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TobliZeitung

pdf-Datei: 8 MB - Privatschule Toblerstrasse

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Wir, die Schülerinnen und Schüler von der vierten bis zur<br />

sechsten Klasse, haben im Unterricht bei Frau Haller das<br />

Buch "Die Kinder von Nivagl" gelesen und darüber gesprochen.<br />

Wir haben eine kurze Zusammenfassung und einige<br />

eindrückliche Szenen daraus aufgeschrieben. Wir empfehlen<br />

Ihnen, dieses Buch auch zu lesen.<br />

Es beschreibt die wahre Geschichte der jenisch-stämmigen<br />

Familie Moser in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />

Die Kellerkinder von Nivagl<br />

Die Familie lebte in grosser Armut. Es gab oft nicht genug zu<br />

essen, keines der Kinder hatte ein eigenes Bett und die jüngeren<br />

trugen die Kleider der älteren nach. Ihr Haus stand im<br />

Kanton Graubünden im Weiler Nivagl. Die Eltern wohnten mit<br />

ihren neun Kindern im feucht-kalten Keller, die Nana und der<br />

Neni im mittleren und die taubstumme Tante Mathilda im<br />

obersten Stock.<br />

1947 wurde Jeanette als viertes Kind geboren. Sie ist die Autorin<br />

des Buches. Der Vater dieser vielen Kinder arbeitete<br />

nicht regelmässig, er vertrank das wenige Geld im Restaurant.<br />

Sehr gerne hatte Jeanette ihren Grossvater, den Neni, der als<br />

Fahrender sein Geschirr in den umliegenden Dörfern verkaufte.<br />

Als die Nana starb, zog die Familie nach Valendas, wo sie ein<br />

besseres Leben führte. Die Erzählung von Jeanette Nussbaumer-Moser<br />

zeigt uns, wie vor nicht allzu langer Zeit Menschen<br />

in der Schweiz auch noch gelebt haben. Trotz der grossen<br />

Armut hat Jeanette auch viele positive Erinnerungen an ihre<br />

Kindheit.<br />

Stéphanie und Sarah<br />

Geburt in der Schinschlucht<br />

Die Mutter war kurz vor der Geburt von Jeanette. Dieses Kind<br />

wollte sie im Spital gebären, weil das Risiko zu hoch war, dass<br />

sie es nicht überleben würde. Also beschloss sie, mit dem Zug<br />

nach Thusis zu fahren, um dort ins Spital zu gehen. Die Mutter<br />

wartete ganz allein auf den Zug, der aber nicht kam. Und die<br />

Wehen begannen und wurden immer heftiger.<br />

So entschloss sie sich, dem nächsten Taxi zu telefonieren.<br />

Dann kam ein Taxi und drinn sass ein junger Mann, der erst<br />

vor kurzem die Taxiprüfung abgelegt hatte. Dieser etwa zwanzigjährige<br />

Bursche fuhr sie nach Thusis ins Spital. Als Mutter<br />

einstieg wusste sie ganz genau, dass sie es nicht ins Spital<br />

schaffen würde. Und tatsächlich im Tunnel mussten sie anhalten.<br />

Mutter schrie vor Schmerzen und als der Fahrer sah, was<br />

auf ihn zukam, geriet er in Panik und jammerte: „Warum muss<br />

ausgerechnet mir so was passieren!“ Mutter versuchte ihn zu<br />

beruhigen, anstatt er sie.<br />

Er riss sich zusammen und half bei der Geburt. So wurde am<br />

2. Mai 1947 Jeanette geboren.<br />

Jil<br />

Auf der Alp Guv<br />

Jeanette bekam von einem Bauern einen Hund geschenkt,<br />

eine Kreuzung zwischen einem Bless und einem Appenzeller.<br />

Es war ein junges, wildes und vorwitziges Tier. Auf der Alp<br />

hatte Jeanette einen Zwischenfall, als sie mit ihm spazieren<br />

ging. Sie entdeckte ein Murmeltierloch. Bevor sie sich recht<br />

versah, war der dumme Hund schon darin verschwunden. Sie<br />

rief: „ Komm sofort heraus!“ Er kam aber nicht. Jetzt hatte sie<br />

plötzlich Angst um ihn. Da hörte Jeanette ein jämmerliches<br />

Winseln. Aus dem Loch kroch ein zerkratzter Hund. Jeanette<br />

schrie entsetzt auf: „Aber wie siehst du denn aus?“ Er hatte<br />

unzählige Bisse im Gesicht und blutete aus vielen Wunden.<br />

Die Murmeltiere waren mit dem ungebetenen Gast offensichtlich<br />

gar nicht einverstanden.<br />

Pascal<br />

Beichttag<br />

Die Mutter schickte Jeanette, Renata und Rita zum Einkaufen.<br />

Sie strolchten anschliessend noch etwas herum. Doch plötzlich<br />

entdeckten Jeanettes Augen einen rot und weiss getüpfelten<br />

Ball. Rita und Renata mussten Schmiere stehen und Jeanette<br />

warnen, sollte jemand kommen. Jeanette rannte in den<br />

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