08.04.2020 Views

jb2019

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

terdisziplinär sowie sektorenübergreifend

austauschen und kooperieren.

In einem der ersten Schritte sollen die spezifischen

Bedarfe der Zielgruppe wie der beteiligten

Einrichtungen (Fortbildungen o.a.)

erhoben werden. Perspektivisch sollen auch

Peers aus den Zielgruppen gefunden, ausgebildet

und aktiv einbezogen werden und

natürlich soll dieses Netzwerk auch über den

Förderzeitraum von immerhin 30 Monaten hinaus

aktiv bleiben können. Für uns bedeutet

dieses Projekt natürlich mehr Arbeit, die allerdings

einen wichtigen Beitrag zu unserem

strukturellen Präventionsauftrag leistet und

auch vergütet wird und somit die Landesförderung

quasi dezent erhöht. Das ist ein wichtiges

Signal auch für die kommunalen Gremien.

Allerdings führt auch diese leichte Erhöhung

der Öffentlichen Förderung bei weitem noch

nicht zur Aufhebung unseres strukturellen Finanzierungsdefizits!

Unsere Haushaltslage und die Folgen

Die seit vielen Jahren gedeckelten Landes-

und kommunalen Fördermittel führen

auch bei unserer AIDS-Hilfe dazu, dass die

Schere zwischen öffentlicher Förderung und

Haushaltsbedarfen immer weiter auseinanderdriftet

und darüber allein schon die Aufrechterhaltung

unseres Angebotsspektrums

immer schwieriger wird. Zu betonen ist, dass

ein ganz überwiegender Teil dieser Angebote

kommunale Pflichtaufgaben abdeckt, deren

Umfang allerdings eben vom Gesetzgeber

nicht geregelt wurde.

Selbst bei stabiler öffentlicher Förderung

wächst der Eigenmittelanteil alleine durch

tarifrechtliche Steigerungen im Personalkostenetat

sowie stetig steigender Sachkostenausgaben

(Mehrwertsteuer, technische Ausstattung

durch z.B. online-taugliche Medien,

Fahrtkosten, vom Land geforderte, aber nicht

refinanzierte Qualitätssicherungsmaßnahmen,

Nebenkosten für den Gebäudeunterhalt,

Personalbeschaffungs- und Fortbildungskosten,

Mitgliedsbeiträge bei Dachverbänden

und vieles mehr).

Um einen einigermaßen ausgeglichenen

Haushalt hinzubekommen, benötigen wir

mittlerweile über 50.000 Euro per anno aus

nicht-öffentlichen Drittmitteln. Das macht

zwischen 15 und 20 % unseres Haushaltsvolumens

aus. Und dabei ist der „Gegenwert“

von ca. 2800 Stunden ehrenamtlicher (entgeltfreier,

aber nicht kostenfreier!) Arbeit per

anno (entspricht ca. 3 Vollzeitäquivalenten!)

noch nicht eingerechnet!

Allerdings mussten wir auch im Berichtsjahr

weitere Einbrüche bei den Drittmitteln (Spenden,

Sponsoring und sonstige Einnahmen)

verzeichnen. Da unsere Betriebsmittelrücklagen

inzwischen aufgebraucht werden mussten,

wären wir schon im ersten Quartal 2018

nicht mehr in der Lage gewesen, die Gehälter

und Sachkosten auszuzahlen, wenn uns nicht

eine unverhoffte Erbschaft zur rechten Zeit

über den Berg und letztlich auch knapp über

das Berichtsjahr 2019 gebracht hätte.

Wie im letzten Jahresbericht erwähnt, haben

bilaterale Kooperationsgespräche zwischen

den ÖGD-Strukturen der Stadt Duisburg und

des Kreises Wesel zu einem abgestimmten Ergebnis

für die Jahre 2019 bis 2021 geführt. Für

diesen Zeitraum ist nunmehr ein unterschiedlicher

Anteil der kommunalen Ergänzungsfinanzierung

ausgehandelt worden, wonach die Stadt Duisburg

fortan 58% und der Kreis Wesel 42% und zwar in

Form einer Festbetragsfinanzierung trägt.

Obwohl die Gesamtförderung nach wie vor

deutlich unterhalb einer Deckung unserer

Personalkosten und ohne Berücksichtigung

von Overhead- und anderen Sachkosten für

–wohlgemerkt- kommunale Pflichtaufgaben

bleibt, haben wir dieser Vereinbarung schweren

Herzens zugestimmt, weil wir ansonsten

das Gesamtkonstrukt gefährdet hätten. So

erhielten wir für das Jahr 2019 ff zumindest

eine gewisse Planungssicherheit auf eindeutig

zu niedrigem Niveau.

Die in dieser Vereinbarung prognostizierte

zehnprozentige Landesförderung ist mit Ausnahme

der Netzwerk-Projektmittel (ab Sep-

10

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!