jb2019
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den HIV-Nachhaltigkeitszielen der WHO (und
der Bundes- und Landesregierung) vorangekommen.
Sie erinnern sich: Bis 2030 weltweit
und bis 2020 in Deutschland sollten 90%
Diagnosen erreicht werden, davon 90% unter
HIV-Therapie und davon wiederum 90%
unter die sog. Nachweisgrenze gebracht werden.
In Deutschland sind wir nah dran, wie
das Robert-Koch-Institut (RKI) im Berichtsjahr
für das Jahr 2018 dokumentiert, wonach
wir bei 88% Diagnosen sind, davon 93% der
Menschen unter Therapie und davon wiederum
95% unter der Nachweisgrenze! (Die WHO
hat inzwischen ihre Ziele (SDG`s) nach oben korrigiert
und will bis 2030 95-95-95 erreichen.)
Wir sind also auf einem guten Weg, aber
noch lange nicht am Ziel: So hat uns etwa die
DRUCK-Studie des RKI (2016) gezeigt, dass
z. B. die Versorgungsquote bei HIV-positiven
Drogengebrauchenden nur bei 55% liegt. Wir
müssen insbesondere in besonders riskierten
Zielgruppen und in noch unterversorgten Regionen
nachlegen und die Versorgungs- und
Präventionsinfrastrukturen nachhaltig verbessern.
Dazu zählt in Teilen leider auch unsere
Region.
Richtig ist, dass wir noch erhebliche Anstrengungen
unternehmen müssen, um das Mögliche
zeitnah erreichen zu können. Klar ist, dass
wir dazu eine adäquate Infrastruktur, insbesondere
zu Beratungs- und Testmöglichkeiten,
aber auch bei der medizinischen Versorgungslage
benötigen. Dort, wo dies gegeben
ist, wo also etwa Checkpoints mit Beratungsund
Testangeboten, mit interdisziplinärer
Fachlichkeit zum Themenfeld der sexuellen
Gesundheit entstanden sind, verzeichnen wir
seit ein paar Jahren deutliche Effekte – im
Sinne einer Reduzierung der HIV-Inzidenzen
– insbesondere in der besonders relevanten
Gruppe der MSM (Männer, die Sex mit Männern
haben). Das ist allerdings zumeist nur in
einzelnen großstädtischen Räumen der Fall.
Epidemiologische Eckdaten in Deutschland
Mit HIV leben nach den Angaben des Robert-Koch-Institutes
(RKI, Epidemiologisches Bulletin
46/2019 vom 14.11.2019 in Deutschland immer
mehr Menschen (2018 etwa 87.900)
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