jb2019
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wichtige Anhaltspunkte für die Situation in
der Region und daraus resultierender Steuerungsaspekte
ergibt und treffen uns in dieser
Runde in der Regel zweimal im Jahr. In diesem
Kreise wird unter anderem auch das alljährliche
Fachgespräch zur HIV-Therapie geplant
und vorbereitet. Die Bewerbung dessen wird
unter anderem auch dazu genutzt den Strukturen
der medizinischen Versorgungssysteme
Kenntnis über die spezifische Infrastruktur zu
vermitteln und so der Versuch unternommen,
das Thema HIV / AIDS u.a. STI`s wach zu
halten.
Wie bereits beschrieben können wir für die
Stadt Duisburg (wie auch in Oberhausen)
eine spürbar gesteigerte Aktivität von Seiten
der kommunalen Gesundheitsämter – insbesondere
durch die volle(n) Stelle(n) der
kommunalpflichtigen „AIDS-Koordination“
verzeichnen. In konstruktiven Planungsgesprächen
wurde die Aufgabenteilung und die
synergetische Zusammenarbeit neu aufgeteilt
und umgesetzt. Darauf lässt sich aufbauen
– wir sind wieder auf dem „Gemeinsam
gegen AIDS“- Kurs.
Wir hoffen sehr, dass der Zugewinn an Kapazitäten
nachhaltig verankert bleibt. Und
wir hoffen natürlich weiterhin, dass auch der
Kreis Wesel hier deutlich nachbessert. Wie in
vielen anderen Bereichen des Gesundheitswesens
wird es auch darauf ankommen, die
Stellenattraktivität zu steigern, um die erforderlichen
Fachkräfte im System zu halten
und/oder neue gewinnen zu können.
Wir werden uns nach Kräften dafür einsetzen
und uns auch weiterhin bei der Wahrnehmung
der „AIDS-Koordination“ unterstützend
und kooperativ einbringen. Das machen wir
seit vielen Jahren, auch wenn wir dafür keine
Refinanzierung erfahren, weil es aber unerlässlich
ist, um die fachlichen Standards so
gut es geht zu halten und Weiterentwicklung
vor dem Hintergrund der sich stetig verändernden
Anforderungen grundsätzlich möglich
zu machen.
Vor dem Hintergrund der heutigen medizinischen
Optionen muss es unser gemeinsames
Ziel sein, möglichst auch denjenigen HIV-Positiven
Zugang zu medizinischer Versorgung
zu ermöglichen, die diesen bisher noch nicht
hatten. Darüber hinaus gilt es, die noch nicht
Getesteten zu möglichst früher Diagnosestellung
zu bewegen und somit u.a. die Problematik
der „late presenter“ zu verringern.
Unsere Aufgabe diesbezüglich besteht dabei
darin, zum einen ein Risikobewusstsein in der
Bevölkerung zu schärfen und die Testbereitschaft
zu erhöhen. Dieser Komplex benötigt
dann aber eben auch eine entsprechende Infrastruktur
der strukturellen Prävention und
eben auch eine adäquate HIV-spezifische medizinischen
Versorgung und bestenfalls funktionierende
sektorenübergreifende Netzwerke
zum Themenkomplex „Sexualität
und Gesundheit“. Aber auch hier konnte im
Berichtsjahr ein Meilenstein gesetzt werden
(s.o.).
Die Erhaltung unseres Angebotsspektrums
sowie die stete Weiterentwicklung
dessen als erstes Ziel sind in erster Linie
nur deshalb noch möglich, weil wir trotz immer
wiederkehrender Konfrontation mit Kürzungsszenarien
und manch anderer Ernüchterungen
(Wegfall wichtiger Personen in den
Netzwerken, Erhöhung des bürokratischen
Aufwandes u.a.) ein immer noch hochmotiviertes
ehren- und hauptamtliches Team haben.
Eine der wichtigsten Pfunde und Ressourcen
für die Aufrechterhaltung unserer Angebotspalette
sind und bleiben dabei unsere
ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, denen
einmal mehr ein riesiges „Dankeschön!“
gilt.
Angefangen beim Vorstand über nahezu alle
anderen Arbeitsfelder können wir hier auf
eine sehr stabile wenn auch vergleichsweise
kleine „Mannschaft“, bauen. Allerdings gibt
es leider auch nur überschaubaren Andrang
von neuen Interessent*innen.
Wir möchten Sie, verehrte Leserinnen und
Leser, an dieser Stelle bitten, potentiell interessierte
Menschen auf uns aufmerksam zu
machen, denn: AIDS-Hilfe-Arbeit ist spannend,
kann intensiv und unter Umständen
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