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Berufsfindung<br />
Interview mit Frau Wenzinger,<br />
Lehrerin der 2. Sek. B<br />
Die zweite Sek. A und B befassen sich jetzt ja mit der<br />
Schnupperlehre und Lehrstellensuche. Sie haben schon eine<br />
Schnupperwoche gemacht. Die Schüler lernten wie man eine<br />
Bewerbung schreibt, wie man ein Telefongespräch macht,<br />
gingen mit der Schule ins BIZ (Berufsinformationszentrum)<br />
usw. Dazu möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen.<br />
D: (Dana) In welchem Schuljahr beginnen Sie mit der Berufsfindung?<br />
W: (Wenzinger) In der zweiten Oberstufe lernen die Schüler<br />
den Lebenslauf und die Bewerbung schreiben. Sie machen<br />
einen Vortrag über ihre Hobbys und Freizeitbeschäftigungen,<br />
so dass ihnen ihre Interessen bewusster werden. Dabei wird<br />
ihnen klar, ob eines ihrer Hobbys auch ihr Beruf werden könnte.<br />
D: Was steht in der 2. Klasse auch noch an?<br />
W: Ein ganz wichtiger Schritt ist der Gang zum Berufsberater.<br />
Ich besuche mit der Klasse das Berufsinformationszentrum.<br />
Dort werden die Jugendlichen von einem Berufsberater instruiert,<br />
wie sie das BIZ nutzen können. Im BIZ kann man sich<br />
über jeden Beruf kundig machen, welche Anforderungen der<br />
Beruf stellt usw. Ganz wichtig ist aber, dass jede Schülerin/jeder<br />
Schüler sich für ein Gespräch beim Berufsberater<br />
seines Bezirks anmeldet. Diese Beratung ist kostenlos.<br />
D: Gehen die Schülerinnen und Schüler auch schnuppern?<br />
W: Selbstverständlich. Einige meiner Schüler waren schon in<br />
den Herbstferien der 2. Klasse am Schnuppern. Einer meiner<br />
Schüler hat sogar schon während den Ferien der 1. Klasse<br />
geschnuppert. Dieser Schüler war sich schon immer sicher,<br />
dass er Koch werden will.<br />
D: Wie waren die Rückmeldungen aus den Schnupperlehren?<br />
W: Was die Pünktlichkeit, das Auftreten und die Höflichkeit<br />
anbelangt waren alle Lehrmeister zufrieden. Bei einigen Schülern<br />
erhielt ich die Rückmeldung, dass die Schüler nicht viel<br />
Interesse gezeigt und wenig Fragen gestellt haben. Dies ist ein<br />
wichtiger Punkt! Die Chefs merken sofort, ob ein Schüler<br />
echtes Interesse am Beruf hat. Auch wenn der Jugendliche<br />
nach dem zweiten Tag merkt, dass der gewählte Beruf nicht<br />
sein Ding ist, kann er trotzdem viel lernen und profitieren.<br />
Dazu gehört jedoch, dass man die Augen offen hat und neugierig<br />
ist.<br />
D: Wann schreiben die Schüler Bewerbungen für eine Lehre?<br />
W: Einer meiner Schüler hat bereits im April nach der<br />
Schnupperwoche eine Bewerbung geschrieben, weil es ihm<br />
an dieser Stelle so gut gefallen hat. Er hat aber noch keine<br />
Zusage bekommen. Viele Betriebe wählen die Lehrlinge ab<br />
Herbst der 3. Klasse aus. Es gibt auch Firmen, die schon ein<br />
Jahr vorher den Lehrling aussuchen. Deshalb ist es wichtig,<br />
dass sich die Schülerinnen und Schüler ab der 2. Klasse mit<br />
der Berufsfindung befassen.<br />
D: Vielen Dank für das Interview.<br />
W: Ist gern geschehen. Dana<br />
Die Schüler/innen der 2. Sek. B berichten…<br />
Als ich an diese Schule kam,<br />
wusste ich schon, welchen<br />
Beruf ich gerne machen möchte.<br />
Ich will als Fachmann Gesundheit<br />
den Menschen helfen<br />
– egal ob jung oder alt. Manche<br />
finden es vielleicht aussergewöhnlich,<br />
dass ein junger<br />
Mann in einem Spital oder<br />
Altersheim arbeiten will.<br />
Viele sagen, dies sei ein Beruf<br />
für Frauen. Sie finden es nicht<br />
selbstverständlich Patienten zu waschen, ihnen zu essen zu<br />
geben oder ihre Wunden zu behandeln.<br />
Für diesen Beruf habe ich mich entschieden, als mein Grossvater<br />
im Spital schlecht versorgt wurde. Er lebt nicht mehr,<br />
doch ich sagte mir, anderen Menschen soll es nicht so ergehen<br />
wie ihm.<br />
In den Sommerferien vor der 2. Klasse war ich drei Tage im<br />
Waidspital schnuppern. Dort hat es mir nicht gefallen, weil ich<br />
nichts selbständig machen konnte. Dann war ich je eine Woche<br />
im Alters- und Wohnheim Riedhof und im Alters- und<br />
Gesundheitszentrum Dietikon schnuppern. Im Riedhof war es<br />
ganz anders. Ich konnte viel mithelfen. In Dietikon jedoch hat<br />
es mir am besten gefallen. Ich habe mich dort für eine Lehrstelle<br />
als Fachmann Gesundheit beworben.<br />
Albert<br />
Da ich nicht weiss, was ich<br />
werden will, war ich dieses Jahr<br />
bei der Berufsberatung. Ich<br />
schnupperte eine Woche als<br />
Autolackierer bei der Firma<br />
Franz AG.<br />
Sie wollten zur Bewerbung den<br />
Lebenslauf und die Zeugniskopien.<br />
Die Bewerbung machte<br />
ich mit meiner Lehrerin. Die<br />
Betreuer bei der Firma Franz<br />
AG waren sehr nett. Der Beruf<br />
des Autolackierers hat mir aber<br />
nicht gefallen. Die Arbeit besteht<br />
zu 80% aus schleifen, schleifen und nochmals schleifen.<br />
Auch für den Beruf des Fachmannes Gesundheit musste ich<br />
eine Bewerbung schreiben und mich sogar persönlich vorstellen.<br />
Ich habe an diesem Vorstellungsgespräch eine Jeans und<br />
ein weisses Hemd mit Pullover getragen. Die Schnupperstelle<br />
habe ich bekommen.<br />
So werde ich genauer wissen, welcher Beruf der richtige für<br />
mich ist.<br />
Muhammed<br />
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