union Verantwortung<br />

im globalen Kampf gegen<br />

die Kinder-Tuberkulose übernommen<br />

hat, wurde deutlich,<br />

dass auch in einem Niedrig-Inzidenz-Land<br />

wie Deutschland<br />

die Kinder-Tuberkulose zur Verantwortung<br />

der Kinderpneumologen<br />

gehören muss.<br />

Die zweite Vorlesung wurde von<br />

Thomas Frischer aus Wien zum<br />

Thema Lungentransplantation<br />

im Kindesalter präsentiert, wobei<br />

neben der Problematik der<br />

verfügbaren Spenderorgane<br />

ebenso die ethischen Grenzen<br />

ärztlichen Handelns auf diesem<br />

Gebiet erkennbar waren.<br />

Die Tagung wurde durch hoch-<br />

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