19.11.2021 Views

HANSA 05-2017

Special Focus: NorShipping 2017 | HullPic Review | COMPIT Preview | Leonhardt & Blumberg | Sewol  salvage | Tugs | German Banks | Tanker | Maritime Politics | Offshore Tender

Special Focus: NorShipping 2017 | HullPic Review | COMPIT Preview | Leonhardt & Blumberg | Sewol  salvage | Tugs | German Banks | Tanker | Maritime Politics | Offshore Tender

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Offshore<br />

Paukenschlag bei erster Offshore-Auktion<br />

Mit sinkenden Preisen hatte die Branche gerechnet, aber das hatte wohl niemand erwartet:<br />

Bei der ersten deutschen Auktion für die Vergütung von Offshore-Windparks<br />

hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) gleich drei Gebote von 0,00 ct/kWh bezuschlagt.<br />

Der Energieversorger EnBW geht davon aus, dass er sein 900-Megawatt-Projekt „He<br />

Dreiht“ komplett subventionslos umsetzen und betreiben kann. Gleiches gilt für die<br />

beiden Nordsee-Windparks „OWP West“ (240 MW) und „Borkum Riffgrund West<br />

2“ (240 MW) des dänischen Energiekonzerns Dong Energy, der mit einem Gebot von<br />

6,00 ct/kWh für das Projekt „Gode Wind 3“ (110 MW) darüber hinaus auch den vierten<br />

von insgesamt vier Zuschlägen bei der Premieren-Ausschreibung erhalten hat. Damit<br />

werden weltweit erstmals Meereswindparks ohne staatliche Förderung gebaut. „Es<br />

ist allerdings offen, ob sich so niedrige Zuschlagswerte in der nächsten Ausschreibung<br />

wiederholen werden“, kommentierte BNetzA-Präsident Jochen Homann. aw<br />

anderen Bereiche so wenig wie möglich gestört<br />

werden, das ist klar. Aber generell wird<br />

es intern natürlich Veränderungen geben,<br />

auch weil der neue Bereich teilweise durchaus<br />

mit attraktiven Stellen unterlegt ist. Um<br />

diese werden sich vorhandene Leute auch<br />

aus anderen Bereichen des BSH bewerben.<br />

Die dadurch frei werdenden Stellen schreiben<br />

wir dann natürlich sofort wieder aus.<br />

Das dauert. Deswegen kann ich nicht ausschließen,<br />

dass an der einen oder anderen<br />

Stelle Verzögerungen vorkommen werden.<br />

Wir optimieren das soweit es geht.<br />

Trotz der gedrosselten Ausbauziele stehen<br />

immer mehr Windparks in der Nord- und<br />

Ostsee. Sehen Sie zum Beispiel mit Blick<br />

auf den Schiffsverkehr die Gefahr, dass es<br />

irgendwann eng werden könnte?<br />

Breuch-Moritz: Bereits der jetzt bestehende<br />

Raumordnungsplan hat die Belange des<br />

Schiffsverkehrs berücksichtigt und die vorhandenen<br />

und erwarteten Schifffahrtsrouten<br />

eingeplant. Dort wurden grundsätzliche<br />

Eignungsgebiete für Windparks<br />

schon ausgewiesen, und die ändern sich<br />

auch nicht. Jedes Verfahren wird mit der<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung abgestimmt.<br />

Darum wird sich für den Schiffsverkehr<br />

über die bestehenden Planungen<br />

hinaus nichts ändern. Es ist unsere Aufgabe,<br />

die Interessen aller Spieler auf See zu<br />

wahren – neben der Schifffahrt und der<br />

Offshore-Windenergie sind das auch die<br />

Marine, die Umwelt- und Naturschutzbehörden<br />

und die Fischerei. Alle wollen gehört<br />

werden, alle müssen mitwirken. Und<br />

diesen Prozess beherrschen meine Kolleginnen<br />

und Kollegen hervorragend. Da<br />

habe ich schon viel Lob gehört.<br />

In der Vergangenheit musste sich die Offshore-Windbranche<br />

schon mehrfach mit<br />

komplett neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

arrangieren. Wie bewerten Sie<br />

diesen erneuten Systemwechsel?<br />

Breuch-Moritz: Ein Systemwechsel bedeutet<br />

für die Wirtschaft immer den Verlust von<br />

Planungssicherheit, und das ist generell ein<br />

Problem. Deshalb wünscht man sich, dass<br />

ein Gesetz mal etwas länger hält, sonst kann<br />

die Wirtschaft nicht damit arbeiten. Für<br />

eine Behörde bedeutet so ein Systemwechsel<br />

natürlich ebenso den Verlust einer gewissen<br />

Planungssicherheit, aber wir haben ja ohnehin<br />

jährliche Haushalte und können alles,<br />

was wir verändern wollen, erst übernächstes<br />

Jahr in den Haushalt stellen. Für uns ist<br />

das eine relativ typische Nachsteuerung, die<br />

mal im größeren und mal im kleineren Umfang<br />

passiert. Ob wir für das eine Gesetz arbeiten<br />

oder für das andere, ist für uns ein<br />

Zeitverteilungsproblem, aber kein Existenzproblem.<br />

Für die Wirtschaft ist es eine existenzielle<br />

Herausforderung. Die ganz Potenten<br />

können mitmachen, für Kleinere wird<br />

es schwierig. Aber diese Entwicklung hat<br />

schon in den vergangenen Jahren begonnen.<br />

Welche Zukunft sehen Sie für die Offshore-Windenergie<br />

in Deutschland?<br />

Breuch-Moritz: Ich halte die Offshore-<br />

Windenergie für eine grandiose Chance,<br />

den Energiebedarf Deutschlands auf lange<br />

Sicht mit umweltfreundlicher Energie zu<br />

decken. Und sie ist effzient, denn es gibt<br />

da draußen immer Wind. Es hat sich jetzt<br />

schon gezeigt, dass die Meereswindparks<br />

mehr Strom liefern, als man vorher berechnet<br />

hatte. Natürlich muss es Vernetzungen<br />

geben – mit den Nachbarländern, mit anderen<br />

Energieformen: Stichwort »smarte<br />

Netze«. Das ist notwendig. Aber insgesamt<br />

sehe ich sehr große Chancen für die<br />

Offshore-Windenergie. Wenn sie nicht in<br />

politischen Querelen zerredet wird, wird<br />

sie eine tolle Zukunft haben. Und wir vom<br />

BSH wollen dazu beitragen, dass daraus etwas<br />

wird.<br />

Interview: Anne-Katrin Wehrmann<br />

Neue Rechtslage<br />

Seit dem 1. Januar dieses Jahres regelt das Windenergie-auf-See-Gesetz den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland.<br />

Demnach werden die Fördersätze für auf See erzeugten Strom künftig in einem wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren<br />

am Markt ermittelt. Nach zwei Übergangsauktionen für bereits genehmigte und in der Planung weit fortgeschrittene Offshore-<br />

Projekte in diesem und im kommenden Jahr (<strong>HANSA</strong> 04/<strong>2017</strong>) erfolgt für Meereswindparks, die nach dem 1. Januar 2026 den<br />

Betrieb aufnehmen, ein weiterer Systemwechsel: Für diese Projekte soll das BSH geeignete Flächen voruntersuchen und vorab einen<br />

Flächenentwicklungsplan erstellen.<br />

Die Ausschreibungsteilnehmer bieten anschließend auf die voruntersuchten Flächen. Eine erste Auktion in diesem sogenannten<br />

zentralen System ist für das Jahr 2021 geplant. Um die neuen Aufgaben bewältigen zu können, sind dem BSH 35 zusätzliche Stellen<br />

bewilligt worden. Insgesamt beschäftigt die Behörde derzeit rund 850 Mitarbeiter, die sich auf knapp 800 Stellen an den Standorten<br />

Hamburg und Rostock sowie auf fünf Forschungs- und Vermessungsschiffen aufteilen. Die Baugrund- und Umweltuntersuchungen,<br />

die im Rahmen der Flächenvoruntersuchung anfallen, sollen an externe Dienstleister vergeben werden. Hierfür steht<br />

dem BSH ein Budget von rund 17 Mio. € pro Jahr zur Verfügung.<br />

Foto: Hero Lang<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. 5 91

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!