das-deutsche-asylverfahren
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Seite 14<br />
Antragstellung<br />
oder an der <strong>deutsche</strong>n Grenze um Asyl nachsuchen. Äußert er sein<br />
Asylgesuch nicht direkt bei einer Erstaufnahmeeinrichtung, wird er an die<br />
nächstgelegene Erstaufnahmeeinrichtung des jeweiligen Bundeslandes<br />
verwiesen. Mit Hilfe des bundesweiten Verteilungssystems „EASY“, <strong>das</strong> die<br />
gesetzlich festgelegten Aufnahmequoten der Bundesländer berücksichtigt,<br />
wird dort die für die Unterbringung zuständige Aufnahmeeinrichtung<br />
ermittelt. Der Asylbewerber ist verpflichtet, sich innerhalb eines<br />
bestimmten Zeitraums dort zu melden. In einer dieser zuständigen<br />
Aufnahmeeinrichtung zugeordneten Außenstelle des Bundesamts erfolgt<br />
dann die persönliche Asylantragstellung.<br />
Eine schriftliche Antragstellung in der Zentrale des Bundesamts ist<br />
möglich, wenn der Ausländer<br />
• einen Aufenthaltstitel mit einer Gesamtgeltungsdauer von mehr als<br />
sechs Monaten besitzt,<br />
• sich in Haft oder sonstigem öffentlichem Gewahrsam, in einem<br />
Krankenhaus, einer Heil- oder Pflegeanstalt oder in einer<br />
Jugendhilfeeinrichtung befindet oder<br />
• noch nicht <strong>das</strong> 16. Lebensjahr vollendet hat und sein gesetzlicher<br />
Vertreter nicht verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu<br />
wohnen.<br />
Aktenanlage<br />
In Absprache mit der Erstaufnahmeeinrichtung wird ein Termin für<br />
die persönliche Antragstellung bestimmt, zu dem auch ein geeigneter<br />
Dolmetscher geladen wird. Bei der Aufnahme des Asylantrags wird durch<br />
einen Mitarbeiter des Asylverfahrenssekretariats im System MARiS eine<br />
elektronische Akte angelegt. Dabei wird überprüft, ob es sich um einen<br />
Erst-, Folge- oder Mehrfachantrag handelt. Es erfolgt ein Datenabgleich<br />
bzw. eine Erstmeldung im Ausländerzentralregister (AZR).<br />
Erkennungsdienstliche Behandlung<br />
Die Identität aller Asylbewerber, die <strong>das</strong> 14. Lebensjahr vollendet haben,<br />
ist durch erkennungsdienstliche Maßnahmen zu sichern. Dafür werden<br />
Lichtbilder gefertigt sowie Fingerabdrücke per Livescan abgenommen<br />
und dem Bundeskriminalamt übermittelt. Die Fingerabdrücke werden<br />
mit Datenbanken auf nationaler (AFIS) und europäischer (EURODAC)