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Als PDF herunterladen - Robbe & Berking

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Foto: Werft<br />

Die Belegschaft der Werft im Jahre 1909 // The yard workforce in 1909<br />

Geboren wurde er an einem Freitag, den 13.,<br />

und dann auch noch bei Vollmond. Was<br />

das zu bedeuten hat? »Nichts!«, lacht er.<br />

Abergläubisch ist Hans Schaedla nicht,<br />

aber vielleicht war diese Geburtskonstellation<br />

dennoch ein gutes Omen. Denn er<br />

hat es geschafft, erst einmal. Die Auftragsbücher der Werft sind<br />

voll, die Weichen auf Zukunft gestellt. Ein Jahr nach dem Tod<br />

seines Vaters, der die Traditionswerft fast ein halbes Jahrhundert<br />

lang geführt und geprägt hatte, hat Hans Schaedla jetzt<br />

erstmals Zeit, um, wie er sagt, einmal durchzuatmen.<br />

Die letzten drei Jahre musste er allerdings kämpfen: »Der<br />

Umbau der Firma zur AG, der plötzliche Tod meines Vaters,<br />

danach mussten viele Dinge geregelt werden; dazu die Renovierung<br />

unseres Verwaltungsgebäudes und der Ausbau der<br />

Werft, damit wir nun auch Yachten bis 90 Meter Länge bauen<br />

können.« Das zehrt an den Kräften, kann man sich vorstellen.<br />

Doch die Werft hat in ihrer langen Geschichte schon<br />

ganz andere Zeiten überstanden. Gegründet 1907, überlebte<br />

sie bereits zwei Weltkriege, Inflation und Brände. Geleitet<br />

wurde sie bislang von nur zwei Männern, Hans Schaedla ist<br />

der dritte am Ruder. Henry Rasmussen, aus Svendborg stam-<br />

mend, gründete den Betrieb und arbeitete dort bis zu seinem<br />

Tod im Jahre 1959. Die Werft Abeking & Rasmussen vererbte<br />

er seinem Enkel, Hermann Schaedla, der in Kalifornien<br />

geboren worden und dort auch aufgewachsen war. Der hatte<br />

nach seiner Schulzeit in San Francisco eine Bootsbauerlehre<br />

beim Opa in Deutschland gemacht, bekam dann aber einen<br />

Einberufungsbefehl zum Militär und kehrte deswegen nach<br />

Amerika zurück, wo er sich zur Marine meldete und, an Bord<br />

eines Zerstörers im Pazifik, bis zum Leutnant befördert wurde.<br />

Die Nachricht von seinem Erbe als Hauptgesellschafter der<br />

Werft im fernen Deutschland wird ihn wohl eher unvorbereitet<br />

erwischt haben, doch er ging nach Bremen, wo er die Werft<br />

hat »übernehmen können, dürfen, müssen …«, wie sein Sohn<br />

Hans sich heute ausdrückt.<br />

Hans Schaedla wurde in Lemwerder geboren und wuchs<br />

quasi auf der Werft auf, während Vater Hermann mit Learning<br />

by Doing vollauf beschäftigt war. Den Job als Chef einer<br />

Werft mit damals immerhin fast 700 Mitarbeitern musste er<br />

erst einmal lernen, oft auch auf die harte Tour. Sohn Hans war<br />

genau einen Monat alt, als der Betrieb in Flammen stand, am<br />

13. Mai 1962. Im Februar hatte es eine enorme Sturmflut gegeben;<br />

in Hamburg brachen die Deiche und durch die folgen-

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