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Alexandersson-Olof-Lebendes-Wasser

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aber billiger seien, als die Nachschäden, die sich nach kurzer Zeit<br />

in den Gerinnen erweisen. Ebenso wurde immer auf das berühmte<br />

Archimedische Gesetz verwiesen, daß die schweren Buchenklötze<br />

nicht schwimmen und es daher schon aus wissenschaftlichen Gründen<br />

Utopienhaft sei, so verschrobenen Vorschlägen Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Um zu verstehen, was hier unter Schäden bei Holz und <strong>Wasser</strong>läufen<br />

verstanden wurde, muß man wissen, wie das Holzschwemmen in<br />

Berggebieten normalerweise vor sich ging. Die Höhenunterschiede<br />

waren meist groß, die Gebirgsbäche liefen durch steile Schluchten und<br />

Klammen und führten selten eine größere <strong>Wasser</strong>menge mit sich, nicht<br />

ausreichend für das Schwemmen größerer Hölzer. Man pflegte darum<br />

Dämme in bestimmten Abständen zu bauen, wo man das <strong>Wasser</strong> aufstaute<br />

und die Hölzer, die abtransportiert werden sollten, hineinrollte.<br />

Dann öffnete man eine Schleuse und ließ die ganzen <strong>Wasser</strong>massen mit<br />

dem Holz zu Tale fahren. Das angestaute <strong>Wasser</strong> entwickelte durch<br />

das große Gefälle eine gewaltige Kraft, sodaß das Holz kopfüber mitkollerte,<br />

an Stein und Felsenvorsprüngen gebrochen und zertrümmert<br />

wurde. Auch den <strong>Wasser</strong>läufen wurde böse zugesetzt, und man betrachtete<br />

diese Art von Schwemmen als unwirtschaftlich und naturzerstörend.<br />

Der Bau konventioneller Holzschwemmanlagen wurde ebenfalls<br />

als unvorstellbar angesehen, weil man ja mit großen <strong>Wasser</strong>mengen<br />

arbeiten mußte, um bei diesem oft gewaltigen Gefälle große Holzstämme<br />

transportieren zu können. Als nun Schauberger beschloß,<br />

einerseits getrieben vom Mitleid mit den armen Ochsen, andererseits<br />

getrieben von der Lust, seine Theorien über <strong>Wasser</strong> zu beweisen, eine<br />

neue Art von Schwemmanlagen zu bauen, war sein Hauptproblem, mit<br />

einem Minimum an <strong>Wasser</strong> das beste Transportvermögen zu bekommen.<br />

Die von den Vätern vererbte Tradition und seine eigenen <strong>Wasser</strong>studien<br />

zeigten beide in die gleiche Richtung: Die Lösung des Problems<br />

lag darin, dem <strong>Wasser</strong> die richtige Bewegung und die richtige<br />

Temperatur zu geben. Dies jedoch praktisch durchzuführen, war nicht<br />

so leicht. Mehrere Patente aus dieser Zeit, bei denen es um den Bau<br />

von Holzschwemmanlagen ging, zeigen, daß er mit einer Reihe von<br />

Problemen bei der praktischen Durchführung zu kämpfen hatte.<br />

Schließlich entschloß er sich für die oben beschriebene Konstruktion.<br />

Er baute eine Holzrinne, deren Querschnitt dem stumpfen Teil<br />

eines Eies glich. Die Dimensionen waren ziemlich klein, z.B. 1,5 m<br />

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