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Die Kellerkinder von Nivagl<br />
Garten um den Ball zu holen. Sie freuten sich über den gelungenen<br />
Streich. Jeanette, Renata und Rita warfen sich den Ball<br />
gegenseitig zu. Sie wurden immer frecher und warfen den Ball<br />
immer höher. Doch plötzlich konnte einer von den dreien den<br />
Ball nicht halten und er fiel in die Schlucht hinunter.<br />
Mutter schickte ihre Kinder jeden Samstag zum Beichten. Die<br />
drei Geschwister beschlossen, dass Jeanette den Diebstahl<br />
vom Ball beichten sollte. Der Pfarrer verpasste ihr 20 Vaterunser.<br />
Jeanette verliess den Beichtstuhl und erzählte es den<br />
Geschwistern. Leider begann sie zu fluchen und der Pfarrer<br />
gab noch fünf Vaterunser dazu.<br />
Catarina<br />
Die Madensuppe<br />
Die Kinder von Nivagl lebten nicht in einer reichen Familie.<br />
Darum assen sie auch fast alles. Die Mutter stand kurz vor<br />
einer Geburt. Deshalb mussten die Kinder zu Nana essen<br />
gehen. Sie spielten draussen, da rief die Nana zum Essen.<br />
Alle hatten grossen Hunger. Als sie aber sahen, dass in der<br />
Suppe Maden schwammen, war der Hunger weg. Die Nana<br />
hatte das Fleisch gekocht, das schon lange in der Diele hing.<br />
Von dem waren die Maden. Zum Glück klingelte es an der Tür<br />
und die Nana ging hin und redete mit Matilda. Jetzt nahm<br />
Neni die Teller und warf die Suppe in den Schnee hinaus.<br />
Dann gingen sie hinunter und nach ein paar Minuten hörten<br />
sie, wie die Nana mit dem Neni schimpfte. Sie hatte die Suppe<br />
im Schnee gesehen.<br />
Yves<br />
Ein Kälbchen im Tobel<br />
Die Kellerkinder vom Nivagl spielten friedlich vor dem Haus.<br />
Jeanette musste auf ihre Geschwister aufpassen, da die Mutter<br />
einkaufen war. Sie beobachteten, wie ein herziges, mageres<br />
Kälbchen ins Tobel hinunterstieg und in den Fluten des<br />
Wasserfalls jämmerlich ertrank. Der Bauernjunge war nämlich<br />
während des Hütens eingeschlafen. Nun traute er sich kaum<br />
ins Dorf hinunter, um<br />
sein Missgeschick zu<br />
beichten. Der Anblick<br />
des toten Kälbchen<br />
war kein schöner, er<br />
verfolgte die Kellerkinder<br />
noch lange.<br />
Fabian D.S.<br />
Keine Geburtstagsschokolade<br />
Jeanette hatte ihren<br />
10. Geburtstag. Es war<br />
eine Tradition von<br />
ihrer Mutter immer<br />
dem Geburtstagskind<br />
eine Tafel Schokolade<br />
8<br />
zu schenken. Aber ausgerechnet jetzt reichte das Geld nicht.<br />
Da war Jeanette traurig und wollte sogar sterben! Sie sagte zu<br />
René, dass er ihr ein Grab schaufeln sollte. Das tat er auch.<br />
Aber der Neni brachte ihr runde Guezli mit einem Loch in der<br />
Mitte. Da war sie wieder glücklich und wollte doch nicht mehr<br />
sterben.<br />
Sina<br />
Mein erster Sommer in Bad Ragaz<br />
Ende April begann Jeanette für 5 Monate eine Stelle als Kinderhüterin<br />
in Bad Ragaz. Zusammen mit 3 weiteren Mädchen<br />
arbeitete Jeanette bei der Familie Sutter, welche während<br />
den Sommermonaten den Gasthof „Zur Quelle“ führten. Jeanette<br />
musste den 5-jährigen mongoloiden Sohn hüten. Nach<br />
der Ankunft in Bad Ragaz zeigte Herr Sutter Jeanette und den<br />
Mädchen alle Räumlichkeiten und ihre Zimmer. Das Essen,<br />
welches der Hausherr kochte, war ausgezeichnet. Ursli, der<br />
mongoloide Bub, konnte sowohl lieb als auch unberechenbar<br />
sein. Er hielt Jeanette auf Trab.<br />
Sowohl das im Dorf lebende Grosi, wie auch Herr Sutter nahmen<br />
sich viel Zeit für Ursli. Von den 120 Franken Monatslohn<br />
schickte Jeanette jeweils 100 Franken der Mutter. Jeanette<br />
fühlte sich wohl bei der Familie Sutter und wurde geschätzt.<br />
Am Saisonende sagte Jeanette auf Herrn Sutters Anfrage zu,<br />
nächstes Jahr wieder zu kommen.<br />
Fabian B.<br />
Vaters Wutanfall<br />
Mit Jeanettes Vater ging es auf und ab. Manchmal hatte er<br />
Zeit zum Arbeiten, aber manchmal auch nur Zeit zum Trinken.<br />
Als der Vater wieder mal getrunken hatte, sagte Jeanette zu<br />
ihrer Mutter am nächsten Morgen: „Warum hast du nur so<br />
einen Säufer geheiratet? Was hätten wir doch für ein schönes<br />
Leben, wenn Vater nicht so viel trinken und regelmässig arbeiten<br />
würde!“ Der Vater aber stand hinter der Küchentür und<br />
konnte alles hören. Solche Vorwürfe konnte der Vater nicht<br />
ertragen. Darum schlug er wild auf Jeanette ein. Die Mutter<br />
konnte das nicht mit<br />
ansehen und sagte:<br />
„Du schlägst mir das<br />
Kind noch zu Tode.“<br />
Am nächsten Morgen<br />
schämte sich<br />
Jeanette natürlich<br />
sehr, weil jeder sah,<br />
dass sie von ihrem<br />
Vater geschlagen<br />
worden war. Jeanette<br />
wusste, dass<br />
ihr Vater kein<br />
schlechter Mensch<br />
war, trotzdem war<br />
sie auf ihn wütend.<br />
Philipp