08.04.2020 Views

jb2019

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

standteile der HIV-Präventionsthemen geworden

und nicht mehr wegzudenken. Die

Bearbeitung der Testbarrieren, wie insbesondere

das enorme Stigmatisierungs- und

Diskriminierungspotential und anderes mehr

sind weiterhin „dicke Bretter“ für die Präventionsarbeit.

Wir könnten die Liste der (relativ)

neuen thematischen Herausforderungen für

eine „Präventionsarbeit auf aktuellem Anforderungslevel“

noch weiter fortführen, wollen

es aber an dieser Stelle dabei belassen. Es

ist einfach viel Bewegung in der Landschaft

– und das macht die Arbeit ja durchaus auch

spannend, nie langweilig und unterstützt uns

bei der motivierten Zielverfolgung von „Kein

AIDS für alle! Bis 2020!“

Auch wenn wir die staatlichen Strukturen

nicht aus ihrer Verantwortung für die pflichtige

Arbeit entlassen wollen, tuen wir gut

daran, weiter auch nach entlastenden Kooperationen

oder Ergänzungen unseres Aufgabenspektrums

und/oder nach alternativen

Einnahmequellen Ausschau zu halten.

Vor dem Hintergrund der verbesserten Behandlungsoptionen

und der gestiegenen Lebenserwartung

bleibt die Zahl unserer Begleitungsverhältnisse

auf stabil hohem Niveau.

Während uns eindeutig immer mehr Menschen

mit HIV immer weniger „nötig“ haben,

wächst leider auch die Zahl derjenigen

Klient*innen, die aufgrund vielfältiger lebenspraktischer

Problemlagen eine besonders

hohe Beratungs- und Begleitungsintensität

benötigen. Hinzu kommt, dass in der Bevölkerung

insgesamt, aber in unserer Klientel in

besonderem Maße die Zahl und Vielfalt der

psychischen (Begleit-) Erkrankungen wächst.

Hier stießen wir zunehmend an Kapazitätsund

Qualifikationsgrenzen und haben uns intensiv

mit Lösungsmöglichkeiten beschäftigt.

Einen Meilenstein in der jüngeren Geschichte

der AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel stellt

die Erweiterung unseres Angebotsspektrums

mit dem Aufbau des Projektes zum Ambulant

Betreuten Wohnen nach § 53 ff SGB XII

(Eingliederungshilfe, ab 01.01.2020 §§ 113 ff

SGB IX) unter dem Dach der AIDS-Hilfe dar.

Nach vielen Jahren der Beschäftigung mit

der Thematik und der Planung, konnten wir

im März 2018 dank der Unterstützung durch

mit der Imple-

Fördermittel der

mentierung von

beginnen und eine volle Stelle der Fachlichen

Leitung sowie einer ¼-Stelle für die spezifische

Verwaltung einrichten. Nach umfänglichen

und aufwendigen Vorbereitungen durch

Marie Schellwat erhielten wir zum 01. November

2018 die Zulassung durch den Landschaftsverband

Rheinland (LVR). Leider zunächst

nur für die Stadt Duisburg. Im Kreis

Wesel hätten wir einen (Büro-) Standort vorhalten

müssen. Umso mehr bedauern wir die

notwendige Aufgabe unseres Büros in Wesel

Ende 2016. Aber aufgeschoben ist auch hier

nicht aufgehoben. Wir bleiben dran, das Angebot

alsbald auszubauen, denn nach unserer

Beobachtung ist der Bedarf eindeutig da.

Im Juli 2019 konnten wir angesichts der erfreulichen

Entwicklung und Annahme des Angebotes

in der Anbieterlandschaft mit Annika

Schreibert eine hoch qualifizierte zweite Fachkraft

und stellvertretende Leitung einstellen.

Für die Aufrechterhaltung des originären

AIDS-Hilfe-Leistungsspektrums bleibt es allerdings

dabei: Ohne Spenden- und Sponsoring

durch verschiedene zivilgesellschaftliche

Gruppierungen und Einzelpersonen wäre die

Aufrechterhaltung unseres regulären Angebotes

schon lange nicht mehr denkbar.

Der vorliegende Jahresbericht wird über eine

Vielfalt von derartigem Engagement Auskunft

geben. Da halten wir es gerne mit Erich Kästner

und wollen über gutes Tun reden (s. 4.).

13

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!